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Special Ark

von

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Getrennte Wege

Die nicht verschlossene Tür wurde ganz leise und vorsichtig beiseitegeschoben und das erste, was durch die entstandene Öffnung schaute, war der Lauf einer Handfeuerwaffe. Ein zweiter folgte dem Beispiel und erst als nichts geschah wagten es Ark und Leon, ihre Köpfe hindurch zu stecken. „Puh“, schnaufte der Detektiv erleichtert, „das war ganz schön eng und stickig da drin.“ „Ich bezweifle, dass der Gang für mehr als Wartungsarbeiten verwendet wurde“, mutmaßte Leon, ohne ihn anzusehen, „kein Wunder, dass den niemand sauber gehalten hat.“ Einige Kisten standen ihnen im Weg und sie schoben sich mit nicht gelinder Mühe daran vorbei. Einige niedrige Barrikaden waren ein zusätzlicher Indikator dafür, dass ihr Fluchtweg seit geraumer Zeit nicht mehr verwendet worden war.

 

Als sie endlich ihre volle Bewegungsfreiheit wiedererlangt hatten, klopften sie sich Spinnweben und Staub von der Kleidung und sahen sich um. Die Dunkelheit erlaubte nach wie vor keine sonderliche Weitsicht, doch etwas anderes erregte ihre Aufmerksamkeit. Ark schnüffelte argwöhnisch: „Pfui Teufel! Riecht nach Stall! Nach ... sehr lange vernachlässigtem Stall, wenn du mich fragst.“ Leon brummte nur und führte ihn bis an eine Wand, um sich an ihr entlang zu tasten. Bald fiel der Schein ihrer Lampen auf ein Hochstromaggregat und er presste die Faust auf den größten roten Knopf.

 

Wie sie es inzwischen gewohnt waren, dauerte es fast eine geschlagene Minute, bis sich das erbärmliche Flackern der Neonröhren an der hoch oben gelegenen Decke in einen einigermaßen beständigen Lichtschein verwandelt hatte. Und nun wies nicht nur der modrige, scharfe Gestank von Ammoniak darauf hin, dass an diesem Ort Tiere gehalten worden waren.

 

Sie ließen ihre Blicke durch die große, graue Halle schweifen. Ein langer Laufstall mit Hufgittern verlief an einer der Längsseiten, während jene gegenüber unter anderem komplett mit kleinen und größeren Käfigen zugestellt war. Zwei tiefe Gruben befanden sich rechts und links eines gewaltigen Eingangstors, welches sperrangelweit offenstand. Die Mitte der Halle war verbaut mit langen Reihen brusthoher Einzelboxen. Alles war entsetzlich verschmutzt und verkommen. Streu, Kot und Blut klebte an Boden und Wänden. Knochen, ganze kleine und große Skelette, Federn, Fell, Trümmerteile und Holzbruchstücke lagen verstreut.

 

Allerdings bewegte sich nichts davon und diese Tatsache gab ihnen Anlass, erleichtert aufzuatmen. Es sah nicht so aus, als gäbe es an diesem Ort untotes Leben.

 

Sie steckten die Waffen weg und Ark stupste den nackten Schädel eines Rindes mit der Fußspitze an: „Hier sind die Biester also hergekommen, was? Das ist tatsächlich ʼn Stall. Wofür zum Geier haben sie einen Stall gebraucht?“ „Nahrungsbeschaffung“, brummte Leon, definierte den Begriff aber nicht näher, „Die Herde muss durch dieses Tor in den Tunnel gekommen sein.“ „Weißt du, was mich stutzig macht?“, murmelte Ark und lugte über eine der Boxenwände, nur um die Nase zu rümpfen, als er einige halb mumifizierte Kälber dahinter erblickte, „Wie kommt es, dass sie uns auf dem Weg zum Büro nicht aufgefallen ist? Ich meine, wir sind geradewegs in ihre Richtung gestiefelt! Hätte uns eine solche Menge hungriger Rindviecher nicht sofort ins Auge stechen müssen?“ Der Agent legte nachdenklich eine Hand ans Kinn: „Ja. Und irgendwie kam mir der Tunnel auf dem Hinweg auch weniger tief vor.“ Er sah stirnrunzelnd zur Seite: „Ich glaube, das Tor hat sich während unserer Rast geöffnet. Dadurch sind sie in den Tunnel gelangt und uns in die Quere gekommen.“ „Ja“, schnaubte Ark, „das denke ich auch. Und es macht mich derbe nervös.“

 

„Warum?“

 

