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[Barkeeper-Reihe 03] Barkeeper in Not

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Kapitel 09 - Schnurrendes Katerchen (Ohne Adult)

Kapitel 09 - Schnurrendes Katerchen (Ohne Adult)
 

~Marcell~

Den ganzen Tag über konnte ich mich vor einer Konfrontation mit Anton drücken. Keine zehn Minuten nach meiner Flucht aus seiner Wohnung hat er an meiner Haustür Sturm geklingelt und ich wette, er war kurz davor einfach seine Schlüsselkarte zu nehmen und sich damit einfach Zugang zu verschaffen. Weshalb er es doch nicht getan hat bleibt mir ein Rätsel, doch ich bin froh darum, dass er es nicht getan hat. Vielleicht hat er es ja aus Respekt mir gegenüber nicht getan? Wäre auch zu schön ... Mein Exfreund hätte die Tür schon längst geöffnet. Zur Not auch mit härteren Mitteln. Ich raufe mich zusammen. An meinen Ex will ich jetzt nicht auch noch denken! Auf keine Fall!

Es ist kurz nach einundzwanzig Uhr und meine Schicht im Velvet hat schon längst begonnen. Ich muss meine Gedanken im Zaum halten und die Gäste bedienen! Trotz allem bin ich immer noch hier angestellt und eine Kündigung kann ich mir nicht leisten. Nachdem ich mich gezwungen habe, nur noch zu funktionieren und die Bestellungen abzuarbeiten, geht mir zum Glück alles viel leichter von der Hand. Bis mich einer der Sicherheitsleute heranwinkt. Ich ahne nichts Gutes! "Was ist denn?", frage ich und hoffe, dass es nichts Schlimmes ist. Anton wird mich doch nicht wirklich feuern wollen?!

"Du sollst hoch ins Büro zu Theo kommen." Oh oh! Ich nicke bloß und gehe die Treppen nach oben. Was, wenn Anton Theo angerufen hat und ihn gebeten hat, mich rauszuschmeißen? Würde er das tun? Ist Anton vielleicht nachtragend und wollte mich tatsächlich nur für das Eine, und jetzt, da er es von mir nicht bekommen hat, feuert er mich wieder? Eigentlich war ich mir doch so sicher gewesen, dass Anton doch nicht der ist, für den ich ihn anfangs gehalten habe. Aber jetzt? Ich weiß es nicht. Echt nicht. Nicht, nachdem dieser Twink sich so schamlos angeboten hat. Das macht doch kein normaler Angestellter! Zwischen ihm und Anton muss also vorher schon Einiges gelaufen sein! Es dreht mir den Magen um, wenn ich daran denke. Mir die beiden in Antons Bett vorzustellen, bringt mich fast um den Verstand.

Mit jedem Schritt, den ich mich dem Büro nähere, werden meine Beine schwerer und mein Herz schlägt schneller. Als ich dann an die Tür klopfe, bin ich ein nervliches Wrack. Es kommt kein Herein oder sonst irgendein Laut, weswegen ich noch mal anklopfe. Abrupt wird die Tür geöffnet und Theo schaut mich unergründlich an. "Komm rein und setzt dich." Er tritt zur Seite und lässt mich eintreten. "Anton hat mich angerufen." Oh Gott! Ich habe es gewusst!

"Also bin ich jetzt gefeuert?", frage ich geradeheraus und setzte mich mit wackligen Knien. Verdammt! Wahrscheinlich ist gerade wieder irgendeine Umzugsfirma damit beschäftigt meine Sachen zurück in einen Lagerraum zu bringen!

"Nein. Wie kommst du darauf?" Theo sieht mich verständnislos an und schüttelt den Kopf.

"Wieso bin ich dann hier."

"Weil du sicher nicht gekommen wärst, wenn ich dich gerufen hätte", sagt eine Stimme, die aus dem angrenzenden Raum, dem kleinen Badezimmer, kommt. Anton! "Danke Theo." Theo nickt, lächelt unserem Boss zu und verlässt das Büro. "Können wir jetzt reden? Termine kannst du schließlich nicht haben. Nicht, während deiner Arbeitszeit." Mir rauscht das Blut in den Kopf. Jetzt kann ich mich wohl nicht mehr vor einem Gespräch mit ihm drücken, oder?

Anton kommt auf mich zu und bleibt am Rand seines Schreibtisches stehen. Mit einer Hand stützt er sich daran ab und entlastet seinen geprellten Fuß.
 

~Anton~

"Dein Fuß", flüstert Marcell, der noch immer wie ein Häufchen Elend auf seinem Stuhl sitzt.

"Der tut fast nicht mehr weh. Aber weißt du, was mir gerade wehtut?" Marcell kaut auf seiner Unterlippe rum und senkt den Blick. Sieht aus, als kenne er die Antwort auf meine Frage, was auch nicht schwer zu erraten ist. "Das du einfach abgehauen bist. Doch was noch schlimmer war, dass du gesagt hast, du würdest dich bei mir melden, hast du dann aber nicht. Und als ich zu dir wollte um das zu klären, hast du mir nicht aufgemacht und ich habe erfolglos vor deiner Tür gestanden, obwohl ich wusste, dass du Zuhause bist." Das hat mir tatsächlich wehgetan. Mehr als mir lieb ist und ich zweifelte sogar für einige Sekunden daran, dass das mit uns was werden könnte. Denn, wenn er mir jetzt schon so wehtun kann, wie viel Schmerz würde es mir dann bereiten, wenn es richtig ernst zwischen uns wird und er sich vielleicht dazu entschließen würde mich zu verlassen? Doch dann dachte ich, besser so, als es erst gar nicht versucht zu haben. Ich bin gerade an einen Punkt, an dem ich mir vollkommen sicher bin, dass ich Marcell will. Ich will mit ihm zusammen sein. Ich will ihn bei mir haben und ich will jede meiner freien Sekunden mit ihm teilen.

"Das wollte ich nicht", flüstert er und knetet seine Finger durch. "Nur ..."

"Nur?" Ich ignoriere meinen Fuß und gehe vor ihm in die Hocke.

"Anton! Dein ..."

"Nein! Nur was? Wieso hast du so bestürzt auf Sebastians dämliche Aktion reagiert?" Ich kann es mir schon denken, will es aber aus seinem Mund hören, damit ich ihm sagen kann, dass mir dieser kleine Tänzer nicht den kleinsten Hauch bedeutet. "Marcell? Rede schon. Das Rumgehocke ist nicht gerade gut für meinen Fuß." Das wirkt.

Marcell schaut mich an und atmet tief ein. "Du hast mit ihm geschlafen. Oder?" Ich nicke. "Tust du es noch?"

"Nein. Will ich auch gar nicht."

"Wieso hast du es dann vorher getan?!", fragt er mich aufgebracht, wird dann leicht rot um die Nase und sinkt ein Stück in sich zusammen. "Tut mir leid. Das geht mich eigentlich gar nichts an ..."

"Doch. Das geht dich was an." Ich lege meine Hände auf seine und streichle mit meinen Daumen über seine zarte Haut. "Ich habe mit ihm geschlafen, weil er verfügbar war", sage ich der Wahrheit entsprechend. "Das hatte nichts zu bedeuten. Es war Sex und noch nicht mal richtig guter."

"Und was ist das mit uns?" Seine Stimme ist so leise, dass ich ihn gerade so verstanden habe.

"Das mit uns ist was ganz anderes. Es ist tief und intensiv. Wenn du bei mir bist, dann ist alles andere egal." Er sieht mich wieder an, mit seinen großen Augen und runzelt leicht die Stirn. Vielleicht muss ich es ihm noch deutlicher machen. "Sogar meine Arbeit rückt in den Hintergrund. Sonst wäre ich sicher nicht so viele Tage Zuhause geblieben, hätte jede Minute auf die Uhr geschaut, wann du endlich Feierabend hast und zu mir zurück kommst."

"Anton", wispert er und zieht seine Hände unter meinen hervor. Doch nicht, um sie mir zu entziehen, sondern um jetzt meine zu packen. "Ist das dein Ernst?"

"Noch nie war ich mir einer Sache so sicher", antworte ich und meine es auch so. Ich richte mich auf und robbe zwischen seine Beine, entwinde mich seinen Händen nun wieder und lege sie in seinen Nacken. Ganz nahe rücke ich an ihn heran, fange seine Augen mit meinen ein und halte kurz vor seinen Lippen regungslos inne. "Marcell, ich ..."

"Boss?! Du bist wieder ..." Sebastian!

Wütend drehe ich meinen Kopf Richtung Tür. "RAUS!", schreie ich und starre ihn giftig an. So sauer wie in diesem Moment war ich noch nie! "SOFORT!" Seine Kiefer arbeiten, seine Augen wechseln von mir zu Marcell und dann strafft er sich abrupt, ehe er mein Büro wieder verlässt. Mit einem lauten Knall zieht er die Bürotür hinter sich zu. Es wird Zeit, dass ich mir was für ihn einfallen lasse. "Er schafft es immer wieder zum falschen Zeitpunkt aufzutauchen." Der Zauber des Augenblicks ist dahin.

"Sieht so aus." Marcell blickt noch immer zur Tür und seufzt leise und schaut dann wieder zu mir. "Weißt du, ich habe so viel Scheiße wegen meinem Ex durchgemacht. Ich hatte einfach Angst, dass ich schon wieder in was hineinschlittere, das mir am Ende das Genick brechen könnte. Verstehst du das?"

"Natürlich verstehe ich das. Mehr als du vielleicht glaubst." In gewisser Weise sind Marcell und ich uns darin mehr als ähnlich. Wir beide haben Angst, dass der andere etwas tut, das alles zerstört, was zwischen uns ist. "Ich übernehme deine Schulden", sage ich unüberlegt. Marcell scheint sich vor diesem Satz genauso erschrocken zu haben wie ich. Doch je länger ich darüber nachdenke, desto sicher werde ich mir.

Marcell schnappt nach Luft und schüttelt immer heftiger den Kopf. "Nein! Nein, Anton! Das kann ich nicht annehmen!"

"Zahl es mir zurück, wenn du willst. Mir ist es gleich."

"Nein!" Er will mich zur Seite schieben, will sich aus meinem Griff befreien, doch das lasse ich nicht zu.

"Nur deine Mietschulden, ja? Die anderen Schulden werden dir ganz sicher erlassen, wenn sie deinen Ex endlich haben und deine Unschuld bewiesen ist. Du wirst schon sehen." Marcell ist immer noch total konfus. Seine Augen schwirren ziellos über mein Gesicht, bis ich es nicht mehr aushalte und ihn küsse. Erst versteift er sich, löst sich aber recht schnell und heißt meine Zunge willkommen, die zart über seine Unterlippe fährt.

Als wir uns voneinander trennen, ist Marcell schon etwas ruhiger. "Ich liebe dich", flüstere ich ihm zu und halte gespannt den Atem an.
 

~Marcell~

Lautes Rauschen. Heftiges Herzklopfen. Habe ich ihn eben richtig verstanden? Hat er eben gesagt, dass er mich liebt? Mich?! "Du musst nichts sagen. Ich wollte auch nur, dass du es weißt", sagt Anton schließlich, weil ich noch immer nichts anderes tun kann, als ihn dumm anzustarren. Dabei will ich ihm doch so viel sagen! So vieles und noch viel mehr! Doch ich kann nicht. Das laut rauschende Blut in meinen Ohren macht es mir unmöglich einen klaren Gedanken zu fassen und mein Herz klopft so schnell, dass sich meine Kehle zuschnürt. Noch nie hat mein Körper auf eine Liebeserklärung so heftig reagiert. Was doch eins beweist: Ich liebe ihn auch! Als ob ich dafür noch eine Bestätigung bräuchte.

Anton rappelt sich wieder auf, stützt sich dabei am Schreibtisch ab und steckt sich den Knopf ins Ohr, mit dem er seine Angestellten kontaktieren kann. "Theo? Kannst du mich wieder nach Hause fahren?" Er will gehen? Jetzt? "Danke." Das Mini-Headset fliegt wieder auf den Schreibtisch, während Anton sich stöhnend gegen den Schreibtisch lehnt. "Ich hätte früher niemals geglaubt, dass ein einfacher, geprellter Fuß so weh tun kann." In mir dreht sich alles. Was soll denn der Smaltalk jetzt? Gerade hat er doch ... Und dann geht ein Ruck durch meinen Körper, der mich quasi aus den Stuhl herauskatapultiert und mich in Antons Arme jagt. Ich umschlinge seinen Nacken und stürme seinen Mund. Überrascht versteift er sich für eine Sekunde, lacht aber kurz danach leise gegen meine Lippen. Atemlos löse ich mich wieder von ihm. "Was war das denn jetzt?" Kann er sich das nicht denken?

