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Was wir verloren haben

Finden wir uns wieder?
von

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Lächelnd flog Sakuras Blick über die kleinen Bettchen in diesem Raum. Leise schloss sie die Tür in ihrem Rücken und setzte sich an eines der Betten. Das kleine Mädchen, welches sie aus kleinen, kaum geöffneten Augen anblinzelte streckte die Hände. Sakura hielt ihre Hand an die Finger des Mädchen und stellte erfreut fest, wie sich die kleinen Finger um ihren Zeigefinger schlossen.

Die Tür des Zimmers ging erneut auf und ihr Blick folgte der Personen, welche den Raum betrat und sie gar nicht wahrzunehmen schien. »Yamamoto-san.«  der Angesprochene zuckte erschrocken zusammen und drehte sich zu der Stimme um. »Haruno-san.« verlegen lächelte er die Ärztin seiner Frau an, welche nun auf ihn zu kam. »Sie wollen sicher die Kleine Ayame zu ihrer Mutter bringen.«

Bei dem Namen seiner Tochter huschte ein Strahlen über sein Gesicht und als Sakura die Kleine aus einem der Betten nahm und ihm in die Arme legte, lächelte er sie dankbar an. »Wollen Sie nicht kurz mit kommen? Taro freut sich bestimmt sehr Sie wieder zusehen.«

Eigentlich hatte sie keine Zeit, aber mit Freude erinnerte sie an den ausgelassen kleinen Jungen der seine Eltern stets auf Trab hielt und bei ihr war als er sich das Knie aufgeschlagen hatte. Also nickte sie zustimmend und hielt ihm die Tür auf um gemeinsam hinaus zu gehen.

»Ich werde sie nicht mehr verletzten. Vorher gebe ich mein Leben.« Seine Worte schwebten ihm noch immer im Gedächtnis. Selten hatte er seine Worte so ernst gemeint. Sein Herz pochte ungewohnt hart in seiner Brust. Er sah sie am anderen Endes des Flurs, wie sie mit einem ihrer Patienten sprach, wie sie ein Kind auf den Arm nahm und herzhaft begann zu lachen.  »Was treibt dich ins Krankenhaus?« Er würde nie zugeben, dass er in diesem Moment unkonzentriert war und die Präsenz seines ehemaligen Senseis erst spürte, als dieser ihn ansprach »Hn.« Kakashi sollte sich denken können, was er hier wollte. Immerhin hatte er selber gesehen, wie sein Blick gebannt auf der rosahaarigen Ärztin lag, hatte die Worte gehört, welche er gesagt hatte und nun ununterbrochen in seinen Ohren nachhallten. »Irgendwas hat sich verändert, Sasuke.« Es war eine einfache Feststellung. Es fiel vielleicht nicht jedem auf, doch in den sonst ausdruckslosen Augen des Clan-Erben spiegelt sich ein seltener Glanz wieder. Sein ganzes Wesen fühlte sich verändert an, nicht mehr ganz so dunkel.

Eigentlich war der Ältere nicht davon ausgegangen, dass er eine Antwort bekam, daher überraschte ihn die Antwort umso mehr. »Ich.« und der Blick, welchen er Kakashi zuwarf sprach für sich selbst. Für den Schmerz der letzten Jahre, die Verluste und das alleine sein. Er hatte es satt. Er wollte nach Hause kommen. Zu seiner Familie. Zu Kakashi, Naruto… Sakura. Sie hatte ihm das Leben gerettet. Ihn aus seiner Dunkelheit befreit. Ihm die Augen geöffnet. Seit er wieder hier war, sie sich um ihn gekümmert hatte und sie in seinen Armen eingeschlafen war…

Kakashi wusste, was in ihm vorging. Egal wie langer der Junge auch weg war, in seinem Inneren tobte immer noch der kleine Junge, welcher insgeheim nichts mehr wollte als nicht mehr alleine zu sein. Naruto hatte ihm verziehen, vertraute ihm dass er jetzt bereit war den richtigen Weg einzuschlagen. Doch Sakura zögerte noch. Als sie von ihrer gemeinsamen Mission zurückkam war sie gelöste, strahlte auf eine Weise, wie schon lange nicht mehr. Doch er sah auch noch die Zweifel, welche in ihren Augen ruhte.  Kakashi legte seine Hand auf Sasukes Schulter »Lass ihr Zeit.«