„Ist das dein Ernst? Wir dringen unerlaubt in eine Basis zur Entwicklung bioorganischer Massenvernichtungswaffen ein und werden praktisch beim Übertreten der Türschwelle geradewegs zum Müll gekehrt. Danach werden wir von einem verflixt flinken Schatten, den wir nicht identifizieren können, in eine Fütterungskammer gelockt, in der ein Zombie auf uns wartet, der den Überraschungseffekt auf seiner Seite hat, durchqueren dann eine Strecke, die mit fast hundertprozentiger Sicherheit verlassen ist, nur um auf dem Rückweg in eine Meute ausgehungerter menschenfressender Bestien zu stolpern, die uns auf direktem Weg und ohne Ausweichmöglichkeiten in einen Hochofen treiben, dem wir nur mit vereinten Kräften und dem unverschämten Glück, Kenntnisse über einen Notausgang zu besitzen, die in einem unscheinbaren Privatnotizbuch niedergeschrieben waren, in letzter Sekunde entkommen können. Leon. Etwas ist uns auf den Fersen. Und es will uns tot sehen.“

 

Ark runzelte die Stirn, als das leise Kichern seines Partners die Luft erfüllte. Leon strich sich die Haare zurück und schüttelte mitleidig den Kopf: „Hah ... Oh, Ark, du bist wirklich paranoid.“ Eine Augenbraue hob sich, als der Detektiv pikiert erwiderte: „Begründet misstrauisch ist wohl der passendere Ausdruck. Und was ist daran so witzig?“ „Sieh dich doch um“, Leon breitete die Arme aus, „Ich gebe ja zu, es steckt wesentlich mehr Leben in diesem Gemäuer, als die D.S.O. vermutet hat, aber alles, mit was wir bisher konfrontiert wurden, sind Wespen, Kühe, ein Zombie – ein Zombie, Ark – und der bloße Hinweis auf eine Ansammlung wandelnden Grünzeugs. Und auch, wenn ich zugeben muss, dass die Bedrohung durch diese Aspekte keine geringe ist, bezweifle ich stark, dass sie alle zusammen genug Intelligenz besitzen, um uns Fallen zu stellen.“

 

Ark musterte ihn misstrauisch: „... Machst du dich über mich lustig?“ Der Agent schnaufte und schüttelte müde den Kopf: „Ach, komm schon. Selbst du musst einsehen, dass unser ganzes Pech eher auf unser eigenes Ungeschick zurückzuführen ist als auf irgendeine unbekannte Macht! Ich habe es von Anfang an gesagt, wir haben die Situation einfach unterschätzt, okay? Deswegen sind wir unvorsichtiger vorgegangen, als es die Umstände eigentlich verlangt hätten, was uns zu unserer derzeitigen Lage zurückführt. Wir müssen ab jetzt einfach mehr achtgeben, dann wird sich alles regeln.“ Ark warf verzweifelt die Hände in die Luft: „Du sagst das Eine und tust das Andere! Du unterschätzt die Situation weiterhin, kapierst du das nicht?! Sieh dir doch mal unsere Untersuchungsergebnisse an! Wir sind seit Stunden hier und haben noch nicht eine wirklich brauchbare Information über die Vorkommnisse gefunden! Alles, was wir haben, sind die wenig vertrauenswürdigen Eindrücke zweier durchgeknallter Arbeiter und die Liste des Abfalls! Wir wissen nicht, wem die Anlage gehört hat, wir haben keine Ahnung, wer die Verantwortlichen für diesen Schlamassel sind und was mir wirklich Bauchschmerzen bereitet, ist, dass wir keinen blassen Schimmer haben, was in diesem Bunker denn nun wirklich erforscht wurde! Das Hauptprojekt, Leon! Alles, was uns bisher über den Weg gelaufen ist, war doch nur Kleinvieh!“

 

„Was ist mit dem T-103?“

 

„Hatte doch schon bei der Gründung das Haltbarkeitsdatum überschritten! Leon, denk nach! Wir sind eingetroffen, haben ein paar Schritte getan und sind direkt auf einer Etage gelandet, auf der es Tonnen von Möglichkeiten gibt, uns den Garaus zu machen!“

 

„Das war nur Zufall. Die Treppe war einfach zu alt, um uns zu halten.“

 

„Ich gebe zu, dass hier nichts mehr zum neuesten Modell gehört, aber glaubst du im Ernst, ich hätte dich darauf herumtoben lassen, wenn sie mir so dermaßen zerbrechlich vorgekommen wäre? Hättest du darauf herumgetobt, wenn sie dir zerbrechlich vorgekommen wäre? Kommt es dir kein bisschen spanisch vor? Und nein, ich meine nichts mit Illuminados. Was ist ... was ist, wenn da jemand nachgeholfen hat? Jemand, der uns daran hindern wollte, dieses bestimmte Stockwerk zu untersuchen? Jemand ... oder etwas.“

 

Leon blickte eine Zeitlang ins Leere und ließ sich Arks Logik durch den Kopf gehen, doch er erkannte nichts anderes als übersensible, an der Haaren herbeigezogene Hysterie. Seufzend winkte er ab: „Das sind doch nur Mutmaßungen, die du mit nichts belegen kannst. Die Sachen mit dem Passwort und dem Hebel im Kultivierungsraum waren meine Schuld. Da hatte mit Sicherheit kein ominöser Dritter die Hände im Spiel.“