"Ich ..." Die Tür geht auf und Theo rauscht ins Büro.

"Wir können lo... oh! Soll ich noch mal raus gehen?" Er grinst schelmisch und bleibt in der Tür stehen.

"Kommst du mit?", fragt mich Anton.

"Jetzt?"

"Wann denn sonst?"

"Ich muss arbeiten!", erwidere ich. "Ich kann doch nicht einfach blau machen."

"Dein Chef gibt dir den Rest des Abends frei." Antons Finger fahren durch mein Haar.

"Und weswegen?"

Er beugt sich vor und flüstert in mein Ohr. "Wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Darüber müssen wir uns ausführlich unterhalten." Die Härchen an meinen Armen richten sich auf.

"Wie Sie wünschen Boss ..." Unsre Lippen treffen sich wie von selbst.

"Ähäm. Braucht ihr mich jetzt noch, oder nicht? Ich habe nämlich einen Haufen Arbeit."

"Wir kommen ja schon. Bring uns nach Hause Theo." Anton strahlt mich an und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich ihn genauso anschaue, wie er mich.

"Alles klar Boss", antwortet Theo lächelnd.
 

Auf dem Weg nach draußen, wobei ich Anton den tatkräftigen Händen Theos überlasse (er ist eben stärker als ich), gehen wir langsam die Treppen nach unten. Dort angekommen, zieht mich Anton an sich ran und legt dabei einen Arm um mich. Mein Gesicht wird heiß. "Ist dir das unangenehm vor deinen Arbeitskollegen?", fragt er mich.

Ich überlege kurz. Eigentlich nicht. Im Gegenteil. Irgendwie bin ich stolz darauf, dass dieser Mann mich liebt. Scheiß auf das Gerede im Club! "Nein. Irgendwann erfahren sie es doch sowieso", sage ich deswegen und umfasse nun ebenfalls seine Taille.

"Der Flurfunk funktionierte auch schon vorher. Nur, falls du es wissen willst." Theo zwinkert mir zu und läuft voraus. Es wusste schon jemand zuvor? Ich schaue mich um. Einige meiner Kollegen grinsen, nicken mir zu. Ob das jetzt boshaft gemeint ist, oder nicht, bleibt mir unersichtlich. Als ich mich weiter umblicke, bleibe ich an Sebastian hängen. Der turnt gerade auf einer der Plattformen herum, hat ein grimmiges Gesicht aufgelegt und sieht direkt zu uns rüber. Ich kann es natürlich nicht genau sagen, aber ich würde drauf wetten, dass er wieder hinter all dem Gerede steckt.
 

***
 

~Anton~

"Ich zieh dir erstmal die Schuhe aus." Marcell geht vor mir auf die Knie und werkelt an meinen Schuhen herum. Grinsend beobachte ich ihn dabei. Wie fürsorglich er doch ist! Mein Kater kommt sofort zu uns schwänzelt und miaut laut, aber Marcell scheucht ihn weg. "Zuerst ist dein Herrchen dran", schimpft er ihn grinsend an und als hätte er ihn verstanden, trollt sich mein dicker Kater.

"Du willst mich füttern?"

"Was? Nein!" Er runzelt die Stirn. "Hast du hunger?" Meine Schuhe sind ausgezogen, weshalb ich mich nach vorn beuge und Marcell einen Kuss raube.

"Den habe ich. Aber nicht auf was Essbares." Marcell erstarrt, keucht dann leise und küsst mich retour. Da wir uns gerade im Wohnzimmer befinden, stehen wir auf und laufen langsam zu den Schlafzimmern. "Zu dir oder zu mir?", frage ich.

"Zu dir. Ich denke mal, du hast dort alle nötigen Zutaten?" Worauf er wetten kann!

Wir landen also in meinem Schlafzimmer, wo wir vor meinem Bett stehen bleiben und ich Marcell ganz dicht an mich ranziehe und ihm den Mund verschließe. Seine Hände finden den Weg unter den Stoff meines Oberteils und streifen scheinbar ziellos auf meiner Haut umher. Ich drücke mich ihm entgegen und seufze leise. Diesmal werden wir uns von nichts und niemanden stören lassen!

Langsam gehe ich rückwärts, bis ich an den Rand meines Bettes stoße. Vorsichtig setzte ich mich auf die Matratze, ziehe Marcell mit mir und lege mich hin. Mein Süßer kichert in den Kuss hinein und klettert ganz auf die Matratze. Breitbeinig kniet er über mir und schiebt mein Hemd nach oben. "Darf ich?"

