Zum Inhalt der Seite

Der mit den Wölfen spricht

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Worte der Aufklärung

Ich war zu überrascht um mich gegen die starken Hände meiner Mutter zu wehren. In der Küche angekommen setzte ich mich auf einen Stuhl. Mein Vater saß mir schon gegenüber und musterte mich mit seinen azurblauen Augen. Ich sah meinen Vater sehr ähnlich. Er hatte etwas längeres blondes Haar und strahlenden blauen Augen. Der einzige Unterschied zwischen uns, im Aussehen, war das meine Haare wild in alle Richtungen abstanden und nicht wie bei ihm an der Seite runter hingen. Meine Mutter nahm sich ein Stuhl und setzte sich nun zu meinen Vater. Ihre lange rote Haarpracht flog durch die Luft, nach dem Sie mit schnellen Schritten sich einen Stuhl nahm. Von ihr hatte ich eigentlich nichts auffälliges geerbt, nur das rundliche Gesicht und das wars schon vom Äußeren her. Der Blick meiner Mutter, ließ mich schlimmes ahnen. Ich malte mir die schlimmsten Sachen aus, zum Beispiel das Vater oder Mutter eine schwere oder vielleicht sogar tödliche Krankheit hatten, aber danach sahen Sie nicht aus. Den Gedanken verwarf ich sofort wieder. Haben Sie ihre Arbeit verloren? Das könnte durch aus sein, wenn man bedenkt das mein Vater um diese Uhrzeit zuhause war. Das muss es wohl sein. Mentalisch war ich vorbereitet auf das was jetzt kommen würde.

„Hat Vater seine Arbeit verloren?“ fragte ich nun und war mir sicher, dass es das war. Meine Eltern blickten sich verwirrt an. Hah, also stimmte es wohl, oder? Siegessicher und aufmunternt wollte ich meinen Vater einen Vorschlag machen, dass er ja in der Schule unterrichten könnte. Er war zwar kein Lehrer, hatte aber trotz allem studiert und war nicht einer der dümmsten. Herrn Hatake könnte er damit unter die Arme greifen und so würde ich auch an mehr Wissen gelangen. Gerade als ich meinen schönen Gedanken aussprechen wollte, fing meine Mutter an zu reden.

„Ich bin Schwanger, Naruto“
 

Mir blieb die Luft weg. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich würde ein Geschwisterchen bekommen. Allein bei den Gedanken wurde mir schlecht, obwohl ich nichts im Magen hatte. Wahrscheinlich genau deswegen. Nein, also ein Bruder, oder im schlimmsten fall sogar eine Schwester wollte ich nicht haben. Das Leben, so wie es war gefiel mir. Ein weiteres Kind würde alles nur durch einander bringen und meine Ruhe zum lesen hätte ich auch nicht mehr. Nachts dann noch das Babygeschreie. Das geht mal garnicht. Ich gab noch immer keine Antwort und saß wie ein Stein auf dem Stuhl.

„Naruto“ sagte nun mein Vater, der mir wohl ansah, dass ich darauf nicht antworteten würde.

„Leider müssen wir hier ausziehen. Du weißt ja, dass Haus ist ja für uns drei schon zu klein und dazu kommt nochwas“ Ich wollte garnichts mehr hören. Erst ein Kind und danach ausziehen? Nein, mit einem Kind hätte ich mich vielleicht, aber auch nur vielleicht irgendwann abgefunden, aber ausziehen geht garnicht. Das war meine Heimat. Ich liebte die Bibliothek, die Schule und sogar den endlosen Wald der sich, wie ein Mantel um das Dorf legte. Hier wurde ich geboren und wollte auch hier sterben, irgendwann im hohen Alter. Langsam aber sicher stieg Wut in mir auf und ballte unbewusst meine Hände zu Fäuste. Einfach nur weg, ging es mir durch den Kopf. Mit viel Kraft stand ich auf, dass der Stuhl nach hinten kippte.

„NEIN!“ brüllte ich nur und rannte die Treppe nach oben. Im Sprint schnappte ich noch die ausgeliehenden Bücher und schmieß meine Zimmertür mit schmackes zu. Den Schlüssel drehte ich im Schloß herum. Vor dem Fenster blieb ich stehen. Wie konnten meine Eltern mir das nur antun. Sie wussten genau, dass ich hier alles irgendiwe liebte und doch, würden Sie mir alles weg nehmen. Vor lauter Wut schlug ich mit meiner Faust gegen ein Regal, was voll gestopft mit Büchern war, die durch die starke Erschütterung nun zu Boden fielen.
 