 

„Dagegen habe ich auch nichts einzuwenden. Aber der ganze Rest dieser ‚Pannen‘ ...“

 

Leon riss der Geduldsfaden: „Verdammt nochmal, hör auf mit deinen Verschwörungstheorien! Dieser Ort ist gefährlich, ganz ohne Frage, aber zu denken, dass ein überdurchschnittlich intelligentes Forschungsobjekt über zehn Jahre lang nicht nur überlebt, sondern auch die Füße stillgehalten hat, ist absolut lächerlich! B.O.W.s sind nicht dafür geschaffen, subtil zu agieren! Mach endlich die Augen auf!“ Auch der Detektiv wurde laut, als er begriff, dass seine Einwände bei seinem anscheinend schon viel zu abgehärteten Freund auf taube Ohren stießen: „Ich habe sie sperrangelweit auf! Und alles, was ich sehen kann, sind zwei unbequeme Schnüffler, deren Einmischung eine ernstzunehmende Bedrohung darstellt und die vorteilhafterweise noch Vorspeise, Hauptgang und Dessert in Einem sind! Wenn wir uns unserer Rolle in diesem Spiel nicht langsam bewusst werden, werden wir unsere Lage nie korrekt einschätzen können, Leon! Wenn sich hier jemand blenden lässt, dann bist du das! Du bist derjenige, der sich rückhaltlos auf die Ergebnisse eines über einen Tag alten, von unabhängigen Dritten durchgeführten Scans verlässt! Deine geliebte D.S.O. hat nichts erwähnt von einer Hundertschaft fleischfressender Kühe, oder?!“

 

„Hör auf damit, der D.S.O. die Schuld in die Schuhe zu schieben!“

 

„Ich schiebe niemandem Schuld in die Schuhe, Herrgottnochmal! Ich versuche gerade, zu verhindern, irgendjemandem Schuld in die Schuhe schieben zu müssen! Ich zähle nur Fakten auf, Fakten, die du offensichtlich auf Teufel komm raus übersehen willst!“

 

„Das sind keine Fakten! Du schraubst dir nur einfach ein paar dumme Zufälle zu einem Luftschloss zusammen, das jedwedem vernünftigen Fundament entbehrt!“

 

„Diese ‚Zufälle‘ nennen sich in Fachkreisen Indizien, Leon. Indizien sind keine Beweise, aber gehäuft sind sie durchaus in der Lage, das Bild des Tathergangs zusammenzufügen! Ich rede von Intuition, einem Konzept, welches du anscheinend bei deiner Anabolikabehandlung abgelegt hast!“

 

„Deine Intuition ist deutlich geprägt von einem ganzen Bataillon von Ängsten, Ark! Wie viele deiner Phobien spielten bei deiner ach so nüchternen Beurteilung eine Rolle?!“

 

„Ich kann durchaus zwischen Neurose und gesundem Menschenverstand unterscheiden, herzlichen Dank. Du hast mal gediegenen Polizeiinstinkt besessen, mein Freund, wann ist er dir abhanden gekommen, hm?“

 

„Bin ich vielleicht derjenige gewesen, der sich von den wirklich wichtigen Fällen zurückgezogen hat?! Bin ich es gewesen, der feige den Schwanz eingezogen hat und sich hinter der Fassade einer spießbürgerlichen Privatdetektei verkrochen hat?!“

 

„Ich wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden mit Blut und Eingeweiden! War das tatsächlich zu viel verlangt?!“

 

„Du hattest eine Verpflichtung!“

 

„Ich hatte einen Scheißdreck! Ich habe den Job erledigt, den du mir erteilt hast und danach wollte ich nichts mehr mit Untoten am Hut haben! Und jetzt sieh uns an! Du hast mich schon wieder in die Scheiße geritten! Muss ich erst in meinen eigenen Därmen liegend verrecken, ehe du zufrieden bist?!“

 

Beide hatten im Laufe der Auseinandersetzung zu schreien begonnen, doch erst Arks Ausbruch war so laut, dass seine Stimme von den Tunnelwänden widerhallte. Es brachte Leon zum Schweigen, der nur schweratmend die Zähne aufeinander presste. Das Problem war, dass Ark mit seinem Vorwurf nicht ganz unrecht hatte. Wäre alles nach Plan verlaufen, hätte er den unerwarteten Gefahren der Anlage allein gegenübergestanden. Und das, obwohl Leon nicht gelogen hatte, als er ihm gesagt hatte, dass es gute Gründe für die Einführung von Zweierteams gab. Sie alle hatten sich von dem Alter der Anlage täuschen lassen. Aber war das wirklich ein Grund, gleich den Teufel an die Wand zu malen?

