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Nachkriegszeiten

"Where there is love, there is live"
von

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Wahrheiten

Harry war ganz froh, als er die Küche erreichte und ihm bewusst wurde, dass er heute alleine frühstücken würde. Auch wenn das Haus voller Leben steckte und alle mehr als genug zu tun hatte- die Stimmung war eigenartig. Es war, als ob der Nebel der vergangen Ereignisse durch die letzten Ritzen des Hauses drang und alle Bewohner dröge und kraftlos machte. Die freudige Energie vieler Sommer war verschwunden- und hatte der Melancholie und Trauer Platz gemacht, von denen sie alle gleichermassen befallen waren. Jeder verarbeitete die Geschehnisse auf eigene Weise. Und Harry würde heute etwas tun, das ihm gleichzeitig sehr wichtig und dennoch dumm vorkam- er würde als Zeuge in einem der Todesser-Prozesse aussagen.
 

"Harry mein Lieber, was tust du den schon so früh hier?" Schnell drehte sich der Angesprochene um und blickte direkt in Molly Weaslys müdes Gesicht. Er hatte nicht damit gerechnet, dass ausser ihm noch jemand wach war, doch die Uhr der Familie zeigte, dass Percy, Bill und Arthur bereits im Ministerium waren und Molly offensichtlich in der Küche stand. Lügen wäre zwecklos.
 

"Ich gehe zu den Gerichtsverhandlungen, Mam", sagt er. Die Anrede tönte einerseits wie ein respektvolles "Mam", anderseits betonte Harry es auch ein bisschen wie "Mum". Molly hatte gelächelt, als er sie das erste Mal so genannt hatte und schien die Anrede zu mögen. Doch heute Morgen liess sie sich dadurch nicht besänftigen. "Aber mein Lieber, was willst du dort? Du hast doch schon ausgesagt", fragte sie verwirrt, während er sich setzte und sie mit einer Geste bat, es ihr gleichzutun. "Willst du kein Frühstück?", setzte sie nach und nahm, nachdem Harry den Kopf geschüttelt hatte, auf dem Stuhl gegenüber Platz." Harry musterte sie. Der Tod ihres Sohnes stand ihr ins Gesicht geschrieben, sie wirkte älter und härter den je und war offensichtlich müde. Er war sich nicht sicher, ob er ihr wirklich anvertrauen sollte, was er vorhatte, doch andererseits würde sie ihn ohne Erklärung wohl nur ungern gehen lassen. Und vielleicht würde sie verstehen.
 

"Ich gehe nicht, um eine Aussage zu machen", begann er zögerlich und knetet seine Hände. Molly unterbrach ihn, nahm seine Hände und hielt sie in ihren, eine Geste, die mütterlicher nicht sein konnte. "Aber was willst du den da mein Lieber?", fragte sie und sah im forschend in die Augen. "Deine Anwesenheit ist nicht nötig und du quälst dich doch nur, wenn du dich mehr als nötig der Öffentlichkeit aussetzt." Harry blickte auf seine Hände und war gerührt. Natürlich hatte sie recht, jeder Schritt in der Zaubergemeinschaft war ein Spiessrutenlauf, den Harry Potter, der Junge der überlebt hatte, der Bezwinger Lord Voldermorts war mehr als jemals zuvor Galionsfigur und Held der Zauberwelt. Jeder erwartet tröstende Worte, weise Aussagen und ein zukunftsorientiertes Denken und das von einem 18 jährigen Jungen, der Freunde, Klassenkameraden und Bekannte verloren hatte wie alle anderen auch. Zudem wollte die Öffentlichkeit wissen, was genau im letzten Jahr geschehen war und was sich zwischen ihm und Voldemort abgespielt hatte. Nach der Schlacht konnte er keinen Schritt mehr gehen ohne verfolgt zu werden und es zerrte an seinen Nerven, dass alle Welt ihm immer wieder die selben Fragen stellte. Es war Hermione, die eine Lösung für das Problem hatte. An dem Tag in der Muggelwelt gestand sie Harry, dass sie die Idee hatte, eine Pressekonferenz zu veranstalten. "Muggel machen das manchmal bei grossen Ereignissen", erklärte sie. "Wir könnten uns alle drei und vielleicht noch Neville an einen Tisch setzten und alle Fragen auf einmal beantworten, weisst du- also wenn du willst", meinte sie zögerlich. Harry sah sie verblüfft an. Das Mädchen, dass seine Eltern bisher noch nicht aus Australien zurückgeholt hatte ("Ich möchte warten bis die Prozesse vorbei sind um sie nicht in Gefahr zu bringen"), schlug ihm vor, die totale Öffentlichkeit zu suchen.

