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Stuck in your mind

von

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Kapitel 20

Fast zwei weitere Monate waren vergangen. Ich war wieder fit, um nicht zu sagen in Topform. Schon vor einigen Tagen hatte Itachi mir erklärt, dass wir am Ende meiner Vorbereitung wären. Ich musste auch zugeben, dass ich in diesen zwei Monaten angefangen hatte, mit ihm zu sympathisieren. Auf rein charakterlicher Ebene natürlich. Er war einfach ein angenehmer Zeitgenosse, wenn man ihn nicht gerade zum Feind hatte. Wie er das sah, war natürlich eine ganz andere Sache, doch was kümmerte mich das. Ich hatte wohl gelernt, dass ich von Anderen nicht zu viel erwarten sollte. Ich lebte im Moment wohl nur davon, mir meine Menschennähe selbst zu schaffen.

"Es ist Zeit dich mit Details zu deiner Aufgabe zu betrauen.", meinte er schließlich eines Morgens. Ich horchte auf der Stelle auf.

Ich saß gerade am Tisch und frühstückte, während Itachi direkt neben dem Fenster stand und hinauslugte, als würden wir beobachtet werden.

"Worum geht's denn nun?", entgegnete ich ihm so unbeteiligt wie möglich und biss in mein Reisbällchen.

Ohne seinen starren Blick abzuwenden, erklärte er mir: "Deine Aufgabe ist es, das Vertrauen einer bestimmten Person zu gewinnen und dafür zu sorgen, dass sie sich in ab heute exakt 27 Tagen in Konoha befindet."

"Und diese Person wäre?"

Er antwortete nicht gleich, weshalb ich ihn aus den Augenwinkeln anvisierte. Ganz kurz sah ich Frust seinen abwesenden, roten Augen aufblitzen. Ich hielt inne. Genau dasselbe hatte ich vor etlichen Monaten schon einmal gesehen.

"Sasuke Uchiha."

Meine Augen weiteten sich. Ich weiß nicht ob es sein Verhalten oder der Fakt, dass ich ausgerechnet Sasukes Vertrauen wiedergewinnen sollte, war, doch ich war entsetzt. Dieser Gefühlsausdruck, den Itachi da in den Augen hatte, er passte überhaupt nicht zu den Umständen. War er es nicht gewesen, der bis auf Sasuke seine gesamte Familie ausgelöscht hatte? Bereute er es am Ende gar? Oder steckte da noch etwas anderes dahinter? Dass ich zu gegebener Zeit noch einmal darüber grübeln wollte, stand fest. Im Moment gab es allerdings wichtigere Sorgen. Ich überlegte, ob Itachi wusste, dass ich dieses Vertrauen schon einmal gehabt hatte, das mir dann jedoch durch einen erbärmlichen Trick genommen worden war. Ich mutmaßte, dass er es ahnte, da er mich bei meiner Gefangennahme mit Sasuke gesehen hatte. Das aufsteigende Unbehagen konnte ich gerade unterdrücken, weil ich noch genug Zeit haben würde, mir Gedanken dazu zu machen. Schnell stopfte ich mir den angebissenen Reisball in den Mund und schluckte ihn schwer herunter.

"Okay, und wie genau soll ich das anstellen?", ich versuchte, unbeeindruckt zu klingen, "Ich kenne ja weder seinen momentanen Standort, noch hab ich eine Ahnung davon, wie ich an ihn rankomme."

Ich wusste im Grunde schon, warum nur ich diese Aufgabe angeblich erledigen konnte. Immerhin hatten sie von Deidara und Sasori garantiert die Info, dass ich vor meiner Gefangennahme mit Sasuke zusammengearbeitet hatte. Spätestens als er das erfahren hatte, dürfte Itachi eins und eins zusammengezählt haben.

"Vor einigen Tagen haben wir Aktivitäten seinerseits gesichtet. Er ist mit Deidara, der in der Nähe war, in Konflikt gekommen. Das Gebiet im Umkreis von etwa zehn Kilometern ist zerstört worden. Von Deidara ist seitdem keine Spur mehr aufgetaucht, es ist anzunehmen, dass er tot ist. Nur einen Tag später aber soll Sasuke mit einigen Gefolgsleuten in einem Dorf in der Nähe gesehen worden sein. Er erholt sich wohl gerade."

"Aha. Das heißt, ich soll ihn so schnell wie möglich aufsuchen, da er gerade nicht im besten Zustand ist?"

"Korrekt."

Irgendwie spürte man, dass dieses Gespräch sehr erzwungen nüchtern war. Deidara war wahrscheinlich tot... Damit konnte ich mein Vorhaben, ihn nach meinem Traum auszufragen, abhaken.

