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My crazy life

von

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Seelsorger

Wie gewohnt war ich sehr früh aufgestanden und war, des Platzmangels wegen, in dem Garten laufen gegangen. Ich lief einige Runden um das Haus und ging dann ins Badezimmer, das direkt an mein Zimmer angrenzte. Dort nahm ich eine ausgiebige Dusche und zog dann gezwungenermaßen wieder die Klamotten vom Vortag an. Danach verließ ich das Zimmer und suchte einen der Männer von gestrigen Abend. Schließlich fand ich Masato, der im Flur etwas mit einigen Leuten beredete. Ich wartete etwas abseits, bis er fertig war und ging dann näher auf ihn zu. Er war irgendwie ein wenig Respekt einflößend. Er hatte schwarze, lange Haare, die er im Nacken zusammengebunden hatte und erst jetzt bemerkte ich, dass sein rechtes Auge trüb war.

„Morgen, ich wollte fragen, ob ich mir von irgendjemanden ein Motorrad leihen könnte?“, fragte ich in einem höflichen Tonfall.

„Takeshi ist für die Fahrzeuge zuständig. Ich kann dir zeigen, wo er zu finden ist“, sagte er in einem neutralen Ton. Ich nickte nur und folgte ihm dann durch die Gänge nach draußen, wo er ein kleineres, modernes Gebäude ansteuerte. Es entpuppte sich als riesige Garage, in denen einige Autos verschiedener Marken und Ausführungen standen und einige Motorräder waren auch unter ihnen.

„Hey Takeshi, wo steckst du schon wieder?“, rief Masato, als er in einem Nachbarraum nachgesehen hatte und ihn dort nicht gefunden hatte.

„Hier!“, hörte man und kurz darauf kam er unter einem SUV raus. Mit seinem Blaumann, den blonden strubbeligen Haaren und dem breiten Grinsen auf dem Gesicht sah er aus, wie ein durchschnittlicher Oberschüler.

„Der Kleine braucht ein Motorrad. Ist vom Boss abgesegnet worden“, sagte Masato, zu den anderen, während ich mich ein wenig umsah. Es standen viele gute Fahrzeuge in der Garage und selbst mit flüchtigen Blicken konnte ich sagen dass alle auf die ein oder andere Art verändert wurden. Viele waren deutlich aufgemotzt worden. Bei einem Auto blieb ich dann stehen. Es war ein Toyota Celicita.

„Kleiner, das Auto kannst du knicken“, meinte Takeshi grinsend und lehnte sich kumpelhaft auf dessen Schulter.

„Ich habe selber ein solches Auto Zuhause stehen. Toyota Celicita, Heckantrieb, 141 KW und dieser muss nach 2002 gebaut worden sein, da er das Facelift hat“, sagte ich ohne ihn anzusehen. „Ist echt schade drum, dass man die Baureihe eingestellt hat, sind echt gute Autos und man kann viel daran rumschrauben.“

„Wieso fährt ein derartig bekannter Schauspieler ein solches Auto?“, fragte Takeshi erstaunt.

„Es ist das Einzige was mein Vater mir vererbt hat und ich hänge an dem Auto. Ich bin eine Zeit lang in einem Tempel aufgewachsen und das Einzige was ich dort tun konnte, war an dem Auto zu schrauben“, antwortete ich. „Darf ich fragen, was ein solcher Wagen zwischen diesen ganzen neuen Fahrzeugen macht?“

„Der Wagen gehört dem Chef. Soweit ich weiß, gehörte er auch seinem Vater, aber er hat noch nie jemandem erzählt, wieso er grade diesen Wagen, unbedingt behalten will“, sagte Takashi. „Also liege ich richtig damit, wenn ich vermute, dass du schnell Motorräder beherrschen kannst?“

„Da liegst du richtig. Ich habe zu Hause eine Ducati 999 s stehen“, sagte ich und sah mich kurz etwas um. „Könnte ich dann heute Abend mein Bike hier abstellen, dann würde ich nachher bei mir die Motorräder tauschen.“

„Kein Problem, wenn du mir deine Adresse sagt hol ich auch dein Auto und unser Motorrad hier her“, sagte er. „Bin auch vorsichtig mit deinem Schatz.“

„Das wäre klasse. Ich leg die Schlüssel dann hinter den vorderen Reifen auf der Fahrerseite“, sagte ich freundlich und ging mit dem Blonden in den Nachbarraum. Dort schrieb ich ihm meine Adresse auf und er gab mir den Schlüssel zu einer der Maschinen. Danach ging ich zu Masato, der die ganze Zeit geduldig gewartet hatte.

