Zum Inhalt der Seite

Stuck in your mind

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 19

"Lass sie runter. Wir gehen alleine.", forderte Itachi auf einmal.

Deidara betrachtete ihn unverständig.

"Wir dürfen nicht entdeckt werden. Wir würden auffallen. Ich werde mich mit Genjutsu tarnen."

Deidara nickte begreifend und ließ mich herunter. Ich ging gehorsam und nicht ganz stolperfrei hinüber zu Itachi, ließ eben die Spritze über mich ergehen und schaute dann in die Runde. Hidan und Kakuzu wandten sich zum Gehen, während Deidara sich umsah. Sasori sah ich nicht mehr.

"Kannst du selbst laufen?" Ich drehte mich zu Itachi um und stimmte mit einem "Mhm." zu.

Sogleich legte er die eine Hand auf meine Schulter, was mich zuerst irritierte. Er drückte mich etwas in die Richtung, in die er laufen wollte und so gingen wir nebeneinander her während er nie die Hand von mir nahm. Ich konnte nur spekulieren, dass seine Illusion so auch für mich wirkte.

Auf unserem Weg durch das Dorf kamen wir an zahlreichen kleinen, eher verkümmert aussehenden Marktsänden vorbei. Niemand würdigte uns auch nur eines Blickes, was mir meine Vermutung bestätigte. Den ganzen Weg über starrte ich meine Hände an, die sich nervös kneteten.

Itachi brachte mich in einen der letzten Winkel dieser Stadt, schon lange hatte ich kein Lebenszeichen anderer Menschen mehr erblicken können, doch Itachi wagte es nach wie vor nicht, von mir abzulassen. Irgendwann erreichten wir auch eine Art Turm. Er ragte ziemlich hoch in den Himmel. Ich wurde geradewegs in dieses große Gebäude geführt. Auf halbem Weg kam uns ein geschäftig aussehender Mann entgegen. Zum Glück hatte Itachi seine Illusion noch nicht aufgehoben. Wir erklommen den Turm innerhalb kurzer Zeit, unterwegs begegneten uns noch so einige Personen. Ich glaube, wir waren noch nicht ganz oben angekommen, als Itachi mich vor einer Tür zum Anhalten brachte, mich endlich losließ und somit sein Genjutsu auflöste. Nun wurde es wohl ernst. Ich wusste nicht, was mich erwartete, doch es konnte doch sicher nicht schlimmer als in Konoha sein. Nachdem ich über die Türschwelle getreten war, wurde sie hinter mir geschlossen. Itachi hatte mich alleine gelassen.
 

Ich begann, an Allem zu zweifeln, was ich mir eingeredet hatte. Sie würden mich nicht am Leben lassen, sie würden einen Deal mit mir aushandeln, mich dafür ausnutzen, wofür sie mich vorgesehen hatten und mich dann umbringen, wenn sie mich nicht sofort abmurksten. Ich würde nie wieder die Chance bekommen, Naruto wiederzusehen. Ich würde nie die Gelegenheit haben, Sasuke meine Schuld zurückzuzahlen. Na immerhin wäre ich dann nicht gestorben, indem ich wegen diesem Ding, das angeblich in mir hauste, niedergejagt wurde...

Unruhig sah ich mich um, es war ein aufgrund des regnerischen Wetters düsteres Zimmer; Es brannten keine Lichter. Es war recht groß, viel befand sich allerdings nicht darin. In der einen Seite klaffte praktisch ein Loch, es war eine fensterlose Panoramaaussicht. Ich bemerkte zuerst nicht, dass sich noch jemand im Raum aufhielt. Ich war wohl zu aufgehetzt, um mich konzentrieren zu können.

"Du scheinst nicht so stark zu sein, wie Itachi behauptet hat.", ertönte unerwartet diese bedrohliche Stimme, die ich schon aus der absurden Höhle kannte, aus der rechten Ecke vor mir.

Ein eiskalter Schauer lief mir den Rücken hinunter. Er stand direkt an der Wand und starrte mich an. Ich hielt die Luft an. Beruhig dich, verdammt, beruhig dich... Allerdings war ich ja wirklich schwach. Ich war außer Form, träge und ängstlich. Wie sollte ich also unter solchen Umständen runterkommen und den Kopf klären? Wie sollte ich mich so wehren, wenn ich angegriffen würde?

"Du hast wohl einiges an Selbstbewusstsein verloren."

Regungslos starrte ich ihn an. Da mochte er Recht haben.

"Weißt du, weshalb du hier bist?"

"Nein."

Ich warf einen Blick auf sein Gesicht. Mir fielen die vielen ungewöhnlichen Piercings auf. Waren das überhaupt Piercings? Sie machten nicht den Anschein, weil sie so seltsam geformt waren.

"Du wirst für uns eine Aufgabe erledigen. Etwas, das nur du tun kannst. Als Entschädigung lassen wir dich frei und schleusen dich wieder in Konoha ein, unter der Bedingung, dass du uns bei Bedarf weiterhin als Informant zur Verfügung stehst."

Ich musste stutzen und schob die Augenbrauen zusammen. Es warfen sich einige Fragen für mich auf, jedoch war ich mir nicht sicher, ob ich sie gerade ihm stellen sollte.

"Was ist das für ein Auftrag, wenn nur ich fähig dazu bin, ihn anzunehmen?"

"Das kommt zu gegebener Zeit. Das war auch kein Angebot, wenn du verweigerst, kannst du dir ja vorstellen, was passiert."

Mit trockenem Mund schluckte ich und nickte.

"Und warum hat man mich extra hierher gebracht?"

Er setzte sich in Bewegung und lief auf mich zu, ich wusste nicht, ob ich stehen bleiben oder davonrennen sollte. Letztendlich hätte ich es eh nicht geschafft, zu entkommen. Der Mann hob kurz bevor er bei mir angekommen war die eine Hand, ich dachte zuerst, er wollte nach mir greifen, doch ich bemerkte etwas Kleines in seiner leicht geschlossenen Faust.

"Wir müssen sichergehen, dass du jederzeit tust, was wir dir sagen.", sagte er mit seiner rauen, bedrohlichen Stimme und machte seine Hand auf, um mir ein graues kugelförmiges Teil zu zeigen, das seinen Piercings ganz ähnlich sah. Dem zu Folge, was er gerade gesagt hatte, musste es wohl eine Art Sender sein.

"Leg den Kopf nach vorn."

Wie es aussah wollte der Unbekannte mir dieses Ding in den Nacken pflanzen. Dass ich das nicht wollte, war selbstverständlich, aber was hätte ich denn tun sollen? Ich tat also wie mir geheißen. Darauf spürte ich ein verdammt unangenehmes Stechen in meinem Nacken. Ich verzog das Gesicht und zog die Luft ein, wollte meinen Hals auch schon dem Griff des Akatsuki entreißen, jedoch ließ der Schmerz abrupt nach und ich konnte aufatmen. Ich fasste sofort an die Stelle hin und ertastete das kleine Kügelchen.

"Es ist sehr stark in der Haut verankert. Versuch erst gar nicht, es zu entfernen, sonst wirst du es bereuen."

Während ich mir den Nacken rieb, blickte ich ihn noch kurz an, ehe er meinte: "Du kannst gehen."

Etwas verwirrt wendete ich einfach, öffnete die Tür und schloss sie hinter mir, nachdem ich hinausgegangen war.

Und was nun? Keine Anweisungen? So langsam glaubte ich, dass sterben gerade doch die beste Option wäre. Die waren doch alle verrückt hier. Ich rutschte an der Tür herunter und rieb mir die Schläfen. Ich hörte ein plötzliches Zischen und schaute auf, Itachi war vor mir aufgetaucht.

"Schon fertig? Dann lass uns gehen."

