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Was wir verloren haben

Finden wir uns wieder?
von

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Lange war er nicht mehr so entspannt und ausgeschlafen aufgewacht wie an diesem Morgen.  Lange hatte er dieses Gefühl von Sicherheit nicht mehr empfunden. Er konnte nicht einmal mehr ausmachen, seit wann. Er wollte dieses Gefühl solange ausnutzen wie möglich. Solange genießen wie es ging. Nur zögerlich bewegte er seine Finger und ließ sie über die nackte Haut ihres Armes gleiten. Der Arm, welchen sie im Schlaf um ihn geschlungen hatte. Seit seinem Erwachen ruhte sein Gesicht an ihrem Kopf, seine Nase versteckt in ihrem Haar. Er verdrängte den Gedanken, dass sie aufschrecken würde, sobald sie aufwachte. Dass sie wieder und wieder vor ihm davon laufen würde realisierte sie erst wo und mit wem sie hier war.

Sein Herz pochte und stach. Selten hatte er diese Art von Schmerz empfunden. Die Angst jemanden zu verlieren. Was er getan hatte… er wusste, dass er das nicht ungeschehen machen konnte. Er konnte nicht mal mehr die Gründe nennen, welche ihn dazu veranlasst hatten. Wollte er sie schützen? Wollte er sich selbst schützen? Sich von dem Gefühl befreien, jemand anderes könnte sie ihm nehmen? Er verharrte in seiner Bewegung. Sein Herz setzte aus, als ihm bewusst wurde, warum er sich in ihrer Nähe so sehr gehen ließ, aus der Haut fuhr, sich sorgte…

»Sasuke…« leise kam sein Name über ihre Lippen. Die Wärme, welche sie umhüllte hatte sie nach und nach aufwachen lassen. Sie hatte die zarte Berührung seiner Fingerspitzen auf ihrem Arm gefühlt, hatte das Klopfen seines Herzens an ihrem gespürt. Als seine Finger verharrten, hob sie vorsichtig ihren Kopf. Seine Augen sahen ins Leere.

Als sie seinen Namen sagte, blinzelte er einige Male. Nur langsam konnte er sich aus seinen Gedanken hervor kämpfen und ihren Blick erwidern »Sakura.«

»Wo warst du letzte Nacht?« kaum hörbar sprach sie die Frage aus, die Frage, welche sie den ganzen Tag über erdrückt hatte, eine Frage welche sie sich in den letzten Jahren immer und immer wieder gestellt hatte. Zeugte von den Momenten und den Schmerzen, welche sie empfand wenn sie Nacht für Nacht aus ihrem Schlaf aufschreckte, jeden morgen ein neuer Tag begann.

Er hörte die Enttäuschung in ihrer Stimme, spürte die Angst er könnte sie wieder zurück gelassen haben. Spürte seine eigene Hoffnung, sie könnte ihn noch nicht ganz aufgegeben haben. Selten konnte er die Wahrheit aussprechen, wie jetzt »Ich konnte nicht schlafen. Mein Kopf…«

Sie nickte und hob ihre Hand um sie wieder an seine Schläfe zu legen, ihr Chakra wieder mit ihm zu teilen. »Ich dachte…«

»Ich lasse dich nie wieder alleine.«

Ihr Herz pochte schwer und langsam in diesem Augenblick. Ihre Blicke waren starr ineinander geharkt. Sie fühlte diese Sehnsucht nach ihm, verspürte den Drang sich ihm entgegen zu recken. Vergessen waren ihre Angst, die Panik und das Verlangen von ihm weg zu kommen. Zu Groß war in diesem Augenblick die Sehnsucht, welche sie seit jeher für ihn empfand.