„Du scheinst dich echt gut mit Takeshi zu verstehen“, sagte er, während wir durch die Gänge gingen.

„Ja, ist das so außergewöhnlich?“, fragte ich ihn verwundert.

„Eigentlich schon, denn Takeshi redet so gut wie nur über Autos und Motorräder“, antwortete Masato.

„Na, dann habe ich bei ihm ja eben richtig punkten können“, grinste ich vor mich hin. „Du sag mal, kommst du eigentlich trotzdem zum Tempel?“

„Natürlich“, antwortete dieser tonlos. Er blieb stehen, öffnete eine Tür, ließ mich eintreten und kam dann hinterher. Wir waren in der Küche, wo Ai grade am frühstücken war.

„Morgen Süße“, begrüßte ich sie, worauf sie sofort wieder rot wurde.

„Wenn du fertig bist, bringe ich dich eben zur Schule“, grinste ich sie an, worauf sie nur heftig nickte. Ich selber nahm mir einen Apfel aus eine Schale und biss beherzt in diesen.

„Saga-sama, darf ich Sie etwas fragen?“ fragte Ai schüchtern.

„Natürlich, immer raus damit, sonst bekommst du noch Magenschmerzen“, antwortete ich freundlich.

„Werden Sie mich ab jetzt häufiger zur Schule bringen?“, fragte sie, worauf ich nur noch mehr grinsen musste.

„Wenn es sich einrichten lässt mache ich es sehr gerne und mal sehen je nach dem, wie lange ich brauche kann ich dich ja später auch abholen. Wann hast du denn Schluss?“

„Um drei“, sagte sie nun etwas aufgeweckter. Ich dachte einen Moment nach und sah dann neben ihr einen Block mit Stift liegen. Ich zog beides zu mir und schrieb auf die erste Seite meine Handynummer und meine Mailadresse.

„Schick mir nachher eine Nachricht mit deinem Stundenplan, dann ruf ich dich später in der Pause an und sag dir Bescheid.“

Sofort fing sie heftig an zu grinsen und beeilte sich zu Ende zu essen. Masato hatte die ganze Zeit schweigend daneben gestanden. Als sie schließlich fertig war sagte ich ihr, sie solle ihre Sachen holen und zum Eingang kommen. Dieses Mal ging ich alleine zu dem Nebengebäude, nahm mir zwei Helme, schwang mich auf die Maschine und fuhr zum Eingang, wo Ai schon ungeduldig wartete. Ich warf ihr den Helm zu, den sie sofort anzog und kaum dass sie sicher hinter mir saß, fuhr ich schon vom Gelände und schlängelte mich sicher durch den dichten Morgenverkehr. Nach etwa zehn Minuten hielt ich viel zu früh vor ihrer Schule. Ich war ein wenig erstaunt, da die Schule mehr einen Gefängnis glich, als einer Schule.

„Das war klasse!“, jubelte das Mädchen als sie abstieg.

„Freut mich, dass du keine Panik bekommen hast, als ich mich so durch den Verkehr gekämpft habe“, grinste ich sie an und nahm meinem Helm ab.

„Ich fand es cool. Sonst mach nie jemand so etwas mit mir, da alle Angst davor haben, dass mein Bruder wer weiß was mit ihnen macht, wenn mir etwas passiert“, sagte sie mit trauriger Stimme. „Selbst in der Schule redet niemand mit mir, da alle Angst vor meiner Familie haben.“

„Das ist nicht grade schon“, sagte ich und sah zur Schule. „Magst du mir deine Schule etwas zeigen, schließlich bist du viel zu früh.“

Sofort stimmte sie zu, worauf ich die Maschine sicher abstellte und mit ihr das Schulgelände betrat. Sofort wurde ich angestarrt und man fing leise an zu tuscheln. Sie schien das alles nicht mitzubekommen, da sie viel zu aufgeregt dazu war. Schließlich ging ich mit ihr zu ihrer Klasse und begleitete sie bis zu ihrem Platz. Die anderen der Klasse, die zum größten Teil schon anwesend waren, wurden augenblicklich still. Ich ließ mich davon nicht stören und unterhielt mich weiter mit Ai.

„Ähm, darf ich stören?“, fragte irgendwann eine unsicher Mädchenstimme. Ich sah auf und grinste das schwarzhaarige Mädchen freundlich an.

„Was ist denn?“, fragte ich sie freundlich.

„Sind sie der Schauspieler Takumi Saga?“, fragte sie.