 

Er stöhnte gereizt. Dies war definitiv nicht der richtige Zeitpunkt zum Streiten. „Hör zu, lass uns erstmal-“, begann er deshalb, doch er konnte den Satz nicht zu Ende führen, denn er wurde rüde unterbrochen. Von einer geballten Faust, die mit übernatürlicher Kraft ungebremst mit seiner Schulter kollidierte und ihn meterweit zur Seite schleuderte, bis er über den Rand einer der Gruben purzelte und verschwand. „LEON“, schrie Ark ihm schockiert hinterher, konnte ihm jedoch nicht zu Hilfe eilen, da ihm der voll ausgereifte Bodycheck eines T-103 entgegenkam.

 

Sie hatten sich so sehr gezankt, dass sie nicht einmal das Stampfen eines anrückenden Tyrants mitbekommen hatten!

 

Er wich ihm mit einer flinken Rolle aus und prallte gegen eine der Boxenwände. Zähneknirschend glitt sein Blick zu der viel zu weit entfernten Grube. Dem Weg nach zu urteilen, den er sich überschlagend zurückgelegt hatte, hatte die B.O.W. Leon voll erwischt – noch dazu unerwartet – und Ammoniak hatte den unangenehmen Nebeneffekt, Bewusstseinsstörungen zu verursachen. Wenn er nicht wollte, dass sein Freund kläglich in Gülle ersoff, hieß es jetzt also schnell handeln. Sehr schnell.

 

Kaum hatte er es gedacht und mit der Hand Richtung Schrotflinte gegriffen, platzte keine zehn Meter neben ihm die Wand auf und mehr schwere, dumpfe Schritte erklangen.

 

Seine Pupillen huschten hin und her, während er vorsichtig ein paar Schritte zurücktrat: „Verstehe. Einem von euch habe ich es zu verdanken, in diesem Höllenloch festzusitzen. Wer war also so blöd, sich bei der Jagd fotografieren zu lassen, hm?“ Die B.O.W.s antworteten nicht. Natürlich nicht, sie waren nicht dafür konzipiert, gepflegte Unterhaltung zu führen. Sie stampften nur wort- und ausdruckslos auf ihn zu, in Seelenruhe, als waren sie sicher, ihre Beute früher oder später zwischen sich und einem harten Untergrund, vorzugsweise den eigenen Handflächen, zerquetschen zu können. Ganz so, wie er es von ihnen in Erinnerung hatte. Woran er sich nicht erinnerte, waren pechschwarze Augen anstelle eines erdrückenden Weiß. Was hatte es nur mit diesem speziellen Merkmal auf sich? Er machte sich eine gedankliche Notiz, dieser Frage bei nächstbester Gelegenheit nachzugehen, doch zu mehr hatte er keine Zeit, denn er musste einem weiteren Bodycheck ausweichen und gleich darauf den Kopf einziehen, um sich von einem mächtigen Schwinger nicht enthaupten zu lassen. Der Schlag zerschmetterte stattdessen einen mannshohen, stabilen Eisenkäfig und er entschied, dass diesen Gegnern volle Aufmerksamkeit gebührte. Sein Gesicht verzog sich zu einem humorlosen Grinsen: „Tja, wenn ihr mir den Schuldigen nicht freiwillig ausliefert, muss ich mich wohl um euch alle drei kümmern, was?“ Er zog die Flinte aus dem Halfter und legte an. Es war wohl Zeit, etwas für sein Geld zu tun, nachdem er die Monster mit seinem Gebrüll angelockt hatte.

 

Der erste Schuss ging ins Leere, weil er in seiner Hast den Abzug betätigte, als die Waffe nur grob in die Richtung des Ziels wies. Ark fluchte in sich hinein, als im Anschluss nur noch stumpfes Klicken ertönte. Er hatte versäumt, sie nach der Flucht aus der Müllverbrennung nachzuladen. Ein Anfängerfehler, der schon weitaus gediegeneren Kämpfern das Leben gekostet hatte!

 

Er rannte los in die temporäre Deckung eines großen Stapels Holzkisten hinein, riss sich seinen Rucksack vom Rücken, förderte so schnell er konnte so viel Schrotmunition zutage, wie seine Jackentaschen fassten und stopfte sie hinein. Sie begannen derweil, die Barriere zu zertrümmern.

 

Er schnallte sich den Rucksack wieder um, rammte eine Handvoll Patronen in das Magazin und schoss dem ersten Gegner, der durch die unterste Kiste direkt vor ihm brach, geradewegs in den Kopf. Das Monster machte mit der ihnen typischen gespenstischen Gleichgültigkeit einen Schritt zurück und Ark nutzte die Chance, zwischen ihm und dem anrückenden zweiten Feind hindurch zu schlüpfen. Danach gab er Fersengeld, bis er sich weit genug entfernt wähnte. Er schwang herum, schnitt eine Grimasse, als er erkannte, dass sie bereits wieder auf halbem Wege zu ihm waren und drückte in schneller Abfolge ab.

