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Rise of the Titans

von

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3DMG

Kapitel 6 - 3DMG


 

Es hatte eine Ewigkeit gedauert, bis Petra mir das Harness angelegt und ich verstanden hatte, wie ich was miteinander verbinden musste.

Zusammen verließen wir den Umkleideraum und gingen wieder zum Rest von Trupp Levi.

Auf einem Tisch lagen die Einzelteile des 3DMG. Levi erklärte mir welche Teile für was zuständig waren und wie ich sie an meinem Gurt zu befestigen hatte. Nachdem ich alles verstanden hatte, ging es weiter zum Eignungstest. Man sagte mir, dass jeder vorher getestet wurde, ob er sein Gleichgewicht halten konnte. Denn wenn nicht, war man für die Ausbildung am 3DMG ungeeignet.
 

Kurz darauf stand ich mitten in einem Gestell, von dem Seile zu mir herunter hingen. Levi schob mich an die passende Stelle und fixierte die Seile an meinem Gurt. "Versuch dich einfach aufrecht zu halten.", sagte er, während er die Verbindungen noch einmal checkte. Ich nickte. Mittlerweile war mir ein wenig mulmig zu Mute. Hoffentlich schaffte ich es mein Gleichgewicht zu halten, sonst würde ich mir hier vor versammelter Mannschaft die Zähne ausschlagen.

Mein Blick folgte den Seilen nach oben. Über den Gestell strahlte der Himmel in einem wunderschönem Blau und die weißen Wolken zogen gemütlich an uns vorbei. Für einen Moment verlor ich mich in dem Anblick. Nur am Rande bekam ich mit, wie Levi den Befehl gab mich hoch zu ziehen.
 

Als ich plötzlich den Erdboden unter den Füßen verlor und aus meiner Träumerei erwachte, griff ich, während ich vornüber fiel, Halt suchend nach dem erst Besten, was ich zu greifen bekam – Levis Schultern. Er hielt mich an der Taille fest. „Ich hab dich.“, sagte er ruhig und sog mich mit seinem Blick in seinen Bann.

Mein Griff lockerte sich und ich entspannte mich. Vorsichtig richtete ich mich auf, wobei Levi mich noch immer hielt. Ich blickte ihm weiterhin konzentriert in die Augen. Nach kurzer Zeit entfernte er sich Schritt für Schritt von mir. „Gut so.“, lobte er.

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er mich losgelassen hatte. Ein unsicheres Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Eine starke Entschlossenheit packte mich. Ich wollte diese Ausbildung absolvieren. Ich wollte keine Angst mehr vor diesen Riesen haben. Ich wollte mich und die, die ich liebte, schützen können!

„Weiter so, Ivory!“, rief Petra mir zu.

Noch ein wenig unsicher wandte ich mich zu ihr um und zeigte mit dem Daumen nach oben. Ein breites Grinsen zog sich von einem Ohr zum anderen. „Na da kann ich bald wohl ein paar ordentliche Arschtritte unter den Titanen verteilen.“, sagte ich stolz, woraufhin ein Lachen durch die Runde ging.

„Wenn du genauso mit ihnen umgehst wie mit Auruo, wirst du nach Levi der nächste Titanenschreck.“, witzelte Erd, wovon Auruo nicht so begeistert war und direkt los meckerte.

Levi holte mich auf den Erdboden zurück und half mir die Seile zu entfernen. „Dann können wir mit den nächsten Übungen fortfahren.“, gab er zu verstehen.
 

Ich legte das 3DMG an und damit machten wir einige Trockenübungen. Zum Einen musste ich mich bei all meinen Bewegungen an das Gerät und dessen Gewicht gewöhnen. Also liefen wir einige Runden auf dem Platz, machten Hampelmann und kämpften ein wenig. Viel zu schnell war ich außer Puste.

„Du musst fitter werden.“, stellte Levi trocken fest.

Ach was du nicht sagst, dachte ich sarkastisch, behielt es aber für mich. Stattdessen entledigte ich mich meiner Jacke. „Weiter!“, forderte ich ihn auf und er jagte mich weiter über das Trainingsfeld. Meine Muskeln brannten und meine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding, doch ich wollte nicht aufhören. Ich war wie besessen von dem Training, das Levi dann aber beendete.

Dafür begannen wir den Umgang mit dem 3DMG zu üben. Wir begannen ganz einfach damit den Controller zu bedienen. Das hieß Anker auswerfen und einholen, sowie Schwertklinge ein- und ausklinken. Zwischendurch stellte ich mich echt blöd an und es wunderte mich, dass Levi dabei so ruhig blieb. An seiner statt hatte aber Auruo einiges zu meckern, biss sich jedoch auf die Zunge und bekam deswegen wieder von Petra geschimpft.
 

„Ich denke, du bist nun soweit.“, sagte Levi irgendwann.

„Wofür?“, fragte ich überrascht.

„Jetzt wirst du das 3DMG benutzen.“, war die schlichte Antwort.
 

Einige Augenblicke später befand ich mich in einem Wald mit riesigen Bäumen wider. Ich stand auf einem der Bäume, unter mir war zwischen ihnen ein Netz gespannt und Levi stand zu meiner Rechten.