Sasuke wusste, dass er recht hatte. Dass er nicht alles wieder gut machen konnte von heute auf morgen. »Was machen deine Kopfschmerzen?«

Es überraschte ihn weniger, dass er von seinen Schmerzen wusste. Kakashi war stets aufmerksam, kannte sie allesamt wohl am besten. Bisher hatte ihn außer Sakura nur keiner darauf angesprochen. »Besser.« Seit er von der Mission zurück war, hatte er keine mehr gehabt. Es war als wäre mit der Distanz zwischen den beiden, auch der Schmerz in seinem Kopf weniger geworden.

Als Sasuke sich umdrehte um die Reaktion seines alten Senseis zu erfassen, war er auch schon wieder weg. Seinen Blick zurück in Richtung Sakura, sah er sie auch schon auf sich zu kommen, lächelnd. »Sasuke, was kann ich für dich tun?« Lächelnd legte sie für einen Moment ihre Hand auf seinen Oberarm und sah zu ihm auf.

Er hatte nicht vorgehabt solange zu bleiben. Er war nur hier um etwas abzuliefern, Kräuter welche seine Schüler sammeln mussten. Er hatte sie zufällig gesehen, konnte seinen Blick nicht abwenden. »Meine Genin mussten Kräuter fürs Krankenhaus sammeln.«

»Lass uns Mittagessen gehen.« Überrascht erwiderte sie seinen Blick, konnte aber nicht verhindern, dass ihre Augen noch ein wenig mehr strahlten. Fast wie früher. Er war selbst überrascht von seiner Frage.

»Ich bin noch nicht ganz fertig…« Sie hob entschuldigend die Schulter, war für einen Moment enttäuscht, dass sie keine Zeit hatte. Er sah das zögern in ihren Augen, wie sie sich wandte und doch noch mal zu ihm sah. Es war so einfach »Ich warte.«

Seine Antwort zauberte ihr wieder ein Lächeln ins Gesicht »Okay.«

Sie wandte sich von ihm ab und wollte weiter in das nächste Patientenzimmer. Bevor sie die Tür öffnete, warf sie noch einen Blick über ihre Schulter. »Ich freue mich, dass du hier bist.«

Selten war ihm bewusst, was Worte einem bedeuten konnten. Dieser kurze Satz brachte sein Herz für einen Moment aus dem Takt. Sein rechter Mundwinkel hob sich leicht und deutete ein Lächeln an.

»Uchiha-san.« Sasuke sah zu dem Shinobi, welcher aus dem Nichts vor ihm auftauchte. »Tsunade-sama möchte Sie sehen.« Er hob eine Augenbraue. Noch bevor er etwas erwidern konnte, kam Sakura wieder aus dem Behandlungszimmer heraus. Sie folgte seinem Blick und erkannte den Jonin vor ihr direkt. »Gema, du entführst gerade meine Pausenverabredung.« Gespielt empört sah sie ihn an. Der Shinobi drehte sich um und grinste ihr verschmitzt zu. Tsunades rechte Hand. Ja, die kleine Haruno hatte sich durchaus gemacht. In vielerlei Hinsicht. Und ihm war in jeder Sekunde bewusst, dass der stechende Blick und das kaum hörbare Schnauben hinter ihm nur von dem Uchiha kommen konnte. »Tut mir sehr leid.« Nein, tat es nicht. Vielleicht sollte er sie auch mal zum Essen einladen. »Dich hätte ich als nächstes eingesammelt.« Seufzend kratzte sie sich die Schläfe und sah sich nach der nächsten Krankenschwester um. » Scheint als sei Tsunade heute wieder fleißig. Shizune!« Sakura konnte am Blick der Schwarzhaarigen erkennen, dass sie gar nicht erfreut war über die Worte die sie nun zu hören bekäme. »Ich muss zu Tsunade. Könntest du meine Visite übernehmen?« Ergeben ließ die Angesprochene den Kopf hängen und antwortet wenig enthusiastisch »Na dann los. Wir wissen ja wie sie ist, wenn sie warten muss.« Lachend verabschiedete Sakura sich und schritt an Sasuke vorbei, lächelte ihm zu und stupste Gema in die Seite. »Wir sind schon groß und kennen den weg.«

»Nur weil du es bist.« Grinsend hob er die Hand und verabschiedete sich mit einem Plop.