"Wie lange werde ich bis zu besagtem Dorf brauchen?"

Endlich drehte Itachi sich mal zu mir um.

"Nicht lange. Es ist vielleicht einen halben Tagesmarsch von hier entfernt. Mit deiner jetzigen Kondition dürftest du also nach wenigen Stunden dort angekommen sein."

"Muss ich heute noch los?"

"Ja."

"Du wirst mich nicht mehr begleiten, oder?" Ich war erleichtert, dass es mir gelang, es mehr so klingen zu lassen, als hätte ich gerne weiterhin Hilfe.

"Nein. Du wirst zwar ständig Kontakt mit uns haben, aber nur, um uns auf neuestem Stand zu halten."

"Wie halte ich den Kontakt mit euch?"

"Wir lassen dir einmal die Woche nachts einen Falken zukommen. Du wirst merken, wenn es unserer ist. Gib ihm einfach einen knappen Brief mit der momentanen Situation. Schau am besten jede Nacht mal raus, er wird immer gegen Mitternacht kommen.", erläuterte er mir detailhaft, damit ich ja keine Fragen mehr stellen musste.

Ich ließ den Kopf sinken und starrte auf das kleine Tablett, auf dem sich noch ein Reißbällchen und eine Tasse Tee befanden.

Etwas nachdenklich fragte ich Itachi: "Wie könnt ihr euch eigentlich sicher sein, dass ich den Auftrag hundertprotzentig so ausführe, wie ihr wollt? Oder dass ich ihn überhaupt ausführe?"

"Ich weiß nicht, wie das gewährleistet ist, aber Pain erwähnte, dass die Sicherheit, dass du nicht wegläufst, schon besteht." Unwillkürlich fuhr ich mir mit der Handfläche über den Nacken. Ach stimmt ja, dieser Sender. Dieser gepiercte Punk, der mir dieses Ding eingepflanzt hatte, hieß wohl Pain.

"Außerdem werden wir merken, wenn du Dritte einweihst. Du wirst es bereuen, lass es lieber.", erzählte er tonlos und versuchte mir damit wohl Angst einzujagen.

"Des Weiteren", fuhr er fort, "ist es nicht von Belang, wie du es anstellst. Wichtig ist, dass Sasuke in genau 27 Tagen in Konoha ist."

Ich nickte.

Itachi setzte sich träge in Bewegung an mir vorbei Richtung Tür, währenddessen folgte ihm mein Blick. Im Türrahmen blieb er stehen und schaute mich über die Schulter an.

"Es wird Zeit. Nimm dein Gepäck und mach dich auf."

Ich seufzte aufgrund dieser Eile, steckte mir das letzte Reißbällchen in den Mund und stand auf. Schnellen Schrittes suchte ich mein Katana und meine geschätzte Tasche. Diese schnallte ich sogleich um die Hüfte und befestigte das Katana daran. Letztendlich hatte ich wieder das Gefühl, auf eine ganz normale Mission zu gehen. Wenn sie doch nur so normal wäre, wie ich es mir wünschte. Wie in einer Bewegung schnappte ich mir meinen Mantel, zog ihn an, griff nach dem Reißball in meinem Mund, der von dem hin und her schon zusammenzufallen drohte, und biss ab. Sogleich folgte ich Itachi, der uns wohl schon bei der Besitzerin der Herberge abgemeldet und das Gebäude verlassen hatte. Ich sauste durch den Ausgang und sah mich schnell um. Da war er noch. Itachi stand nicht weit weg von mir und zeigte nach einigen Sekunden Richtung Nordwesten.

"Immer geradeaus."

Ich nickte dankend, mein Blick heftete sich dorthin, wo Itachis Arm hinwies. Hinter mir hörte ich die Schritte meines Aushilfslehrers für zwei Monate, er hatte mir den Rücken zugekehrt und wollte den entgegengesetzten Weg nehmen, um mich zu verlassen.

"Itachi!", rief ich ihm zu, worauf er stehen blieb und sich mir zuwandte.

Er blickte mich mit diesen gewohnt gefühlskargen Augen an. Ich bildete mir ein, mehr darin sehen zu können, als das. Er hatte mir das Leben zwei Male gerettet, für diese zweite Chance war ich ihm wirklich dankbar.

"Mach's gut." Mit diesen Worten rannte ich los, die Ruhe vor dem Sturm hinter mich lassend.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2015-05-18T20:53:12+00:00 18.05.2015 22:53
Super kapitel
Antwort von:  HikariChisame
21.05.2015 11:41
Wie immer merci (Y) !


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