"Ich bitte drum." Da fragt er noch? Marcell taucht ab und tupft mir kleine Küsse auf den Oberkörper. Genießend schließe ich die Augen und kralle mich in sein Shirt, das ich ihm auch nach und nach höher ziehe, bis ich es ihm einfach über den Kopf reiße.

Lachend setzt sich Marcell auf. Frech schaut er auf mich nieder und legt den Kopf schief. Wie begehrenswert er in diesem Moment aussieht! "Weiß du eigentlich, wie verrückt du mich machst?", flüstere ich und öffne den Knopf seiner Hose.

"Tue ich das?" Ich bejahe dies und ziehe den Reißverschluss nach unten. "Und weißt du eigentlich, wie heiß du mich gemacht hast, als du nur mit einem Handtuch bekleidet in deinem Büro aufgetaucht bist?"

Ich schmunzle leise. "Das habe ich dir angesehen. Du bist total rot angelaufen." Ich ziehe am Bund seiner Hose, die ich allerdings nur bis zu seinem Po runtergezogen bekomme.

Marcell leckt sich über die rosaroten Lippen und beugt sich wieder zu mir hinunter. Sein Zeigefinger zeichnet kleine, kurvige Linien auf meiner Brust. "Ich habe mir vorgestellt, dass ich jeden dieser kleinen, vorwitzigen Wassertropfen, die an dir hinabgeperlt sind, mit meiner Zunge von deiner Haut lecke, sie mit meinem Mund von deinem Hals sauge und dir dabei ganz langsam das Handtuch von den Hüften schäle, damit ich weiter unten mit meiner Arbeit ..."

"Sprich weiter und ich garantiere gleich für gar nichts mehr", unterbreche ich ihn zischend. Mein Freund da unten sprengt sowieso gleich die Hose. Da muss ihn Marcell nicht noch extra anheizen.

"Und was soll ich stattdessen tun?", will er wissen und kreist mit seinen Daumen über meine Brustwarzen.

"Stillhalten." Er runzelt die Stirn und ich nutze die Chance. Ich begrabe ihn unter mir und schäle ihn aus seiner Jeans.

"Hey!" Lachend packt er meine Hände. "Das war hinterhältig!"

"Nein. Das war effizient." Er will noch was drauf erwidern, doch ich unterbinde dies, indem ich ihm meine Lippen aufdrücke. Seine Gengewähr hält sich wie erwartet in Grenzen, weshalb ich nun auch meine Hose öffne und sie mir bis zu den Kniekehlen runterziehe.

Marcells Finger wandern sofort an meine Shorts. "Anton?"

"Hm?" Genüsslich schnappe ich nach seiner Unterlippe.

"Ich muss dir noch ein Geständnis machen", brummt er, was mich innehalten lässt.

"Ein Geständnis?" Was hat er den nun wieder angestellt?
 

"Ja", haucht er leise und wird eine Spur dunkler um die Nase herum. "Als ich bei dir übernachtet hatte, du weißt schon. Meine erste Nacht hier, nachdem du mich im Velvet gefunden hast." Ich nicke. "Naja ... Ich bin früh morgens wach geworden und habe die Küche gesucht, habe aber dein Badezimmer gefunden und ..." Er druckst herum und senkt den Blick. Was mag da jetzt nur kommen? "Die Tür zu deinem Schlafzimmer war ein Spalt breit offen und ..." Ich ahne es. Nur schwer kann ich ein Grinsen unterdrücken. Erst soll er fertig erzählen. "Du lagst auf dem Bett. Nackt und ... Ich habe alles gesehen."

"Was gesehen?", frage ich unnötigerweise nach.

"Na ... Dich! Nackt auf der Bettdecke." Beschämt sieht er mich an, wobei seine Augen allerdings funkeln wie eine 100-Watt-Birne.

"Ha." Ich hebe eine Augenbraue und setze mich auf. "Du hast mich also schon nackt gesehen?"

"Ja. Ich wollte dir das nur sagen. Also bevor wir ..."

"Das ist unfair!" Marcell stockt. "Mehr als unfair!"

"Es tut mir leid! Ich wollte ja weggucken. Aber ich konnte nicht! Ich hab ... AHHH!"

