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Kindersegen

Schuldig x Ran
von

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-Ayas POV-
 

Wütend stand ich in dem Krankenzimmer und wusste nicht ob ich mich erneut darüber ärgern sollte, mein Katana in meinem Zimmer gelassen zu haben. Ich entschied mich dafür froh über diese Entscheidung zu sein, da ich sonst noch meine Rache an ihm vollziehen würde. Ein Blutbad im Krankenhaus wäre sicher unklug.

//So ein artiges Kätzchen!//, hörte ich in meinem Kopf und ein tödlicher Blick von mir schoss auf den Deutschen zu. Dieser griff sich an die Kehle und röchelte übertrieben, ehe es in ein Lachen um schwang. Er nahm seine Hand von seinem Hals und lachte mich mit voller Kehle aus. Ich biss meine Zähne aufeinander. Dieser Kehl reizte mich bis aufs Blut. Ich ballte meine Hand zur Faust und lies ein kurzes, jedoch dunkles Knurren verlauten. Schuldigs Lachen erstarb und er wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.

„Ist ja schön, dass ich dich so unterhalte.“, schnaubte ich und er nickte.

„Köstlich!“, spottete er und blickte mich erneut mit seinen überheblichen Blicken und diesem höhnischen Lächeln an. Er wurde ruhiger. Eine Ruhe, die ich nur zu gut kannte. Mastermind war zurück. Ich war mir sicher, er hatte schon einen Plan, wie er versuchen würde zu flüchten. Ich überlegte nur kurz, ob es gut war diesen Mann in die Enge zu treiben.

„Schwarz existiert nicht mehr!“, meinte ich knapp und beobachtete den Telepaten genau.

Sein Blick wurde klarer und sein Grinsen dunkler. Eine Reaktion, die ich nicht verstand.

„Gefangen?“, fragte er fast schon gelangweilt, doch seine Blicke schienen zu lauern.

„Tod.“, erwiderte ich kalt und erntete ein knappes Nicken.

„Da habe ich ja richtiges Glück.“, kam es spöttisch von ihm.

//Komm zu mir, Kitty und ich bedanke mich ausgiebig!//, lockte er in meinen Gedanken und für einen Moment war ich verführt auf ihn zuzugehen.

/Vergiss es!/, schnaubte ich harsch in meinen Gedanken und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Dann sag mir doch mal, welche Optionen ich deiner Meinung nach habe!“, forderte Schuldig und aus dem Augenwinkel sah ich ihn an. Sein Blick verriet mir, dass er die Oberhand in diesem Gespräch hatte. Sollte er das ruhig glauben.

„Du kannst dich stellen und alle Verbrechen gestehen …“, begann ich und wurde unterbrochen.

„Und diesen tollen Körper im Knast verrotten lassen? Keine Option für mich. Weiter!“, befahl er und ich konnte ein Knurren nur knapp unterdrücken.

„Ich kann dich auch gleich hier töten!“, bot ich zischend an. Schuldigs Augenbraue hob sich synchron mit seinem Mundwinkel.

//Womit?//, spottete er.

//Dein Salatmesserchen ist nicht in der Nähe!// Ich wand meinen Blick ab um mich zu beruhigen. Dennoch ging ich in Gedanken die Gegenstände im Raum ab und überlegte mir, wie ich es schnell zu Ende bringen konnte. Diese Gedanken ließen mich ruhiger werden.

„Nett!“, hörte ich anerkennend von der Seite und blickte auf den Deutschen. Er saß in seinem Bett und schien meine Gedanken wie einen Film zu verfolgen.

„Das mit dem Tropfständer fand ich interessant. Ich frage mich nur, wie du es erklären willst, wenn du mich damit erstochen hast.“ Mein Blick wanderte erneut aus dem Fenster. Ich musste mich beruhigen, sonst hätte ich ihn sicher noch getötet. Innerlich atmete ich tief durch und zählte bis zehn. Erst das Rascheln der Bettwäsche lockte meine Aufmerksamkeit wieder zu dem Schwarz. Meine Augenbraue hob sich etwas, als ich sah wie Schuldig seine Beine aus dem Bett schwang.

„Was wird das?“, fragte ich ruhig und lies meine Wut für einen Moment los.