 

Er wich dem Sturmangriff der beiden Vorderen seitlich aus und wäre dabei beinahe über einige umherliegende Eimer gestolpert, konnte sich aber gerade noch fangen und dem Hinteren die letzten beiden Ladungen verpassen. Wieder rannte er so schnell ihn seine Beine trugen davon, weg von ihnen, während er das Gewehr nachlud.

 

Genau so, Thompson. Abstand gewinnen. Schießen. Nachladen. An nichts anderes denken. Vor allem nicht an Leon, der vielleicht schon ... Nicht denken. Du schaffst das schon. Und rechtzeitig.

 

Abstand. Schießen. Nachladen.

 

Abstand. Schießen. Nachladen.

 

Die Strategie war fast lächerlich simpel, doch wie er zufrieden feststellte, verfehlte sie auch diesmal nicht ihren Zweck, denn nach nervenaufreibendem Hin und Her sank einer der Gegner endlich totenstill auf die Knie und fiel vornüber zu Boden. Ark riss die Flinte hoch, stürzte sich zur Seite, um dem Angriff eines der anderen zu entgehen, der gleichmütig über den gefallenen Kameraden hinweg stampfte, rannte geduckt um eine Box herum und rollte sich in den Schatten einiger gegenüberliegender Holzkisten.

 

Mit angehaltenem Atem beobachtete er, wie die Monster an seinem Versteck vorbeizogen. Einige Schritte weiter knallte und prasselte es laut und er vermutete, dass sie auf der Suche nach ihm damit begonnen hatten, wahllos Innenausstattung zu zerstören. Im Moment besorgte ihn das nicht, da sie sich langsam, aber sicher von ihm entfernten. Doch er wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie ihr ausgeprägter Geruchs- und Gehörsinn wieder zurück auf seine Fährte gelockt hatte. Er musste sich beeilen! Er lehnte den Hinterkopf an das Holz und zwang sich, tief und gleichmäßig zu atmen, um seine unterversorgten Muskeln zu entspannen.

 

Diese Bastarde hielten mehr aus, als er in Erinnerung hatte. Wesentlich mehr. Er hatte über zwei Dutzend Patronen verschießen müssen, ehe der Erste von ihnen das Zeitliche gesegnet hatte und er war sich auf die Schnelle nicht sicher, wie viele ihm noch zur Verfügung standen. Seiner Schätzung nach steckte noch einmal dieselbe Menge in seinen Taschen und etwas mehr davon im Rucksack.

 

Doch was, wenn diese drei nicht die einzigen T-103 im Komplex waren? Was, wenn seine Vermutung zutraf und sich ihnen ein noch viel weiter entwickelter, stärkerer Tyrant-Typus entgegenstellte? Die Schrotflinte war ihre durchschlagskräftigste Waffe und deshalb erschien es ihm unklug, all die verbliebene Munition in die Körper hoffnungslos veralteter Modelle zu pulvern – so eigenartig aktualisiert sie auch erscheinen mochten. Es musste eine geeignetere Methode geben.

 

Er lugte aus seinem Versteck heraus und sah, wie sie die Boxen Richtung gegenüberliegender Längsseite umrundeten. Erleichtert nahm er zur Kenntnis, dass sie der Grube, in der Leon verschwunden war, keinerlei Beachtung schenkten. Mit seinem ganzen Selbst betete er dafür, dass ihr Inhalt nicht tief reichte und alles, worüber sich der Agent später würde beschweren können, eine ruinierte Frisur und Tage anhaltender, unangenehmer Körpergeruch waren. Verzweifelt suchend sah er sich um.

 

Kleinere Fahrzeuge und ein Traktor standen herum, doch er war sich ziemlich sicher, dass über die Jahre jedwede Form von Sprit aus den Tanks verdunstet war und ein Versuch, sie zum Laufen zu bringen, nur aufgescheuchte Feinde nach sich ziehen würde. Alles, was auch nur ansatzweise als Waffe durchging, waren die diversen landwirtschaftlichen Werkzeuge.

 

Die beiden T-103 rumorten inzwischen auf der anderen Seite herum.

 

Keine andere Wahl. So leise wie möglich schlich er aus dem Versteck, immer darauf bedacht, geduckt zu bleiben und den Kopf nicht über die Trennwände zu heben, und sammelte alle Mistforken, Spaten und Heugabeln ein, die er finden konnte. Als er in eine der Breitseiten spähte, erblickte er einen Gabelstapler, dessen Frontlader etwa auf Höhe seines Scheitels eingestellt war und hielt inne. Das bedeutete, dass er den Gegnern etwa auf Brusthöhe ...