„Soweit ich weiß, haben meine Eltern mir diesen Namen gegeben, also kann ich deine Frage mit ja beantworten“, antwortete ich grinsend. In dem Moment klingelte es und auch die Letzten kamen in die Klasse.

„Na, ich muss dann auch mal los“, sagte ich und wandte mich noch mal an Ai. „Vergiss nicht mir deinen Stundenplan zu mailen.“

Mit diesen Worten ging ich durch die Reihen der ungläubigen Schüler, wünschte im rausgehen der eintreffenden Lehrerin noch einen schönen Tag und ging dann zurück zum Motorrad. Von dort fuhr ich auf den direkten Weg zu meiner Wohnung, wo ich einen Seesack mit dem nötigsten packte. Ich legte die Schlüssel an den abgemachten Platz, nahm meine Ducati und fuhr zu dem Tempel vor dem mich schon ein schlechtgelaunter Masato erwartete. Ich stellte die Maschine ab, nahm mir einige Kleinigkeiten aus der Tasche, zündete mir eine Zigarette an und ging dann zu dem Grummelbär. Ohne was zu sagen ging er in den Tempel und ich musste ihm wie ein kleiner Hund folgen. Im inneren wurden wir bereits von einigen Mönchen und einen Exorzisten erwartet. Schnell erklärte man mir das Problem.

Der Tempel war eine ganze Zeit stellenweise nicht mehr instand gesetzt worden und bei den Renovierungsarbeiten war plötzlich ein Yokai aufgetaucht, der sie daran hinderte weiterzuarbeiten. Kaum hatten sie zu Ende erzählt, ließ ich mir den Teil des Tempels zeigen. Je näher wir dem Teil des Tempels kamen, um so mehr konnte ich eine Präsens spüren. Wir betraten die alten, verfallenen Gänge und kamen zu einen eingestürzten Teil des Tempels, wo schon ein Bagger darauf wartete zu arbeiten. Ich sah mich um und entdeckte schnell etwas sehr Interessantes.

„Kami-sama*, bitte kommt raus, ich möchte gerne mit Ihnen reden!“, rief ich laut und wurde sofort von den anderen Anwesenden verwundert angesehen. Ich nächsten Moment erschien vor uns ein Mann mit einem weißen Yukata, einer weißen Maske, auf der ein grinsendes Gesicht gemalt war und von seinem Kopf fielen in weißen Wellen lange, offene Haare.

„Kami-sama, ich möchte mich vielmals für die Mönche entschuldigen. Sie haben nicht mit Absicht ihren Schrein zerstört, aber wie Sie sicher wissen, ist unser Leben sehr kurz und somit vergaß man sie ungewollt“, sagte ich mit einer Verbeugung. „Ich bitte Sie, lassen sie die Mönche weiterarbeiten und Sie werden Ihnen einen noch schöneren Schrein errichten.“

„Ich werde ihren Worten nur zu gerne glauben schenken, junger Saga. Sie genießen unter den Göttern und Youkais einen sehr guten Ruf“, sagte der Gott mit ruhiger, tiefer Stimme, bevor er wieder verschwand, wie er erschienen war.

„Was war das grade?“, fragte Masato entsetzt.

„Das war der Gott, dem der Tempel geweiht ist. Mit der Zeit ist wohl in Vergessenheit geraten, wo sein Hauptschrein ist und als dieser Teil des Tempel einbrach, wurde sein Schrein verschüttet. Als man dann anfing hier den Schutt wegräumen zu wohlen, zerstörte man seinen Schrein, worauf der ansässige Gott wütend wurde“, sagte ich zu ihm und wandte mich dann an die Mönche. „Ich bitte Sie von nun an vorsichtig zu sein und schnellstmöglich den Schrein wiederzuerrichten.“

Die Mönche versicherten mir mehr als einmal meine Anweisungen sofort in die Tat umzusetzen zu wollen. Zusammen mit Masato ging ich dann zu meiner Maschine.

„Also, ich möchte endlich wissen, wieso kümmert sich die Yakuza um so etwas?“, fragte ich ernst und sah ihn mit vor der Brust verschränkten Armen an.

„Das darf ich Ihnen nicht sagen. Zu gegebener Zeit wird der Boss es tun und bis dahin bitte ich sie uns zu helfen“, sagte Masato.

„Na gut, aber er sollte sich nicht so lange Zeit lassen!“, sagte ich, nahm den Seesack und drückte ihm diesen in die Hand. „Sei so nett und nimm ihn mit, ich habe Ai versprochen sie von der Schule abzuholen.“

Mit diesen Worten, zog ich den Helm an und fuhr los, sodass er gar keine Zeit hatte noch etwas zu sagen.