„Du hast keine passenden Optionen für mich. Also werde ich mich vom Acker machen!“, erklärte er ruhig und tastet mit den Füßen nach dem Boden. Noch ehe ich etwas sagen konnte stieß er sich vom Bett und ruderte mit den Armen um sein Gleichgewicht zu halten. Seine Beine jedoch sackten unter seinem Gewicht zusammen. Aus einem Reflex heraus war ich in nur drei Schritten bei ihm und fing seinen Sturz ab. Dabei riss er mich mit sich auf den Boden. Ich saß auf meinem Hintern. Mit einem Arm hatte ich mich nach hinten abgefangen, der Andere war um seine Schulter geschlungen.

„Scheiße!“, hörte ich ihn auf deutsch fluchen. Ein Beben ging durch mich und brach in einem Lachen aus. Ich weiß nicht, ob es der Schreck war oder der Anblick, den der Schwarz mir geliefert hatte. Ich lachte aus vollem Hals und hörte die finsteren Flüche des Anderen nur am Rand.
 

-Schuldigs POV-
 

Verdammt. Ich verfluchte mich und meinen Körper. Hilflos lag ich in den Armen des Weiß und dieser amüsierte sich köstlich über mein Missgeschick. Lautstark verfluchte ich ihn und zeterte in seinen Gedanken weiter, als meine Stimme versagen wollte. Ich drückte mich aus dem Griff in eine sitzende Position, die keinen zu großen Druck auf mein Becken ausübte. Mit einem finsteren Blick sah ich meinen Feind an und beobachtete ihn bis er sich beruhigt hatte. Noch immer lag ein erheitertes Lächeln auf seinen Lippen und ich stutzte. Dieses ehrliche Lächeln sah richtig gut an ihm aus. Schnell mahnte ich mich zur Ruhe.

/Das ist die Gehirnerschütterung!/, erklärte ich mir und schob mich weiter von meinem Gegner weg.

//Genug gelacht, Kitty!//, zischte ich in seinen Gedanken und er fand zu seiner alten Kühle zurück.

/Schade eigentlich/, dachte ich mir, als das warme Lächeln erstarb. Schwestern kamen in mein Zimmer gelaufen und riefen erschrockene Worte herum. Ich murrte nur und hievte mich auf mein Bett zurück.

„Sie dürfen nicht aufstehen. Sie müssen erst ihre Muskeln trainieren.“, erklärte mir eine Frau und ich schnaubte verächtlich.

„Dabei ist draußen so schönes Wetter!“, klagte ich übertrieben. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass man mir in diesem Punkt zustimmen würde. Doch als mir nur Minuten später ein Rollstuhl ins Zimmer gebrachte wurde war ich erstaunt.

„Ihr Freund kann sie durch den Park schieben!“, erklärte sie freundlich. Mein Blick wanderte zu Aya, dessen Miene sich augenblicklich verfinsterte. Gefährliche Blicke zuckten zu der Schwester und mir stahl sich erneut ein amüsiertes Lächeln auf die Lippen. Das klang nach viel Spaß.

„Sicher wird mein „Freund“ es mir nicht verwehren etwas frische Luft zu schnappen!“, meinte ich und betonte das Wort Freund besonders. Ayas Blick wurde noch dunkler und mein Grinsen noch breiter.

„Mach doch ein Fenster auf!“, zischte er zu mir und wurde von der Schwester getadelt.

„Frische Luft und Sonnenschein unterstützen das Immunsystem und beugen Depressionen vor!“ Belustigt sah ich zu, wie Aya den Rollstuhl in die Hand gedrückt bekam. Au ja. Das klang nach sehr viel Spaß.
 

-Ayas POV-
 

Mit einem schneidenden Blick bedachte ich den Schwarz, dessen Grinsen kaum hätte breiter sein können.

/Depressionen? Der? Sicher nicht!/, dachte ich mir und schloss die Augen kurz.

//Autsch! Das schmerzt mich, Kitty! Auch ich habe Gefühle!//, jammerte er gespielt in meinen Gedanken und ich schenkte ihm ein weiteren harten Blick. Warum brachte einer diese Blicke ihn nicht einfach um? Dann wäre ich ihn los. Ich hatte nicht über die Konsequenzen nachgedacht, als ich ihn dem Krankenhaus überließ. Perser hatte angeordnet, dass Schuldig überwacht werden musste. Nach einer scheinbar ewigen Diskussion mit meinen Kollegen holte Ken vier Streichhölzer. Er brach bei einem den Kopf ab und mischte sie hinter seinem Rücken. Jeder von uns zog ein Streichholz. Kurz hatte mein Auge gezuckt, als ich in meinen Fingern ein kopfloses Stück Holz hielt.

„Jetzt ist er dein Problem!“, hatte Yoji erleichtert von sich gegeben und die drei waren wie der Blitz aus meinem Einzugsbereich geflohen.