 

Ein weiterer Knall schreckte ihn auf und er huschte eiligst los. Keine Zeit für penible Berechnungen. Sollte sein „Plan“, wenn man diese aus höchster Not provozierte Fantasterei als solchen bezeichnen konnte, erwartungsgemäß nicht funktionieren, konnte er noch immer auf Schrot zurückgreifen, weise Voraussicht hin oder her. Er war inzwischen froh, dass sie sich ihm in einem Stall entgegengestellt hatten, denn es machte ihm leicht, Stricke, Ketten und Stahlseile für seine Zwecke aufzufinden. In aller Eile bereitete er den Stapler vor, mit einem Ohr stets der unaufhaltsam näher rückenden Geräusche haltloser Zerstörung gewahr.

 

Gerade hatte er das letzte Strick angezogen, als es hinter ihm krachte und schepperte. Mit einem zitternden Atemzug drehte er sich um. Eines der Monster hatte ihn gefunden.

 

Perfekt.

 

Es kam mit dieser nervenzerreißenden Ruhe auf ihn zu, die in jedem Betrachter instinktiv sofortigen Fluchtreflex auslöste, doch Ark kämpfte tapfer gegen das Bedürfnis an. Wenn er das Angriffsmuster dieser B.O.W.s korrekt studiert hatte, musste sein Plan zumindest bis zu diesem Aspekt reibungslos aufgehen. Nur noch wenige Meter trennten die Feinde voneinander. Und dann entfuhr Ark ein leises triumphales „Ja!“ als der T-103 die Schulter vorschob, das Haupt senkte und sich in einem Sprint kopfüber voranstürzte.

 

Geradewegs in das Arsenal speerartig an den Frontlader geschnürter Geräte hinein, auf die Ark den Zugang im letzten Augenblick mit einem Hechtsprung zur Seite freimachte.

 

Einige morsche Stiele zerbarsten splitternd beim Aufprall, manche Eisenteile bogen sich zur Seite oder fielen scheppernd zu Boden und im ersten Moment befürchtete er, dass der Rost sie zu stumpf gemacht hatte, um dem Druck standzuhalten, doch die meisten der wartenden Zinken durchbohrten den grauen Schädel wie weiche Butter und ragten blutbesudelt zu Hinterkopf und Schulterblättern heraus. Der Gabelstapler bäumte sich durch die Wucht leicht auf und das Monster blieb reglos stehen, bis seine Arme auf einmal wie Gelenke ohne Hydraulik erschlafften und kraftlos von den Schultern herabbaumelten.

 

Für einige Sekunden hörte Ark nichts anderes als den eigenen Herzschlag. Dann weiteten sich ungläubig seine Augen. Es hatte ... funktioniert? Diese völlig kindische, alberne Allerweltsfalle hatte tatsächlich ...

 

„WOAH!!!“

 

Er schrie erschrocken auf, als sich ein Schatten über ihn legte und er sich eben noch unter der schwingenden Faust her ducken konnte. Nachdem er ein Problem relativ mühelos hatte ausschalten können, hatte er das letzte doch glatt vergessen!

 

Er sprintete den Gang wieder hinauf, an der aufgespießten B.O.W. vorbei, rannte die komplette gegenüberliegende Seite hinunter und wagte es erst am Ende wieder, sich umzudrehen und das Feuer zu eröffnen. Diese Mistkerle waren nicht nur stärker, sondern auch flinker als die ihm bekannten T-103, und so hatte er nicht einmal genügend Zeit dafür, ein Magazin leerzuschießen, ehe ihn der Feind erreicht hatte und er erneut fliehen musste. Er schoss die letzten beiden Patronen blind über die Schulter in der Hoffnung, wenigstens irgendeinen Teil des mutierten Körpers zu treffen und ihn zumindest für Sekundenbruchteile zu verlangsamen und lud dann im Laufen durch.

 

Dicht vor dem Gabelstapler schwang er herum und feuerte bis zum leeren Klicken, ehe er zur Seite stürmte und das Wesen hinter sich in die stümperhafte und doch so effektive Konstruktion preschen ließ. Scheppern, ohrenbetäubendes Knallen und ein dumpfes Knirschen verrieten ihm, dass der Gegner sich nicht damit aufgehalten hatte, seinen verendeten Kameraden beim Ausgraben aus dem Gerümpel pietätvoll zu umgehen. Er lief zur Mitte der Längsseite, drehte sich um und zielte. „HEILIGE SCHEISSE“, entfuhr es ihm im nächsten Moment, als er schräg von sich zerfetzte Teile der Trennwände durch die Luft fliegen sah. Seinen guten Reflexen hatte er es zu verdanken, dass er sich dem quer durch die Boxen geradewegs auf ihn zu walzenden Feind noch rechtzeitig zuwenden konnte. Er drückte ab, so viel das Magazin hergab und wich ihm in letzter Sekunde aus, um ihn in die hinter ihm stehenden Käfige rauschen zu lassen. Als er dabei an die nebenstehende Boxenwand prallte, dachte er nicht darüber nach, sondern sprang einfach nur ab und kletterte hinüber, während er hinter sich das Monster die Faust aus der bröckelnden Wand ziehen hörte. Vier Hürden weiter machte er einen gediegenen Seitenschritt, lud nach, legte das Gewehr an und musste genau zwei Sekunden warten, ehe er die Wände bersten hörte und der Gegner dicht an ihm vorbei durch einige Fässer hindurch erneut gegen die Mauer rannte.

