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The great Journey of the Straw Hat Pirates

Every legend has a beginning.
von

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Frühling im Winter

"Hey Ces… Hast du eine Minute?", "Also eigentlich…" Der Blick der Schiffszimmerin ruhte noch immer auf dem kleinen Zettel in ihrer Hand. Während Ruffy wie verrückt durch die geplatzte Rauchbombe sprang und nach dem verschwundenen Weihnachtsmann Ausschau hielt, hatte es sich Zorro derweil unter dem üppig geschmückten Tannenbaum gemütlich gemacht, die Kälte schien ihm halbnackt im Schneidersitz verweilend, nicht sonderlich zu stören. Er polierte gerade ausgiebig sein Wado-Ichi-Monji, als sich seine Miene für den Bruchteil einer Sekunde zu einen bemitleidenswerten Hundeblick verzog. "Dann eben später… schätze ich.", "Mhm?", eine Augenbraue der Rosahaarigen schnellte empor, beim Anblick des beleuchteten Graskopfes schlich sich rasch ein sanftes schmunzeln auf ihre Lippen. Beiläufig die ominöse Nachricht in ihren BH versteckend, setzte sie sich schließlich doch zum Schwertkämpfer. Sollte der blauhaarige Weihnachtsmessi doch warten… Was auch immer er wollte, seine Absichten waren mit Sicherheit ebenso zwielichtig wie er selbst. "Solltest du dir nicht besser was anziehen?", "Sprach der halbnackte Zuckerwattenkopf." Zorro grinste schief und legte die überteuerte Schwertpolitur beiseite. "Wer hätte das gedacht, mhm?", "Was meinst du?", fragend neigte Ces ihren Kopf in eine schräge Ebene. "Der Weihnachtsmann… Von all' den Schiffen auf der Grandline…", "Ja ja ja… Wer hätte das gedacht nicht wahr? Ahahahaha…", "Du benimmst dich seltsam.", "WAPH?", "Isst du da gerade ernsthaft einen Schneeball?", "Iph haph halph hunpher…", überspielte Ces ihre notgedrungene Lüge mit hochroten Kopf, sie wollte das Weihnachtsmanngeheimnis um Nichts in der Welt ausplappern und wechselte rasch das Thema. "Hat der Weihnachtsmann dir zwei identische Schwertpolituren geschenkt?" Der Grünhaarige kratze sich am Kopf, "Ich war auch überrascht… Die zweite Politur lag direkt neben einem kleinen Briefumschlag für dich.", "Ein Briefumschlag?", "Ja, ich habe ihn gerade gefunden. Ähm… Weißt du, Ces… Ich hab da auch noch eine Kleinigkeit für dich." Ihre rehbraunen Augen funkelten, "Für mich?!" Stummes nicken Seitens Zorro, Celest setzte sich derweil aufgeregt auf ihre Knie. "Es ist nichts besonderes… Öffne deine Hände.", "Jetzt machs nicht so spannend! Ich platze vor Neugier!" Als der Grünhaarige behutsam eine kleine, filigrane Holzfigur in die Hände der Kleineren legte, stockte Ces augenblicklich der Atem. "Ein Reh…", "Ich habe eine Schlaufe daran befestigt falls du…" Prompt zückte das Temperamentbündel ihren Hammer von der Oberschenkelbefestigung, Zorro lachte. "Ja, genau dafür.", "Ich wusste gar nicht dass du schnitzen kannst! Es ist wunderschön!", "Nicht annähernd so wie du." Die braunen Augen des Mädchens weiteten sich, Celest umklammerte ihren Hammer mit hochroten Kopf und schluckte einen peinlichen Kloß im Hals hinunter. "Ok… daph warph jepht wirphlich seltpham………..", "Zorro!!!! Hör auf den Schnee zu essen!!!! Ahahahaha!!!", "Ja ja ja… Schnell noch einmal meinen kleinen Lachs an der üblichen Stelle auswringen und dann wird die Lachniere implantiert. Ja ja…………", "WAPH TUPHST DUPH DA OPHA????!!!!", "Alles was keine Miete zahlt muss raus, mein grasköpfiger, unterbelichteter Freund… Ja ja… So ist das!", "IIIEEEEEEEKKKKKKKKKKK!!!! ZIEH DIE HOSE GEFÄLLIGST WIEDER AN!!!!!!!", "Immer langsam mit den Pferdchen, Teuerste. Gut Ding will Weile haben…….", "COOOOOOOOOOL!!! DER OPA PINKELT EINFACH WILD IN DER GEGEND HERUM!!! ICH WILL AUCH!!!!!!!", "EINEN TEUFEL TUST DU, RUFFY!!!!", "ABER DER OPA DARF DOCH AUCH CESSY! DAS IST UNFAIR!!!", "DER ALTE SACK IST DEMENT UND WEIß NOCH NICHT EINMAL IN WELCHEM JAHRHUNDERT WIR LEBEN!!!!", "1522.", "WIE BITTE?!!!!!", "Ces……", "Zorro, du läufst ja lila an!!! Alles in Ordnung????!!", "AHAHAHAHAHAHAHA!!!! ZORRO HAT DIE PIPI VOM LACHSOPA GEGESSEN!!!! AHAHAHAHAHAHAHAHA!!!!!", "Ich… glaub… ich muss mich gleich über……ge…………ben…………", "IEEEEEKKKK!!!! AUFWACHEN ZORRO!!!! BLEIB BEI MIR!!!!! RUUUFFFFYYYYYYY!!!!", "AHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA!!!", "HÖR SOFORT AUF ZU LACHEN UND BRING ZORRO GEFÄLLIGST ZUR KRANKENSTATION!!!!", "Ja.. Ja… Die Jugend von heute, so viel Wirbel um Nichts….. Ich kümmere mich um ihn, Kapitän.", "COOL!!! DANKE OPA!!!", "DU HAST JA NOCH NICHT EINMAL DEINE HOSE HOCHGEZOGEN!!!!!!", "Ja ja… Die junge Liebe. Keine Sorge, Herzchen. Wir finden mit Sicherheit auch noch eine neue Lachsniere für unseren Schwertkämpfer.", "DER EINZIGE DER HIER EINE NEUE NIERE BRAUCHT BIST DU, GOTTVERFLUCHT!!!!! DU PINKELST IMMER NOCH!!!!!!!" Zorro hinter sich her schleifend, verschwand der noch immer pinkelnde Opa schließlich wieder unter Deck. "UND WER MACHT DIE SAUEREI JETZT WEG?????!!!!" Die Frage erübrigte sich, als Raine plötzlich wie aus dem Nichts, mit sämtlichen Putzutensilien und ihrem heißgeliebten Seuchenanzug bewaffnet, über das Deck sprintete.
 

Überfordert traf die Hand des rosa Monsters auf ihre Stirn, "Warum tue ich mir das hier nochmal an?" Neben der rosaroten Lachsopapfütze ruhte derweil noch immer der unberührte Briefumschlag… "Mhm? Was ist das für ein seltsames Wachsiegel?" Einen kurzen innerlichen Kampf zwischen Ekel und Neugier folgend, bückte sie Ces schließlich zum hübschen Schriftstück herab, um es vom Boden aufzulesen und verschwand kurz darauf in ihrer Kabine. Binnen weniger Sekunden hatte sie sich in einen dicken Wollpullover gekuschelt und eine Thermostrumpfhose über die Beine gezogen, zu groß war die Neugier auf den an sie adressierten Brief! Wer hatte ihr geschrieben? Vielleicht Mihawk? Quatsch! Celest öffnete den Briefumschlag kichernd, als ihr just das Lachen der persönlichen Anrede wegen, im Halse stecken blieb…….
 

"Mein kleines Mädchen,
 

diese Jahreszeit lässt mich nach all' den Jahren noch immer in Melancholie ertrinken. Ich hoffe du bist wohlauf und mir etwas voraus, kannst die Vergangenheit ruhen lassen… Ich wünsche es mir.
 

Es ist seltsam von den Abenteuern der Strohhutbande zu hören, deinen Abenteuern. Es ist mal wieder einer dieser Abende… Ich habe einen Deut zu tief ins Glas geschaut und frage mich wie es wohl wäre, wenn du unter meiner Flagge segeln würdest. Du müsstest bald in der neuen, alten Welt ankommen… Sei Gewiss ich bin bei dir, vielleicht nicht vor Ort, aber fortwährend in meinen Gedanken. Ich bin mir sicher, dass wir uns bald wieder sehen. Ich habe diesem Brief eine Kleinigkeit beigelegt. Frohe Weihnachten, Celest.
 

Das Sabaody Archipel müsste euer nächstes Ziel sein… Vermeide Grove 1-29 und halt dich dort fortwährend an Lorenor, er wird auf dich achten.
 

P.s.: Grüße von Shanks an den Strohhut, der lästige Rotschopf lässt mir keine Ruhe. Was mich betrifft, sei doch so nett und bestell' meinem kleinen Bruder einen festlichen Gruß von mir. Mir ist zu Ohren gekommen, dass er sich eurer überschaubaren Crew angeschlossen hat - Was für eine Überraschung.
 

Mihawk Dulacre"


 

Die zahlreichen Informationen sortierend presste Celest das handgeschriebene Schriftstück fest an sich. Der Briefumschlag war mittlerweile zu Boden gefallen, aus ihm ragte ein kleiner abgerissener Zettel, sie bemerkte ihn nicht und rannte stattdessen eiligen Schrittes zurück an Deck.
 

- Derweil auf der Krankenstation -
 

"Weißt du wirklich was du da tust, Opa?", "Ja ja, aber natürlich. Der alte Goldy hatte zu Lebzeiten selbst eine Lachsniere! Ich muss es wissen! Er hat sie schließlich von mir erhalten.", "WIRKLICH???!!", "Ja, wenn ich es dir doch sage! Sei' ein netter Nasenbär und reich mir doch bitte das Skalpell. Es wäre doch gelacht wenn der alte Opa Kai die zwei Jungs nicht wieder im Nu auf die Beine bringen würde, jajajajaja…" Die Operationsbeleuchtung tauchte die kleine Krankenstation in ein skurriles Licht. Während der senile Alte in kompletter Montur vor dem Operationstisch stand, reichte ihm Chopper schließlich assistierend die scharfe Klinge. "Hier ein kleiner Schnitt… Und da… Jajaja, da auch noch einer…. Absaugen, Herr Doktor.", "Sofort!!!", "Jajajaja, fein machst du das kleiner Koala, man könnte meinen du hättest diese komplizierte OP schon einmal durchgeführt! Und jetzt noch ein kleiner Schnitt da… und tadaaaaaaaaa!!!! Da ist sie ja schon…. Ist sie nicht wunderschön???!!!!", "Du weinst in seine Bauchdecke!!!!!!!!!", "Böööhöööööhööööööö, absaugen bitte…… böhöhöhö", schniefend betrachtete der Ältere das Organ in seiner Hand, als Chopper plötzlich kreidebleich anlief. "D-du… D-das….", "Ja…… jaaaa…. Ein Meisterwerk nicht wahr?", "DU HAST IHM DIE LEBER ENTNOMMEN!!!!!", "Ja ja…….. Warte WAS???!!!!", "AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!"
 