Er sah wie ihr Blick weicher wurde, spürte wie sie sich ihm leicht entgegen neigte. Seine Hand, welche noch immer auf ihren Arm ruhte, ließ er langsam nach oben wandern. Er strich über ihren Arm, zu ihrer Schulter und in ihren Nacken. Leicht stützte er sich auf, drehte sie in  seinem Arm und beugte sich über sie. Sie waren sich so nah… Er spürte ihren Atem über sein Gesicht streifen, an seinen Lippen. Es war als wären sie in ihrer eignen kleinen Welt. Keinen von ihnen wagte es die Ruhe um sie beide zu zerbrechen, trauten sich nicht einmal zu blinzeln.

Sie wusste nicht wie, aber irgendwann in dieser endlosen, wohlwollenden Stille, hatte er seine Stirn an ihre gelegt. Schon so oft hatte er ihr Herz gebrochen, war für unzählige ihrer Tränen verantwortlich. Nur einmal noch wollte sie sich gehen lassen, dieses Gefühl auskosten »Küss mich.«

Es war nur ein Hauch, kaum hörbar. Oder lag es an dem Rauschen in seinen Ohren, dass sie so leise klang? Ihm war es gleich. Er wusste nur, dass er es auch wollte. So sehr und so schmerzlich, dass er nicht einen Moment verstreichen lassen wollte, Angst hatte sie könnte es sich anders überlegen.

Keuchend erwiderte sie die zarte Berührung seiner Lippen. Erst war es nur eine leichte Berührung, in welcher sie verharrten. Als sie nicht zurückschreckte, bewegte er langsam seine Lippen, verstärkte den Druck. Bereitwillig öffnete sie ihre Lippen, ließ ihn gewähren und keuchte erneut als sie seine Zunge spürte. Stöhnend nahm er zur Kenntnis wie sie seine Nähe zu ließ. Sein Blut geriet in Wallung. Nur mit sehr viel Beherrschung gelang es ihm sich von ihr zu lösen. Ihre Augen waren geschlossen, ihr Atem ging ebenso schwer wie seiner. Seine Lenden pochten, Hitze hatte von ihm Besitz ergriffen. Er sollte aufstehen, Abstand zwischen sie bringen. Lange würde er sich nicht mehr zurück halten können. Er würde über sie herfallen, wie ein wildes Tier. Sich nehmen wonach er so sehr verlangte und sie zu seinem machen.

Ein Klopfen riss ihn aus seinen triebigen Gedanken, veranlasste Sakura die Augen zu öffnen »Sensei, das Frühstück ist fertig.«

»Geht vor.« seine Stimme war rau und zeugte von der Sehnsucht und der Lust, die in ihm tobte.

Die Schritte seiner Schüler entfernten sich. Sein Blick ging zurück zu ihr, fand ihre Augen in welchen ein Schimmer lag, den er sehr lange nicht mehr gesehen hatte. Sie lächelte ihn an, fuhr mit ihren Fingern die Kanten seines Gesichts nach. Er nahm ihre Hand und führte sie an seine Lippen, setzte einen hauchzarten Kuss auf die Innenfläche ihrer Hand.
 

Ein Lächeln zierte das Gesicht der alten Damen, als sie das fröhliche Treiben der Kinder an ihrem Frühstückstisch sah. Mit strahlenden Augen erzählten sie ihr von ihrer ersten Mission, wie sie überfallen wurden und ihr Sensei die Übeltäter in die Flucht geschlagen hat. Yamato, der ruhigste der Gruppe taute auch langsam auf und brachte sich in das hitzige Gespräch mit ein. Sie hatte sich nie für die Laufbahn der Shinobi interessiert, aber wenn sie diese Kinder so zusammen sah, dann wusste sie, dass es weit mehr war als Zusammenarbeit. Sie waren eine Familie.

Als Sakura und Sasuke den Raum betraten, spürte sie sogleich, das sich etwas verändert hatte. Zwischen den beiden herrschte eine Vertrautheit, welche den Raum mit wärme füllte.

