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Der Schlüssel zu meinem Herzen

von

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Zwischen Erinnerung und Vergessen

Prolog
 

Was ist gestern passiert? Mein Schädel brummt, mein Körper fühlt sich unglaublich schwer an. Ich habe das Gefühl, dass ich eine wichtige Entscheidung getroffen habe, doch es fällt mir einfach nicht mehr ein.
 

Erinnerung
 

Ein Sonnenstrahl fällt auf mein Gesicht. Er ist so schön warm, ich fühle mich geborgen. Ich höre ein leises Schnarchen neben mir und fahre auf. Natsu.

„Natsu, was machst du hier?“ frage ich ihn gähnend. Ich recke mich und bereue es im nächsten Moment. Mein ganzer Körper tut weh. Was war bloß passiert? Dass Natsu mich nicht hören würde, hatte ich mir schon gedacht. Also stand ich auf, um ins Bad zu gehen und erstmal zu duschen. Ich schloss die Tür ab – nicht, dass dieser Perversling mich noch beim Duschen beobachtete – und zog meine Klamotten aus. Warum hatte ich noch meine normale Kleidung an? Als sie auf dem Boden lagen, fiel mir auf, dass sie total verdreckt und voller Blut waren.

Ich drehte mich um, um mich im Spiegel zu betrachten. Bis auf den Verband um den Kopf hatte ich nur ein paar blaue Flecken und Ratscher. Ich wickelte den Verband vorsichtig ab, ohne in den Spiegel zu sehen, ich wollte gar nicht wissen, wie die Wunde darunter aussah.

Das heiße Wasser entspannte meine Muskeln. Es brannte ein wenig in den kleinen Wunden, aber ansonsten ging es mir schon besser.

Eingehüllt in dem duftenden Dampf fingen meine Gedanken an, zu rotieren. Gestern war ich mit Natsu auf eine scheinbar einfache Mission gegangen. Was ist dort passiert? Mein Körper signalisiert mir, dass es etwas Schlimmes war, denn ich bekomme trotz der Hitze eine Gänsehaut. Mein Kreislauf droht zu versagen, deshalb steige ich aus der Dusche und wickle mir ein Handtuch um. Ich setzte mich auf den Boden, den Rücken an die Wanne gelehnt.

In meinem Kopf huschen dunkle Gestalten umher, Natsu ruft, ich solle weglaufen, ich falle und etwas Schleimiges kriecht meinen Körper herauf. Halb bewusstlos schreie ich auf.

In diesem Moment bricht Natsu die Tür auf, mit angsterfüllten Augen sieht er mich an. Ich kann ihn wahrnehmen, jedoch reagiert mein Körper nicht. Mein Verstand schwebt irgendwo zwischen Bewusstsein und Bewusstlosigkeit. Ich merke noch, wie Natsu mich ins Bett trägt und dann bin ich weg.
 

Mira fragt mich, was ich für Natsu empfinde. Gray macht zweideutige Anspielungen, woraufhin Juvia mich mit ihren Blicken tötet. Natsu lacht mich an, nimmt mich in den Arm. Ich muss lächeln. Er schenkt mir immer wieder Geborgenheit und Hoffnung. Loki öffnet selbst das Tor und erscheint glitzernd vor mir. Er schenkt mir das verschmitzte Lächeln, das mein Herz höher schlagen lässt. Erza grinst mich an, sie will schon lange wissen, in wen ich mich wohl verliebt habe. Dabei weiß ich es selber nicht.
 

Als ich wieder aufwache, ist es Nachmittag. Dieses Mal bin ich allein. Ich drehe mich vorsichtig um, dieses Mal wollte ich den Schwindel nicht herausfordern. Auf meinem Nachttisch lagen meine Schlüssel. Irgendwie erleichterte es mich, obwohl sie doch immer da lagen. Daneben lag etwas, dass das Licht spiegelte. Ich griff danach, um zu sehen, was es ist. In meinen Händen hielt ich Loki‘s Brille.

Warum habe ich Lokis Brille?
 

Schuldgefühle (Loki)
 

Was ist nur los mit mir?

Ja, sie hatte mich geküsst. Und es war kein kleiner Schmatzer, aber ein richtiger Kuss war es auch nicht. Sonst werfen mich doch keine Frauen aus der Bahn! Was ist das nur für ein fürchterliches Gefühl?

Sie war schwer verletzt, vermutlich wusste sie nicht einmal, was sie da tat. Trotzdem war es schön.