Er stimmte zu und sass einige Tage nach der Schlacht um Hogwarts in eben jener Schule in der grossen Halle, die brechend voll war mit allerlei magischen Reportern und erzählte ausführlich von seinem letzten Jahr. Die Porträts von Professor Dumbeldor und von Snape hingen hinter dem Tisch, um etwaige Fragen zu beantworten, genau so wie Ron, Hermione und Neville neben ihm sassen und seine Geschichte ergänzten, wenn er nicht weitererzählen mochte oder konnte.

Hermione drückte unter dem Tisch Rons Hand, als dieser mit rosa Ohren erzählte, weswegen er einen Teil der Reise nicht mit den anderen verbracht hatte. Neville berichtete, was sich in Hogwarts zugetragen hatte und Dumbeldore Stand Rede und Antwort zu den Horkruxen und den Heiligtümer des Todes - wenn auch nicht zu seiner eigenen Biografie. Snape war mehr als nicht erfreut, als Harry die Geschichte zwischen ihm und Lily Potter öffentlich machte, die sein Handeln erklärten und gab sich keine Mühe seinen Unmut zu verstecken. Erst Dumbledore konnte ihn besänftigen und ihm die Wichtigkeit seiner Taten komplett bestätigen, worauf an Stelle des verstimmten Gesichtsausdruck ein spöttisches Lächeln auf Snapes Züge wandern. "Immerhin, getötet werden kann ich dafür nicht mehr. Dennoch, dass wird ein Nachspiel haben, Potter."
 

Snape sollte Recht behalten, denn einige Dinge behielten sie alle für sich. So erzählte auch Harry nur das Nötigste von seiner Schlacht. Er lies dabei aus, dass er seine Familie gesehen hatte und verschwieg auch andere Details rund um das Treffen mit Voldemort im Wald, weil sie ihm als zu privat erschienen. Doch mittlerweile hatte sich das Blatt gewendet und die Details waren zu wichtig, um sie weiterhin nur in seinem Kopf zu behalten.

Er kam aus seinen Erinnerungen zurück in die Küche, in der ihn Molly Weasly sorgenvoll musterte. "Es gibt etwas was ich tun muss, Mam", erklärte Harry stockend. "Was den mein Lieber?" "Ich werde als Zeuge für die Familie Malfoy aussagen".
 