 

Ark erlaubte ihm nicht, sich neu zu orientieren und schoss ihm in den Rücken. Dann rutschte er rücklings in die entstandene Schneise, wich während des erneuten Nachladens langsam zurück und zielte auf den sich ihm ebenso langsam zuwendenden Kopf des Monsters. Doch endlich, nach wenigen Schritten, kaum dass es die Verfolgung wieder aufgenommen hatte, schwankte es, sackte zu Boden und blieb reglos liegen. Die Flinte hielt nur noch einen Schuss, den letzten, den Ark auf die Schnelle aus seiner Tasche hatte ziehen können. Er senkte die Waffe nicht, als er den angehaltenen Atem entließ, zögerlich auf das totenstille Wesen zutrat und es misstrauisch mit der Fußspitze an stupste. Es rührte sich nicht mehr und er hätte sich beinahe seinen urplötzlich wackligen Knien ergeben, wäre ihm nicht ein beunruhigender Gedanke durch den Kopf geschossen.

 

‚Leon!‘

 

Er spurtete los, heraus aus der Box in den Gang hinein, um endlich seinen Freund aus der tödlichen Grube zu retten.

 

Und rannte ungebremst in eine von links hervorschnellende Pranke. Die Flinte entglitt ihm, als seine Hände vor Schreck empor zuckten und ihm blieb augenblicklich die Luft weg, als sich kalte Finger um seine Kehle schlossen. Seine Füße verloren jeglichen Bodenkontakt und mit einem eisigen Schauer starrte er direkt in zwei nachtschwarze Augen. Oder besser, ein Auge, denn das andere war durchbohrt vom rostigen Dorn einer Mistgabel und auch einige andere blutleckende Löcher im Oberkörperbereich der Kreatur wiesen sie als jene aus, die er so trickreich ausgeschaltet geglaubt hatte.

 

Das Biest war noch am Leben?!

 

Hustend kratzte er über das steife Handgelenk und stieß das letzte bisschen Sauerstoff in einem erstickten Keuchen aus, als es ausholte und ihn mit Nachdruck auf den schmutzigen Boden der Box zurückwarf. Arks Sicht wechselte von gestochen scharf zu verschwommen und verdunkelte sich dann zusehends. Der T-103 hob einen Fuß, um auf ihn zuzugehen und einen massigen Arm, um ihm mit einem mächtigen Schlag den Brustkorb zu zertrümmern.

 

Ein Schuss ertönte und der ausdruckslose Kopf ruckte zur Seite. Ein zweiter, dritter und vierter folgten, die sich ihm durch die Schädeldecke bohrten.

 

Und dann zog Leon das Magazin seiner Pistole so schnell durch, dass man die Intervalle kaum noch hören konnte.

 

Der Feind wandte sich ihm zu, doch Schussfrequenz und Durchschlagskraft der Waffe ließen ihn immer wieder zusammenzucken oder gar einen Schritt zurückweichen, sodass er nur quälend langsam vorwärtskam. Sie war nicht so potent wie Arks Schrotgewehr, doch hatte Leon den Überraschungsmoment auf seiner Seite und erfreute sich wesentlich kürzerer Ladezeiten, und so hatte der sowieso schon stark angeschlagene T-103 schließlich das Nachsehen. Nach dem dritten verschossenen Magazin ging er endlich tonlos zu Boden.

 

Leon keuchte angestrengt und kniff die Augen zusammen, als ihm stechender Schmerz durch die Schläfen fuhr. Er wusste ziemlich genau, wann eine B.O.W. ihr untotes Leben ausgehaucht hatte, und so hielt er sich nicht damit auf, dies zu überprüfen. Stattdessen taumelte er hastig um die Ecke und starrte auf seinen Freund hinab, der sich zwischenzeitlich stöhnend aufgesetzt hatte. Eine Weile ächzten sie um die Wette, Ark wegen der Anstrengung, Leon wegen der drückenden Schmerzen in Brustkorb und Schädel, ehe der Agent den Kampf aufgab und sich stöhnend neben ihm zu Boden sinken ließ. Ark ließ sich ein Stück zurück in seinen Rücken fallen, wo er sich – ein paarmal mühsam hustend – anlehnte und versuchte, seinen rasenden Puls wieder unter Kontrolle zu bringen: „A... alles klar bei dir? Ich hab schon ... befürchtet, du seist längst ... ʼne Wasserleiche! Nur eben in Gülle eingelegt ...“ Er kicherte schwach.

