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Rise of the Titans

von

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Training


 

Kapitel 5 – Training
 

Das Klopfen an meiner Tür weckte mich. Müde und schlaftrunken schlurfte ich zur Tür und öffnete, während ich mir den Schlaf aus den Augen rieb. Es dauerte einen Moment bis ich realisierte wer dort vor mir stand: Levi.

Was musste ich nur für ein Bild für ihn abgeben? Ich stand da, in Unterhose und T-Shirt, mit zerzausten Haaren und bei meinem Glück bestimmt mit Sabber im Mundwinkel. Unauffällig versuchte ich mich mit der Tür zu verdecken. "Morgen.", nuschelte ich verlegen. Levi schien wenig beeindruckt. Erst jetzt bemerkte ich was er bei sich hatte. "Ist das mein Koffer?", fragte ich nach.

"Erwin hat ihn aus dem Hotel kommen lassen.", antworte er und schob sich an mir vorbei ins Zimmer.

Er hievte mein Gepäck auf den Schreibtisch und wandte sich dann zu mir um. Kurz blieb sein Blick an dem ungemachten Bett hängen, danach sah er mich wieder mit diesem Ausdruck an, der mir einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte. Ich spürte regelrecht wie mit das Blut in den Kopf stieg. Für einen Augenblick machte Levi den Anschein als wollte er etwas sagen, doch schloss er den Mund sofort wieder. Seine Aufmerksamkeit lag auf der noch immer geöffneten Tür. Ich drehte mich um und sah meinen Vater dort, der frech grinste. "Guten Morgen Prinzessin! Guten Morgen Captain!", sagte er gut gelaunt.

Levi nickte meinem Vater zu und ging an ihm vorbei. Er hielt kurz inne, um uns mit zu teilen wo wir etwas zu Essen finden würden. Danach verschwand er auf dem Flur.
 

"Sag mal, schämst du dich nicht?", fragte mein Vater im Spaß und lachte laut los als ich tatsächlich knallrot anlief.

"Geh duschen, ich hol dich dann ab und wir gehen frühstücken.", sagte er noch immer amüsiert.

Ich huschte ins Bad, wo ich mich entkleidete und unter die Dusche stellte. Das warme Wasser entspannte meine Muskeln, jedoch nicht meine Gedanken. Meine Güte war mir das peinlich gewesen. Was musste der Kerl so früh hier unangekündigt auftauchen?

Ich seufzte. Es war mir nicht entgangen, wie sein Blick einen Moment zu lange auf meinem unordentlichen Bett geruht hatte. Wieso wohl? Hatte er etwa schmutzige Gedanken? Ich lachte über mich selbst. Wohl kaum.
 

Als ich endlich frisch war, stieg ich aus der Dusche. Abgetrocknet und in ein Handtuch eingewickelt tapste ich nach nebenan und suchte saubere Kleidung aus meinem Koffer, welche ich sogleich anzog. Ebenso kramte ich den kleinen Reiseföhn hervor und trocknete mir damit die Haare. Ich betrachtete mich im Spiegel. Man sah mir den Schlafmangel und die Strapazen des Vortages noch immer an und ich hatte das Gefühl meine hellblonden Haare würden in alle Richtungen abstehen. Auch die kleine Naht stach mir total ins Auge. Schlecht gelaunt begann ich damit meine Zähne zu putzen, während ich gleichzeitig nach einem Haarband in meinem Kulturbeutel suchte.

Ich steckte mir gerade die Haare zu einem unordentlichen Knoten zusammen, als es wieder an der Tür klopfte. Diesmal bin ich vorbereitet, dachte ich mir und öffnete. Vor mit stand mein Vater. Zusammen machten wie uns auf den Weg zur Kantine, um endlich etwas zu essen.
 

Mit unserem Frühstück setzen wir uns an einen freien Tisch. Schweigen begannen wir zu essen. Mein Blick schweifte durch den großen Raum und blieb wie nicht anders zu erwarten an Levi hängen. Er unterhielt sich mit ein paar Kollegen, unter denen ich auch Petra wiedererkannte. Als würde er bemerken, dass ich ihn beobachtete, schaute er zu mir herüber. Ich konnte nicht umhin zu schmunzeln. Verlegen schaute ich auf meinen Teller. Doch ich konnte einfach nicht lange wegschauen, weshalb ich erneut den Blick hob.

"Der Captain also. Interessant.", hörte ich meinen Vater sagen. Nun galt meine Aufmerksamkeit ihm. Verblüfft starrte ich ihn an, er wiederum lachte. "Ich bin nicht blind, Ivory. Ich war auch einmal jung und verliebt."