In der Küche konnte man die Stille förmlich spüren. Molly sah ihn an, Verwunderung, Ärger, Zorn, Abscheu und Ratlosigkeit zeigten sich in ihrem Mienenspiel, doch bevor sie zu einer Erwiderung ansetzten konnte, fuhr Harry fort. "Es gibt etwas, was ich bisher erst Hermione erzählt habe und möchte das du verstehst, warum es mir wichtig ist, heute vor Gericht zu erscheinen", sagte Harry und sah ihr in die Augen. Als er merkt, dass ihre gesamte Aufmerksamkeit hatte, begann er langsam zu reden. Er erzählte ihr, wie er mit dem Tarnumhang zum verbotenen Wald schritt, die Bilder der Toten im Kopf, die trauernde Familien, Tonks, Lupin und natürlich Fred vor dem inneren Auge, geplagt von Schuldgefühlen. Wie er den Stein der Toten drehte, seine Familie erschien und er sich schliesslich Voldermort stellte, wie dieser ihn scheinbar tötete und wie Narzisse Malfoy die Schlacht entschied, als sie ihn fragte, ob Draco, ihr Sohn noch leben würde und sich gegen ihren Meister stellte, aus Mutterliebe zu ihrem Kind, wissend, dass das ihr Tod und das Ende ihrer Ehe bedeuten könnte. Er erzählte, wie sie damit, in der tiefsten Hoffnungslosigkeit, das Blatt wendete für ihn und den Grundstein legte für den Sieg Gut über Böse. Als er geendet hatte starrte ihn Molly Weasly mit Tränen in den Augen an. Sie begriff, dass er seine Entscheidung bereits getroffen hatte. "Oh Harry mein Lieber", sagte sie schluchzend, "du guter Junge."

Mehr konnte sie nicht sagen, ihr Abscheu gegen die Malfoys war gross, wie das der ganzen Familie, dennoch begriff sie, dass Harry aus den richtigen Beweggründen handelte. Auch sie war eine Mutter und verstand, dass Narzisse nicht aus egoistischen Gründen gehandelt hatte - genau wie sie, als sie sich Bellatrix Lestrange gegenüberstellte um ihre Mädchen zu retten, den Tod als Option eingerechnet aber fest entschlossen, lieber selbst zu sterben als Ginny und Hermione Gevatter Tod zu überlassen. Eine Empathie für Narzisse Malfoy machte sich in ihr breit und als Harry sie zum Abschied umarmte, wusste sie, das ihm klar war, was er auf sich nahm um eine Frau zu schützen, die ihm im besten Fall Verachtung entgegen brachte.
 


 

Nachdem Harry sie umarmt hatte und durch den Kamin verschwunden war, sass Molly Weasly am Tisch und kam sich mehr als nur verloren vor. Nie hatte sie sonst im Sommer Zeit, in Gedanken zu versinken, da ihre Kinder das Haus bevölkerten und ständig etwas brauchten. Bei den Gedanken an ihre Liebsten liefen ihr Tränen über die Wangen - der Verlust von Fred war allgegenwärtig und machten ihr bewusst, wie erwachsen Ron, Hermione und auch Ginny im letzten Jahr geworden waren. Gerade als sie aufseufzte, hörte sie, wie jemand die Küche betrat. Sie hob den Kopf von der Tischplatte und blickte geradewegs in die Augen der Gryffindor, die noch Teil ihrer Gedanke gewesen war. Hermione schien unentschlossen. „Oh, ich wollte nur- sag mal alles in Ordnung Molly?“ fragte sie zögerlich und kam näher. Molly musterte sie ausgiebig. Sie war im begriff, eine wunderschöne Frau zu werden, auch wenn sie noch kindliche Züge hatte- besonders dann, wenn sie unsicher war. „Er ist fort“, erklärte Molly träge und stand auf. Hermione fühlte sich ertappt. „Und er hat mir erzählt, was er tun will“, setzte Molly nach und war fasziniert von dem Mienenspiel der Freundin ihres Sohnes. Unsicherheit, Erleichterung und Sorge zogen über das Gesicht der jungen Frau, die durch die Türe hindurchstarte. Schliesslich schüttelte sie den Kopf und setzte sich hin. „Möchtest du auch einen heisse Schokolade?“, fragte sie Molly und zog ihren Zauberstab aus dem Morgenmantel. Molly Weasly nickte. Eine heisse Schokolade würde ihr guttun. „Weshalb bist du eigentlich schon wach Liebes?“, fragte sie nach einigen Sekunden mit nachdenktlicher Stimme. Hermione fühlte sich ertappt. „Naja, ich wollte Harry eigentlich viel Glück wünschen und ihn fragen, ob er meinen Brief mitnehmen könnte.“ Molly sah sie abwartend an. „Was für einen Brief?“ Hermione seufzte. „Den für Kingsley. Ich lehne sein Angebot ab- ich will mein letztes Schuljahr in Hogwarts nachhohlen.“
 

