Zum Inhalt der Seite

Drei Jahre

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Vergessen können

Bulma schniefte was das Zeug hielt. Sie spürte wie ihr eine Träne nach der anderen herunter kullerte. Warum war das Ganze auch so hart?
 

Mrs. Briefs kam in die Küche und hörte wie ihre Tochter schluchzend an der Küchentheke stand. „Schätzchen, was ist denn los? Ist etwas passiert?“ fragte ihre Mutter besorgt.
 

„Es… es ist gar nichts“, jammerte Bulma und nahm ein Stück von der Küchenrolle, das in der Nähe stand. Die Blauhaarige schnäuzte kräftig hinein und weitere Tränen machten sich auf dem Weg nach unten.
 

„Irgendwas ist doch mit dir? War Vegeta etwa gemein zu dir? Komm her mein Schatz!“ Mrs. Briefs öffnete ihre Arme und umarmte ihre Tochter von hinten. Sie war sich sicher, dass es Bulma nach einer Umarmung und einem tiefsinnigen Gespräch besser ging.
 

„Lass mich gefälligst los“, brüllte sie und löste sich von ihrer Mutter. Die Erfinderin drehte sich um und hatte ein Messer in der Hand an dem ein paar Zwiebelreste klebten. „Ich schneide nur Zwiebeln! Niemand ist gemein zu mir außer dieser Sack Zwiebel“, stellte sie klar und zeigte mit dem Messer zur Küchentheke. Verwundert und zugleich erleichtert atmete ihre Mutter durch.
 

„Ach so ist das und ich dachte schon… ach vergiss es! Was kochst du denn schönes?“ Mrs. Briefs schien froh zu sein. Es waren nun fast zwei Monate vergangen, dass ihre Tochter mit Vegeta ein Verhältnis hatte. Grundsätzlich gefiel ihr der Gedanke sehr gut und ihr ein und alles schien positiv von der Liaison beeinflusst zu sein. Die Blondine nervte Bulma jedoch ständig damit, dass sie ein Paar seien und wann und ob es Kinder geben würde.
 

Ihre Tochter hatte diese Unterhaltungen so gut es ging immer abgewimmelt und wenn die Erfinderin doch in ein Gespräch verwickelt wurde, musste sie ihre Mutter enttäuschen. Die Blauhaarige hatte nicht im Geringsten vor schwanger zu werden. Seit fast fünf Jahren hatte sie eine Spirale eingesetzt, die zwar bald ausgetauscht werden müsste, jedoch verhinderte dass sie schwanger werden würde. Bulma fand es immer noch erstaunlich, dass Vegeta sie kein einziges Mal deswegen angesprochen hatte. Verstand er denn gar nichts von Verhütung? Anscheinend wussten Aliens nicht was Kondome oder ähnliches waren, dachte sie sich.
 

„Nur einen Reistopf mit Rindfleisch und Zwiebeln. Normalerweise würde man ja nicht so viel Lauchgewächs brauchen aber Vegeta isst einfach so viel… Der isst mir sonst noch die Haare vom Kopf“, jammerte Bulma und machte sich wieder drauf und dran die letzten Zwiebeln zu schneiden. In Gedanken spielte sie bereits damit sich eine Taucherbrille aufzusetzen, um nicht den Dampf der Zwiebeln in die Augen zu bekommen.
 

„Na dann viel Erfolg“, wünschte Mrs. Briefs ihrer Tochter noch und ging Richtung Werkstatt zu ihrem Mann.
 

Nachdem Bulma die restlichen Sachen endlich geschnitten hatte, stellte sie einen Topf auf die Herdplatte und bereitete die Sauce für das Gericht vor. Ein paar Esslöffel Sake, Sojasauce und Zucker wanderten hinein und auch ein paar Teelöffel Sojabohnenpaste. Daraufhin gab sie das Rindfleisch und die Zwiebeln in den Topf und ließ das Gemisch vor sich hin köcheln. Die Blauhaarige nahm ein weiteres Stück Küchenrolle und schnäuzte noch einmal kräftig hinein.
 

„Diese verdammten Zwiebeln…“, fluchte sie und wischte sich ihre Tränen aus den Augen. Dabei vergaß Bulma für einen Moment, dass ihre Hände noch ‚frisch‘ von der Schärfe waren und ein weiterer Heulanfall war vorprogrammiert.
 

„Oh Mann! Ich dreh hier noch durch. Wuäääh“, schluchzte sie und eilte zur Spüle, wo die Amateurköchin versuchte sich die Augen auszuwaschen. Durch das fließende Wasser bemerkte sie nicht wie Vegeta die Küche betrat, der vom Duft angelockt wurde. Er hatte sie bereits vorher etwas beobachtet und das ganze Spektakel belustigt mit angesehen. Eigentlich war er mit dem Vorsatz ihr Stress zu machen in die Küche gekommen, da sein Magen schon ziemlich knurrte. Jedoch konnte er nicht anders als sie grinsend ansehen.
 