//Solche Verräter!//, schmunzelte Schuldig spielerisch in meinen Gedanken, als er sich in den Rollstuhl lies und seine Füße auf die Stützen hob.

„Lass das!“, zischte ich grob und warf ihm rüde eine Wolldecke zu. Ich löste die Bremsen des Stuhls und schob den Schwarz durch den Gang des Krankenhauses zu den Fahrstühlen. Wir wurden mit etlichen Seitenblicken bedacht, als wir auf den Aufzug warteten.

„Du könntest ruhig netter zu mir sein, Schatzi. Ich bin verletzt!“, klagte er gespielt und augenblicklich wurde das Getuschel lauter. Mir stieg die Röte ins Gesicht und meine Finger verkrampften sich um die Griffe des Rollstuhls. Es schien ihm eine unmenschliche Freude zu bereiten, mich so zu demütigen.

„Ich kann dich auch die Treppe runter jagen!“, fauchte ich ungehalten, ermahnte mich jedoch erneut zur Ruhe. Ich rieb mir über die Nasenwurzel. Hätte ich nicht eher die Neigung zu niedrigem Blutdruck, wäre dieser Stress sicher gefährlich für mich. Der Aufzug kam und ich schob den Stuhl hinein. Ich betätigte den Taster für das Erdgeschoss und lehnte mich mit verschränkten Armen an die Wand hinter mir. Die Fahrt über blieb der Mann mit den orangenen Haaren still, doch ich konnte sein Grinsen spüren. Ich ergriff den Rollstuhl und schob ihn aus dem Aufzug. Mein Blick wanderte auf den Schopf und ich musste feststellen, dass diese Mähne es durchaus nötig hatte gekämmt zu werden.

„Du kannst mich ja nachher striegeln, Schnurzel!“, schnurrte er süffisant und ich stoppte abrupt die Fahrt. Die Umstehenden blickten uns verwirrt an. Schnell atmete ich durch und gab mich meinen Gedanken, wie ich handeln würde, wäre mein geliebtes Katana bei mir, ausgiebig hin. Ich schob Schuldig aus dem Krankenhaus und in den Park. Es schien mir besser für unser beider Gesundheit, wenn wir nicht all zu viel Publikum hatten.

//Heißblütiges Kätzchen. So viel Leidenschaft hatte ich dir gar nicht zugetraut.//, flüsterte er anschmiegsam.

/Raus. Aus. Meinem. Kopf!/, dachte ich energisch und lies mich in Gedanken mit meinem Schwert an ihm aus. Sein Lachen ärgerte mich nur weiter. Ich schob ihn zu einer Bank und lies ihn einfach stehen. Kalt setzte ich mich auf der Bank so weit wie möglich von ihm weg. Ich verschränkte meine Arme und schloss die Augen. Er sollte wissen, dass ich ihn ignorierte.

//Willst du mir jetzt nicht noch die andere Option verraten?//, fragte er nach einiger Zeit.

Ich knirschte mit den Zähnen. Alles in mir sträubte sich gegen die nächsten Worte.
 

-Schuldigs POV-
 

Ich bekam nicht genug von dieser unterdrückten Wut. Nie hätte ich gedacht, dass dieses Katerchen so heftig auf meine Kosenamen reagierte. Seine Gedanken jagten jedes Mal durch seinen Kopf, wenn die Menschen um uns herum das Gefühl bekamen, uns würde etwas verbinden. Diesen Schwachpunkt würde ich mir merken. Damit bekam ich sicher noch viel Spaß. Nun saßen wir in der Sonne und ich beobachtete Aya ausgiebig. Er schien die Sonne und ihre Wärme zu genießen. Ich spürte, wie er ruhiger wurde.

/Nicht doch!/, dachte ich mir. Mir gefiel er besser, wenn er mit seiner Fassung rang. Ich fragte ihn nach der nächsten Option. So wie er sich gegen die Nähe zu mir wehrte, konnte ich mir schon denken, welche Möglichkeit mir jetzt offengelegt werden würde.

„Du kannst überlaufen.“, zischte Aya schnell und ich grinste erneut. Es schien ihm komplett gegen den Strich zu gehen. Es war wundervoll.

„Gut!“, gab ich von mir und das rassige Kätzchen neben mir versteifte sich.

„Was?“, fragte er schneidender. Wären meine Beine nicht so taub hätte ich vor Freude mit den ihnen gestrampelt wie ein kleines Kind. Ich hatte einen heiden Spaß. Einzig meine geballten Fäuste wackelten minimal vor Freude.