Während das chaotische Duo nun im Chor schreiend und heulend zugleich um den Operationstisch rannte, schien Zorro endlich aus seinem Urinkoma zu erwachen. "Was ist das für ein gottverdammter Lärm? …", brummend kratze sich der Grünhaarige am Hinterkopf. Der Smutje steckte sich derweil eine Zigarette an, er schien das Schauspiel zwischen Chopper und Lachsopa schon länger zu beobachten. "Sie haben dem Lachs anscheinend die Leber entnommen.", "Und wo ist jetzt das Problem?", "Sie wollten dir ursprünglich seine Niere einsetzen.", "SIE WOLLTEN WAS????!!!!" Eine knappe Kopfbewegung deutete auf die krumme Eddingmarkierung auf der muskulösen Hüfte des Schwertkämpfers. "DU HÄTTEST DAS EINFACH SO ZUGELASSEN????!!!!" Schulterzucken seitens Sanji, "Der Opa meinte er hätte es schon Tausend mal gemacht…", "GROOOOOOAAAAAAHHHHHH!!!!!"
 

- Wieder an Deck -
 

"Alles in Ordnung, Ces?", "Hast du Silas gesehen, Raine?" Irritiert setzte die selbsternannte Putzfrau die Gasmaske ab, "Er ist vor ein paar Minuten in Richtung Hauptterrasse geschlendert…", "DANKE!" Celest erreichte die Terrasse schließlich vollkommen außer Atem, keuchend erspähte sie den Musiker entspannt über die Reling gelehnt, er beobachtete offenbar die Sterne und war in einen roten Weihnachtsstrickpullover geschlüpft. "Wir…… müssen….. reden!", japste Ces erschöpft und erntete sogleich ein raues Lachen des Älteren. "Keine Kondition lässt zu wünschen übrig, Rehauge.", "Und du siehst absolut lächerlich aus.", "Rot ist wohl nicht meine Farbe, hum?", "Nicht wirklich… Jedenfalls habe ich einen Brief…….", "Kann das warten?", "Mhm?", die plötzliche Nähe zum Blauhaarigen ließ das Herz der Schiffszimmerin wie verrückt gegen ihre Brust hämmern. "Dreh dich um…", "W-wie bitte?", "Soll ich es buchstabieren?" Als der Größere beiläufig das Haargummi von ihrem Handgelenk streifte, schluckte Ces trocken. Was hatte er vor? Die silbernen Irden des Größeren blickten mit eisiger Intensität auf sie hinab. "Ich hab jetzt wirklich kein Interesse an deinen Psychospielchen, Crescent… Ich muss etwas wichtiges mit dir besprechen!", "Dann solltest du besser rasch meinen Anweisungen folgen, meinst du nicht auch?" Celest kniff ihre Augen für den Bruchteil einer Sekunde wütend zusammen, ehe sie ihm widerwillig den Rücken kehrte. "Also… worum geht es?", fragte er beiläufig und bürstete die üppige Haarpracht des Mädchens mit seinen langen Fingern, als könne sie sich so auch nur annähernd konzentrieren. "I-Ich will d-dass du etwas liest…", "Hum hum.", "Und eine Erklärung. Was zum Geier tust du da überhaupt?!" Ehe sie sich versah trug Celest ihre Haare in einem wilden Dutt auf ihrem Kopf, die Berührung seiner Hand auf ihrem nackten Hals ließ sie augenblicklich erschaudern. "Ich hatte eine ausführliche Diskussion mit dem Weihnachtsmann.", "Ach, wirklich?" Celest rollte die Augen, als sie Silas Lippen plötzlich ganz nah an ihrem Ohr vernahm. "Du bist ein ungezogenes Mädchen, Celest.", "Ja ja… Und du ein Arschloch. Wir sind also quitt." Rauchiges Lachen jagte einen Schauer über den Rücken der deutlich Kleineren, sie verschränkte die Arme nervös vor ihre Brust. "Hum, ich habe den Weihnachtsmann überredet dir dennoch ein kleines Präsent zu hinterlassen." Als sich etwas kaltes um ihren Hals legte, tastete die deutlich Kleinere intuitiv danach und hielt alsbald ein hübsches Medaillon in ihren Händen. "Was zum… D-das…" Die braunen Augen des Mädchens füllten sich beim Anblick des Schmuckstückes sofort mit Tränen, "Das ist….. Wo bei Merlins Barte hast du das her?!!!", "Hum?" Der rosa Wuschelkopf drehte sich rasch gen Silas und packte ihn auf Zehnspitzen bei den Schultern, "D-das ist unmöglich!!!", "Ich habe es einem alten Antiquitätenhändler auf Water Seven abgekauft.", "Du weißt gar nicht wie viel mir das bedeutet, Silas!!! Dieses Medaillon… Ich würde es nie verwechseln! Es… E-es hat meiner Mutter gehört!", "Dann ist es nun dort, wo es hingehört." Ces konnte die Tränen nicht länger unterdrücken, als sie sich fest in den Pullover der Blauhaarigen krallte und ihn in eine innige Umarmung schloss. "Buhuhuhuhuhuuuu…", "Als ich das Bild von dir und deinen Eltern im inneren sah...", andächtig senkte Silas den Blick ehe er den Satz fortfuhr. "...spürte ich förmlich wie wichtig dir deine Eltern gewesen sein mussten.", "Du weißt nicht wie wichtig, Crescent.", "Hum...deinem debilen Lächeln zufolge, kann ich es mir vorstellen.", "Charmant wie immer." Celest verheulte Augen schienen sich langsam zu entspannen. Emotional aufgeladen betrachtete sie das Miniaturbildnis ihrer Eltern und sich selbst innerhalb des Medaillons, klappte dieses nach einigen Sekunden vorsichtig zu, um auf Zehenspitzen stehend Silas einen Kuss auf die Wange zu verpassen. "Danke, Silas.", "Hum. Nicht der Rede wert. Ich dachte, es sei ein bedeutenderes Präsent als eine stupide Holzfigur." Ein hämisches Grinsen legte sich auf die Mundwinkel des Größeren. "Nicht das ich irgendjemanden herabwürdigen wollen würde.", "I-ich...ich habe auch etwas für dich.", "Oha? Gehe ich richtig in der Annahme das es an den Kuss fortsetzt?", "Nein, du verdammter Perversling!" Wollte er die Stimmung auflockern oder tatsächlich wieder mit Celest anbändeln? Die Schiffszimmerin wich dem Versuch eines intensiven Blickduells aus, strich dabei über das Medaillon und die etlichen Verzierungen, das nun anstelle von Mihawk Falkenauges Dolch um ihr Dekoltee Platz gefunden hatte. Moment. Mihawk. Fast hätte sie es vergessen
 

"Silas! Dein Geschenk freut mich wirklich, du weißt nicht wie sehr... wie viel es mir bedeutet...aber ich komm nicht drumherum...", "Wie viel ist es dir denn wert?", unterbrach der Blauhaarige, trat einen Schritt näher an die Rosahaarige heran, um ihre Hände zu ergreifen. "W-was?", "Wie viel wäre es dir Wert, Celest?", "Crescent, ich habe wirklich keine Zeit für sowas.", "Für sowas...", Silas zog den Anfang seines Satzes in quälende Länge. "Warum? Warum bist du so abweisend, hum?" Überrascht starrte die Handwerkerin in die Silberaugen des Älteren. "Ähm..ich..." Solch drastische Vorhaltungen hatte sie von ihm noch nie gehört. Was war denn los mit ihm? Normalerweise war er nicht der Typ Mann, der Nägel mit Köpfen machte. "Jeder an Bord, außer vielleicht unser Captn, merkt das zwischen uns beiden was läuft. Im Grunde genommen hast du dem fünftklassigen Schwertkämpfer doch schon längst Lebewohl gesagt. Ich weiß das du mich willst. Du weißt das ich dich will." Sprachlos und unfähig sich zu bewegen nahm Celest den Kuss des Älteren an. Sie sträubte sich nicht einmal dagegen, versuchte nicht mehr die Hände, die sie mühelos festhielten abzuschütteln. Ihr Gesicht entspannte sich, sodann sie den intensiven Duft des Älteren, der sie immer wieder aufs Neue gebannt hielt einfing. Nachdem er sich von ihr gelöst hatte, leckte er sich über die scharfen Eckzähne, die ihm etwas vampirisches verliehen. "Du kannst es abstreiten, aber jede Zelle in deinem Körper schreit nach mir, Kleines." Hoch errötet suchte die Rosahaarige nach einem klaren Gedanken. Irgendwas wollte sie hier tun. Keine Sekunde später schlug sie sich selbst, als sie sich bei so gar nicht jugendfreien Ideen erwischte , die das Wort "Tun" implizieren konnten. Dieser Mann schaffte es kinderleicht sie aus dem Konzept zu bringen. Hatte sie nicht eigentlich sogar vorgehabt ihn und Zorro zu ignorieren, bis sie sich ihrer bewusst war? Silas tat mal wieder so, als wäre alles entschieden, doch ihr Herz kannte den Weg in die Zukunft noch lange nicht so klar, wie Silas es tat. Warum hatte er es überhaupt so eilig? Wollte er sie nur verführen, weil er irgendeinen perversen Spaß daran hatte, sich an jungen Frauen, die vielmehr Mädchen waren, zu vergehen? Oder meinte dieser Perverse es ernst? Sie hatte auch irgendwann mal daran geglaubt Mihawk würde sie abholen von dieser gottverdammten Insel und er kam nicht. Ehe sie die Erinnerungen aufrufen konnte, blitzte der Grund ihres Messibesuchs wieder in die vernebelten Gehirnzellen und schaffte Klarheit. Mit einer schnellen Bewegung zückte sie Brief aus ihrem BH hervor. "Das Geheimversteck aller Frauen, hum?", merkte Silas belustigt an, bis er den Brief des Samurai der Meere unter seiner Nase wiederfand. "Es liegt eher an dir mir Antworten zu geben. Ich weiß überhaupt nichts über dich und werde dabei von dir in die Ecke gedrängt.", "Hum."
 

Silas lange Finger öffneten das geschlagene Stück Papier mit einem Handgriff. Seine Pupillen blitzten merklich auf, während seine Zähne ein kurzes Knarzen von sich gaben. Er erkannte die Schrift in weniger als einem Bruchteil einer Sekunde. Silas hätte nur einen Buchstaben der Vokale sehen müssen und hätte gewusst, dass der Brief von Falkenauge stammte. Celest beobachtete die Reaktion des Blauhaarigen sehr genau, sah jedes noch so unterdrückte zusammenziehen seiner Zornesfalten, die sein Gesicht nur selten zierte. "Mein kleines Mädchen...", er nahm es sich nicht den Brief laut vorzulesen und zu kommentieren.. "Äußerst kreativ. Tse..." Die Silberaugen verfolgten die Schrift blitzschnell, innerhalb weniger Sekunden war Silas im Mittelteil des Briefes angekommen, der ihn in ein aufgeregtes Lachen fallen ließ. "Hahahaha...wie aus einem Frauenroman. Versucht wohl bei dir zu landen der Gute.", "Das ist doch völlig unwichtig, Crescent! Der wichtige Teil steht unten.", "Das glaube ich...»halte dich an Lorenor«, besser nicht Ces. Hahahaha." Das erfreute Gelächter des Blauhaarigen erstickte im Keim als er die spezielle Grußformel Mihawk Dulacres gen Ende laß, "Arschloch." Celest Rehaugen weiteten sich. Noch nie hatte sie Silas fluchen gehört. Es musste etwas dran sein. Waren die beiden wirklich Brüder? Sie lechzte nach Antworten, "Stimmt es also?!?", "Pfah. Das ich nicht lache. Natürlich nicht." ,"A-aber... warum schreibt er dann so etwas?", "Hum? Hälst du etwa unsere Crew für »überschaubar«?", "Crescent. Wir wissen beide dass das nicht der springende Punkt ist.", "Langweile mich nicht mit irgendwelchen Details."
 

Wütend griff Celest nach dem Brief. Er wollte nicht einmal Klartext mit ihr sprechen, obwohl in diesem verdammten Brief schwarz auf weiß stand das die beiden Brüder waren? Das konnte doch nicht sein ernst sein! "Silas! In diesem Brief. Von Mihawk Dulacre, einem der Samurai der gottverdammten Meere!!!", "Tse. Das ich nicht Lache. Es gibt keine größere Schande als das.", "Lenk nicht ab!!!" "Das reicht jetzt. Ich unterhalte mich nicht über angebliche Piraten die zu Speichellecker der Marine geworden sind und sich von Vollidioten herum schubsen zu lassen und sich auch noch erdreisten einen Status der Marine inne zu haben nicht festgenommen zu werden. Das sind keine Freibeuter mein Liebchen, das sind Feiglinge. Feige, ehrenlose, widerliche...", "Ihr seid also Brüder.", "Wir sind keine Brüder.", "Und ob ihr das seid. Ich habe dich noch nie so emotional erlebt. Gib mir endlich Antworten du dämlicher Messi.", "Deine Beleidigungen waren auch schonmal besser.", "GROARH ICH HAB DIE NASE JETZT VOLL! Dann leb doch alleine aus deinem Sumpf aus »Ohhhh ich bin Silas Crescent... ich bin ja sooohoooo mysteriös und rede mit niemanden über meine persönlichen Problemeeeee weil ich ein absoluter Einzelgänger biiihiiiiin«" Ein Zungenschnalzen läutete Silas kommenden Satz ein. "Wir sind Halbbrüder. Aber keine Brüder.", "Schön das du endlich Klartext sprichst. Warum hast du mir das nicht vielleicht mal ein wenig früher erzählt?" Skeptisch hob Silas seine Augenbraue. Die beiden hatten sich mittlerweile an Heck in den Schnee gesetzt. Vor Nervosität kreisten die Füße der Schiffszimmerin fortwährend im Kreis, hinterließen Spuren im Schnee. "Es hat mich niemand gefragt.", "Das ist deine Antwort?!? Weil dich niemand gefragt hat? Oh, entschuldigt bitte den Herr dann frage ich jetzt: Was war da mit euch? Was war mit dir? Ich will alles wissen und habe keine Lust mehr auf Geheimniskrämerei." Celest war beinahe stolz auf sich selbst, so deutliche Worte für den Hochgewachsenen zu finden. Dieser steckte sich eine Zigarette an, nahm einen großen Zug, während seine linke Hand halt in seinen eigenen Haaren suchte. "Fein. Dulacre und ich sind Halbbrüder. Wir teilen denselben Vater, haben aber unterschiedliche Mütter.", "Wie ist sie?", "Was?", "Deine Mutter?" Stockend blickte Silas hinauf zu der Rosahaarigen. Er hatte nicht damit gerechnet das sie ausgerechnet seine Mutter ansprechen würde, schließlich sollte es doch um Dulacre und ihn gehen? Es dauerte einige Minuten bis Silas aus seinem sprachlosen Zustand heraus fand und sich wieder konzentrieren konnte. Seine Mutter, seine Vergangenheit und seine ganze Familie waren ein Kapitel im Buch der Erinnerungen, die er nicht gerne aufschlug. "Sie...sie war... sie...", aufgekratzt zog Silas erneut an der Zigarette und wenn er das gottverdammte Ding binnen eines Augenaufschlages wegqualmen würde. "Sie war eine der besten und zugleich grausamsten Personen die ich jemals traf." Ein trockner Kloß bildete sich im Hals des Älteren, den Celest, weil er so ungewöhnlich für Silas war, sofort bemerkte. Beschwichtigend versuchte sie abzulenken, diese Geschichte war wohl wirklich eine Spur zu früh angerissen. "Was ist das mit Mihawk? Hasst du ihn? Warum hast du mir nicht von ihm erzählt." Die silbernen Irden weiteten sich allmählich wieder. Er wusste das Celest überaus interessiert an seiner Vergangenheit, an der Beziehung zu seiner Mutter und einem der dunkelsten Stunden seines Lebens war. Doch die Handwerkerin bildete geschickt einen Fluchtversuch. Dieser Fluchtversuch galt nicht ihr, sondern ihm alleine. Er spielte bei dem Versuch mit, doch es gab kein Entkommen aus der Vergangenheit, auch die Zornesfalte die sich auf seiner Stirn niederließ, bildete keine Ausnahme. "Ich...", seufzend atmete der Blauhaarige den Qualm aus der sich in seiner Lunge angesammelt hatte. "Ich lebte als Kind fern vom Blaumeer. Eines Tages trieb es mich aber gezwungenermaßen auf die See. Dort traf ich...", Silas griff nach einem Stein im Schnee, er musste irgendwas umklammern. "Meinen Vater . Ich hatte ihn nie kennengelernt.", "Das tut mir Leid...", beruhigend versuchte Celest den vielfach Älteren zu trösten. Die ganze Szenerie kam ihr unwirklich vor. Noch nie hatte sie ihn so erlebt, sie hoffte keinen Fehler gemacht zu haben "Er war Pirat und nahm mich halb verhungert, dehydriert und mit blauen Flecken übersäht mit an Bord. Er und Mihawk päppelten mich auf.", "Mihawk war auch dabei?", "Ja. Wir segelten einige Jahre als halbe Familie zusammen auf einer Nussschale über die Meere. Der Platz war begrenzt, doch wir verstanden uns meistens. Mihawk und ich gerieten öfter einander, so wie Kinder eben sind.", "Wie alt warst du denn?", "Hum...ich dürfte ungefähr 10 Jahre alt gewesen sein. Zu diesem Zeitpunkt machte sich Gold Roger gerade einen Namen. Das Piratenzeitalter begann. Plötzlich war jeder auf hoher See, wollte das One Piece finden oder bei Roger Rookie werden. Es war eine verrückte Zeit.", "Aber... wenn die Zeit eine gute Zeit war. Warum bist du dann so wütend auf ihn?" Vorsichtig ergriff die Rosahaarige nach der Hand des Mannes. Dieser nahm sie wohlwollend an, strich über den zierlichen Handrücken während er einen Teil seiner Geschichte weiter erzählte. "Unser Vater starb eines Tages durch ein Attentat. Es war Mihawks Schuld.", "Wie bitte? Du sagst doch es war ein Attentat!?! Wie sollte dann irgendjemand Schuld gehabt haben?", "Ich erkläre es dir. Nachdem unser Vater gestorben war, waren wir beide wie paralysiert. Wir waren einige Jahre zusammen auf einem winzigen Boot durch die Meere geschippert und dementsprechend zusammengewachsen. Nach seinem Verlust beschlossen wir, getrennte Wege zu gehen. Ich war damals in etwa vierzehn oder fünfzehn Jahre jung, als mein Weg zum Sabaody Archipel führte. Was für eine Ironie das unser Kurs ausgerechnet jetzt derselbe ist...Auf dem Archipel trat ich mit einigen Weltregierungsrebellen in Kontakt, die mir von dem Attentat mehr Informationen beschaffen wollten. Es stellte sich heraus das die Weltregierung dahinter steckte, um meinen Vater auszulöschen. Mary Joa persönlich gab den Befehl des Tötens, als es soweit war, wurde mein Vater mit mehreren Scharfschützen Mary Joas abgeschossen.", "Und was hat Mihawk damit zu tun?", "Nunja...er sollte an diesem Tag an der Seite meines Vaters sein, während ich unser possierliches Schiff hüten sollte. Doch er war nicht da. Und zu allem Überfluss..", der Stein in Silas Hand begann bedrohlich zu knacken. Die Adern an seinen Händen pulsierten unter dem schwarzen Tattoo hervor, "...zu allem Überfluss ist dieser ehrenlose Bastard ein Stallbursche der Weltregierung geworden."
 

Celest schluckte einen Kloß im Hals herunter. Der Stein war pulveriseriert, die Hand in der er die Zigarette hielt zitterte wütend hervor, während seine Augen mit blanken Hass den Boden fixierten. Zu groß war die Enttäuschung am Verrat des eigenen Bruders. Der Bruder der ihn aufgepäppelt, gesund gepflegt und ein Zuhause geschenkt hatte. Der genauso wie er ihren Vater geliebt haben musste. Der seinen Tod genauso bedauern sollte. Noch immer klaffte da ein Loch in seinem Herzen, das sich nicht zu schließen vermochte. Noch immer. Er schien einige Hühnchen mit Mihawk rupfen zu wollen und Celest war mit Sicherheit die letzte, die diesem Treffen freudig gegenüber stand. Die beiden waren tatsächlich Brüder. Halbbrüder. Ein innerlicher Silas korrigierte sie ermahnend, während sie darüber nachdachte wie sich eben jener fühlen musste. Es schmerzte ihn auch nach sovielen Jahren noch immens. Sein Vertrauen war gebrochen worden "Reicht dir das? Oder willst du noch irgendwas hören, hum?" Die Spannung in seiner Stimme war real, keineswegs ironisch, sarkastisch oder zynisch gemeint "N-nein... es tut mir Leid.", "Hum?" Er steckte sich die dritte Zigarette in Kette an und begann auch diese hastig zu rauchen. "Ich wollte nicht... ich wollte dich nicht traurig machen.", "Hahaha. Traurig. Das sind alte Geschichten, Rehauge." Er konnte sie nicht täuschen. Sein künstliches Lachen hätte jeder verstanden "Du brauchst mir nichts vormachen." Vorsichtig kuschelte sich Celest an die peinliche rote Strickjacke, umarmte von der Seite den Körper des Hochgewachsenen, um ihn in eine Umarmung zu umfangen. "Du hast jetzt hier deine Familie.", "...", "Wir halten zusammen und passen auf uns auf.", "Aha? Egal was kommen mag oder wie?", "Egal was kommen mag."
 

-Derweil auf Admiral Jonathans Schiff-
 

"Hina ist besorgt. Ezra sollte nach Laribär sehen.", "Und mich erneut von seinen widerlichen seinen Schattententakeln über Board werfen lassen? Danke, ich passe.", "Aber es ist Weihnachten!!!", "Und das juckt die Klofrau!" Eine Marinetoilettenputzdame drehte sich empört gen Smoker, der sich gerade die zweite Zigarre zwischen die Lippen klemmte. Ihr Blick sprach Bände, denn Ezra selbst war erst vor einigen Tagen zum Kloputzen verdonnert worden. "Was gibt’s da so doof zu glotzen?!", "Püh…", schrubbend und kopfschüttelnd zugleich schwang die alte Dame den Wischmopp und ging ihres Weges. "Ezra ist Laris bester Freund! Hat Ezra denn gar kein Gewissen? Lari hockt seit dem Gespräch mit dem Admiral schließlich schon seit Tagen in seiner Kabine und schmollt!", "Er wollte weder dich noch mich bei diesem Gespräch dabei haben, er wird schon seine Gründe haben warum er uns meidet.", "HINA HÄLT DAS NICHT MEHR AUS!", "HÖR AUF MIR STÄNDIG MEINE OHREN VOLLZUSÜLZEN!!! WENN DU MIT LARI UNTERM WEIHNACHTSBAUM KUSCHELN WILLST, DANN HOL IHN GEFÄLLIGST SELBST AUS SEINER DEPRESSIONSHÖHLE!!!", "Und wie Hina das wird! Ezra ist der erbärmlichste Freund, der Hina je unter die Augen getreten ist! Nur noch wenige Tage bis Lari sich vor den fünf Weisen verantworten muss… und Ezra hat nichts besseres zu tun, als eine nach der anderen zu qualmen und rührt nicht einmal einen Finger für Laribärs wohlergehen! Ezra sollte sich in Grund und Boden schämen!", "Bin ich hier der verfluchte Deserteur, oder er?!", "Das tut hier jetzt nichts zur Sache! Lari macht eine schwere Zeit durch… Lari könnte hingerichtet werden und Ezra schmollt lieber wie ein trotziges Schulmädchen, anstatt Lari beizustehen! Lari braucht seine Freunde jetzt am meisten! Alles muss Hina alleine machen! Hina geht jetzt!", "SCHÖN! DANN GEH DOCH ENDLICH!", "Hina ist schon weg!", "HINA STEHT NOCH IMMER VOR MIR UND STARRT MICH AN!", "Lass Hina noch eins sagen…", mahnend hob die Rosahaarige ihren Zeigefinger. "Sollte Ezra jemals in einer vergleichbaren Situation stecken… Wäre Ezra jetzt bald statt Lari vor den fünf Weisen stehen… Dann weiß Hina aus der tiefe ihres Herzens, dass Laribär trotz eures dämlichen Streites sogar als verfluchter Pirat die gesamte Grandline auf den Kopf stellen würde, …nur um an Ezra bei Seite zu stehen. Lari würde im Alleingang sogar Impel Down für Ezra auseinandernehmen und Hina und Ezra wissen beide dass Lari es könnte wenn Lari wütend wäre! Und jetzt sag Hina eins Ezra… weiß Ezra warum Lari es tun würde?! Weiß Ezra es?!" Die Augen der Marinezugehörigen hatten sich mittlerweile mit wütenden Tränen gefüllt, der Kettenraucher schluckte derweil einen trocken Kloß im Hals hinunter, die Ansprache der nur wenig Kleineren schien gesessen zu haben. Er wagte keinen Mucks, als plötzlich eine schattenhafte Karikatur aus der Dunkelheit hervortrat. "Weil ihr meine Familie seid…", antwortete der Schattenhafte mit brüchiger Stimme, was Hina sofort dazu veranlasste endgültig ihrer aufkeimenden Tränenflut nachzugeben. Alaric materialisierte letztendlich vollkommen und schloss stillschweigend die emotionale Rosahaarige in seine Arme, sein Kinn auf ihren Kopf ablegend traf das ungleiche Augenpaar des Hochgewachsenen auf Ezra, er kaute nervös an seinen Zigarren. Den Blick abrupt abwendend schien Smoker sichtlich mit sich zu kämpfen. "Du siehst grauenhaft aus…", brummte er leise. "Und stinken tut Lari auch! Buhuhuhu…", plärrte Hina in das schmutzige, zerknitterte Hemd des Rotschopfes. "Ich mach dem grauen Stinkstiefel ganz schön Konkurrenz, mhm?", "Und wie!!! Buhuhuhuhu…", "Hmpf…" Als Alaric einen Arm für Ezra öffnete, zögerte jener sichtlich, "Ach, scheiß drauf." und schloss sich der Umarmung seiner beiden Freunde schließlich knurrend an. Die drei ehemaligen Kameraden verweilten einen Moment, lediglich Hina schniefte dann und wann leise, es war Alaric der die innige Umarmung wieder auflöste. "Weihnachten… Es ist schon Weihnachten?", "Wir kommen noch heute im Sabaody Archipel an.", erklärte Ezra. "Tatsächlich?" Alaric war nur noch ein Bruchstück seiner selbst, strähnige, ungewaschene Haare, fahle Haut und schmutzige Kleidung. Überrascht blickten die von tiefen Augenringen gezeichneten Augen des Navigatoren zu seinem ehemaligen besten Freund, die Luft um sie herum pulsierte geladen, als er das schließlich das Wort an ihn richtete, "Hm…." Den ungepflegten 5 Tage Bart kratzend fuhr Ric fort, "Ein Glück dass mir die Kippen ausgegangen sind." Hina kicherte unbekümmert, sie hatte sich schon längst die Tränen von den Wangen gewischt, "Sag Hina nicht Lari ist nur wegen seinen dämlichen Kippen aus der Stinkehöhle gekrochen!", "Jop." Ein verspielter Knuff gegen die Schulter des Navigatoren ließ ihn wanken, er hatte seit Tagen Nichts mehr gegessen. "Oh, Lari…", "Genug Sülzerei, geh dich gefälligst waschen… Wenn ich dich so zum Festbankett bringe, macht mir Jonathan die Hölle heiß!" Knappes Schulterzucken seitens des Größten, "Meine Toilette müsste sowieso mal wieder geschrubbt werden… Eine professionelle Reinungskraft wäre sicherlich angebracht.", "WIE WAR DAS????!!!" Ein schwaches grinsen umspielte die Lippen des Rotschopfes, als er im Abgang beiläufig die Hand zur Verabschiedung hob. "Lari! Warte! Lari kommt doch zum Festbankett, oder?!", "SOLL DER SCHMIERIGE FETTKOPF DOCH BLEIBEN WO DER PFEFFER WÄCHST!!!" Ein deftiger Schlag gegen den Hinterkopf des Grauhaarigen brachte ihn widerwillig zum schweigen…
 

- Celest & Silas -
 

Noch immer ruhte der rosane, peinlich frisierte Wuschelkopf am Oberarm des vielfach Größeren. Die ungleiche Paar schwieg nun bereits eine geraume Zeit, während Ces noch immer das alte Medaillon umklammerte, hatte sich Silas eine weitere Zigarette angesteckt, Mihawks Brief ruhte derweil unberührt vor ihnen im Schnee. "Du bist mir einiges voraus…" Es war die rauchige Stimme des ehemaligen Seelensammlers, die die Augenbrauen der Kleineren in die Höhe schnellen ließ. "Inwiefern?", fragte Ces irritiert und ließ von dem hübschen Schmuckstück ab. Eine Wolke aus Rauch und frostigen Atem stieg in die Luft auf, "Du sprichst davon in die Ecke gedrängt zu werden…", "Das war…", "Tze. Tze. Tze. Lass mich aussprechen." Die kalten Irden streiften den frierenden Körper der Schiffszimmerin, die in diesem Augenblick nichts weiter als glühende Hitze in sich vernahm. "Braves Mädchen…", als sich die Hand des Blauhaarigen auf ihrem wuscheligen Dutt niederließ, schien sich Silas ein provokantes grinsen nicht verkneifen zu können. "Du hast recht, Rehauge." Sie hatte recht?! Sich innerlich einen Highfive gebend zog ein debiles grinsen über die gebräunten Gesichtszüge des Mädchens. "Hum? Wir wissen so gut wie gar nichts voneinander." Celest schluckte trocken, das Smileygesicht erlosch. "Du möchtest also mehr von mir erfahren?", "Hum… Es wäre nur gerecht, findest du nicht auch?" Die aufkeimende Nervosität des Temperamentbündels blieb Silas nicht verborgen, als er routiniert einen weiteren Zug seiner Zigarette in die Lungenflügel sog. "I-ich… weiß nicht was ich dir erzählen soll.", hauchte Ces mit brüchiger Stimme, ihr Blick ruhte derweil hilfesuchend auf dem Stück Papier vor ihnen. "Hum. Wie wäre es für den Anfang mit dem Brandmal auf deinem Innenschenkel? Du bist nicht der Typ für temporäre Kunst auf der Haut, obwohl ich die Stelle tatsächlich pikant finde…" Die braunen Augen der Schiffszimmerin weiteten sich, er hatte es bemerkt?! Natürlich hatte er es! Er war ihr schließlich so Nah gekommen wie kein Anderer zuvor! Sich innerlich Ohrfeigend zog Celest ihre Beine zu sich heran und legte ihr Kinn auf den Knien ab, "Das ist eine lange Geschichte…", "Wir haben Zeit.", "Mhmhm…", "Also?", "Eine Flagge…", "Hum?", "Die Sonne symbolisiert das Banner einer längst gefallenen Piratenbande. Die Sonnen-Piraten haben ihren Sinn mit dem Tod ihres Kapitäns verloren.", Du warst also bereits vor deiner Zeit bei uns Pirat?", "Unfreiwillig." Interessiert musterte der Blauhaarige das schwache lächeln auf ihren Lippen. "Zumindest zu beginn dieser Geschichte. Ich habe ihnen viel zu verdanken…", "Hum. Von was für einer Zeit sprechen wir?", "Ich war noch ein Kind… Es müssten nun in etwa 10 Jahre sein, wenn ich mich nicht täusche." Die Hand der Größeren fuhr über sein Kinn, "Sagtest du nicht… 'er' sei dein Kindheitsheld gewesen?" Ces registrierte das Kopfnicken gen Brief und nickte eifrig, "Das ist er! Ich verdanke deinem Bru… Halbbruder… ebenso viel, wie den Sonnen-Piraten.", "Hum…", "Ich habe dir damals flüchtig von meinen Schicksalsschlag erzählt, erinnerst du dich?" Stummes nicken seitens Silas, das Feuer eines flackernden Streichholzes erhellte seine ernste Miene für einen Augenblick. "Unsere gemeinsame Geschichte endet dort noch nicht… Ich bin lange Zeit mit ihm gereist. Ein paar Tage nach dem blutigen... Massaker meines Heimatdorfes, kam Mihawk wieder und brachte mich von dieser verfluchten Insel fort. Die Tatsache dass er mich gut ein Jahr später verlor, war der auschlaggebende Grund mich ein paar Jahre später nach unserer Wiedervereinigung, alleine auf einer einsamen Insel abzuladen. Ich habe damals nicht verstanden, warum er mich lieber versteckte, anstatt mich einfach wieder mitzunehmen. Heute ist alles ein wenig klarer… jedenfalls traf ich so auf Ruffy, der zufälligerweise auf eben jener Insel zu der kein Logport führt, gestrandet war." Celest lächelte warm, "Mihawk hatte entschlossen mich erst wieder abholen... wenn ich erwachsen bin. Dann würde ich sein Handeln auch verstehen, sagte er. Ich hielt ihn lange für grausam… Ein Kind alleine auf einer unbekannten Insel abzuladen, ist nicht gerade das was man von einem edlen Ritter erwarten würde. Heute denke ich ein wenig anders darüber… Ich glaube er hatte einfach Angst.", das amüsierte lachen der Schiffszimmerin ließ den stillen Zuhörer eine Augenbraue erheben. "Lächerlich, nicht wahr? Wovor sollte Mihawk schon Angst haben? Ahahahaha! Nachdem ich mich Ruffy angeschlossen hatte, trafen wir uns in Alabasta wieder…", sie errötete sanft. "er wollte mich endlich mit sich nehmen… Ich habe abgelehnt, unserer verrückten Crew wegen. Wie auch immer…", sie räusperte sich. "Ich schweife ab. Zurück zu den Sonnen-Piraten, denn sie halfen mir dort wo selbst Mihawk scheiterte. Ohne Fisher Tiger wäre ich heute nicht hier, weißt du?", die Kleinere führte andächtig die geballte Faust zu ihrem Herzen. "Hum?", "Er ist der wahre Held dieses Kapitels.", "Ein Fischmensch?", in der dunklen Stimme des Hochgewachsenen lag ein dezenter Unterton, Ces meinte zu erahnen ihn wohl überrascht zu haben.
 

-Marine-
 

"Jessica! Um Himmels willen, jetzt beruhig dich doch endlich!!!", "ABER JOHNNYBÄR!!! HINA MEINTE LARI WÜRDE UNS VIELLEICHT BEIM FESTBANKETT GESELLSCHAFT LEISTEN!!! ES IST WIE FRÜHER, IST DAS NICHT WUNDERBAR????!!!", die hübsche Blondine tänzelte einer Elfe gleich um den reichlich gedeckten Tisch. "Wie früher…", knurrte Ezra derweil brummig. "Abgesehen von der Tatsache dass wir ihn direkt zum Schafott eskortieren ist alles wie früher, ja.", nuschelte er genervt und steckte sich eine weitere Zigarre an. "EZRA!!!", die Augen der Rosahaarigen weiteten sich erschrocken. Wie konnte er nur?! "Ruhig Blut, Hinalein… <3 ", die Blonde tätschelte liebevoll ihre Schulter und wendete sich dann samt diabolisch, verzogener Seekönigfresse, Feuer spuckend gen Smoker. "HIER HERRSCHT RAUCHVERBOT!!! UND WER ZUM HENKER HAT DEM SCHWARZMALER ÜBERHAUPT ERLAUBT DIE GOTTVERDAMMTE KÜCHE ZU VERLASSEN???!!!" Eine fliegende, pinke Küchenschürze landete prompt auf dem Kopf des Kettenrauchers, während Jonathan eifrig seinen Kopf schüttelte und verängstigt andeutete, dass er ihm keinen Befehl sondergleichen erteilt hätte.
 

"Es ist Weihnachten, Mutter… Lass ihm eine Pause." Alaric wollte sich gerade eine Zigarette anzünden, als ihm die hübsche Köchin, Herzchen werfend entgegenflog und ihm zuvor kam. "In Ordnung Schatz! Hier hast du Feuer, mein Goldstück <3! Ich bin ja sooooo frooooh dass du uns Gesellschaft leistest!!! Geht es dir besser???!! Ohhhh und wie gut du duftest!!!" Jessica vergrub sich schwärmend im roten Haar des deutlich Größeren. "Ich hatte zur Sicherheit extra ein paar Fliegenfänger und Duftkerzen aufgestellt! Nur für den Fall der Fälle… Hina meinte nämlich…", "Ein paar… ?", irritiert wanderte das ungleiche Augenpaar durch den Speisesaal, statt Lametta und Licherketten herrschte dort eine reine Fliegenfängerplage. "Ach mein Laribär <3 Was bin ich froh, dein Vater ist sicher auch völlig aus dem Häuschen." Jonathan der gerade heimlich ein paar Fleischklöschen in den Rachen gestopft hatte, blickte ertappt auf und geriet ins schwitzen, "HM?!", "Sicher tut er das…", Alaric hauchte augenrollend einen Kuss auf die Stirn seiner Mutter, die sogleich entzückt vom Boden abhob und danach rasch in die Küche rannte. "Und keine unangenehmen Gespräche oder Streitereien! Heute ist schließlich Weihnachten!", flötete Jes mahnend.
 

Smoker der sich derweil noch immer über das ungerechte Rauchverbot ärgerte, genehmigte sich einen großen Schluck Rum, Alaric setzte sich indes an den vor Nahrung platzenden Esstisch, als sich eine unangenehme Stille im Raum ausbreitete. Während Jonathan ein Fleischklöpschen nach dem anderen in sich herein schaufelte, schien Ezra einen neuen Saufrekord brechen zu wollen, Hina hingegen stocherte lustlos in ihrem Salat herum, als plötzlich eine fette Möwe in den Raum hineinflog und sich um Hilfe krähend in einigen Fliegenfängern verfing. "KRAH! KRAH! KRAH!", "Deshalb isst Hina nur Salat…", pikierte sich die Rosahaarige angewidert, als die Möwe im Eifer des Gefechts ein hübsches Päckchen verlor. "KRAH! KRAH! KRAH!", "Möwe habe ich auch noch nie gegessen…", äußerte Johnathan beiläufig und ließ das Vogeltier damit endgültig in Panik verfallen, "KRAH??!!!!", "UM HIMMELS WILLEN RAUS MIT DIR!!!", besenschwingend katapultierte Jes das Tier prompt samt unzähliger Fliegenfänger aus dem Fenster. "Auf Federn in seinem Essen, kann mein geliebtes Laribärchen dankend verzichten…", meckerte sie weiter, als ihr das hübsche Päckchen auffiel. "Oh wie hübsch <3 … Ich glaube es ist für dich, mein Schatz!", "Hm? Für mich?", "HINA WILL AUCH EIN GESCHENK!!!"
 

-Bei Silas und Celest-
 

Einige stille Momente vergingen, bis Silas schließlich das Wort zu ergreifen wagte. "Hum. Lass mich zusammenfassen: Du warst vor deinem Antritt in der Strohhutpiratenbande bereits Mitglied einer Crew die von einem Fischmenschen geleitet wurde? Sehr ungewöhnlich. Das muss ich zugeben. Und Dulacre hat dich mehrfach sitzen lassen, bis du ihn hast sitzen lassen?" Ein wenig überfordert rieb sich der Ältere erneut über das Kinn. "Hum. Im Grunde weiß ich also genauso wenig wie zuvor, Liebes.", "I...ich...ich weiß nicht ob ich darüber schon sprechen kann." Niedergeschlagen umfing Celest ihre Beine noch fester. Dem Mann zu ihrer linken bemerkte die Abwehrhaltung schon einige Minuten zuvor, wollte sich jedoch nicht die Gelegenheit nehmen lassen, mehr über die Rosahaarige zu erfahren. "Es gibt so einige Gerüchte, die in Verbindung mit den Fischmenschen stehen...", "Ich denke ich habe dir genug erzählt. Vorerst." Unterbrach die Handwerkerin. "Du wirst mir auch noch nicht alles über dich erzählt haben. Ich will nichts überstürzen. Mein Vertrauen wurde schon einmal gebrochen, Crescent.", "Hum. Das verstehe ich nur zu gut." Das ausgerechnet Mihawk derjenige war, über den die beiden sprachen, ließ die Ironie der Situation fast unermesslich scheinen. Im Leben hätte sich Celest nicht ausgemalt, dass Silas Crescent und Mihawk Dulacre sich derart nah standen. Und doch... jetzt wo sie um die Herkunft des Blauhaarigen wusste, blitzten ihr einige Erinnerungen auf, die die beiden ziemlich sicher blutsverwandt machten. Es war nicht nur ihr düsteres Auftreten oder der ähnliche Kleidungsstil. Sie hatten über die Jahre ähnliche Charakterzüge geformt, ähnliche Verhaltensweisen und bei genauerer Betrachtung sogar ähnliche Gesichtsausdrücke. Das Celest nicht schon viel früher der Gedanke kam, dass die beiden in irgendeiner Verbindung zueinander standen, überraschte sie selbst. Sowohl Mihawk als auch Silas waren Meister der Kampfkunst, drückten sich ähnlich aus, behandelten sie sogar auf ähnliche weise. Die kleinen Unterschiede ergaben sich mehr aus Silas seltsamen Hobbies und ihrer persönlichen Einstellung gegenüber den beiden. Während sie zu Mihawk noch immer in irgendeiner zwiegespaltenen Lage aufsah, immensen Respekt vor ihm hatte und ihn immer als ihren Kindheitsheld betrachtete; War Silas hingegen ein Buch mit mindestens sieben Siegeln und trotz alledem befanden sie sich ihrer Meinung nach auf einer Wellenlänge.
 

Während Celest ihren Gedanken nachhing und die Stille die sich erneut zwischen die beiden geschoben hatte, trat plötzlich der noch immer pinkelnde Opa hinter die beiden. "Jajajaja..." Irritiert drehte Celest ihren Blick. "WAS ZUM TEUFEL?!?", "Der Wind dreht sich, der Lachs weiß bescheid.", "PACK DAS DING EIN ZUM TEUFEL!!!" Belustigt rutschte Silas von ihr fort, um Abstand zu erhalten. Der debile Opa pinkelte Celest glatt auf ihr Shirt. "SAG MAL GEHT ES DIR NOCH GUT?!?", "Ja. Jajajaja. Ein Sturm. Ein Schneesturm auf drei Uhr!!!" ,"HALLO?!?" Wütend riss die Handwerkerin den Opa weg um der goldenen Dusche zu entkommen, schlug beiläufig mit ihrer Faust auf den Hinterkopf des alten Sackes. "GEHTS DIR EIGENTLICH NOCH GUT GRAOOOARGH?!? DU PINKELST HIER DAS GESAMTE SCHIFF INKLUSIVE MICH VOLL UND ERZÄHLST EINEN VON SCHNEESTURM?!?" Kaum hatte die Rosahaarige dem Alten hinterhergeschrien, krachte es über der Thousand Sunny aus allen Wolken. Die Luft war schon vorher klirrend kalt, der Temperatursturz der sich nun jedoch ergab, ließ die Haarspitzen der Schiffszimmerin einfrieren. "W-was ist denn hier l-los?" Klappernd hielt sie sich die Schultern, umarmte sich selbst. "Wir sollten unter Deck gehen.", "I-ich habe keinen Kamin.", "Hum. Ich habe eine elektrische Heizung in meinem Zimmer.", "I-ich geh n-nicht in das Z-Z-Z-Z", "Zimmer?" Stummes Nicken seitens Celest', die Kälte verschlug ihr die Sprache, der einfallende Schnee ließ die vollen Lippen des Mädchens blau anlaufen. "Komm." Sie wollte nicht in das Zimmer des Perversen gehen. Sie wollte ihm doch noch sein Weihnachtsgeschenk überreichen! Wie sollte sie es ihm geben, wenn sie wieder einmal in seinem Zimmer landeten? Was wenn er wieder irgendetwas vor hatte? Klappernd, mittlerweile von Schnee durchnässt schloss sie sich jedoch widerwillig Silas an. Dieser begrüßte das einhaken in seinen Unterarm, wedelte den Schnee von seinem Strickpullover, um die Handwerkerin kurzerhand zu tragen. "Wir wollen doch nicht, dass du dir den Tod holst."

Langen Schrittes peilte Silas die Holztreppe an, die unter Deck führte.
 

Zu ihrer beiden Überraschung schien sich die gesamte Crew schon in ihre Zimmer eingefunden zu haben, mit Ausnahme von Sanji, Zorro und Chopper die noch immer im Krankenzimmer um des Smutjes Leben bangten. Der Blutverlust war wohl schlimmer als geahnt, sodass der Blonde erneut ins Koma fiel. Allmählich wusste auch der kleine Schiffsarzt keinen Rat mehr. Erst war Sanji topfit, bekriegte sich mit Zorro um dann im nächsten Moment das Bewusstsein zu verlieren. Der Grünhaarige vermutete, das er wohl eine Art Flashback an das üppige Dekolleté der Rothaarigen gehabt haben musste.
 

"Heh Chopper...", "Hm?", "Glaubst du er wird wieder?", "Ich weiß nicht, Zorro.", "Hm...", grummelnd polierte der Grünhaarige noch immer sein Wado-Ichi-Monji. Sein Blick fiel auf die Lachsleber, die in einem Plastikbehältnis neben der Operationsliege ruhte. "Du hast ihm aber noch nicht die Lachsniere eingesetzt, oder?", "Nein, nein habe ich nicht. Er muss ruhen.", "Wäre ja nicht das erste Mal das Sanji einen Haufen Blut verliert." Vorsichtig tippelte wie bestellt Raine durch den Türrahmen. Im Hintergrund flog der Opa pinklend, von Liane zu Liane, jodelnd über das Deck. "JAJAJAJAJA EIN SCHNEESTURM!!!", der Neuschnee auf Heck und Bug färbten sich allmählich ungewöhnlich rosa-violett. "Es hat keinen Zweck." Wütend schlug das Feuermädchen die Tür hinter sich zu und fand das Trio aus bewusstlosem Smutje, Zorro und ihrem Schiffsarzt vor. Kaum war der Wuschelkopf eingetreten, so wand der Schwertkämpfer das Wort an sie. "Ohooo... der Grund für dieses Desaster.", "Es war nicht meine Absicht Sanji in Gefahr zu bringen...ich konnte nicht ahnen, dass...das sowas..." Schützend stellte sie sich in die letzte Ecke des Raums. Keineswegs wollte sie Zorro noch mehr erzürnen. Der Grünhaarige war sowieso schon fertig mit den Nerven. Auch wenn Sanji für ihn meistens ein nerviges, hormongesteuertes Etwas war, das in einer Traumwelt lebte, so hatten sie doch einige Gemeinsamkeiten. Beide hatten mit Schuld und Verlust zu kämpfen. Jeder auf eigene Art. Zorro wusste, dass es im Kopf des Blonden mehr gab, als Röcken hinterherzujagen. Es war vielleicht nicht viel was es noch zu sehen gab, aber er hatte es gesehen. "Ich hoffe er genest schnell. Chopper? Wie sind denn seine Werte?", "Mach dir keine Sorgen, Rainey. Ich glaube unser Koch ist auf einem guten Weg. Spontane Ohnmachtsanfälle sind ja nichts besonderes bei ihm.", "Das hoffe ich, sonst wird Ruffy dir deinen Feuerhintern aufreißen, wenn niemand auf diesem gottverdammten Schiff mehr kocht." Grummelnd trat der Grünhaarige zu einem der zahlreichen Regale, zog eine Wärmedecke hervor und wickelte die Rothaarige wie eine Raupe ein. "Und wenn sein Feuermädchen mit Fieber im Bett liegt, reißt er mir den Allerwertesten auf. Wo ist das Gummihirn eigentlich?", "Er meinte, er müsste dem Weihnachtsmann einen Dankesbrief schreiben.", "Ruffy kann schreiben?", "Das wird in der Tat ein Problem für ihn werden.", "Wie ist die Lage draußen? Immernoch Schnee?", "J-ja...", "Pinkelt der Opa noch?", "Zu unser allen Bedauern...ja. Es war mir nicht möglich die Massen an Urin zu beseitigen.", "Warum haben wir ihn eigentlich an Bord genommen?" Schulterzuckend schüttelte Chopper mit dem Kopf. Ebenso tat es das Feuermädchen, bis sie von der Ecke des Raumes wie eine Mumie in die Wärmedecke gehüllt, zum Krankenbett an den freien Stuhl hüpfte. "Du kannst auch Pause machen, Lorenor.", "Nein. Ich bleibe bei ihm bis er wieder wach wird, um ihm gepflegt in den Hintern zu treten, uns allen so einen Schreck zu verpassen.", "Wäre Alaric doch hier...", "Was sollte das ändern?", "Er weiß immer einen klugen Rat, wenn wir alle verzweifeln und er könnte uns durch diesen monströsen Sturm leiten.", "Wo du Recht hast, hast du Recht, Feuerschnalle." Andächtig begab sich der Wuschelkopf in ihrer Montur auf den Boden, legte sich neben die Füße des Schwertkämpfers. "Ich kann es kaum erwarten ihn wiederzusehen.", "Wenn.", "Ich werde ihn wiedersehen, Lorenor. Ich weiß es.," "Du hast wirklich Vertrauen. Ich beneide dich darum.", "Uns bleibt nichts anderes übrig. Alaric kennt die neue Welt, kennt die Marine und hat gute Kontakte. Wir müssen hoffen, dass er wiederkommt." Zorro zog unfreiwillig seine Augenbrauen empor. Er hatte Raine in Bezug auf Alaric noch nie so objektiv sprechen gehört. "Ganz schön abgebrüht.", "Wie bitte?", "Wie du über ihn sprichst.", "Hmm...", das Feuermädchen wand sich in ihrem Kokon zur Seite um den Blick des Grünhaarigen aufzufangen. "Selbst wenn er alles vergessen, mich vergessen hat. Ich hoffe das er wieder zu uns stößt. Ich will nicht, das alles was wir als Crew erlebt haben, ausgelöscht ist."
 

-Bei Silas und Celest-
 

Bibbernd spürte die Rosahaarige jede Treppe in ihrem Körper die Silas abwärts ging. Immernoch hatte er sie fest in seinem Griff gefangen. Bei der letzten Treppe der Wendeltreppe, die in diesem Moment für die Handwerkerin endlos schien, begutachtete der Seelensammler die zitternden Lippen der Jüngeren "Gleich ist es wieder gut." Gab dieser zu verstehen. Ein sanftes, ungewöhnliches Lächeln bildete sich auf dem geschwungenem Mund. Kaum zu glauben war es für Celest, das jener der selbe Mann war, der so unerträglich gemeine Dinge aussprechen konnte. Für einen Moment schien sie sich tatsächlich, der eisigen Kälte zum Trotz geborgen zu fühlen.
 

Die neu gewonnene Geborgenheit, der kleine Erfolg in ihrer Beziehung zueinander wurde jäh durch einen Gedanken der Zimmerin zerschnitten. Sie musste unbedingt mit ihm in die Werkstatt. "S-silas...", klappernd deutete sie mit ihrem Zeigefinger zu ihrer Arbeitsstätte. "Hum? Brauchst du noch irgendetwas?" Nickend bestätigte die Rosahaarige die Vermutung des Ältern, der keine Sekunde später zu ihrer Werkstatt schritt, um diese mit dem Ellenbogen zu öffnen.

Vorsichtig setzte er Celest auf den Boden herab. Ihre Fußspitzen fühlten sich taub, beinahe tot an, als sie wieder festen Untergrund verspürte. Klappernd trat sie zu dem großen Vorhang, hinter dem die frisch geschmiedete Sense, ihr Geschenk an den Blauhaarigen, verborgen lag. Mit einer kurzen, vor Kälte schmerzenden Bewegung öffnete sie die Stoffjealousien um dahinter nichts vorzufinden. Ihre rehbraunen Augen weiteten sich ungläubig. Das konnte doch nicht sein? Mit einem Mal war die Kälte aus ihrem Körper vertrieben worden. Nervös suchte Celest den Raum nach der Sense ab und fand nichts. Nicht den Hauch einer Spur der tödlichen Werkzeugs. "Das kann doch nicht wahr sein...", "Hum?", "D...dein Geschenk...es war vor ein paar Stunden noch hier...", der Panik verfallend begann die Rosahaarige sämtliche Möbel von links nach rechts zu rücken, doch es ergab sich keine Spur. "Hum. Wer könnte es mitgenommen haben? Die Tür war nicht abgeschlossen, sie lehnte nur an.", "Zorro. Dieser Mistkerl. Wenn ich den erwische...", wütend spannte die Handwerkerin ihre Hände zu Fäusten. "Hum. Wo ist eigentlich der Hund?", "Joey?", "Hum.", "Jooooooeeeeeyyyyy!!!", "PFWWWWOOOF!!" Eine knallende Antwort in Form einer Rotzkanone ließ das Schiff wanken. Alarmiert rannte Celest zurück in die Aufenthaltsräume. Zu ihrem Entsetzen hatte ihr strohdummer Hund eine Kanone abgefeuert, das die Tür zu ihrem Zimmer völlig pulverisiert hatte. "Das kann doch nicht wahr sein... Weihnachten ist scheiße buhuhuhu!! SO EIN BÖSER HUND!!!", "Hum...dem würde ich nicht zustimmen...", als Silas bei dem Hund angekommen war, hatte dieser hinter sich ein riesiges Etwas, das mindestens doppelt so groß war wie Silas selbst, hinter sich hergezogen. Das Etwas war mit Zeitungspapier eingewickelt worden, lag vor dem Eingang seines eigenen Zimmers wie eine übergroße Banane an der Tür. "BÖSER HUND! AB MIT DIR!!!" Geknickt trottete der dämliche Hund zurück in der Werkstatt, blickte Celest mit Dackelblick hinterher und quetschte sich in sein viel zu kleines Körbchen "Meine Zimmertür buhuhuhu!!!", "Hum. Was hat er da mit sich geschleppt?"
 

Hastig schritt Celest aus ihrem Heulkrampf gelöst voran, platzierte sich vor der Tür des Seelensammlers, versuchte das Geschenk halbwegs durch ihren nicht mehr ganz so kalten Körper zu verdecken. "Wie hat dieser blöde Hund das gemacht? Das Ding wiegt mindestens 50 Kilogramm.", "Hum." Peinlich erwischt, wedelte die Rosahaarige mit der Hand vor ihrer Nase hin und her. "Eh...ehehehe...vergiss es...", "Hum?", "Das...das ist deins...", "Hum.", "Ich habe einige Tage an etwas tagein, tagaus gearbeitet...", "Hum.", "Fällt dir nichts besseres ein?!?", "Ich habe es ja noch nicht gesehen, Rehauge." Grinsend schritt der Blauhaarige an der Kleineren vorbei, öffnete die Tür zu seinem Zimmer und zog beiläufig das riesige etwas mit einer Hand hinter sich her. Celest tat es dem Hochgewachsenen gleich, verschloss die Tür und erblickte zu ihrem Erstaunen ein perfide aufgeräumtes Zimmer. "W-Was...!!?!?!? Was ist denn... was ist denn hier passiert bei Neptun, Merkur, Saturn, Jupiter und wie sie alle heißen? Geht es dir gut? Was zum Teufel stimmt nicht mit dir?!?" "Hum. Raine nehme ich an." Silas nahm sich keine Zeit für Erklärungen. Schon längst hatte er sich auf sein Bett gesetzt, die Beine übereinander geschlagen und begann die kleine Karte die mit einem Faden um das monströse Geschenk gewickelt war, laut vorzulesen, "»Einem starken Mann gebührt ein starkes Geschenk« Hum. Jedenfalls kreativer als »Mein kleines Mädchen«." Zwinkernd wank Silas die Handwerkerin zu sich heran. In dem Zimmer war es eindeutig angenehmer als sonst wo an Bord. Die seltsame Vorrichtung schaffte es tatsächlich erträgliche Temperaturen in Silas Zimmer zu zaubern, auch wenn die Stromversorgung, die da aus 20 Kartoffeln verbunden mit Leitungsdrähten ein äußerst fragwürdiges Bild lieferten.
 

Kaum hatte sich die Schiffszimmerin neben dem Blauhaarigen hingesetzt, bemerkte sie das duftende Räucherwerk auf einem metallenen Behältnis auf einem Beistelltisch. Die exotischen Kräuter und bekannte Patchouly belegten das Zimmer mit einem dichten Schleier. Nichtsdesto trotz drängte sie ihn endlich das Paket aufzumachen. Zu groß war die Neugierde ob es ihm gefallen würde "Bitte mach es auf." Einen Gedanken später ohrfeigte sie sich innerlich. Was wenn es ihm gar nicht gefallen würde?!? Schließlich war Silas ein Meister seines Fachs, sie hatte ihn nicht nur einmal kämpfen gesehen, sie wusste wozu er fähig war, es würde nicht die erste Sense gewesen sein, die er geschwungen hatte. "O-oder...oder auch nicht!!!" Panisch ergriff die Rosahaarige die Hände des Älteren, der nur verdutzt eine Augenbraue hochzog, "Hum? Wie meinen?", "I..ich weiß auch nicht.", "Es wird mir schon gefallen, Celest." Erschrocken weiteten sich die Pupillen der Jüngeren. Wie so oft hatte Silas den Nagel auf den Kopf getroffen. Irgendetwas gab ihr das Vertrauen, das es ihm gefallen musste. Sie hatte soviel Arbeit in die Waffe gesteckt. Hatte blutende Hände, Schwielen in den Fingerknöcheln, hatte sie auf Hochglanz poliert und noch seinen Spitznamen eingraviert. Es musste ihm gefallen.
 

Sogleich Silas die zehnte Lage aus Zeitungspapier wegriss, weiteten sich seine Augen ungläubig. Er erkannte die Form des Sensenblattes, das sich darunter verbarg auf den ersten Blick. Ungläubig schweifte sein Blick immer wieder von der Klinge hinüber zu Celest, die sanft lächelnd den ungewöhnlichen Moment genoss. Wie ein Kind riss Silas hastig die übrigen Papiere ab, stellte sich sogleich auf, beäugte den tiefschwarzen Griff samt extra angebrachter Halterung, das rasiermesserscharfe Blatt und die etlichen Verzierungen samt der Gravur die sich auf der Klinge wiederfand. Still schweigend hob der Blauhaarige die Waffe an, lief damit zum Ende des Raumes um sie blitzschnell, wenn auch nicht wie früher, für das menschliche Auge unsichtbar, zu führen. Die übergroße Waffe endete genau vor Celest' Nasenspitze, die gebannt den Atem anhielt. "...gefällt sie dir?" Ob sie ihm gefiel? Silas lachte amüsiert auf, trat zurück zu der Jüngeren und vergrub sein Gesicht in die Hände. Diese Sense war nicht nur an Ästhetik unübertrefflich, sie war mehrfach geschärft. Er bemerkte es sofort an der Art, wie sie die Luft schnitt. Öfter als es Schmiede tun würden. Er selbst musste mit einem einfachen Wetzstein schon gefühlte tausend Male seine Klingen manuell schärfen, damit sie für ihn brauchbar waren. Dazu war sie auf seine Größe, Statur und sein Gewicht angepasst, sie war nahezu perfekt ausbalanciert. Er hatte noch nie ein derartiges Geschenk erhalten und sie fragte ihn ernsthaft ob es ihm gefallen würde? Ihm fehlten die Worte um irgendetwas zu sagen. Vorbei waren die vielen überheblichen Sätze, die anmaßenden Worte die ihm sonst so leicht fielen. Seufzend legte er die Waffe neben seinem Klavier ab, begab sich zurück zu Celest und atmete tief ein, "Sie ist perfekt.", "Wirklich?", "Ja.", "Jetzt hör mir auf, du tust doch bloß so.", "Nein. Sie ist wirklich perfekt. Ich habe noch nie eine Sichel von solcher Qualität führen dürfen. Du hast wirklich Talent Celest. Du kannst stolz auf dich sein und ich empfehle dir. Nein. Ich will das du mehr Waffen für uns schmiedest." Das Lob des Älteren ging runter wie Öl. "Du willst mich doch auf den Arm nehmen!", "Hum. Wie kann ich dir beweisen das ich es ernst meine?" Das übliche Grinsen legte sich auf die Mundwinkel des Blauhaarigen. Celest bereute sofort ihn mit Anzweifelungen ihrer selbst konfrontiert zu haben. Die Augenblicke in denen Silas seine etwas netteren Seiten zeigte, waren rar gesäht und viel zu schnell vorbei. "Ich danke dir." Dieser Augenblick schien jedoch etwas länger anzuhalten und siegte über die die routinierte Überheblichkeit des Älteren. Stillschweigend trat der Seelensammler zu eine seiner schwarzen Kommoden. Celest erkannte sofort das diese aus Ebenholz gefertigt worden war, ein ungewöhnliches Material zum Bau für Mobiliar. Die klappernden Scharniere bestätigten ihre Annahme, als Silas ein gläsernes Etwas aus den jener zog. Die Rosahaarige war noch immer in einem inneren Freudentaumel gefangen. Ein debiles Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht. Es war ein riesiger Stein von ihrem Herzen gefallen. Entspannt streckte sich die Rosahaarige auf dem Bett aus und schaute sich ihre Umgebung interessiert an. Silas Zimmer war im aufgeräumten Zustand wirklich außergewöhnlich. Sein Stil spiegelte sich auch in seinen eigenen vier Wänden wieder. In jeder Ecke fand sich ein Musikinstrument, sämtliches Mobiliar war schwarz gehalten. Selbst die Vorhänge die an seinem Himmelbett angebracht waren, bestanden aus schwarzer Spitze. Der einzig helle Punkt in dem Raum schien sie selbst zu sein. Sich auf dem Bett nun völlig ausgebreitet, schreckte die Rosahaarige auf. "IIIRRRKS!??", "Hum?!?", "Ich habe noch immer das widerliche Stinkeshirt an!", "Das ist in der Tat beunruhigend." Silas selbst hatte sich schon lange seines peinlichen roten Strickpullovers entledigt und war in ein einfaches schwarzes Hemd geschlüpft. "Zieh dich einfach aus.", "Das werde ich nicht tun!", "Nichts was ich noch...", "Ja ja blablabla. Ich machs trotzdem nicht. Gib mir etwas zum anziehen, bevor diese widerliche Zeug durchsifft, verdammt nochmal.", "Der Schrank links vom Schreibtisch.", gab der Ältere zu verstehen.
 

Mit vielen kurzen Schritten stand das Mädchen vor einem Haufen schwarz. Sie konnte es sich nicht begreiflich machen, wie ein einziger Mensch soviel schwarz in seinem Kleiderschrank haben konnte. Sie fischte sich ein viel zu großes Hemd heraus, das ihr fast bis über die Knie ging. Kaum hatte Celest das Kleidungsstück angezogen, hatte sich Silas beobachtend an das Klavier gesetzt. Süffisant nahm er den Körper des Mädchens in Augenschein "Nette Aussicht." "Halt einfach die Klappe." Der normale Wahnsinn schien wieder Überhand zu nehmen. Als sich Celest wieder zurück zum Bett begab, blieb sie regungslos hinter Silas am Klavier stehen. Die Notenrollen die er aufgespannt hatte, kamen ihr seltsam vertraut vor. "Was ist das?", fragte die Handwerkerin interessiert. Kaum ausgesprochen flogen die Finger des Angesprochenen über die Tasten. Eine herzzerreißende Melodie tränkte den Raum unter Silas vorzüglichen Klavierspiel. Celest trat einen Schritt näher an ihn heran, versuchte den Titel der Notenrollen zu entschlüsseln, ihre Vermutung zu bestätigen "Das ist dein Lied." Gab der Blauhaarige zu verstehen, als er die neugierige Nase im Winkel neben seinem Kopf erspähte. "Setz dich." Ein Kopfnicken zum Korpus des Klaviers ließ andeuten, das sich Celest, die einen riesigen Kloß im Hals herunterschluckte, auf das Klavier setzten sollte. Irgendwas in ihr schien den Anweisungen des Blauhaarigen Folge leisten zu wollen. Der Deckel des Flügels klebte sich an ihre nackten Oberschenkel, während die Töne sich in ihrem Körper ausbreiteten. Sanft wiegte sich die Zimmerin im Takt der Melodie selbst, ließ sich vernebeln durch Musik, den erdigen Geruch des Raumes und schloss die Augen. Durch das Karussell das ihre Sinne betäubte, schnitt plötzlich die dunkle Stimme des Blauhaarigen. Sie wusste nicht mehr ob sich noch wach war oder träumte, zu real klang seine Stimme in ihrem Kopf wieder, zu verträumt klang jedoch das was er sagte "Ich werde dich nicht mehr gehen lassen, um keinen Preis der Welt." Schwummrig öffnete die Rosahaarige ihre Augen, blickte verklärt hinab zu Silas der mit festem Blick das Reh einzufangen versuchte. Erloschen war die Musik. Es fühlte sich an als hätte der Seelensammler eine Ewigkeit immer wieder dieselbe Melodie gespielt, als hätte sie sich verbunden mit allem was es auf der Welt gab um sich endlos im Kreis zu drehen. Hinter dem Fenster, hinter das er getreten war, wirkte es, als habe er den Mond vom Himmel gerissen und sein hypnotisierendes Licht im Raum verteilt. Es fühlte sich unwirklich an, als der Blauhaarige sie von Mondschein getragen zu Bett trug, sich der Schein zwischen seine Wimpern legte und auf seine Wangen reflektierte, sie zudeckte und in seine Arme schloss. Die Umarmung nahm ihr den Atem, schnitt ihr die Luft ab, ließ sie nicht mehr frei.

Seine vielfach größere Hand streichelte in gleicher Endlosschleife wie die verstummte Melodie, die nie zu Ende gespielt sein würde, vorsichtig über ihren Kopf, während er sie mit seinem ganzen Körper zu halten versuchte. Kein Wörtchen fand den Weg von seiner Zunge zwischen die Zähne. Er presste das Mädchen an sich. Aber nicht auf eine leidenschaftliche Art, er wollte nichts erreichen. Der Tag war für beide aufbrausend genug gewesen, sie hatten viel von sich Preis gegeben, sich verletzbar gemacht, Stücke von sich selbst aufgegeben. Schweigend biss sich der Ältere auf die Unterlippe, das Räucherwerk war indess ebenso erloschen wie das Licht, formten ein Abbild der Realität und des Traumes in dem sich Celest wiederfand. Die Umarmung die sie glaubte zu spüren war anders als alle anderen in ihrem Leben zuvor.
 

Sie fühlte sich warm, geborgen und zugleich schmerzhaft an. Existent aber doch nicht greifbar. Sie wusste nicht mehr, ob sie träumte oder wach war, zu vernebelt waren ihre Sinne, zu erschöpft ihr Körper um noch unterscheiden zu können.

Doch in welcher Realität sie auch war, wie unwirklich oder wirklich... diese Umarmung fühlte sich an, wie etwas was Liebe am nächsten kam. "Verzeih mir... Irgendwann.", noch während sich Silas fragte, wie es dem rosahaarigen Monster möglich war so schnell einzuschlafen, kuschelte sich jene Wärme suchend näher an ihn heran. "Hum?", auf das debil grinsende Gesicht herabblickend, schwebte ein deutliches Fragezeichen über dem Kopf des Größeren, Celest schmatzte und sabberte nicht nur, nein. Sie redete auch noch kurz Krönung ihres erbärmlichen Daseins im Schlaf, "Mi…", "Hum.", "Miiiiiii….", "Hum. Hum.", "Miiiiiiiiiiii-", "Hum. Hum. Hum.", "MITSCHI!!!!!", "?!" Schniefend wischte die kleine Raupe den Rotz ihrer Nase an Silas Brust ab, der prompt amüsiert und überrascht zugleich auflachte. "Ha." Als ihre vollen Lippen beim Laut seiner dunklen Stimme einen zufriedenes seufzten formten, legte der Blauhaarige sein Kinn auf ihrem Kopf ab und ertrank dabei sofort im blumigen Duft ihrer Haare. "Silas…", hauchte Ces schließlich verträumt, auf die Lippen des Älteren legte sich derweil ein süffisantes grinsen, "Na das wurde auch Zeit." ehe auch er die Augen schloss und sich von der gespendeten Wärme des schlafenden Mädchens gefangen nehmen ließ…
 

- Krankenstation -
 

Es war spät geworden auf der Thousand Sunny. Während Ruffy nun bereits zum hundertsten Mal verzweifelt in die Krankenstation gewatschelt war, um sich nach dem Wohlergehen seines lebenden Futterspenders zu erkundigen, "Futter? …", hatte es sich Raine mit einer kleinen Leselampe und einem dazugehörigen Buch, an dem Schreibtisch des kleinen Rentieres gemütlich gemacht. Aus einer kleinen Schneckenmusikbox - ein weiterer erfolgreicher Kauf des Schrottsammlers der Crew - dudelte noch immer leise Weihnachtsmusik, als Zorro die Krankenstation mit einem Tablett samt frischgebrühten Tee's, kurz nach Ruffy betrat. "Ist er immer noch nicht wach?", behutsam setzte er die dampfende Kanne neben Raine, füllte mehrere Tassen und reichte eine davon dem Feuermädchen, das gerade ein paar Alternativmedizinbücher studierte. "Oh, sehr aufmerksam.", sie flüsterte leise darauf bedacht den ruhenden Smutje nicht unnötig zu stören. "Nein… Der Doktor meint er könne ihn erst mit weiteren Bluttransfusionen aufpäppeln.", "Und wo ist dann das Problem?", irritiert schnellte eine kantige Braue des Schwertkämpfers empor. "Der Vorrat an Blutkonserven ist ausgeschöpft.", "Futteeeeeeeerrrrrrr! ….." Noch während der Grünhaarige den Ärmel seines Pullovers hochkrempelte um ein paar potentielle Venen zu präsentieren, schüttelte die Kleinere auch schon verneinend den Kopf, "Er besitzt wohl eine recht seltene Blutgruppe. Zu unserem Bedauern kommt keiner unserer Crew als Spender in Betracht.", "So ein verfluchter Vollidiot…", knurrte Zorro genervt. Die Tatsache dass er Sanji offenbar für seine Blutgruppe verantwortlich machte, ließ einige Fragezeichen über dem Kopf der Kleineren aufplopen. "Fuuutttteeeeeeeeer? ……" Dass Zorro seit dem erneuten Ohnmachtsanfall kaum Sekunde von der Seite des Blonden gewichen war, zauberte ein warmes lächeln auf die Lippen des korallfarbigen Wuschelkopfes. Diese Seite an ihm war ihr neu, "Du bist ein guter Freund, Zorro.", "Hmpf?", "FUUUTTEEEEEERRR!!!" Noch während sich die Wangen des Säbelschwingers in eine peinlich berührte Schamesröte tränkten, packte er seinen penetranten, nach Essen plärrenden Kapitän beim Handgelenk und zog ihn Raines Kommentar bewusst überspielend, mit sich in Richtung Kombüse. "Ich hab die Schnauze voll, Ruffy! Ich schmier' dir jetzt ein gottverdammtes Butterbrot!", "Butterbrot? An Weihnachten?!", krächzte der Schwarzhaarige empört. "JA VERFLUCHT! BUTTERBROT AN WEIHNACHTEN!!! DER TOPFLAPPEN BRAUCHT SEINE RUHE!", "Also kocht er den versprochenen Weihnachtstruthahn nicht?", "NEIN!!!", "Kannst du mir dann wenigstens ein Stück Truthahn aufs Brot legen?", "MEINETWEGEN! UND JETZT FRESSE HALTEN!!!", "JUHUUUUUUUU!!!!"
 

"Ja ja… Meinen ausgenommenen Lachs wollte ja keiner probieren.", "Opa?", "Ja, mein Kind?" Knackend tippelte der Älteste der Crew eifrig auf den Schreibtisch zu, der seinen Kopf nahezu um stolze 5cm überragte. Eine kleine Trittleiter aus der frisch angelegten Pampers kramend, erreichte er schließlich Augenhöhe zum Rotschopf. "Diese Lachsniere…", "Ja, eine ausgesprochen komplizierte Technik. Da sollte wirklich nur ein Kenner ran.", den Zeigefinger in seinem haarigen Ohr vergrabend, puhlte der Greis hochkonzentriert darin herum. "Ich habe nun bereits mehrere Bücher studiert. Aber ich finde keine einzige Passage in der das einsetzen einer Lachsniere näher erläutert wird.", "Natürlich nicht! In diesen blasphemischen Quacksalberwerken kannst du lange danach suchen… Die Grandline hängt dem medizinischen Fortschritt der neuen Welt weit nach! Ja ja ja… Dort drüben ist alles anders.", "Wirklich?", die petrolfarbenen Augen des Mädchens funkelten hoffnungsvoll. "Wenn ich es dir doch sage, Mädchen! Du wirst noch früh genug über die Wunder der neuen Welt staunen, ja ja… Nicht mehr lange und wir werden alle eine Lachsniere haben! Falls unser Schiff 10.000 Meter unter dem Meeresspiegel nicht wie eine kleine Platzpatrone zerschellt, dann wirst du das. So… und jetzt sei ein gutes Feuermädchen und geh dem Opa ein wenig auf der Aufsichtsplattform zur Hand, er muss trotz wütenden Schneesturm den Kurs nach Sabaody überprüfen.", "Aye."
 

Als die beiden den Krankenflügel Händchen haltend verließen, lauschte Chopper völlig in seine Arbeit vertieft, beiläufig der dubiosen Konversation und riss überrascht die Augen auf. "Keine sorge, ohne Lachsniere findet keiner das One Piece! Der alte Goldy hat sich schon etwas dabei gedacht…. Ja ja… Äußerst intelligenter Mann, er fehlt mir, weißt du?", "Also ist eine Lachsniere sozusagen das Ticket, …die Voraussetzung um das sagenumwobene One Piece zu finden?", "Ja, da staunst du was? Mit dieser Information sind wir den anderen Piraten weit voraus… Ja ja… Wenn ihr Opa Kai nicht hättet.", "Dann sind wir klar ja im Vorteil!", "Ja, ja , jaaaaa…. Jetzt hast du es endlich verstanden!", "Fantastisch!"
 

- Derweil im Speisesaal -
 

Gedankenverloren starrte Zorro in den Draußen wütenden Sturm, routiniert schmierte er dabei ein Bütterchen nach dem anderen, während sein niemals satter Kapitän sogar sämtliche Brotkrumen von der Küchenzeile saugte. Wo war eigentlich Celest? Wenn es irgendwo Drama an Board gab, stand sie doch sonst stets mittendrin… "Mhmmmm…", "Meeehr Zorro! MEEEEEEEEEEEEEHR!!!", "JA DOCH!!!" Der Grünhaarige warf fauchend einen gesamten Laib Brot in den Schlund des Schwarzhaarigen, als der heftige Wind just in diesem Moment, einen handgeschrieben Brief an die Scheibe presste. "Hm? Mein kleines Mädchen… ?", las der Grünhaarige irritiert vor, beine Brauen streckten sich ungläubig in die Höhe, Ruffy schrie prompt die gesamte Kombüse zusammen. "MEEEEEEHR FUUUUTTTEEEEEEEERRRRRRRR!!!", "SCHNAUZE!!! ICH KANN ES NICHT MEHR HÖREN!!! DU HAST BEREITS SÄMTLICHE BROTVORRÄTE VERFRESSEN!!!", "UND WARUM VERHUNGERE ICH DANN IMMER NOCH???!! HÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄHHH????!!!!", "Thihihihihihi…", mischte sich nun ein amüsiertes Frauenkichern ins Geschehen, die hübsche Meerjungfrau ließ sich elegant neben Zorro auf der Küchenzeile nieder und fuhr andächtig mit den Fingern über das kalte Glas. "Eindeutig ein Liebesbrief!", kicherte sie entzückt. "Für wen er wohl ist?", "Ein Liebesbrief? Halt mal…", "Mhm?" Die Augen der ebenso Grünhaarigen weiteten sich, als Zorro ihr kurzerhand ein Laubgebläse in die Hand drückte. Während der Strohhutträger freudig die fliegende Nahrungsflut empfing, war der Schwertkämpfer schnellen Schrittes nach Draußen geeilt, um den Brief abzufangen. Er flog ihm geradewegs ins Gesicht, gerade noch rechtzeitig dachte sich Zorro knapp und betrat die Kombüse schließlich vollkommen mit Schnee bedeckt. "COOOOOL!!! JETZT KOMMT UNS AUCH NOCH EIN SCHNEEMANN BESUCHEN!!!", "Ich bins, Gummihirn….", "COOOOOOL UND SPRECHEN KANN ER AUCH NOCH!!!" Genervt massierte sich Zorro die Stirn. Noch während der Schnee in den Raumtemperaturen schmolz, hatte er sich am Esstisch niedergelassen um das ominöse Schriftstück näher zu studieren. Rosie spähte derweil neugierig über seine breiten Schultern, "Und? Für wen ist er? Vielleicht für mich?! Von Silas?!", sie fiepste vor Aufregung, als Zorro beiläufig abwinkte. Der erste prüfende Blick galt der geschwungenen Unterschrift, sein Kiefer knarzte bedrohlich. "Dulacre… Aber natürlich…", "Mhm?", "Ich glaube ich platze gleich Leute…" Nachdem sämtliche Nahrungsmittel ausgegangen waren, hatte Rosie es sich nicht nehmen lassen noch ein paar Küchenutensilien wie den Toaster gen Ruffy zu blasen, sogar den prallgefüllten Abfalleimer hatte e er dankend entgegen genommen.
 

Zu Zorros bedauern war mehr als die Hälfte des Briefes kaum zu identifizieren, Feuchtigkeit war in die Tinte gezogen und hatte einen Großteil der Wörter verschluckt. "Na, jetzt sag schon, Großer! Was steht in diesem Brief?" Der Schwertkämpfer kratze sich nachdenklich am Hinterkopf, "Er ist an Celest adressiert, soweit ich den verschwommenen hier Namen deuten kann.", "Mhmhm? Also wenn du mich fragst, steht da eindeutig Frohe Weihnachten, Fettpest! Er muss also für sie sein! Und ist dein Name nicht Lorenor?", "Aye.", "Warum sollte sich jemand die Mühe machen und Fettpest schreiben, dass du sie auf Grove 129 schlachten sollst?", "Da steht eindeutig achten, nicht schlachten…", "Schlachten klingt für mich plausibler, mein Hübscher. Ohhhhhhh!", "Hm?", "Meinst du vielleicht er wartet dort auf sie? Wie romantisch!!!" Unzufriedenes knurren seitens des Kleineren, während Rosie sich bereits einen Schlachtplan zurecht legte. "Wir sollten sie um jeden Preis zu diesem besagten Grove, … wie hieß es noch gleich? 129? Bringen! Vielleicht ist es wichtig?", "Vielleicht…", "Auf jedenfall!", bestätigte die Meerjungfrau manipulativ und hoffte insgeheim den Band zwischen Silas und Celest, durch einen weiteren Verehrer brechen zu können.



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