Lächelnd wünschte Sakura allen einen guten Morgen und ließ sich neben Yagami-san nieder. Als Sasuke sich neben sie setzte, fuhr seine Hand Stück über ihren Rücken. Die Geste kam überraschend und fragend sah sie zu ihm. Er aber besah sich den Frühstückstisch und bediente sich an der reichlichen Auswahl, welche die alte Frau für sie zubereitet hatte. Sakura kam nicht umhin, das leichte Lächeln auf seinen Lippen zu sehen. Sie glaubte, ihr Herz flattern zu fühlen.

Nach dem Frühstück gingen sie alle in ihre Zimmer zurück und packten ihre Taschen. Sie hatten alles was sie brauchten und konnten den Weg nach Hause antreten. Er würde nach Hause gehen. Etwas in seinem Inneren sagte ihm, dass er bereit war nach Hause zu kommen. Anzukommen.

Als er sein Zimmer verlief wartet sein bereits auf ihn und auch Sakura war bereits fertig und wartete auf ihn.

 

Die letzten Sonnenstrahlen ehrlichen als sie die Tore Konohas passierten und gemeinsam brachten sie die Kräuter in das Labor des Krankenhauses. Während Sakura begann die ersten Päckchen zu verstauen, beendete Sasuke die Mission offiziell und schickte seine Genin nach Hause.

Sie war sich seiner Anwesenheit durchaus bewusst, vor allem als er sich neben sie stellte und ihr half. Es war sicher nicht nötig, dass er so nah bei ihr stand, der Raum bot genug Platz um Abstand halten zu können. Seine Nähe, die wärme seines Armes, welcher ihren berührte, zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht. Und stumm arbeiteten sie nebeneinander her bis alles seinen richtigen Platz hatte.

»Fertig.« Sie sah zu ihm auf und war etwas überrascht, dass er sie zu beobachten schien. Unsicher wandte sie ihren Blick wieder ab und lehnte sich an ein Regal, hielt den Blick unten. »Wie…« Sakura brach mitten im Satz ab. Kurz runzelte sie die Strin, dann ging ihr Blick gen Tür. Sasuke folgte ihrem Blick und ahnte es bereits als die Türe aufflog »Ihr seid wieder da!« Breitgrinsend stand Naruto in der Tür und sah die beiden an »Das nächste mal geht ihr nicht ohne mich auf eine Mission, damit das klar ist.«

Sasuke konnte ein Schnauben nicht unterdrücken, während Sakura ein kurzes Lachen entfloh.  »Lasst uns Ramen essen.« Sie hatte noch nicht das Bedürfnis alleine nach Hause zu gehen. Sie wollte nicht über die letzten Stunden nachdenken und sich irgendwelchen Hirngespinsten hingeben. Sie wollte zuvor dieses Gefühl in ihrer Brust voll und ganz ausnutzen…

»Und wie lief es?« gemeinsam liefen sie durch die Straßen Konohas, welche nur noch durch das Licht einzelner Laternen erhellt wurden. Trotz der Dunkelheit war es noch angenehm warm. Jedem von ihnen schwebten währenddessen ein und der selbe Gedanke durch den Kopf. Es ist wie früher.

»Es war nur eine C-Rang Mission.« schnaubte Sasuke, während Sakura grinsend meinte »Du wirst es nicht glauben, Naruto!« und schon erzählte sie ihm von dem Überfall der Nukenins. Sie fühlte sich so beschwingt. »Es hat mich sehr an unsere erste richtige Mission erinnert…«

»Wie gemein.« schmollend setzte sich Naruto auf einen Hocker an der Bar. »Mit mir wäre es sich noch viel lustiger geworden. Und mit Kakashi sowieso.«

»Danke, aber für sowas bin ich zu alt.« mit einem plopp tauchte ihr ehemaliger Sensei zwischen Naruto und Sasuke auf. »Es war ja schon anstrengend euch auszubilden.«

»Pfff…« Naruto konnte nicht anders als sich über diese Frechheit zu pikieren und versuchte mit seiner hitzigen Art Kakashi vom Gegenteil zu überzeugen. Vergeblich.