"Schluss mit Ausreden!", donnere ich lachend und packe ihn bei der Hüfte. "Dann schaffen wir mal gleiche Verhältnisse." Mit einem Ruck ist sein Höschen unten und er liegt nackt vor mir. "Schon besser", raune ich ihm zu und lege mich auf ihn. Seine Wangen sind jetzt vollends rot angelaufen und ich muss ihm einfach einen Kuss aufdrücken. "Wärst du an diesem Morgen einfach zu mir ins Schlafzimmer gekommen, anstatt dich zu zwingen, mich nicht weiter anzusehen, wäre mir das viel lieber gewesen", flüstere ich ihm zu.

"Anton ..." Marcell blinzelt mich an.

"Willst du wissen, was ich von dir dachte, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe?" Er nickt. "Ich war von der ersten Sekunde an von dir angetan. Ich wusste, dass du was Besonderes bist und ich wollte unbedingt wissen, wer du wirklich bist."

"Ist das wahr?"

"Natürlich. Und weißt du, wann ich mich in dich verliebt habe?"

"Wann?", fragt er mich mit dünner Stimme.

"Als wir zusammen auf meinem Balkon standen. Es war mir da nur noch nicht richtig aufgefallen. Das war es erst, als wir zusammen mit der Matratze im Aufzug standen." Ja, so war es gewesen. Es muss so gewesen sein, denn seit diesem Moment ist er mir kein einziges Mal mehr aus dem Kopf gegangen. Marcell hat mein Herz im Sturm erobert, wovon mein Verstand allerdings erst später etwas mitbekommen hat.

Mein Kleiner schaut verlegen zu mir auf und beginnt dann zu lächeln. "Bei mir war es so ähnlich", gesteht er und legt eine Hand auf meine Wange. Sanft kraulen seine Finger die Stelle hinter meinem Ohr. "Als du mir zum Spaß gesagt hattest, dass ich mit dir schlafen soll, dachte ich nur: Himmel ja! Ich will, dass er mit mir schläft! Aber dann war ich selbst total erschrocken von diesem Gedanken, dass ich nicht wusste was ich tun soll. Und dann, als ich im Lagerraum in deinen Armen landete, da war es völlig um mich geschehen."

Ich fange an zu lachen. "Ich weiß. Du warst so auffällig bemüht mir unauffällig aus dem Weg zu gehen, dass ich es gar nicht übersehen konnte."

"Ich kann mich eben schlecht verstellen", murmelt er peinlich berührt.

"Das ist eins der Dinge, die ich so an dir mag. Du verstellst dich nicht. Du bist der, der du bist. Du bist nicht so wie Sebastian, der hintenrum alle versucht auszubooten. Du bist ... echt." Ich weiß nicht, ob er versteht, wie ich das meine. Aber ich hoffe es. Ich will, dass er das weiß. Dass er sich mit seiner Ehrlichkeit und seiner offenen Art direkt in mein Herz geschlichen hat.

"Anton ... Das ist ... Ich ..."

"Psst." Ich lege meinen Zeigefinger auf seine Lippen. "Jetzt ist endlich Schluss mit Reden. Findest du nicht auch?" Er nickt leicht. "Du glaubst gar nicht, wie lange ich hierauf gewartet habe", flüstere ich und versiegle seine Lippen, während sich eine meiner Hände nach unten schiebt.
 

*
 

~Anton~

Ich weiß nicht genau, wann ich von diesem unglaublichen Höhenflug wieder heruntergekommen bin, aber als meine Gehirnzellen ihre Arbeit wieder aufnehmen, liegt mein Katerchen leise schnurrend an meine Seite gedrängt und streichelt zart über meine Brust. Ich traue mich gar nicht etwas zu sagen, genieße die Stille und die ruhige Anwesenheit Marcells. Das hier will ich ab jetzt für immer ...

Zart streifen Marcells Lippen auf meinem Hals entlang, wandern hoch zu meinen Kieferknochen und halten kurz unter meinem Ohrläppchen an. "Ich liebe dich auch, Anton", flüstert er leise und saugt mein Ohrläppchen ein. Kribbelnde Schauer überlaufen mich. Ich drehe meinen Kopf zu Marcell herum und öffne die Augen. Müde lächelt er mich an. Glücklich lächle ich zurück, bevor ich meine Lippen auf seine lege.
 

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