Noch nie hab ich mir so viele Gedanken gemacht. Selbst die anderen Stellargeister merkten, dass etwas nicht stimmte. Irgendwie fühle ich eine Barriere zwischen mir und Lucy. In letzter Zeit kann ich nicht mehr so locker mit ihr umgehen, wie zuvor. Daher kam es mir ganz gelegen, dass sie mich nicht mehr ruft.

Doch gestern musste ich das Tor selbst öffnen. Ich fühlte, wie jegliche magische Kraft ihren Körper verlassen hatte. Es war schleichend passiert, doch als ich ihre Aura in der Nähe der Schlüssel wahrnahm, war es zu spät. Sie lag bereits bewusstlos am Boden, eine Hand nach den Schlüsseln ausgestreckt. Sogar Aquarius hatte sich mit ihren Beschimpfungen zurückgehalten, da sie spürte, dass Lucy in großer Gefahr schwebte. Wäre ich nur einen Augenblick später aufgetaucht, hätte die Dunkelheit sie verschlungen.

Es war alles meine Schuld. Ich hätte schon auftauchen sollen, als sie Sagittarius rief. Doch irgendetwas hielt mich zurück.

Ob sie sich wohl an den Kuss erinnern konnte?
 

Überwindung
 

Irgendwas sagt mir, dass sich mehr dahinter verbirgt, als ich mir denke. Ich weiß es jedoch nicht mehr. Also, was soll ich tun?

Ich hatte zuvor vermieden, Loki zu rufen, da ich mir darüber klarwerden wollte, was ich eigentlich will. Wenn er erschien, brachte er meine Gedanken mit seiner Art durcheinander. Ich wollte mir nicht zu viel auf seine kleinen Anspielungen einbilden, so war er nunmal eben. Doch je länger ich ihn nicht rief, umso angespannter wurde das Verhältnis zwischen uns. Ich wollte unsere Freundschaft nicht zerstören. Sei nicht so ein Feigling, Lucy! Die Hand, in der die Brille lag, fing an zu zittern. Ich wollte ihn sehen und doch wollte ich es nicht.

„Tor des Löwen, öffne dich! LOKI!“. Oh Gott, ich habe es getan. Mit einem Zwinkern materialisiert sich Loki vor mir. Für einen Moment war ich mir sicher, eine leichte Röte auf seinen Wangen wahrzunehmen, doch so schnell sie kam, war sie auch wieder verschwunden. „Also, Lucy“, sagt er in seiner gewohnten, lässigen Art, „willst du mich etwa verführen?“. Er grinst mich breit an. Da fällt mir auf, dass ich immer noch nur in ein Handtuch gewickelt bin. Ich kann spüren, wie mein Kopf feuerrot anläuft. „Du wartest hier!“ befehle ich ihm und springe auf, um mir frische Sachen zu holen. Doch mein Plan scheitert. Mal wieder packt mich der Schwindel, sodass Loki mich fangen muss.

Einen Moment hielt er inne und ich sah etwas in seinem Gesichtsausdruck, das mir so gar nicht gefiel. Er leidet. „Loki, was...“, setze ich an, doch er hält mir einen Finger an den Mund. „Du solltest lieber liegen bleiben, Prinzessin. Ich hole dir etwas zum wechseln“. Er bringt mir neue Kleidung und geht ins Nebenzimmer. Ich vergewissere mich, dass er nicht guckt und ziehe mich um. „Du kannst kommen“, rufe ich ihm halbherzig zu. Sein Schmerz scheint auf mich überzugreifen. Auch wenn er es versteckt, etwas beschäftigt ihn, doch mich beschleicht das Gefühl, dass es was mit mir zu tun hat.

Ich sitze auf dem Bett und warte, dass er zurückkommt. Mein Herz schlägt viel zu schnell. Als er wieder zu mir kommt, habe ich mich halbwegs beruhigt. Er greift sich einen Stuhl und setzt sich vor mich. Für einen Moment sehe ich ihn bloß an. Seine Augen sind so wunderschön, dass ich mich darin verlieren könnte. Kein Wunder, dass er so viele Frauen mit seinem Zwinkern um den Verstand brachte. Dieser Gedanke schlägt mir auf den Magen. Ich seufze.

„Lucy, warum hast du mich gerufen?“

„Warum habe ich deine Brille?“, frage ich gerade heraus, sonst wird das wohl nie was.