Sasuke hatte währenddessen seinen Blick auf Sakura gerichtet, welche Lächelnd ihre Suppe aß. Als diese seinen Blick spürte und erwiderte legte sich ein rosa Schimmer über ihre Wangen. Auch den anderen beiden entging dieser vertrauter Blickwechsel nicht. Zu trügerisch war diese Vertrautheit noch, weshalb keiner der beiden anderen etwas dazu sagte. Vorerst.

Lange noch saßen sie an diesem Abend in der Bar und unterhielten sich über diese Mission, über alte Geschichten, lachten und schwelgten in Erinnerung. Sakura war die erste die gähnte und sich verabschieden wollte. »Jungs, es war ein langer Tag. Mein Bett ruft.« Sie war so müde, Zuhause angekommen würde sie nicht mal mehr unter die Dusche gehen, sondern sich nur noch ins Bett fallen lassen. Ihre trüben und unsinnigen Gedanken hatten Zeit bis zum nächsten Tag.
 

»Habt ihr euch ausgesprochen?« Naruto fragte dies mit einem ungewohnt ernsten Ausdruck im Gesicht. Sakura war an diesem Abend wieder aufgeschlossen wie lange nicht mehr und ihm entgingen auch nicht die vielen zärtlichen Blicke, welche Sasuke ihr zuwarf.

Er wusste nicht recht, was er auf die Frage antworten sollte. Wirklich ausgesprochen hatten sie sich nicht. Aber sie waren sich näher gekommen als jemals zuvor. Sie hatten die Mauern des jeweils anderen zum einstürzen gebracht. »Nein.«

»Aber irgendwas ist anders zwischen euch…« murmelte der Blondschopf während er an seinem Bier nippte. Kakashi schüttelte leicht seinen Kopf und verbarg ein Schmunzeln hinter seiner Maske. Er hatte eine Verdacht, was zwischen den beiden vorgefallen war.

»Ich werde sie nicht mehr verletzen. Vorher gebe ich mein Leben.«

Er wusste, dass er die beiden mit diesem Satz mehr als verwirrte. Es war weder seine Art, noch wollte er weiter drauf eingehen. Er wollte ihnen nur zeigen, dass er es ernst meinte. Er würde für sie da sein, bei ihr sein. Die vergangenen Jahre wieder gut machen, ihrer beider Seelen vom Schmerz der Vergangenheit heilen. Sie gab ihm die Kraft und den Halt, welchen er dafür brauchte.

Schweigend hatten die beiden Jonin seine Worte sacken lassen. Erst nachdem auch Sasuke sich von ihnen verabschiedet hatte erhob Naruto erneut das Wort »Ich wusste schon immer, dass nicht ich es bin, der Sakura glücklich machen wird. Sie war schon immer sein Licht in der Dunkelheit.«

»Naruto…« Kakashi wollte ihn unterbrechen doch Naruto sprach bereits weiter »Ich weiß, dass er sie nie umbringen wollte. Er hätte es nie über sich gebracht.«

»Naruto, du wirst immer ein Teil von den beiden sein. Das ist dir hoffentlich klar, oder?

»Ja, Sensei. Aber ich weiß auch, dass ich weder Sakura noch Sasuke vor sich selbst retten kann, wenn einem der beiden etwas zustößt. Noch einmal wird Sakura eine Trennung nicht aushalten und Sasuke… Sasuke wird in ewiger Dunkelheit versinken, wenn Sakura etwas zustößt.«

»Dann lass uns alles dafür tun, dass es nicht soweit kommt.«
 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  DarkBloodyKiss
2017-10-03T23:02:29+00:00 04.10.2017 01:02
Hi Nabend ^^
Super mega schönes Kappi !!!!
Sehr sehr schön geschrieben !!!!
freue mich sehr aufs nächste Kappi !!!!



gglg & einen ganz tollen rest Feiertag DarkBloodyKiss ^^
Antwort von:  Annie
21.10.2017 10:34
Hallo :)

lieben Dank für dein Kommi!
Ich hoffe das nächste Kapitel gefällt dir auch! :)

VG Tonia


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