 

Schnaufend dachte Leon an die Grube, aus der er eiligst geklettert war, nachdem er aufgewacht war und die heftigen Kampfgeräusche vernommen hatte: „Hatte wohl unverschämt ... Dussel. Das Ding war leer, bis auf ein ... paar kleine Rückstände. Und die sind über die Jahre total eingetrocknet. Also keine ... Lachnummer für dich, tut mir echt leid.“ Ark erwiderte brummend: „Das Lachen wäre mir wahrscheinlich sowieso im Halse steckengeblieben ...“ Leon kicherte nur. Er spürte die Wärme ihrer Körper seine Gänsehaut vertreiben und murmelte: „Weißt du, der ... Letzte, der sich so an mich gelehnt hat, ist ... noch im selben Einsatz getötet worden ...“ Dies entlockte dem Detektiv ein zynisches Schnauben: „Ich hab schon ... immer gewusst, dass du ʼne Glücksfee bist, Leon.“ Sie lachten beide los, doch es war kurzlebig, rangen sie doch noch immer mühsam um Atem. Ark fischte in seiner Brusttasche herum und förderte das Päckchen Zigaretten zutage. Er steckte sich eine in den Mund und klopfte den Rest der Taschen nach seinem Feuerzeug ab, bis er sich erinnerte, dass er es im Kampf gegen die Wespen weggeworfen hatte. Er knurrte unwillig. Jetzt wünschte er sich, versucht zu haben, etwas weniger theatralisch abzudanken.

 

„So hat es eigentlich nicht laufen sollen“, seufzte er, „ich hätte eigentlich dir in letzter Sekunde den Arsch retten sollen, nicht umgekehrt!“ Er stieß sich ab, drehte sich um, legte seinen Rucksack ab und kramte zwei Erste-Hilfe-Sprays heraus, von denen er Leon eins reichte. Dieser schüttelte frustriert den Kopf, während er sich damit erfrischte: „Ist das echt so wichtig? Einer passt auf den anderen auf. Sich gegenseitig aus dem Schlamassel ziehen. So läuft das unter Partnern, Ark.“ Ihre Mundwinkel kräuselten sich hauchzart empor. Leon hielt Ark verschmitzt grinsend eine Faust entgegen und der Detektiv schnaufte hilflos, als er seinen Arm ausstreckte, um die Geste zu erwidern.

 

Es ging so schnell, dass Leon noch immer an Ort und Stelle harrte, als er Arks Schrei schon zur Rechten verhallen hörte.

 

Ein großer, dunkler, rasant vorbeijagender Schatten hatte dessen Arm in einem breiten Maul geschnappt und zog ihn nun unter lautem Protest mit sich den Gang hinunter. Die Information hatte kaum Leons Gehirn erreicht, als er schon aufgesprungen war und die Verfolgung aufgenommen hatte. Er sah, wer Ark da mit sich herumschleppte und wurde leichenblass. Es war eine Dryade. Blitzschnell zog er seine Pistole, zielte auf die Pflanze und drückte ein paarmal ab, doch sie krabbelte völlig unbeeindruckt um die Ecke. Möglicherweise befand sich nur ein fester, verwundbarer Kern in all dem wuchernden Gestrüpp und offensichtlich lag dieser nicht dort, wo er sie getroffen hatte. Weiter nach oben konnte er aber nicht zielen, ohne zu riskieren, Ark zu verletzen.

 

Er schlitterte hinterher um die Ecke und sah Mann und Monster hinter einem Kistenstapel verschwinden. Sein Freund rief frenetisch nach ihm und Schuldgefühle drehten ihm den Magen um. Er kam gerade noch rechtzeitig, um die Dryade in einen Fahrstuhlschacht rauschen zu sehen. Er stürmte ebenfalls zu den verbeulten, halb offenstehenden Türen und hechtete hindurch. Da sie sich auf der untersten Etage befanden, landete er dabei auf festem Grund und riss sofort die Pistole hoch in die Richtung, aus der das Geräusch tausender raschelnder Füßchen erklang. Die Dryade kroch den breiten Fahrstuhlschacht hinauf, noch dazu mit einer Leichtigkeit, die Leon augenblicklich begreifen ließ, dass er sie nicht mehr einholen konnte.

 

Entsetzt und hilflos sah er ihr nach und direkt in Arks bleiches Gesicht. Der Detektiv begriff seine Lage ebenso schnell und Leon sah mit wachsender Verzweiflung den Kampf aus den braunen Augen schwinden. Und dann verschwanden Jäger und Beute in der Dunkelheit. Leons Hand fuhr zu seinem Headset und er schrie fast panisch hinein: „ARK! Untersteh dich, so einfach aufzugeben! ... Ark, hörst du mich?! Bleib in Verbindung! ... Ark?! ... ARK!“ Doch er erhielt keine Antwort.

 

Noch lange starrte er wortlos hinauf, ehe ihm seine Beine den Dienst versagten, er rücklings gegen die Türen wankte und langsam daran zu Boden rutschte.



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