„Du wirst dich jetzt zu diesem Baum schwingen.“, forderte dieser mich auf und deutete dabei auf das erwähnte Objekt. „Mach es so wie ich dir erklärt habe.“

Ich schluckte schwer. Jetzt wo ich hier oben stand wurde mir ein wenig anders und ich war nicht mehr ganz so entschlossen. Mir war natürlich klar, dass das Netz einen schmerzhaften Aufprall auf den Waldboden verhindern würde. Auch war mir bewusst, dass Petra und die anderen, die auf den Ästen um uns standen, da wären, um mich aufzufangen, jedoch musste ich zugeben, ich hatte ein wenig Schiss.

„Wird's bald?“, ertönte es neben mir.

Mit leicht zittriger Hand griff ich nach den Controllern und schoss die Anker in den entsprechenden Baum. Jetzt musste ich mich nur noch von dem Ast abstoßen und der Antrieb würde den Rest erledigen und mich zum Ziel bringen. Doch war ich zur Salzsäule erstarrt.
 

Ich spürte Levis Hand zwischen meinen Schulterblätter. „Angsthase.“, hörte ich Levi noch murren, bevor er mir einen Schubs gab und ich vom Baum fiel.

„Scheiße!“, schrie ich erschrocken aus Leibeskräften. Mein Verstand setzte aus und mein Körper agierte von selbst, so wie wir es den ganzen Tag geübt hatten. Mein Herz raste und pumpte Adrenalin durch meine Blutbahnen. Kurz hatte ich das Gefühl meine Blase könnte sich vor Aufregung unkontrolliert entleeren, doch wurde ich von dieser Peinlichkeit verschont. Zärtlich strich der Wind über meine Haut und durch meine Haare. Ein Hochgefühl ergriff mich und zauberte ein Lächeln in mein Gesicht.

Als ich auf wackeligen Beinen landete, atmete ich erleichtert aus. Sofort drehte ich mich zu Levi um, der ungerührt an meinem Ausgangspunkt stand. Anklagend deutete ich auf ihn. „Hast du noch alle Latten am Zaun? Ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen!“, motze ich ihn an.

Sekunden später stand er vor mir. „Von alleine wärst du nie gesprungen.“

Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Er hatte zwar Recht, jedoch hätte er nicht so drastisch vorgehen müssen.
 

Bevor ich ihn weiter anzicken konnte, drehte er mich so, dass ich mit dem Rücken zu ihm stand. Seine Hände ruhten auf meinen Schultern und ich spürte seinen warmen Atem in meinem Nacken.

„Nun mal etwas anspruchsvolleres. Siehst du den Baum dort?“ Er deutete in die Ferne. Ich nickte. „Na dann los.“ Schon schwang er sich davon.

Sollte das etwa eine Herausforderung sein? Auch ich machte mich auf den Weg. Das breite Grinsen war nicht mehr aus meinem Gesicht zu wischen.

„Wenn du so weiter grinst, hast du nachher noch Fliegen auf den Zähnen.“, sagte Auruo, als ich bei ihm ankam. Ich lachte und setzte Levi weiter hinterher.
 

Umso länger ich mich durch die Lüfte schwang, desto mehr gefiel es mir. Ich war bei weitem nicht so gut wie die Mitglieder von Trupp Levi, doch gab ich mein Bestes. Die Zeit flog im wahrsten Sinne des Wortes an mir vorbei und es wurde mittlerweile Abend.
 

„Es wird Zeit etwas essen zu gehen.“, erinnerte Gunther uns.

„Och ernsthaft?“, fragte ich. „Ich hab doch grade den Dreh raus.“

„Morgen ist auch noch ein Tag.“, sagte Petra an mich gewandt. Ich zog einen Schmollmund.

„Ihr könnt vorgehen. Wir kommen nach.“, schlug Levi vor.

Erstaunt blickte ich ihn an. „Wirklich?“, wollte ich erfreut wissen.

Levi sprach zu seinen Leuten: „Geht.“ Dann wandte er sich um und sprang von dem Ast, auf dem wir alle standen. Das war für mich die stumme Aufforderung ihm zu folgen, welcher ich kichernd nachkam.
 

Es war mein erster Tag des Trainings, doch schon jetzt liebte das 3DMG. Bei der Nutzung fühlte ich mich so frei und schwerelos, als würde ich fliegen können wie ein Vogel. Lächelnd sah ich zu Levi, der sich gerade mehrere Meter vor mir von einem Stamm abstieß. Wenn ich nur so erfahren wie er sein könnte. So müsste es noch viel atemberaubender sein.

Die Bäume wurden lichter und mehr und mehr Licht drang durch ihre Blätter. Levi stoppte und ich landete neben ihm. Wir waren am Waldrand angekommen. Vor uns lag ein offenes Feld, hinter dem ein schier unendlicher See auszumachen war. Es sah aus, als würde die große Sonne in dem Wasser eintauchen, wobei sie den Himmel und die kleinen Wellen auf dem See in allen wunderschönen Rottönen färbte. Es sah traumhaft aus!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-03-21T13:06:29+00:00 21.03.2015 14:06
Einfach toll das Kapital. :3 Go Ivory *anfeuern*


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