Als Harry in der Ministeriumshalle ankam wünschte er sich sofort seinen Tarnumhang herbei. Zwar hatte es nicht mehr viele Magier, denn die meisten befanden sich bereits auf der Arbeit oder suchten einen Platz im grossen Gerichtsaal - schliesslich wurde eine der ältesten und reinblütigsten Famillien heute verurteilt und die wenigsten Mitglieder der magischen Gemeinschaft wollten sich dies entgehen lassen. Harry war mulmig zu Mute. Unwillkürlich kamen ihm Hermiones Worte in den Sinn.

„Harry, ich finde es mutig, was du machen willst - aber mach es richtig. Kein Brief, kein Tarnumhang, kein Versteckspiel- sonst bekommt dein Auftritt mehr Bedeutung als deine Botschaft“, hatte sie ihm gesagt, als er ihr von seinem Plan für die Malfoys auszusagen erzählt hatte. Der junge Mann atmete tief durch, als er das Atrium durchschritt. Sie hatte recht, dachte er, als den Lift betrat und die kühle Frauenstimme den untersten Stock ankündigte, in denen sich die Verhandlungsräume befanden.
 

Harry zuckte kurz zusammen und fühlte sich, als würde ihm jemand die Luft abschnüren. Nicht einmal bei seiner Anhörung im fünften Schuljahr (damals hatte er Dudley vor Dementoren gerettet, die in Little Winning herumstreunten und wurde prompt deswegen zu einer Anhörung eingeladen, an der er mit Dolores Umbridge eine neue Intimfeindin traf) war er so nervös gewesen wie jetzt. Der lange Gang zog sich hin und ein Blick auf seine Uhr, die er zu seinem 17. Geburtstag von den bekommen hatte, bewies ihm, dass er wohl knapp eine Minute zu spät dran war. Er würde also definitiv Aufsehen erregen. Anderseits wäre es vermessen gewesen zu glauben, dass sich dies vermeiden lassen würde.
 

Leise seufzend öffnete er den Gerichtssaal. Der gesamte Zaubermagnot war versammelt und neben Kingsley, der in der Mitte thronte, sass Percy Weasly, der das Protokoll schreiben würde. Daneben befanden sich Hexen und Zauberer, die er nicht alle kannte, viele waren neu, um die Toten zu ersetzten, die der Krieg gefordert hatte. Harry hatte Glück - obwohl er zu spät gekommen war, herrschte noch Aufregung und seine Anwesenheit blieb beinahe allen in dem letzten Rascheln und hastigen Hinsetzten verborgen, so dass er sich beinahe unbemerkt in den letzten Platz der ersten Reihe zwängen konnte. Sein Sitznachbar, ein ihm unbekannter Zauberer mit kurzen Braunen Haaren und stechenden Augen, dreht sich unwirsch zu ihm um. Er wollte zweifelslos etwas Gehässiges sagen, erkannte aber urplötzlich, wer neben ihm sass und klappte seinen Mund auf und zu wie ein Fisch auf dem Trockenen. Doch bevor er jemanden auf Harry Potter aufmerksam machen konnte, lies Kingsley seinen Hammer auf den Tisch fallen und bat um Ruhe. Die eigentümliche, ruhige und dennoch respekteinflössende Aura hatte sich der ehemalige Auror auch als Zauberminister erhalten: im Saal wurde es sofort still. Der Minister blickte kurz zu Percy, der pflichtbewusst nickte und seine Feder ansetzte.
 