Ich stand noch eine ganze Weile am Fenster und starrte in den Wald. Meine Gedanken versuchte ich verzweifelt von der Situation zu ordnen, was mir mal gar nicht gelang. Zu meinen Geburtstag letzten Jahres, schenkte mir mein Onkel ein paar Kopfhörer. Musik zur Ablenkung würde jetzt garantiert nicht schaden. Mit den Kopfhörern saß ich auf mein Bett und blätterte die Bücher über Wölfe durch, in der Hoffnung irgendwas herauszufinden, was mit den Stimmen zu tun haben könnte. Leider fand ich nichts neues, was mir weiter helfen könnte. Die Bücher schmieß ich in eine Ecke, obwohl ich wusste das es nicht meine waren. Wut und Trauer, dass waren die Gefühle die ich überhaupt nicht mochte, sie aber trotzdem durch leben musste. In den Büchern reichte mir das schon, aber in der Realität war es ja noch schlimmer.
 

Die Musik endete nach einer Zeit. Die Batterie von meinem MP3-Player war leer. Gerade als ich die Kopfhörer abnehmen wollte, hörte ich wieder die Stimme.

Ich warte auf dich.

Hecktisch sah ich mich in meinem Zimmer um. War der Wolf hier, fragte ich mich selbst, sah aber keinen. Auch draußen vor dem Fenster war keiner zu sehen. Ich wollte wissen, was das zu bedeuten hatte und fragte auf gut Glück einfach in den Raum.

„Wo bist du. Wie kann ich dich finden?“ fragte ich und erwartete keine Antwort. Es herschte eine merkwürdige Stille im Zimmer. Nur das leise ticken meines Weckers war zu hören, bis das Fenster wie von Geisterhand geöffnet wurde. Eine kühle Brise flutete das Zimmer und umhüllte mich. Ich zitterte, nicht unbedingt weil mir kalt war, sondern wegen dem was ich sah. Am Fenster erkannte ich Umrisse eines Wolfes, die in der Luft schwebten.

Komm zum Wald, hörte ich wieder die Stimme. Eine erneute Windbrise, verwischte die Umrisse, bis sie sich ganz auflöste. Auch das Fenster schloß sich wieder von selbst. Ich stand nach wie vor angewurzelt in meinen Zimmer und wusste nicht genau was ich nun machen sollte. In meinem Kopf hörte ich die Stimme zurück schallen. Komm in den Wald. War das die Antwort auf meine Frage. Es muss so sein. Langsam bewegte ich mich auf mein Bett zu, um mich zu setzten. Mein Körper hatte ich immer noch nicht ganz unter Kontrolle und zitterte unkontrolliert. Nach wenigen Minuten der Überlegung, war ich mir sicher, dass ich in den Wald gehe um ihn oder es zu suchen. Mit meinen Eltern wollte ich im Moment nichts mehr zu tun haben. Sollen sie doch ausziehen, ich bleibe hier.
 

Ich kippte meine Schultasche aus, um sie für die Suche nach, ja nach was eigentlich genau, zu packen. Auch das Buch meines Onkels viel heraus und blieb geöffnet liegen. Auf der rechten Seite, war ein Bild eines Wolfes abgebildet und auf der linken ein paar Sätze. Beim genaueren betrachten, sah der Wolf auf dem Bild fast genauso aus, wie der den ich vorhin gesehen hatte. Leider konnte ich die Sätze die neben dem Bild standen, da sie in einer anderen Sprache geschrieben waren nicht lesen. Über dem Wolfsbild befand sich ein großes chinesiches Schriftzeichen. Was es wohl bedeutet, fragte ich mich selbst und packte das Buch wieder in meine Tasche. Überlegend was ich noch bräuchte, lief ich in meinem Zimmer auf und ab. Meine Tasche war eindeutig zu klein, für all das was ich mit nehmen wollte, also musste ich wohl was hier lassen. Es war schon schlimm genug für mich, dass ich meine Heimat zurück lassen musste fürs erste und jetzt auch noch meine Lieblingsgegenstände. Am Ende war mit Rucksack gepackt mit ein paar Wechselklamotten, einer großen Wasserflasche, meiner Taschenlampe mit ein paar extra Batterien, einem alten Kompas, meinem Taschenmesser und das grüne Buch. Fürs erste musste das reichen. Ich sah mich nochmal in meinem Zimmer, nahm ein paar Atemtzüge und vermisste es jetzt schon. Der Geruch von altem Papier und Leder lag in der Luft.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Onlyknow3
2014-07-14T19:56:05+00:00 14.07.2014 21:56
Auch wieder ein schönes Kapitel, aber auch hier sind wieder Fehler, zwei mal hast du meinen(m-gehört da hin) Vater geschrieben. Weiter so die Geschichte gefällt mir sehr gut.

LG
Onlyknow3
Von:  Suki96
2014-06-16T16:50:59+00:00 16.06.2014 18:50
Mensch ich bin schon gespant wie es weiter geht. Mach weiter so.


Zurück