»Habt ihr häufiger Kontakt?« Sakura runzelte für einen Moment die Stirn. Sie wusste nicht so recht, ob seine Stimme wirklich verstimmt klang. Sie sah zu ihm auf. »Nein. Ich habe ihn nur schon ein paar Mal nach einer Mission behandelt.«

Weil er schwieg und die Stille ihr dann doch unangenehm war, versuchte sie das Gespräch fortzusetzen. »Was sie wohl will?« Als sie den Flur zu Tsunades Büro betraten sah Sakura fragend zu ihm. Er zuckte die Schultern und sah weiter nach vorne. Ein kleines Schmunzeln zierte ihre Lippen. Vieles hatte sich in den letzten Jahren verändert.  »Gesprächig wie immer.« Aber in dieser Hinsicht war er immer noch der zwölfjährige Junge, welcher mit ihr in einem Genin Team war. Mit bedauern, rief sie nun auch die trüben Erinnerungen nach dieser Zeit auf.

Sie musste kurz blinzeln, als sie realisierte, dass sie bereits da waren und Sasuke an der Tür klopfte.

Zu beider Überraschung wurde die Tür geöffnet und eine skeptisch blickende Hokage stand vor ihnen. Der Blick, welchen sie den beiden zuwarf, ließ Sakura frösteln. Sie ahnte fürchterliches.

»Ihr seid spät!«

Sasuke sah zu seiner ehemaligen Teamkameradin, doch diese zuckte nur die Schultern und deutet an, dass es besser wäre nichts dazu zu sagen. Noch bevor sie vor Tsunades Schreibtisch Platz nehmen konnten, erfuhren sie bereits den Grund ihres Besuches »Ich habe eine Mission für euch.«

Während sie in dem Chaos auf ihrem Schreibtisch nach etwas zu suchen schien, warf sie den beiden einen bitter bösen Blick zu »Und ich will von keinem von euch hören, dass ihr diese Mission nicht annehmt.« Dann hatte die Hokage auch bereits gefunden was sie suchte und reichte Sakura ein Blatt Papier mit Missionsinfos. »Ihr reist in dieses Dorf und werdet in einer Pension unterkommen. Ihr reist Zivil an und niemand darf erfahren, dass ihr Shinobi seid, verstanden?«

Beide nickten, waren sich noch nicht genau darüber im Klaren, was sie nun wirklich von ihnen wollte. Es hörte sich nach einer normalen Spionagemission an.

»Ihr werdet als Paar einchecken. Damit solltet ihr möglichst wenig auffallen.« Als Sakura den Mund öffnete um etwas zu erwidern, hob Tsunade abwinkend die Hand »Ich hätte euch gerne noch ein kleines Kind mitgeschickt, leider habe ich kein passend gefunden.«

Sasuke blinzelte kurz. War das ihr ernst? Sein Blick ging gen Sakura, welche aussah als würde sie jeden Moment auf den Tisch schlagen.

Der Blick der Hokage wanderte gespannt von einem zum anderen. Keiner sagte ein Wort. Entspannt ließ sie sich in ihren Sessel zurückfallen und ließ ein kleines Grinsen über ihre Lippen kommen. »Fein, wenn ihr keine Fragen habt, seid ihr entlassen.«

Schnaubend stand Sakura auf und packte ihren neuzugeteilten Partner am Arm. Dieser ließ sich kommentarlos mitziehen und ertrug auch ihre Flüche bis sie auf Konohas Marktplatz angekommen waren. »Stop.« Verwirrt hielt sie inne und drehte sich ihm zu, stellte fest, dass sie ihm noch immer festhielt. Den Moment ihrer Aufmerksamkeit ausnutzend, bugsierte er sie in die Richtung des nächsten Restaurants. »Wir wollten Mittagessen gehen.« Dabei hielt sie für gewöhnlich den Mund. Wobei er zugeben musste, dass er ihre Ausbrüche vermisst hatte.

Hinata beobachtete gespannt wie Sakura über den Marktplatz stürmte und Sasuke Uchiha hinter sich herzog. Sie kam nicht umhin ein paar Mal zu blinzeln. Als der Uchiha sie dann lächelnd in ein Restaurant schob kam sie nicht umhin fragend zu Kiba zu schauen, welcher ihrem Blick gefolgt war.