Bulma drehte den Wasserhahn ab und wischte sich mit einem Geschirrtuch ihr Gesicht trocken. Dabei jammerte sie weiter vor sich hin.
 

„Also wegen mir musst du nicht weinen“, sagte der Prinz amüsiert. Die Blauhaarige erschrak und dreht sich zu Vegeta um.
 

„Glaubst du wegen dir würd ich nur eine Träne heulen? Du bildest dir aber ganz schön viel ein! Ich musste nur so viele Zwiebeln für den edlen Herrn schneiden. Pah!“ Sie zeigte ihm die Zunge und wusste genau, dass er nur scherzte. Irgendwie wurde das Ganze mit dem Saiyajin eine nette Routine und er stieg auf ihr Geplänkel auch immer ein.
 

„Wenn du jedenfalls was zu Futtern willst dann sei still und setz dich hin! Das Essen ist gleich fertig“, sagte sie forsch und drehte sich zur Herdplatte. Die Hobbyköchin griff nach der Fischbrühe und löschte das Zwiebelfleisch ab und schwenkte noch ein bisschen mit dem Kochlöffel herum. Bulma spürte, dass Vegeta sie anstarrte und sich noch keinen Schritt bewegt hatte. Sie genoss seine Gegenwart und fühlte sich wohl im Gegensatz zu früher, wo sie nicht wusste, was er dachte oder als Nächstes tun würde. Nicht dass sie jetzt wüsste was er dachte, aber die Erfinderin hatte das Gefühl, dass sie ihn schon gut einschätzen konnte.
 

„Vielleicht setzt du dich doch mal hin“, sagte Bulma bestimmend und der Saiyajin bewegte sich endlich Richtung Küchentisch. Der Reis war bereits seit geraumer Zeit im Reiskocher fertig gegart und die junge Frau verteilte diesen auf zwei Schalen, wobei eine größer war für Vegeta. Darüber goss sie die Fleisch-Zwiebelsauce und stellte alles auf den Tisch. Der Prinz hatte wenigstens so viele Manieren, dass er mit dem Essen auf Bulma wartete. Sie bereitete einen großen Wasserkrug vor und gönnte sich selbst ein Glas Rotwein.
 

„Willst du auch ein Gläschen?“ fragte die Köchin den Außerirdischen und hielt ihm die Flasche hin.
 

„Nein der Alkohol stört mich nur beim Training“, sagte er trocken und begann sein Essen zu verschlingen.
 

„Ach du hast ja keine Ahnung, gerade Rotwein passt hervorragend zu Rindfleisch. Du weißt auch nicht was gut ist“, stellte Bulma fest und schwenkte ihr Weinglas. Vegeta erwiderte nichts, da er zu sehr ins Essen vertieft war. Während dem Essen war es sowieso fast unmöglich mit dem Prinzen ein Gespräch anzufangen.
 

Als beide aufgegessen hatten, wollte sie den Tisch abräumen, wurde jedoch von Vegeta aufgehalten. Er hielt ihr Handgelenkt fest und sagte: „Das kannst du später machen.“ Die Blauhaarige wusste was das zu bedeuten hatte.
 

„ich nehme aber mein Glas Rotwein mit… für danach“, stellte sie klar und bewegte sich Richtung Vegetas Zimmer.
 

Bulma hatte absichtlich weniger gegessen, da sie es grundsätzlich nicht so angenehm fand mit vollem Magen die Bedürfnisse eines Saiyajins zu befriedigen. Vegeta schien das jedoch nicht annähernd zu stören.
 

******
 

Völlig verschwitzt und keuchend lag der Prinz auf ihr und sah der Blauhaarigen tief in ihre blauen Augen. Sie strich mit ihren feuchten Händen über seine Oberarme und atmete ebenfalls schwer. Ihre Körper erholten sich gerade von den Höhepunkten, die sie beide erleben durften. Bulma genoss das Liebesspiel mit Vegeta auch nach zwei Monaten noch und konnte sich nichts Schöneres vorstellen. Sie fühlte sich einfach zufrieden und konnte sich in seinen Armen richtig fallen lassen.
 

Der Prinz hielt noch kurz inne und legte sich dann zur Seite, um seinen Puls wieder zu beruhigen. Die junge Frau legte sich mit ihrem Kopf an seine Brust und hörte sein Herz schlagen, das sich langsam wieder normalisierte. Kurz darauf hatte sie Lust einen Schluck vom Rotweinglas zu nehmen, das noch neben dem Bett stand. Als die Blauhaarige sich aufsetzen wollte, um danach zu greifen, hielt sie der Saiyajin fest.
 

„Nein bleib hier“, flüsterte er in ihr Ohr und zog die nackte Frau ganz nah an sich heran. Bulmas Herz hatte sich zwar vom Liebesakt wieder beruhigt, war aber wieder kurz davor wieder schneller zu schlagen. Vegeta wollte kuscheln?
 