„Wir haben uns heute hier zusammengefunden um über ein gerechtes Strafmass für die Familie Malfoy zu beraten, denen angelastet wird, für und mit Lord Voldemort gerarbeitet zu haben. Ihnen wird zur Last gelegt, den dunklen Lord ihr Haus zur Verfügung gestellt zu haben, ihn bei seinen Plänen unterstützt und diese in bestimmten Masse auch ausgeführt zu haben so wie zahlreiche andere Vergehen gegen die Zaubergemeinschaft. Die Anklage stützt sich auf zahlreiche Aussagen von Zeugen, insbesondere auf jene von Arthur Weasly, Ronald Billius Weasly, Harry James Potter und Hermione Jean Granger. Angeklagt werden Lucius Malfoy, Narzissa Malfoy, geborene black und Draco Malfoy. Die Anklagen im einzelnen verliesst jetzt die erste Sekretärin des Ministers, Elizabeth Grey. Die Angeklagten mögen sich bitte bei der Namensnennung erheben und können nach dem Vortrag der Anklagen für ihre Verteidigung sprechen und Zeugen benennen“, erklärte Kingsley sachlich und neigte seinen Kopf dann zu einer jungen Frau mit sehr blonden Haar, die hastig ihre Brille zurechtschob, bevor sie sich erhob.
 

Im Saal war es komplett still. Erst jetzt nahm sich Harry Zeit, die Angeklagten zu mustern: Lucius Malfoy, deutlich gealtert in den letzten Wochen, in denen man die Familie unter Hausarrest in Malfoy Manor gestellt hatte, trug sein weissblondes Haar nach wie vor lang. Allerdings wirkte sein Umhang so, als sei er nicht mehr ganz brandneu und auch seine Haltung war nur noch ein Schatten derer, die er früher so stolz zur Schau getragen hatte. Er wirkte beinahe demütig. Neben ihm sass seine Frau Narzissa, eine geborene Black und Cousine seines Paten, wie Harry gerade einfiel. Sie wirkte stolz und wenn sie in Sorge war, dann zeigte sie es keineswegs, sondern trug eine Maske aus Hochmut und Arroganz. Ganz anders als Draco neben ihr. Der jüngste Spross der Malfoys war bleich, sein Gesicht noch spitzer als vor ein paar Wochen und die Furcht vor dem Tribunal stand ihm ins Gesicht geschrieben.
 

„Lucius Malfoy“, begann Grey mit samtiger, geschäftsmässiger Stimme, „ihnen wird chronologisch geordnet folgendes vor geworfen: Das Handbuch zum Öffnen der Kammer des Schreckens an Ginevra Molly Weasly , Tochter von Arthur und Molly Weasly wissentlich untergespielt zu haben. Des weiteren versuchte und erfolgreiche Bestechung verschiedener Ministeriumsabteilungen und Organe bis hin zum Minister in Form von Gold, Einflussnahme auf Gesetzte, Zugehörigkeit zu Lord Voldermorts engsten Kreis nach seinem Rückkehr, Mittäterschaft und unterlassen Hilfestellung im Mordfall Cedric Diggory und Folterung von Harry James Potter. Ebenfalls wird ihnen zur Last gelegt, Lord Voldermort in ihrem Haus beherbergt zu haben, bei der Folterung von Hermione Jean Granger durch ihre Schwägerin Bellatrix Lestrange jede Hilfe unterlassen zu haben und im Kerker ihres Hauses den Zauberstab Macher Olivander so wie die Hogwartsschülerin Luna Lovegood eingesperrt zu haben. Sie sind angeklagt, ein Todesser zu sein und bereits vor dem ersten Sturz von Lord Voldermort ohne Fremde Einwirkung in seinen Diensten gestanden zu haben. Bekennen sie sich schuldig?“
 

Lucius Malfoy wirkte verloren in dem grossen Raum und erwiderte die Blicke des Zaubermagnots nicht. Er starrte erst Kingsley an, dann Percy Weasly und blickte kurz in die Augen seiner Frau.

„Ich bekenne mich schuldig im Sinne der Anklage“, erklärte er mit matter, dennoch fester Stimme.