Gott sei Dank. Ach, hatte ich schon mal erwähnt, dass es völlig absurd war, mich darüber zu freuen, dass dieses Wiesel hier war?

"Wohin?", fragte ich müde.

"Irgendwohin, wo du dich erholen kannst."

GOTT SEI DANK. AMEN.
 

Drei Tage vergingen.

Ich schlief den Großteil der ersten beiden Tage, das endlich wieder anständige Essen verschlang ich gierig. Wir befanden uns in einer Art Herberge, außerhalb des Regenreiches. Vielleicht waren wir ja wieder im Land des Feuers. Die Sonne und der Zen-Garten neben der Raststätte trugen außerordentlich zu meinem sich erheiternden Gemüt bei. Am dritten Tag befand ich mich hauptsächlich draußen unter einer Weide, die direkt am Teich stand. Diese Besinnlichkeit gefiel mir. Es kam mir vor, als könnte ich hier ewigen Frieden behalten. Itachi hielt sich währenddessen nicht sehr oft bei mir auf. Er kam nur ab und zu kurz vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Ob ihm meine Gesellschaft unangenehm war? Vielleicht war er auch einfach der Meinung dass ich mich in diesem meditativen Alleinsein am Besten regenerierte. Ich fragte mich allerdings auch, was er in der Zwischenzeit wohl trieb. Und was er nun mit mir vorhatte, nun, da ich eine Aufgabe hatte.

Am vierten Tag kam Itachi gegen Mittag zu mir und begutachtete mich.

"Wir fangen heute mit dem Training an."

"Training?", entgegnete ich ihm erstmal verdutzt.

Einige Sekunden lang betrachtete er mich und ließ mich selber meine Denkzellen anwerfen. Was hatte ich mir die letzte Woche dauernd vorgeheult? Ich wäre ja ach so schwach und hilflos.

"Ja...", seufzte ich und sah seitlich weg.

Er wollte mich wieder fit machen. Das hieße im Endeffekt aber auch, dass ich meine Fähigkeiten für diesen Auftrag, den ich ausführen musste, brauchte.
 

Nachdem er mich auf irgendeine recht versteckte Waldlichtung in der Nähe gebracht hatte, ließ er mich allerlei billige Übungen machen. Absolutes Anfängertraining, das bitter nötig war. Krafttraining, Sprungkraftübungen, laufen, laufen, laufen. Am Abend war ich fertig, komplett im Arsch. Der Muskelkater am nächsten Tag war kaum zu ertragen, doch Itachi schonte mich so gut wie nicht. Ich durfte am folgenden Tag noch bis zum Mittag ausschlafen, dann ging es wieder los. Gleiches Programm, gleiche Mühe. Am darauf folgenden Morgen ging es mir nicht besser, hinzu kam jedoch, dass ich schon in der Frühe aus dem Fuuton gehauen wurde. Nachdem ich rasch gefrühstückt hatte, fing die Quälerei erneut an. Den gesamten Rest der Woche dauerte das an, wobei ich auch sagen musste, dass es Einiges brachte. Es war nicht so, dass ich von Anfang an Alles neu aufbauen musste. Ich musste meine vernachlässigten Muskeln lediglich wieder in Schwung bringen, Muskelgedächtnis nannte man das. Selbstverständlich war es nach meiner Misshandlung mit einer einzigen Woche aber noch nicht gänzlich getan.

Das Programm änderte sich, wenn auch das Ausdauer- und Muskeltraining nicht völlig auf der Strecke blieb. Ich bekam wieder zunehmend mit dem zutun, was für Shinobi eigentlich wichtig war. Chakrakonzentration und -aufbau, der Umgang mit Waffen, diverse Jutsus, all das bläute mir Itachi Stück für Stück wieder ein. Nebenbei erwähnt musste ich ihm die Jutsus verraten, die ich beherrscht hatte. Ich sträubte mich etwas, aber letztendlich hätte es eh nichts gebracht, mich groß zu widersetzen.