„Ich habe zugestimmt. Ich laufe über. Schwarz gibt es nicht mehr und offensichtlich habt ihr ein gewisses Interesse an mir.“, gab ich fast gelangweilt von mir, obwohl alles in mir tobte.

/Dir gehe ich noch so richtig auf den Keks! Den Spaß lasse ich mir nicht entgehen./, schwor ich mir und lächelte fast besänftigend. Lange saßen wir still in der Sonne. Ich zog die Decke über meine Füße und blickte zu ihnen herunter. Das Kätzchen neben mir verdiente meine Aufmerksamkeit gerade nicht. Er bewege keinen Muskel. Ich blickte auf meine Zehen und war der Meinung, dass auch meine Füße schmaler geworden waren. In einem Film hatte ich mal etwas gesehen.

/Wackel' mit dem Zeh!/, dachte ich mir und erinnerte mich an diese Szene. Mein Zeh bewegte sich augenblicklich und ich gab einen erstaunten Laut von mir. In dem Film hatte es ewig gedauert. Nun blickte mich Aya forschend an.

„Er bewegt sich!“, meinte ich knapp und deutete mit einer Kopfbewegung auf meinen Zeh. Aya beugte sich vor und beobachtete meinen Fuß. Erst war es die Neugierde, die ich wahrnahm, doch nun wich sie der Langeweile.

„Du bist ja auch nicht gelähmt!“, murrte er und ich forschte in seinen Gedanken. Ich fand die Szene, die zuvor mir in den Kopf gekommen war. Also hatte er diesen Film auch gesehen. Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Es wunderte mich eigentlich nicht. Wir waren beide Killer. Wer würde in unserer Situation keinen Film ansehen, in dem das Wort „Kill“ vorkam?

„Wie läuft das eigentlich mit dem …“, kurz überlegte ich, wie es es beschreiben sollte.

„Arbeitgeberwechsel?“, formulierte ich zu ende und sah zu dem Weiß, der seine Arme erneut verschränkte.

/Gott...Geht das nicht irgendwann auf die Schultern?/, dachte ich mürrisch und wand meinen Blick wieder auf meine Füße, welche ich abwechselnd anspannte und lockerte. Ich sollte meine Muskeln schließlich trainieren. Also konnte ich auch während der Arbeitsvermittlung damit beginnen. Schnell spürte ich, wie meine Waden übersäuerten und ich gönnte mir eine Pause. Mein Blick wanderte zu dem Rothaarigen und ich murrte leise.

„Soll ich mir erst alles zusammensuchen?“, drohte ich und erntete einen harten Blick.

„Wag' es ja nicht!“, drohte er kühl. Ich zuckte gelangweilt mit den Schultern. So lange ich für Weiß interessant blieb wäre meine Haut in Sicherheit. Ich hörte, wie er ruhig durchatmete. Es war mir eine fast sadistische Freude, wie sehr ihn die Tatsache ärgerte, dass ich zugestimmt hatte.

„Wenn du hier entlassen wirst kommst du mit und wirst Perser alles erzählen, was er wissen will!“, erklärte er tonlos und ich zuckte erneut mit den Schultern.

„Gut.“, meinte ich knapp. Sicher fiel es mir nicht wirklich leicht meine Gruppe zu verraten, doch immer wieder aufs Neue zu sehen, wie Aya sich über meine gespielte Gleichgültigkeit ärgerte, war dieses Spiel ganz sicher wert. Zudem war es gerade meine einzige Möglichkeit am Leben zu bleiben. Ich war mir sicher, dass ich tot wäre, sobald ich mich querstellte. Aya blickte auf seine Armbanduhr und erhob sich langsam.

„Es wird Zeit!“, erklärte er knapp. Er löste die Bremsen und schob mich zu meinem Zimmer zurück. Ich blieb still. Es waren nicht genug Leute hier um meinen Spaß zu treiben. In meinem Zimmer hievte ich mich auf mein Bett und biss die Zähne zusammen. Die Schmerzen waren extrem. Mit viel Konzentration schob ich sie etwas bei Seite. Ich fuhr mir durch die Haare und blieb an den Knoten in ihnen hängen. Mir fiel Ayas Blick auf und ich versuchte mich an einem weichen Lächeln.

„Du könntest mich wirklich kämmen!“, meinte ich leiser und sah den lauernden Blick des Weiß.

„Ich weiß, dass du das kannst!“, meinte ich noch.



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