„Haben sie etwas zu ihrer Verteidigung zu sagen, Mister Malfoy“, fragte Kingsley forsch und ein Hauch von Überraschung schwang in seiner Stimme mit.

„Nein. Ich möchte allerdings, dass die Schuld an meinen Taten alleine mir zugesprochen wird und mein Sohn und meine Frau gehen können“, erklärte der einst so eloquente und charmante Lucius Malfoy kühl und gefasst.

Kingsley musterte ihn eingehend, bevor seine Sekretärin das Wort erhob. „Mister Malfoy, die Anklage gegen ihren Sohn und ihre Frau bleiben auch bei ihrem Schuldeingeständnis bestehen.“

Dann wandte Elizabeth Grey an die Richter. „Wer hält Lucius Malfoy für schuldig in Sinne der Anklage?“ Der gesamte Zaubermagnot hob einstimmig die Hand. „Das Straffmass wurde in Absprache mit dem Minister auf 25 Jahre festgesetzt. Wer damit einverstanden ist, möge die Hand heben.“

Der Zaubermagnot hob geschlossen die Hand und Harry blieb bei aller Abscheu gegen das Oberhaupt der Malfoys die Luft weg. In 25 Jahren wäre Draco fast 40 Jahre alt und Narzissa würde in ihrer zweiten Lebenshälfte sein. Eine unvorstellbare lange Zeit für den jungen Potter, anderseits, so dachte er, konnten die Abscheulichkeiten von Lucius Malfoy nicht in Zeit umgewandelt werden. Vielleicht würde die Zeit reichen, um zu bereuen.

Das Oberhaupt der Malfoys nahm seine Strafe ungerührt zur Kenntnis, setzte sich wieder und drückte nur kurz die Hand seiner Frau, die genauso starr geradeaus blickte wie ihr Gatte. Draco schien noch blasser geworden zu sein.
 

„Narzissa Malfoy, geborene Black, bitte erheben sie sich“, fuhr Grey ungerührt fort. „Ihnen wird zur Last gelegt, Mit Serverus Snape einen unbrechbaren Schwur geschlossen zu haben, der den Mord an Albus Percival Billus Wulfric Dumbeldore als Inhalt hatte. Ihnen wird weiterhin vorgeworfen, als Mittäterin Kenntnis über die Verbrechen ihres Mannes gehabt zu haben und die Freiheitsberaubung von Luna Lovegood und Mister Olivander ebenfalls in Kauf genommen zu haben, genau so wie die Folterung von Hemrione Jean Granger. An der Schlacht von Hogwarts kämpften sie an der Seite von Lord Voldemort, hielten sich aber im Hintergrund. Sie haben keinen Beitrag geleistet und sich nach der Verhaftung kooperativ erwiesen. Dennoch haben sie sich als Mittäterin schuldig gemacht und Lord Voldermort Obdach gegeben und ihn in seinen Plänen unterstützt. Bekennen sie sich schuldig?“ Narzissa Malfoy starrte Kingsely direkt an. Sie war trotz der Umstände immer noch schön, und wollte gerade ihren sorgsam geschminkten Mund öffnen, als ein Raunen durch den Saal ging.
 

Harry war aufgestanden und suchte nun Blickkontakt mit Kingsley. „Harry, ich meine, Mister Potter, weshalb sind sie hier?“ fragte Percy erstaunt über das Raunen und Getuschel hinweg. Der Angesprochene holte tief Luft, fuhr sich nervös durch die Haare und sah Percy in die Augen. „Ich, Harry James Potter, möchte als Zeuge der Verteidigung für Narzissa Malfoy, geborene Black und Draco Malfoy aussagen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  lil-fary
2014-07-17T06:49:21+00:00 17.07.2014 08:49
Oh ich bin gespannt wie es weiter geht. Was Harry sagen wird und wie das Strafmaß von Narzissa und draco aussieht. Hoffentlich geht's bald weiter


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