Was ich außerdem bemerkte, war, dass Itachi sich immer öfters abends nach dem Training bei mir aufhielt, wohl um wieder nach meiner Psyche zu forschen. Es war schon Tage her, dass er mir dieses stabilisierende Mittel das letzte Mal gespritzt hatte. Ich schien mich zu erholen. Bis jetzt verstand ich nicht, was er sich von meinem seelischen Wohlbefinden erhoffen konnte. Trotz seiner wachsenden Aufmerksamkeit versuchte ich, dennoch eine gewisse Distanz zu Itachi zu halten. Ich wollte ihm nicht zu sehr trauen. Ich kam allerdings nicht umhin, mich in dieser Situation irgendwie wohl zu fühlen. Ich genoss den temporären Frieden.

Mit angenehmer Abwechslung hatte ich mich in der folgenden Woche in Sachen Chakra und Waffenkampf zu üben. Man konnte nicht sagen, dass es mir gefiel, von einem Akatsuki zu ihrer kleinen Kampfmaschine ausgebildet zu werden, doch es kam mir auch genau gelegen, dass ich die Chance hatte, mich zu rehabilitieren.
 

Die Mittagszeit war gerade vorbeigerannt, als ich auf verschiedene festgelegte Ziele so präzise wie möglich mit Kunai und Shuriken zielen musste. Schnelligkeit und die Fähigkeit, auch noch in der hektischsten Bewegung die Ruhe bewahren zu können, ins Schwarze zu treffen waren hier unabdingbar. Nachdem ich alles abgearbeitet hatte und außer Atem auf dem Boden aufkam, kam Itachi an mich heran.

"Du machst Fortschritte, aber das reicht noch nicht."

Ich seufzte enttäuscht.

"Tut mir Leid, geht nun mal nicht schneller."

"Dazu trainierst du ja hier."

Bevor ich mich auf die Beine hievte und mich streckte, atmete ich noch einmal geräuschvoll aus.

"Das Gleiche nochmal.", befahl er mir, aber ich hatte wirklich die Lust daran verloren.

"Kann ich nicht eine Pause machen? Nur kurz."

Nach einem selbst für ihn kritischen Blick meinte er ungeduldig: "Dafür haben wir keine Zeit."

"Bitte! Zehn Minuten."

Itachi besah mich mit seinen gewohnt gefühlskargen Augen und wandte sich kurz darauf von mir ab und ging sonst wo hin. Ein eindeutiges Ja! Ein kleines belustigtes Schmunzeln konnte ich nicht unterdrücken, sofort ging ich zurück zu der Lichtung - Ich hatte mich bei diesem blöden Parkour ziemlich davon entfernt - und sah mich um. Mir war schon seit ein paar Tagen aufgefallen, dass es hier einen kleinen Bach geben könnte, aus dem der Teich neben der Herberge sein Wasser speisen könnte. Ein Weilchen suchte ich danach und setzte mich, nachdem ich ihn gefunden hatte, an sein Ufer. Wasser war ja so beruhigend. Ich hielt meine Hand in das kühle Nass, das wallig an ihr vorbeifloss.

Ich hatte Itachi noch nichts von meinem Kekkei Genkai erzählt. Und das war auch gut so. Ich brauchte im Notfall etwas, das ihn überraschte, einen Trumph. Ich bewegte die Hand etwas im Wasser und spürte, dass es nicht nötig war, mir mein Kekkei Genkai wieder anzutrainieren. Ich wusste, dass es auch so klappen würde. Es fühlte sich genau so an, wie vor einigen Monaten noch.

Nachdem ich mein Päuschen beendet hatte, ging ich wieder zurück zum vereinbarten Trainingsplatz. Itachi wartete bereits. Ich sah die Worte in seinem Blick auch ohne dass er die Stimme erhob. Das versprach ein anstrengender Tag zu werden.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2015-05-14T20:36:58+00:00 14.05.2015 22:36
Spitzen Kapitel
Antwort von:  HikariChisame
15.05.2015 21:28
Hey danke <3


Zurück