Zum Inhalt der Seite

Nachkriegszeiten

"Where there is love, there is live"
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Begebenheiten

Als der junge Mann die Augen öffnete, strahlte bereits die Sonne. Blinzelnd fuhr er sich durch sein immer noch unordentliches, strubbeliges Haar und warf die Decke zurück. Mit einem schnellen Blick auf die Uhr bemerkte er, dass noch Zeit war. Harry Potter, der Junge der überlebt hatte, war 18 Jahre alt und damit den Kinderschuhen, in denen er sowieso meist nur körperlich gesteckt hatte, komplett entwachsen. Seine Knie waren nicht mehr knubbelig, seine Haare waren komplett aus Hermiones Nagelschere-Massaker rausgewachsen und auch wenn er nicht die Masse von Ron erreichen konnte, war er doch grösser als seine beste Freundin und Ginny, die neben ihm im Bett lag und ihre Ferien noch zu geniessen schien. Harry beobachtete sie, wie sie sich im Schlaf drehte und huschte ins Badezimmer. Er hoffte, sie nicht zu wecken, denn über das, was er heute vorhatte, wusste nur Hermione Bescheid und dies auch nur, weil sie irgendwie die inoffizielle Stilberaterin von Harry geworden war. Seine Freundin zu wecken stand somit nicht zur Debatte. Das Badezimmer war klein, hatte aber ein Fenster und bot Harry mehr Privatsphäre als das auf den unteren Stockwerken, worüber er mehr als froh war.

Eigentlich war es nicht sein Plan gewesen, nach dem Krieg jede Nacht mit seiner Freundin, die die Schwester seines besten Freundes war und einen ihrer Brüder vor wenigen Wochen verloren hatte, zu verbringen. Es schien nur so, dass niemand gross daran Anstoss zu nehmen schien- so hatten auch Ron und Hermione ohne grosses Aufheben ein Zimmer zusammen bezogen und Ginny hatte ganz automatisch zusammen mit Harry Bills alte Räumlichkeiten in Beschlag genommen. Das angrenzende Bad wurde magisch in den Dachstock gebaut, nachdem der alte Guhl, der im Sommer zuvor Ron mit Grieselkrätze als Tarnung darstellte, überraschend gestorben war. Harry fühlte sich zwar einerseits geehrt, dass Molly und Arthur kein Problem damit zu haben schienen, dass er mit ihrer einzigen Tochter das Bett teilte, glaubte aber, dass die beiden im Moment vor allem andere Sorgen quälten und sie verstanden, dass es beiden jungen Paaren nicht darum ging, sich körperlich möglichst schnell kennenlernen zu wollen, sondern darum, neben jemanden aufzuwachen, den man liebte.

So erklärte Harry sich zumindest die Situation. Das er nach der Schlacht nach Hogwarts nicht zu den Durselys zurückgehen würde, stand für ihn (und die Dursleys) fest. Und eine Rückkehr zum Grimmauldplatz Nr. 12 stand ebenso wenig zur Debatte für den jungen Mann, obwohl das Haus ihm gehörte und Kreacher nach der Schlacht um Hogwarts in sein altes Zuhause zurückgekehrt war und sich darum kümmerte.

Kurz hatte er sich überlegt, ein Zimmer im Tropfenden Kessel zu mieten, aber das hatten Molly und Arthur Weasly strickt abgelehnt. Auch Ron hatte ihn nur verdutzt angesehen, als er ihm übernächtigt am Tag nach der Schlacht seine Pläne eröffnet hatte. "Du kommst zu uns man. Wir haben Platz", hatte er gesagt und leiser angefügt: "Ausserdem sollte niemand im Moment alleine sein- auch Ginny würde es gut tun, jetzt da Fred..". Seien Stimme hatte sich verloren und den Kopf abgewendet.
 

Harry, mittlerweile geduscht und angezogen, warf sich einen Umhang über und betrachtete sich kurz im Spiegel. Die neuen Schuhe, Hosen, Shirt und Cardigan waren einem Ausbruch Hermiones zu verdanken, die ihn irgendwann nach der Schlacht in die Muggelwelt gezerrt hatte, um einzukaufen. Symbolisch ein Neubeginn, irgendwie, zumindest für die Gryffindor, die sichtlich Spass daran hatte, Harry einzukleiden. Ausserdem wollte sie der Familie einen Tag nach Freds Beerdigung die Möglichkeit geben, alleine gemeinsam zu trauern- sofern alleine für die immer noch zahlreichen Weaslys das richtige Wort war.

Doch Ablenkung war nur ein Teil der Grund für ihre impulsive Entschlossenheit, Harry modisch auf Vordermann zu bringen- mehr als ihm war ihr nämlich klar, dass auf den Bezwinger von Lord Voldemort in nächster Zeit einige offizielle Termine warten würden, die nicht nur in der Zauberwelt stattfinden würden. Und so schleppte sie Harry an jenem denkwürdigen Tag auch zu einem Optiker, der Harry im Eilverfahren eine neue Brille (die der alten seines Vaters so ähnlich wie möglich war) anpasste- mit der richtig scharf sah. Besagte Sehhilfe setzte Harry auf und war immer noch erstaunt über sein Äusseres: er wirkte erwachsen, professionell und weniger wie der Rumtreiber, der er im letzten Jahr gewesen war. Leise schlich er die Treppen des Fuchsbaus herunter, bedacht darauf niemanden zu wecken und entspannte sich erst, als er Georgs Zimmer passierte. Dieser verwand den Tod seines Bruders mehr als schlecht und hatte vom St.Mungo Krankenhaus einen Trank erhalten, damit er traumlos schlief. Selbst wenn Hagrid die Treppen heruntergepoltert wäre- der lebende Zwilling wäre kaum aufgewacht.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück