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Never Alone

The Walking Dead Season One
von

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Sundance Survivors

Tara Graham saß auf der Veranda ihres Hauses in Sundance, Wyoming, eine Schrotflinte

über ihren Schoß gelegt, und starrte die Straße hinunter.

Die Sonne ging gerade unter.

Sie seufzte und konnte sich noch genau daran erinnern, wie der Haushaltsvertreter genau um diese Uhrzeit immer die Straße heraufgekommen war und ihr mit immer guter Laune einen guten Tag wünschte und ihr mit einem kleinen Geschenk, wie Schuhcreme, ein Lachen entlockt hatte.

Sie hörte ein Kinderlachen in ihren Ohren und eine Männerstimme von der Auffahrt her rufen.

„Wie war dein Tag, mein Liebling?“, fragte die raue Stimme des Mannes.

„Er wird erst jetzt so richtig schön.“, hatte sie daraufhin immer geantwortet und war zu ihm gegangen, um ihn zu begrüßen.

Jeff hatte sie immer hochgehoben und herumgewirbelt, bevor er sie geküsst hatte, hatte dann Zach auf dem Arm genommen und war mit ihnen zusammen ins Haus gegangen.

Doch als sie blinzelte waren diese schönen Bilder verschwunden und vor ihr herrschte schieres Chaos.

Vor etwa einem Jahr hatte es angefangen.

Der Alptraum aus dem sie einfach nicht erwachen wollte, egal wie fest sie zukniff.

Es hatte sich irgendeine Krankheit ausgebreitet.

Ihre Mutter, die eine sehr katholische Frau gewesen war, hatte geschworen, dass es der Beginn der Apokalypse war.

Und damit hatte sie nicht mal so unrecht gehabt.

Denn langsam kam es auch Tara so vor.

Als Erstes hatte es einen Nachbarn erwischt.

Den freundlichen alten Mister Higgins, der Zach immer viel zu viele Bonbons gegeben hatte.

Fieber, Schüttelfrost, Halluzinationen, Schweißausbrüche, dadurch bedingte Dehydrierung und ständiges Erbrechen von Blut.

Tara, die im örtlichen Krankenhaus gearbeitet hatte, hatte ihn so in seinem Haus aufgefunden und ihn ins Krankenhaus gebracht.

Wenige Tage später war er verstorben.

In dieser Zeit hatte sich die Krankheit in einer rasenden Geschwindigkeit zu einer Seuche ausgebreitet.

Auch ihre Eltern waren erkrankt.

Doch das Schlimmste war noch nicht mal, dass die Leute wie die Fliegen daran starben.

Es war das Wiedererwachen.

Nicht lange nach ihren Tod kamen sie ins Leben zurück.

Aber sie waren nicht mehr die Menschen, die sie mal waren, sondern Monster, die andere angriffen und töteten.

Und das Einzige, was man dagegen tun konnte, war ihnen in den Kopf zu schießen.

Das hatte sie schmerzlich feststellen müssen.

Jetzt war sie die Letzte, die noch übriggeblieben war in einer Stadt voller Zombies.

Und wahrscheinlich der letzte Nichtuntote auf diesen Planeten.

Na ja, nicht ganz.

Tara hatte auf der Straße einen Streuner entdeckt und sich mit ihm angefreundet.

Einen Australian Shepherd.

Sie hatte die Hündin Lucky getauft hatte und diese wich nun nicht mehr von ihrer Seite.

Sie streichelt dem Tier über den Kopf, dass direkt neben ihr hockte und aufmerksam in die Gegend lauschte.

„Das wir mal so enden würden, hättest du auch nie gedacht, oder?“, fragte sie mehr sich als den Hund.

Das Tier sah sie aus seinen verschiedenfarbigen Augen an.

Eins braun und eins blau.

Nun blieb ihnen nichts anderes als sich die Zeit damit zu vertreiben an ihnen vorbeischlendernde Zombies abzuknallen.

Und das Tag ein Tag aus.

Doch heute ließen sie ziemlich auf sich warten, was Tara wunderte.

Normalerweise trieb es sie bei Dämmerung und bei Nacht auf die Straßen, während sie tagsüber kaum von den anderen herumliegenden Leichen zu unterscheiden waren.

„Hilft wohl alles nichts. Dann muss ich mich eben selbst auf die Suche nach diesen Bastarden machen.“, vermutete sie und erhob sich, um sich auf den Weg zu machen.

Dabei warf sie extra Mülltonnen um und machte ordentlich Radau.

Die Hündin wusste anscheinend was sie vorhatte, denn sie bellte hektisch.

Und schon tauchten welche auf, zwei hässliche Beißer.

Tara betrachtete sie.

Das waren keine von ihren Nachbarn oder sonstigen Bekannten.

„Komisch, euch zwei kenne ich gar nicht. Sagt nicht, dass es so was wie eine Zombiewanderung gibt? Das hat uns auch noch gefehlt. Was meinst du, Lucky?“, wandte sie sich an ihren Hund.

Lucky blaffte ihr zu und wirkte angespannt.

Tara legte das Gewehr an und zielte auf den Schädel des ersten Zombies, pustete ihm das Hirn weg und machte mit dem anderen ebenfalls einen kurzen Prozess.

Dann ging sie gelassen weiter, als wäre es ein Spaziergang.

Sie tötete an diesem Abend noch ein paar Zombies.

Gerade war sie am Drugstore der Stadt vorbei, da schoss auf einmal ein Wagen um die Ecke.

Es war ein Streifenwagen, was sie so sehr verwirrte, dass sie wie ein verschrecktes Reh in die Scheinwerfer des Autos starrte.

Der Fahrer sah sie auf der Straße stehen und trat mit voller Wucht in die Bremsen.

Sie hatte Glück, er kam genau vor ihren Füßen zum Stehen.

Es war ein Mann am Steuer, der ausstieg als er bemerkte, dass sie kein Zombie war.

„Sind sie wahnsinnig? Sie können doch nicht einfach so mitten auf der Straße stehen bleiben!“, beschwerte er sich bei ihr und sah sie fassungslos an.

Sie erwiderte seinen Blick, musterte ihn dann kurz.

Er trug eine Polizeiuniform und einen Sheriffstern.

Ein Lächeln huschte über ihre Lippen und sie blickte hinauf in den Himmel.

„Gott, ich hatte gehofft, dass ich nicht die Einzige bin!“, wisperte sie freudig.

„Tut mir leid, Sheriff, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass hier heute noch mal ein Streifenwagen durchkommt!“, scherzte sie zur Begrüßung und schmunzelte kess.

Er musste ebenfalls darüber schmunzeln.

Das war wirklich eine gute Ausrede, das musste er der Frau lassen.

„Hier wird es gleich ganz schön ungemütlich. Wir sollten uns aus dem Staub machen.“, meinte er auf einmal und deutete hinter sie, was sie dazu veranlasste sich umzudrehen.

Es kamen etwa zehn Zombies auf sie zu.

Sie zielte mit ihrer Waffe und knallte einem die Rübe weg, was die anderen wütend machte.

Diese hartnäckigen Biester!

„Sie sind doch irre.“, japste der Polizist.

„Wissen Sie... Sie sind der Erste, der mich so bezeichnet.“, warf sie ein und lief zu ihm rüber.

„Aber um sie zu beruhigen...“, murmelte sie und ließ Lucky ins Auto und stieg dann selbst ein.

„Fahren Sie!“, forderte sie ihn auf, der mittlerweile wieder hinterm Steuer saß.

Er fuhr los und sie lotste ihn zu ihrem Haus, dort brachte sie ihn rein und verrammelte die Türe und verhängte die Fenster sorgsam.

Um nicht vollkommen im Dunkeln zu sitzen, machte sie einige Kerzen an.

„Haben Sie Hunger?“, wollte sie von ihm wissen, kannte die Antwort allerdings bereits.

„Ziemlichen...“, kam es von ihm.

Sie kramte in einem Oberschrank rum.

„Lust auf Ravioli aus der Dose?“, fragte sie ihn noch etwas und er grinste.

„Ich würde alles essen, was Sie mir anbieten.“, gestand er ihr und sie lachten.

„Tara Graham. Freut mich, dass ich nicht der einzige Mensch in dieser verfluchten Apokalypse bin. Willkommen in Sundance.“, hieß sie ihn Willkommen und sie reichten sich die Hände.

„Rick Grimes. Und Sie sind tatsächlich nicht der einzige Mensch. Ich bin auf den Weg nach Atlanta. Dort soll es ein Zentrum der Seuchenschutzbehörde geben. Dort kann man uns bestimmt weiterhelfen.“, berichtete er ihr.

Ihre blauen Augen wirkten überrascht.

„Denkst du das wirklich, Rick? Was ist, wenn es dort ebenso aussieht wie hier?“, brachte sie mit Skepsis hervor, die nicht ganz unberechtigt war.

Darauf wusste er nichts zu sagen.

Sie stand auf und stellte sich an den Herd.

Lucky setzte sich direkt neben sie und beobachtete sie bei ihrem Treiben.

Auch sie hatte Kohldampf.

„Ach ja, das ist übrigens Lucky.“, stellte sie ihm ihren pelzigen Partner vor.

„Wie hat sie es geschafft nicht von diesen Dingern gefressen zu werden?“, erkundigte Rick sich.

„Wahrscheinlich so wie ich... Mit Glück.“, bedachte sie und zuckte dabei mit den Schultern.

„Deine Zielsicherheit mit der Flinte ist aber kein Glück.“, lobte er sie.

Sie hatte so schnell und treffsicher auf diese Dinger gefeuert, das konnte kein Zufall sein.

Tara sah ihn kurz an, widmete sich dann jedoch wieder den Ravioli.

„Mein Mann hat es mir beigebracht.“, klärte sie ihn auf, was ihn neugierig machte.

„Was ist ihr Mann beruflich?“, harkte er nach und bemerkte, wie sie in ihrer Bewegung stockte.

„Er... Er war Offizier bei der Navy.“, entgegnete sie.

Es war ihr anscheinend sehr unangenehm darüber zu reden.

„Tut mir leid... Ich wollte nicht...“, wollte Rick sich entschuldigen, doch sie winkte ab. „Nein, ist schon okay. Wir haben sicher beide Menschen verloren, die uns etwas bedeutet haben.“, mutmaßte sie über seine Vorgeschichte.

„Ich habe einen Sohn und eine Frau. Ich hoffe immer noch, dass Lori und Carl in Atlanta sind und dort auf mich warten.“, erzählte er ihr und sie reichte ihm einen Teller, um sich dann zu ihm zugesellen.

„Wieso wurdet ihr voneinander getrennt?“, wollte sie wissen.

„Ich bin erst vor drei Tagen aus dem Koma erwacht. King County war da schon beinahe wie ausgestorben. Ich traf auf einen Mann und seinen Sohn. Sie haben mir geholfen mich wieder zurecht zu finden.“, durchdachte er das, was passiert war.

Sie zog die Augenbrauen hoch.

„Oh, wow. Dann hast du ja das ganze Chaos verpasst. Du warst fast ein Jahr weg. Wie ist das passiert?“, war nun sie es, deren Neugier wuchs.

„Ich wurde im Einsatz angeschossen. An mehr kann ich mich nicht erinnern.“, raunte er, wobei er sich bei der Erwähnung der Schusswunde die Flanke hielt.

Sie wurde sofort darauf aufmerksam.

„Zeig mal her.“, verlangte sie.

„Nein, das ist nichts... Es...“, wollte er sich weigern, doch sie ließ nicht locker und nahm seinen Arm weg.

Sein weißes Hemd war eingefärbt.

„Es blutet wieder. Vermutlich ist die Naht aufgegangen.“, dachte sie laut und er ließ sich schließlich dazu überreden sein Hemd auszuziehen, damit sie es sich genauer angucken konnte.

Wenig später saß sie vor ihm und nähte die Wunde ordentlich zu, mit dünnem Nähgarn und einer heißen Nadel, da sie sonst nichts anderes hatten.

„Du kannst das wirklich gut. Bist du Ärztin?“, merkte er an und beobachtete ihre Handgriffe.

Tara schüttelte den Kopf.

„Nein, besser. Ich war Oberschwester der Chirurgie hier in Sundance.“, witzelte sie, was ihn amüsierte.

„Wie lange lebst du jetzt schon allein hier?“, fragte er und sie musste einen Augenblick lang überlegen.

Es kam ihr vor wie eine halbe Ewigkeit.

„Etwa acht Monate, aber es kommt mir viel länger vor.“, antwortete sie.

„Und warum bist du noch nicht weitergezogen?“, konnte er nicht verstehen, dass es sie hier in dieser Stadt hielt.

„Ich hatte nicht damit gerechnet, dass noch jemand das alles überlebt hat. Außerdem gibt es hier noch genug Nahrung und heißes Wasser.“, bedachte sie, dass ihre Situation nicht ganz so hoffnungslos war, wie es einem vorkam.

„Wirklich? Heißes Wasser?“, stocherte er mit Begeisterung in der Stimme nach.

„Ja, wir beziehen unser Gas von den Leitungen der Army. Möchtest du kurz duschen?“, bot sie ihm an und er konnte dies natürlich nicht ausschlagen.

„Gerne. Ich kann mich schon selbst nicht mehr riechen.“, beschwerte er sich über die mangelnden Körperhygiene.

Sie musste lachen.

„Na, so schlimm ist es noch nicht. Aber komm mit, ich zeig dir alles...“, forderte sie ihm auf und brachte ihn in die erste Etage, wo sich das Bad befand.

„Ist das dein Haus?“, kam wieder eine Frage und er sah sich um.

„Ja.“, entgegnete sie kurz und knapp.

„Schön hier.“, hörte sie ihn noch sagen.

Sie reichte ihm Handtücher und eine Flasche Duschgel.

„Lass das Wasser aber nicht zu lange laufen. Ich will morgen früh auch noch duschen.“, bat sie ihn und bevor sie das Bad verließ, hielt er sie noch einmal auf.

„Danke, Tara.“, erreichte es sie und sie wandte sich um.

„Kein Problem. Wir normalen Menschen müssen doch zusammenhalten.“, erwiderte sie und zwinkerte ihm noch zu.

Dann schloss sie die Tür.

Eine Stunde später saßen sie zusammen auf ihrem Ehebett und unterhielten sich über ihre Erlebnisse.

Lucky lag dabei am Fußende.

Ihre Ohren bewegten sich ab und an und lauschten ihren Worten.

„Es hat in der Nachbarschaft angefangen. Dann wurde schließlich mein Vater krank. Und dann meine Mutter. Sie wurden zu diesen Dingern und bissen meinen Mann Jeffrey und meinen Sohn Zachery.“, berichtete sie ihm und schluckte bei der aufkommenden Erinnerung daran.

„Wie alt war Zachery?, wollte Rick vorsichtig wissen, denn er wollte sie nicht noch trauriger machen.

„Zwölf.“, murmelte sie, was ihn sichtlich bedrückte.

„So alt ist Carl auch.“, meinte er.

„Du wirst sie sicherlich wiedersehen. Deine Familie.“, machte sie ihm Hoffnung, die für sie schon längst gestorben war.

„Darf ich fragen, wie Jeffrey und Zachery starben?“, kam es von ihm und sie unterdrückte die aufkommenden Tränen, die ihr in die Augen stiegen.

„Ich habe sie erschossen.“, offenbarte sie ihm, was ihn schon schockierte.

Das musste schrecklich für sie gewesen sein.

„Das tut mir leid.“, bedauerte er und sie wischte die Tränen weg, gegen die sie nicht mehr hatte ankämpfen müssen, und schluchzte kurz auf.

„Wenigstens konnte ich mich von ihnen verabschieden.“, versuchte sie, etwas Gutes daraus zu ziehen.

Er griff behutsam nach ihrer Hand und drückte sie.

„Hast du sonst noch irgendwo Verwandte?“, harkte er nach.

„Nur einen Bruder. Thomas. Aber als das alles hier anfing, war er in Yale. Er studiert dort Jura. Ich weiß nicht, wie ich ihn finden könnte, wenn er überhaupt noch lebt.“, bedachte sie die Situation.

„Komm doch mit mir, Tara. Wir fahren zusammen nach Atlanta und vielleicht ist dein Bruder auch dort. Vielleicht hat er von dem Zentrum gehört.“, versuchte er sie etwas aufzumuntern.

Hier bleiben konnte sie auf keinen Fall noch länger.

„Vielleicht hast du Recht.“, gab sie zu und er schmunzelte, was sie auch zum Lachen brachte.

Dann wollte Rick sich erheben, um sie allein zu lassen.

„Ich denke, ich werde dann mal unten auf dem Sofa schlafen.“, brabbelte er vor sich hin.

„Nein, komm wieder her. Das Bett ist viel bequemer und wir können uns gegenseitig wärmen.“, meinte sie dann plötzlich, was ihm unangenehm war, sie sie feststellte.

„Keine Sorge, Rick. Du bist nicht mein Typ.“, beruhigte sie ihn amüsiert.

Er hatte mit so einem Kommentar nicht gerechnet und blickte sie schockiert an, kroch aber wieder zurück zu ihr ins Bett.

Sie deckten sich zu und schmiegten sich in der Löffelchenstellung aneinander.

„Gute Nacht.“, flüsterte Tara und er erwiderte.



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