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The ships have come

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The ships have come

Sasuke hatte sich den Tod immer als eine Art dumpfes, taubes Gefühl vorgestellt. Niemals hätte er gedacht, dass seiner unerträglich langsam sein würde, sein gebrochener Körper überrollt von Schmerzen.

Und niemals hätte er gedacht, dass Sakura diejenige sein würde, die den Tod über ihn herein bringen würde. Schwache, kleine – inzwischen allerdings nicht mehr wirklich- Sakura, die nun zerschmettert neben ihm liegt, in einer Pfütze aus ihrem (und seinem) Blut.

Vier Minuten.

Vier Minuten, in denen sie langsam ausgeblutet sind.

Vier Minuten, die sie inzwischen gestorben sind.

(Obwohl er argumentieren könnte, dass er bereits die meiste Zeit seines Lebens gestorben war.)

Mit viel Mühe wendet Sasuke seinen Kopf zum Himmel hinauf und atmet ein. Der scharfe Schmerz in seinen Rippen lässt ihn innehalten.

Der Himmel ist grau, aber es regnet nicht. Vögel zwitschern und das Wasser eines nahen Flusses strömt beständig. Die sonne ist hinter Wolkenwänden verborgen, aber der Tag geht weiter.

Die Welt sieht ihnen nicht beim sterben zu.

In seinem Augenwinkel sieht er, dass Sakura sich leicht bewegt und anfängt, durch ihre rostgefärbten Zähne hindurch zu lachen. Dann, ein Flüstern:

„Hey, Sasuke.“

Seine Augen flackern wieder zur Seite, aber er antwortet nicht. Sie fährt fort.

„Erinnerst du dich daran, als wir auf der Brücke gegen Zabuza gekämpft haben?“

Sie wartet nicht auf seine Antwort.

„Ich hatte wirklich gedacht, dass du stirbst, weißt du? Ich hatte so eine Angst...“

Sie unterbricht sich um zu husten.

„..dass ich dich nie mehr wiedersehen würde. Aber jetzt stirbst du wirklich-“

Er zuckt.

„-und es ist meine Schuld.“

Ein leises, ersticktes Wimmern entkommt ihrer Kehle und Sasuke fühlt etwas Ähnliches wie Schmerz in seiner Brust.

„Sag mir, Sasuke, warum ist das...Dass obwohl ich dich so sehr hasse...Ich trotzdem nicht will, dass du stirbst?

An diesem Punkt ist er sich nicht sicher, ob ihre beharrliche Stimme seinem Tod beschleunigt, oder ob sie es nur schwerer macht.

„Ich werde dich,“ Sakura schluckt hart. „Und Naruto wiedersehen, im Himmel. Und wir können wieder Team 7 sein.“

Ihre Hand kriecht über die dunkle Erde, bis ihre Finger sich sanft mit seinen verschränken. Entkräftet und zerschmettert wie er ist, weiß Sasuke, dass er sich nicht bewegen kann, aber er ist sich nicht sicher, ob er es überhaupt tun würde.

Es herrscht Schweigen zwischen ihnen, bevor er eine angestrengte Antwort gibt:

„Ich werde nicht dahin kommen, wo ihr hingeht.“

Die Anstrengung zu sprechen ist noch schlimmer, als er erwartet hat und er presst seine Zähne zusammen, bis die Wellen des Schmerzes abebben.

Sakura presst seine Hand und Sasuke denkt, dass dies wahrscheinlich das nächste zum Paradies ist, was er bekommen wird.
 

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„Sasuke?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Kerstin-san
2015-09-09T12:39:40+00:00 09.09.2015 14:39
Hallo,

zuerst einmal: Der Titel erschließt sich mir nicht so ganz. Ich hab da irgendwie die ganze Zeit Herr der Ringe vor Augen, wenn Frodo und Bilbo am Ende mit den Elben davonsegeln.
Na ja, von dieser Irritation mal abgesehen, ist dir hier ein ganz wunderbarer One-Shot gelungen.

Es liegt natürlich eine gewisse Ironie darin, dass sie sich letztendlich beide gegenseitig umgebracht haben und es überrascht mich auch, denn ähnlich wie Sasuke hätte ich nie gedacht, dass Sakura ihm den Todesstoß versetzen würde/könnte.

Sasukes Gedanken, die er sich so macht, gefallen mir auch. Er wünscht sich, dass diese elenden Schmerzen doch endlich enden mögen und weiß nicht, ob er von Sakuras Nähe erfreut oder irritiert sein soll. Man merkt aber trotz allem, dass sie ihm nicht völlig egal ist. Das sie ihm nach wie vor unter die Haut geht.

Auch Sakuras (seelischer) Schmerz ist nachvollziehbar. Er ist nach wie vor ihre große Liebe und das ausgerechnet sie ihn jetzt ausgelöscht hat.. Trotz allem hat sie die Hoffnung, dass sie beide und Naruto wenigstens im Tod wiedervereint sein können.
Und dann seine letzte Entgegnung, dass er glaubt nie im Himmel landen zu können und das dieser letzte Moment, der so voller Schmerz und Leiden geprägt ist, wahrscheinlich der Moment ist, der dem Paradies am nächsten kommt. Wahnsinn! Du transportierst mit so wenigen Worten, doch eine ganze Bandbreite voll Emotionen. Hut ab!

Liebe Grüße
Kerstin
Von:  -Ulquiorra-
2015-08-29T12:40:46+00:00 29.08.2015 14:40
Hey :)
Ich habe eine richtige Gänsehaut.
Es ist Wahnsinn, wie viel Gefühl und Traurigkeit - eingebunden in der großen Dramatik - innerhalb von 434 Worten erreichen kannst.
Es ist die letzte Szene vor ihrem Tod. Und auch wenn Sakura an Sasukes Ableben Schuld ist, will sie ihn in den letzten Atemzügen nicht sterben sehen.. nicht sterben lassen.. da sie immernoch so etwas wie Liebe für ihn empfindet.
Es ist auch wunderschön, zu lesen, wie Sakura sagt, dass die drei im Himmel wieder Team 7 sein können..
Und wie niederschmetternd es ist, als Sasuke sagt, dass er woanders hingehen wird.. Es schließt ein Happy End entgültig aus.
Sakura jedoch springt im letzten Moment noch einmal über ihren Schatten und nimmt seine Hand.. vielleicht auch als Signal, dass er nicht alleine sterben muss und sie im letzten Moment doch noch friedlich für ihn da sein wird.
Und genau das ist es, was ihn glauben lässt, dass es das einzige bisschen Paradies ist, was er jemals erfahren wird.
Sehr trauriger und bitterer Nachgeschmack des Ganzen. Vorallem, weil man sich fühlt, als wäre man bei seinem Tod live dabei.

Toller OS!
Von:  Cosplay-Girl91
2014-08-18T08:01:33+00:00 18.08.2014 10:01
Wunderschön, aber auch sehr traurig :(
LG
Von: abgemeldet
2014-05-04T22:47:49+00:00 05.05.2014 00:47
Hey
Dieser One-Shot ist total gut:3
Man kann mitfühlrn und er hat mir sehr gefallen!^^


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