Wortlos schmiegte sie sich an und streichelte über seinen muskelbepackten Körper. Eine gewisse Selbstsicherheit machte sich in ihr breit. Vegeta konnte sagen was er wollte, jedoch war sie die Erfinderin sicher, dass er Gefühle für sie hatte.
 

Er brach nach einer geraumen Ewigkeit das Schweigen. „Du hast mich doch mal gefragt…“, fing er plötzlich an. Bulma horchte auf und war gespannt was Vegeta nun sagen würde. Er überlegte einen kurzen Moment, um seine Gedanken möglichst präzise formulieren zu können.
 

„Du hast mich gefragt, wohin das führen soll. Grundsätzlich ist es für mich weiterhin ein Zeitvertreib, aber…“ Vegeta überlegte weiter.
 

Bulmas Herz schien zu explodieren. War er kurz davor ihr eine Liebeserklärung zu machen? Nein, das passte gar nicht zu ihm. Gespannt wartete sie seine weiteren Worte ab und klammerte sich dabei noch mehr an ihm fest.
 

„Ehrlich gesagt weiß ich es nicht.“ fuhr er fort. „Aber ich weiß eines ganz genau: Wenn wir zusammen sind, dann kann ich alles vergessen für einen kurzen Moment und das fühlt sich gut an.“
 

Die Erfinderin verstand noch nicht ganz, was er vergessen konnte oder eher gesagt wollte.
 

„Die Niederlage gegen Freezer, der Sieg Kakarotts über ihn… und dann noch dieser Junge aus der Zukunft. Ich bin älter als er, jedoch konnte er sich in einen Super Saiyajin verwandeln und Freezer mit einem Schlag vernichten. Und was kann ich? Ich bin jämmerlich. Ich ertrage diese Schmach nicht länger!“ Verzweiflung und Zorn war in der Stimme des Saiyajin Prinzen erkennbar.
 

Nun verstand sie endlich. Bulma hatte vergessen, dass Vegeta noch immer seinen Stolz hatte. Es war sicherlich nicht leicht für ihn, trotz harten Trainings, noch immer keinen Super Saiyajin Status erreicht zu haben. Er machte zwar Fortschritte, jedoch hatte er Son Goku noch immer nicht übertroffen. Der Prinz musste wohl täglich daran denke – was heißt täglich – dauernd! Vegeta tat ihr einfach nur leid, er war so einsam und so stolz…
 

„Egal, vergiss es. Ich weiß gar nicht wieso ich dir das überhaupt erzähle.“ Nach diesen Worten schwieg er wieder und blickte auf die Decke des Zimmers.
 

Die nackte Frau überlegte noch kurz, was sie sagen könnte, um den stolzen Saiyajin aufzumuntern. Sie begriff jedoch, dass keine Worte sein Leid mildern könnten. Er hatte so viel Stolz und dämliche Aufmunterungen würden ihn nur noch weiter herunterziehen. Das Einzige was sie tun konnte war ihn vergessen zu lassen. Also setzte sich Bulma auf seinen Schoß, beugte sich zu ihm runter und küsste ihn leidenschaftlich.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2015-03-20T00:17:01+00:00 20.03.2015 01:17
Je mehr er mit ihr über solch persönliche Erlebnisse redet, desto wichtiger wird sie. Tja, so ist das, sobald aus der lästigen Erfinderin ein Mensch wird, mit dem man peu a peu besser zu Recht kommt.
Ich habe mich immer gefragt, wie die Eltern Bulmas auf den Gast reagieren würden und deine Interpretation ist sehr angenehm, vor allem weil sie unter der Hülle so raffiniert sind. Leider dämmert Bulma noch nicht Recht, dass ihr Status unter dem Wunsch ein SuperSaiyajin zu werden, rangiert - immerhin ist sie Kakarott einen gewaltigen Schritt auf der Beliebtheitsskala voraus. ;)

Ob einem von Beiden jemals dämmert, wer der Zukunftsjunge ist? Auf die erste Erwähnung im Gespräch warte ich schon lange. :)

Viele Grüße, Morgi
Antwort von:  lovelykotori
20.03.2015 08:30
Wow bin mal überrascht wegen so vielen Kommentaren :) Freut mich dass du so weit schon gelesen hast!
Von:  MagicKey
2015-02-21T13:09:58+00:00 21.02.2015 14:09
Super Kapitel, endlich einmal gesteht er sich ein das er bulma mag
Antwort von:  lovelykotori
21.02.2015 15:07
ja er lässt es etwas herausklingen obwohl er es nie direkt zugeben würde :D
Von:  Luiako
2015-02-18T23:14:00+00:00 19.02.2015 00:14
Tja nur kann vegeta nie vergessen, das er verloren hatte. Ob das jemals aufgehört hat bezweifle ich obwohl das macht vegeta ja aus.
Ich freue mich schon auf die nächsten Kapitel, schreib schnell weiter
Lg angi
Antwort von:  lovelykotori
21.02.2015 15:07
tja das kratzt halt doch an seinem stolz :) das stimmt
das neue kapitel ist schon in der freischaltung :)


Zurück