»Es gibt schon seltsame Sachen.« gab dieser von sich und ging weiter Richtung Trainingsplatz. »Was meinst du?« Kiba zuckte die Schultern und antwortete weniger Aufschlussreich »Naja, es wird halt viel geredet.«  

Hinata hielt ihm am Arm zurück und sah ihn auffordernd an. Kiba zögerte. »Also Ino hat erzählt, dass Sakura Uchihas Behandlung verweigert hat. Aber Ino steigert sich ja auch schon mal in sowas rein.« Als er weiter gehen wollte und ihren Blick mied, hielt sie ihn nochmal zurück »Das war doch noch nicht alles?« Sie kannte ihn einfach zu gut. »Es gab einen Zwischenfall auf der letzten Mission, wo Uchiha zurück gebracht werden sollte. Keiner weiß genau was passiert ist. Kakashi hat Sakura gefunden und zurück gebracht. Sie stand unter Schock.«

»Davon wusste ich nichts…« Sie war wirklich verwirrt. Warum hatte sie davon nichts mitbekommen? Warum hatte Naruto ihr nichts gesagt? »Mehr weiß ich auch nicht. Kakashi hat uns allen ziemlich deutlich gemacht, dass es besser ist, wenn wir über diese Mission nicht reden. Und Sakura war danach nur noch im Krankenhaus eingesetzt. Hat Naruto denn nichts erzählt? Sakura wird doch sicher mit ihm darüber gesprochen haben.«

Die Hyuga-Erbin schüttelte den Kopf. »Er war die letzten Male sehr verschlossen, wenn wir uns gesehen haben.«

»Ich weiß wirklich nicht, was du an diesem Trottel findest.« Schmunzelnd erkannte er die Röte auf ihren Wangen und verspürte die schon so alltägliche Enttäuschung, das sie in ihm nie mehr sah als einen besten Freund, einen Bruder. Lachend nahm er zu Kenntnis wie sie versuchte ihn in Richtung Trainingsplatz zu schubsen. Als sie sich wieder beruhigt hat und neben ihm geht, legt er seinen Arm um ihre Schulter und zieht sie an sich. »Weißt du was du schon lange nicht mehr gemacht hast?« Sie verneint und sah gespannt zu ihrem besten Freund auf. »Für Shino und mich kochen.« Empört sah sie ihn an und bevor sie auf die Idee kam ihm etwas an den Kopf zu werfen, lief er los.

Er hörte sie hinter sich zwar lachen und wusste dass sie ihm folgte. Ihm war aber auch bewusst, dass dieses Gespräch sie noch ein Weile beschäftigen würde. 



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  ChilliSchote
2018-02-07T23:25:44+00:00 08.02.2018 00:25
Eine super schöne Geschichte!!!
Von:  XxGirlyxX
2018-01-30T20:37:16+00:00 30.01.2018 21:37
Na das kann ja eine interessante Mission werden 😁😁
Bin schon gespannt wie es weiter geht
LG XxGirlyxX
Von: abgemeldet
2018-01-09T20:55:32+00:00 09.01.2018 21:55
Hab heute die Fanfiction entdeckt! Toll geschrieben!!! Bitte schreib weiter!!! Bin so gespannt wie es weitergeht!!!
Von:  Zyankaly
2017-10-26T13:04:20+00:00 26.10.2017 15:04
Ich lese deine Fanfiction wirklich gern, bitte schnell weiter schreiben, du hast einen sehr schönen Stil °(^o^)°
Von:  DarkBloodyKiss
2017-10-21T23:34:37+00:00 22.10.2017 01:34
Hi Nabend ^^
Super schönes Kappi !!!!
Richtig Klasse geschrieben !!!!
Schön das Kakashi nach wie vor für seine Schützlinge da ist !!!!
freue mich sehr aufs nächste Kappi !!!!


gglg & ein super schönes Wochenende DarkBloodyKiss ^^

Von:  Cosplay-Girl91
2017-10-21T22:33:05+00:00 22.10.2017 00:33
Tolles Kapitel :)
Bin schon sehr gespannt wie es weiter geht.
Sehr schön geschrieben.
Mach weiter so.
LG


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