Ich fuhr einen Umweg und kam grade rechtzeitig zum Klingeln vor der Schule an. Ich nahm den Helm ab und zündete mir wieder eine Zigarette an. Schnell bildete sich eine kleine Gruppe Schüler nicht weit weg von mir, die ungläubig zu mir sahen.

„Ai, hier bin ich!“, rief ich laut und winkte, als sie sah. Durch die schwarze Lederhose und der schwarzen Motorradjacke vor ich nicht mehr ganz so auffällig wie am Morgen.

„Wartest du schon lange?“, fragte freundlich, als sie zu mir kam.

„Nein, ich bin auch grade erst angekommen“, antwortete ich, klemmte die Zigarette zwischen die Lippe und reichte ihr einen Helm.

„Ist das deine Maschine? Ich kenne sie nicht“, fragte sie, während sie den Helm anzog.

„Ja ist es. Takeshi müsste auch mein Auto schon zu dir gebracht haben“, antwortete ich und ließ den Motor aufschreien, worauf ich einige Schülerinnen quietschen hören konnte.

„Halt dich gut fest“, sagte ich, bevor ich Vollgas gab und losraste. Etwas waghalsiger als am Morgen, jagte ich durch die Straßen und schaffte es innerhalb von fünf Minuten uns zurückzubringen. Quietschend kam ich am Haupteingang zum stehen, wo uns ein wütender Keisuke erwartete.

„Du Fräulein gehst sofort auf dein Zimmer und dich Saga will ich in zehn Minuten in meinem Büro sehen!“, fuhr dieser uns an und ließ uns einfach so stehen.

„Was ist denn jetzt mit deinem Bruder los?“, fragte ich die kalkweiße Ai.

„Ich weiß es nicht, aber bitte sei vorsichtig, er ist gefährlich wenn er so wütend ist“, antwortete sie, stieg ab und ging eilig ins Haus. Nachdenklich fuhr ich zur Garage, stellte meine Maschine neben mein Auto, das Takeshi schon geholt hatte und fragte diesen dann, wo ich das Büro seines Bosses finden könne. Mit einem besorgten Unterton in der Stimme, erklärte er mir den Weg. Wenig später klopfte ich dann an dessen Türe und trat auf seine Bitte hin ein. Der Raum in den ich trat, war europäisch eingerichtet und hinter einem massiven Schreibtisch saß ein immer noch wütender Yakuzaboss.

„Was fällt dir ein wie ein Wahnsinniger durch die Stadt zu rasen, wenn du meine Schwester hinten drauf hast!?“, schrie er mich wütend an. „Außerdem was sollte diese Aktion in ihrer Klasse, jeder wird jetzt versuchen meiner Schwester näherzukommen!“

„Das sollte die Aktion in der Schule auch bewirken. Sie leidet unter deiner Überfürsorge. Niemand wagt es sich ihr näherzukommen, weshalb sie sehr einsam ist. Dass du sie beschützen willst, kann ich sehr gut verstehen, aber du wirst sie mit deinem Verhalten nur von dir wegtreiben!“, sagte ich ernst. „Und zum Ersten! Ich bin nicht wie ein Wahnsinniger gerast, ich bin nur etwas schneller als der Durchschnitt gefahren. Ich hatte außerdem jederzeit meine Maschine völlig unter Kontrolle.“

Nun wurde er noch wütender, sprang auf, kam um den Schreibtisch und packte mich am Kragen meiner Jacke.

„Schon scheiße, wenn man der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen will“, sagte ich ihm grinsend ins Gesicht und fand mich einen Moment später stöhnend an der nächsten Wand hockend wieder. Keuchend hielt ich meinen Bauch und sah wütend zu ihm auf.

„Mit deiner Aktion jetzt bestätigst du doch nur, dass ich recht habe“, sagte ich und stand schwankend auf. Dieses Mal bekam ich unerwarteterweise seine Rechte zu schmecken und hörte bildlich die Englein singen.

„Keisuke!“, schrie jemand und ich hörte wie Leute in den Raum gerannt kamen. Es waren Ai, Keisuke, Masato und Shou. Die Männer hielten ihren Chef fest, während Ai sich neben mich hockte und panisch nach meiner Wange und der blutigen Lippe sah.

„Bring ihn hier raus!“, sagte Shou ernst zu Ai. Sofort half mir Ai auf die Beine, fasste meine Hand und zog mich aus dem Raum. Sie ging mit mir in die Küche, wo sie sich um meine aufgeschürfte Wange kümmerte. Die ganze Zeit sprach keiner von uns ein Wort.



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