"Verliebt?", wiederholte ich. "Da hast du aber einen ganz schönen Knick in der Optik.", sagte ich hastig ohne groß darüber nachzudenken. Mein Vater setzte zum Sprechen an, wurde jedoch von Hanji Zoe unterbrochen, die plötzlich an unserem Tisch auftauchte.

"Dr. Hunter, ich bitte Sie mir zu folgen. Ich möchte Sie in unsere Arbeit einweisen.", sprach sie freundlich.
 

"Dann bis später Kleine. Sei anständig.", zwinkerte mein Vater mir zu und verließ mit Hanji den Speisesaal.

Ein wenig betrübt schaute ich durch die Gegend. Was sollte ich nun machen?
 

Überrascht stellte ich fest, dass Levi nicht mehr an seinem Tisch saß. Als er aus heiterem Himmel neben mich trat, wäre ich vor Schreck beinahe hintenüber von der Sitzbank gefallen. Vorwurfsvoll schaute ich ihn an, bevor ich tief durchatmete, um mein rasendes Herz zu beruhigen.

"Komm mit, ich möchte dir was zeigen.", sagte er ungerührt von meinem stummen Gemecker.

"Was denn?", fragte ich neugierig, während ich mich erhob und ihm folgte.
 

„Erwin möchte, dass du dich zu verteidigen weißt.“, war seine schlichte Antwort. Mittlerweile hatten wir das Gebäude verlassen und waren auf eine Art Trainingsfeld getreten. Er stellte mir seinen Trupp vor, mit dem ich ihn vorher in der Kantine hatte essen sehen. Nach etwas Hände schütteln und einigen Höflichkeitsfloskeln war ich nun mit Erd Gin, Auruo Bosshard, Gunther Schulz und Petra Ral, die zuvor schon getroffen hatte, bekannt.

„Wir möchten ein paar Grundtechniken mit dir üben, die wir in unserer Ausbildung lernen.“, erklärte Petra. „Man fühlt sich sicherer, wenn man sich wehren kann.“

Ich war mir nicht ganz im Klaren darüber, wie mir Selbstverteidigung die Angst vor Titanen nehmen sollte. Skeptisch betrachtete ich die Gruppe. „Ich denke nicht, dass das notwendig ist.“, gab ich meine Meinung preis.

Auruo stemmte die Hände in die Hüfte. „Und woher willst du Gör das wissen?“, fragte er mich verärgert. Takt war wohl nicht seine Stärke. Beleidigt schob ich die Unterlippe vor.

„Weil ich mich verteidigen kann.“, zickte ich zurück.
 

„Das werden wir ja sehen.“, sagte er noch, bevor er auf mich losstürmte. Für einen kürzen Moment war ich wie gelähmt, doch mein Körper übernahm nun die Kontrolle und handelte automatisch. Ich duckte mich unter seinen Armen weg, dann richtete ich mich ruckartig auf und rammte ihm somit meinen Kopf gegen sein Kinn. Im nächsten Moment trat ich ihn dorthin, wo Männer am empfindlichsten sind, wodurch er sich vornüber beugte. Mit dem Ellenbogen schlug ich zwischen seine Schultern und schon lag er am Boden.

Sofort war ich neben ihn. „Entschuldigung! Tut es sehr weh?“, fragte ich mitfühlend. Erd und Gunther lachten auf.

„Ich hab mir auf die Zunge gebissen!“, jaulte Auruo.

„Das kommt davon, wenn man so großkotzig ist!“, schimpfte Petra, die sich neben ihn hockte. „Gut gemacht.“, sagte sie dann an mich gewandt.
 

Levi trat zu mir, was mich aufblicken ließ. Er hielt mir seine Hand entgegen. „Gut, dann können wir gleich mit dem 3DMG weitermachen.“

Ich ergriff seine Hand. Sie war warm und sein Griff war fest. Ein Prickeln zog sich über meinem Unterarm zum Rücken hin. Mit Leichtigkeit zerrte er mich auf die Beine und einen kurzen Moment dachte ich daran zurück, wie er mich am Vortag aus dem Auto in seine Arme gezogen hatte, was mir Herzklopfen bescherte.

„W-Was?“, stotterte ich, als ich aufrecht stand und aus meinem Tagtraum aufgewacht war.

„Du wirst den Umgang mit dem 3D-Manöver-Apparat lernen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-03-21T13:04:50+00:00 21.03.2015 14:04
Ein fantastisches Kapital. =D


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