Einen kleinen Moment sieht er zu Boden, dann sieht er mich halb besorgt, halb leidend an. „Lucy, du warst gestern mit Natsu im Wald zu einem Job. Dir ist dort Schlimmes widerfahren und als ich kam, war es fast zu spät. Du hattest keinerlei magische Kraft mehr, ich trug dich aus diesem Magiezirkel hinaus an den Rand des Waldes. Ich muss dabei meine Brille verloren haben...“. Er schluckte schwer. „Es tut mir so leid! Wäre ich nur gekommen, bevor du deine Schlüssel verloren hast! Es ist alles...“, nun bin ich es, die ihm den Finger an den Mund hält. „Danke.. Du hast mich gerettet“. Ich ziehe seine Brille auf und zwinkere ihm zu. „Vielleicht sollte ich sie einfach behalten!“ lachte ich. Als ich sie ihm dann doch wiedergebe, lächelt er. Irgendwas stimmt nicht. „Dann gehe ich mal zurück. Es tut mir leid, Lucy“. „Wie schon gesagt, du hast mich gerettet, du brauchst dich nicht zu entschuldigen!“, ermutige ich ihn. Ich würde ihn gerne bitten zu bleiben, aber ich weiß nicht warum, deshalb lasse ich es. Jetzt wo er weg ist, fühlt sich mein Herz so leer an.
 

Natsu
 

Bevor ich mich wieder in meinen Gedanken verliere, stehe ich auf, um meine Wunde am Kopf zu betrachten. Sie blutet nicht mehr, sieht aber tief aus. Sie anzufassen traue ich mich nicht, da die Haut darüber sehr dünn ist. Ich hole mir ein großes Pflaster, mache eine Schicht Creme darauf und klebe es über die Wunde. Jetzt ab in die Gilde. Ich muss mit Natsu sprechen.

Auf dem Weg in die Gilde kann ich entspannen. Ich genieße die Sonne, die auf dem Fluss glitzert und denke nicht mehr an den Vorfall. Es war viel zu schnell vorbei. Ich öffne die Tür und sehe mich um. „Yo, Lucy“, kommt es von Gray, „was ist passiert? Natsu ist den ganzen Tag nicht hier aufgetaucht.“ „Er ist bestimmt müde, ich glaube, er hat die ganze Nacht auf mich aufgepasst. Ich hab nur leider fast keine Erinnerungen mehr, vermutlich ne Gehirnerschütterung…“. „Meinst du nicht, du solltest dich lieber noch ausruhen, Lucy?“, kommt es von Erza. Stimmt schon. „Ich möchte nach Natsu sehen.“ Ich überlege, ob ich sie frage, dass sie mich begleitet. Aber Natsu wird seine Gründe haben, weshalb er nicht hier ist. „Danach geh ich wieder nach Hause, versprochen“. Ich lächle sie an und beteuere, dass es mir schon besser geht, obwohl mir wieder mulmig wird. Schnell hier weg.

Natsus und Happys Haus liegt auf einem berg zwischen ein paar Bäumen. Eigentlich ist es sehr schön dort, doch die Hütte ist ziemlich heruntergekommen. Der Weg dorthin strengt mich ziemlich an, aber irgendwie schaffe ich es. Fast am Haus angekommen, fliegt mir Happy entgegen. Er sieht traurig aus. „Happy! Was ist los?“, frage ich ihn mitfühlend. Bestimmt hat Natsu seinen Fisch gegessen und sich nicht entschuldigt. Mit seiner Reaktion habe ich jedoch nicht gerechnet: er fliegt mir in die Arme und bekommt vor Schluchzen kaum Luft. „Irgendwas stimmt mit Natsu nicht! Er sieht überhaupt nicht gut aus und als ich ihn darauf angesprochen habe, schrie er mich an ich solle gehen.“ Das sah Natsu so gar nicht ähnlich, Happy ohne Grund so anzufahren. Wie konnte er seinem kleinem blauen Freund sowas nur antun! Dafür kriegt er jetzt erstmal eine Abreibung. „Keine Sorge Happy, ich rede mit ihm.“ Ich streiche ihm über den Kopf und setze ihn behutsam ab. Wütend stapfe ich Richtung Haus und Hämmere gegen die Tür.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2015-01-14T21:43:58+00:00 14.01.2015 22:43
Klasse Kapitel
Antwort von:  CelestialMage
15.01.2015 08:17
Freut mich, dass es dir gefällt :)


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