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Kindersegen

Schuldig x Ran
von

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31

-Rans POV-
 

Seine Hände strichen über meine Haut und seine Küsse raubten mir den Atem. Das war eine Entschuldigung, wie sie mir gefiel. Meine Haut an seiner. Wir beide. Vertraut und ehrlich. Ich mochte diese Mischung aus Spiel und Kampf. Keine Masken. Es hatte mir in den letzten drei Tagen gefehlt. Ich spürte Schuldig an meinem Körper und in meinem Kopf. Er war überall und ich war froh, dass unsere Geräusche von den Wänden des Zimmers geschluckt wurden. Meine Nägel gruben sich in seine Haut und zogen Spuren. Er zischte und schnappte nach meinen Lippen. Er küsste meinen Hals und saugte sich an der Haut fest. Dabei machte er einen Buckel. Meine rüde Behandlung schien ihm zu gefallen. Seine eine Hand in meinem Nacken gab mir Halt, die andere jagte mir heiße Schauer über die Haut und in den Unterleib. Es würde nicht mehr lange dauern, bis wir das gelobte Ende unserer Extase erreichen würden. Seine Bewegungen wurden gröber und nach weiteren Stößen jage er uns beide über die Klippe. Wie ein Ertrinkender klammerte ich mich an ihn und schlang meine Beine um seine Hüfte. Wir gaben uns ein paar Minuten regungsloser Stille. Schuldig hob langsam seinen Kopf und sah mich still an. Verschwitzte Strähnen klebten an seinen geröteten Wangen. Das strahlende Blau seiner Augen war von einem zarten Schleier verhangen. Ich schob meinen Kopf hoch und legte meine Lippen sanft auf seine.

/Zwischen uns ist alles gut./, gab ich zärtlich von mir. Als Team würden wir wohl alle tierisch einen auf den Deckel bekommen, doch in der kleinen Welt, in der ich mit ihm in diesem Moment verweilte war alles gut. Ich spürte das Lächeln an meinen Lippen, ehe er meine Beine von sich löste, sich stöhnend neben mich fallen ließ und die kühle Matratze im Rücken genoss. Ich warf uns eine dünne Decke über die Beine und verschränkte meine Arme auf seiner Brust. Meine Wange bette ich auf meine Arme und lauschte dem leisen Klopfen. Ich schloss die Augen. Ich musste etwas zur Ruhe kommen. Zwei mal hatte Schuldig sich für seinen „Plan und einfach alles, was mir nicht gefiel“ entschuldigt. Unter einem amüsierten Schnaufen stellte ich fest, dass ich ihn vermutlich auch noch für sein Fehlverhalten belohnt hatte. Zwei mal. Ich schob den Gedanken von mir und schob mein Kinn auf meine Arme um zu Schuldig empor zu blicken. Gedankenverloren angelte ich mir einige der orangenen Haare und schrieb mit den weichen Spitzen auf seiner Haut. Ich zog Striche, malte Kreise und spielte.

„Ich frage mich noch immer, wie du wirklich heißt.“, gab ich einem Gedanken eine Stimme und erntete einen überraschten Blick. Schuldig seufzte theatralisch.

„Warum kannst du es denn nicht dabei belassen?“, wollte er wissen. Seine Stimme hatte einen genervten Unterton, doch sein Blick zeigte echte Neugierde. Ich kaute an meiner Unterlippe. Ich wusste es nicht. Es gab so viele Gründe und keiner davon schien mir dem Grunde nach wichtig. Vielleicht weil ich dann etwas von ihm wusste, das kein anderer weiß? Vielleicht, weil ich mich ihm dann noch näher fühlen konnte? Vielleicht konnte ich ihm dann mehr vertrauen? Und vielleicht, aber nur vielleicht auch einfach weil ich neben Überraschungen auch Geheimnisse nicht leiden konnte und das obwohl ich mich selbst mit so vielen Geheimnissen umgeben hatte. Schuldig seufzte und zog mich an sich empor.

„Du machst mich fertig, Kitty!“, schnaufte er, ehe er mein Ohr küsste. Was sollte das jetzt? Ablenkungstaktik? Im nächsten Moment war ich starr. Er hatte mir zwei Worte ins Ohr gehaucht. Einen Namen. Schuldig sah mich prüfend an und ein spielerisches Lächeln lag auf seinen Lippen. Wie im Schock setzte ich mich auf. Hatte ich mich verhört? Der Deutsche grinste mich überlegen an.

„So nenne ich dich nicht!“, war alles was ich hervorbrachte. Ganz sicher nicht. No way. Niemals. Diesen Namen konnte ich nicht mit dem Mann in Verbindung bringen, der sich langsam aufsetzte und mich mit einem breiter werdenden Grinsen ansah. Diesen Namen würde ich niemals aussprechen. Auf gar keinen Fall.

//Dann gib mir einen anderen Namen//, lockte es in meinem Kopf. Schuldig zog mich fest an seine Hüfte und ich keuchte auf. Mein Körper war noch zu empfindlich.

„Dann muss ich dich eben dazu bringen, mich anders zu nennen“, drohte er mit einem schnurren in der Stimme und leckte über meine Kehle. Gott. Er konnte doch nicht noch Kraft für eine dritte Runde haben.

//Gott? Guter Anfang!//, kicherte er und biss mir auf die Zunge um nicht laut aufzustöhnen. Er senkte seine Zähne in die Haut über meinem Schlüsselbein.

„Schuldig bist du...oh.“ Ich stockte. Nagis Stimme sickerte wie heißes Metall in meinem Kopf und ich war starr. Ich traute mich kaum zu atmen. Der Sadist, auf dessen erregten Schoß ich saß sah an meiner Schulter vorbei und lächelte gutmütig.

„Nagi. Du bist wach. Wie schön.“, plauderte er drauf los, als würde er von der Zeitung und einem Kaffee aufsehen. Innerlich verfluchte ich den Deutschen und schickte Stoßgebete zum Himmel, dass es sich nur um einen ganz miesen Alptraum handelte. Ich sagte keinen Ton, vertraute ich doch meiner Stimme nicht über den Weg. Auch wagte ich nicht einen Muskel zu bewegen. Schuldig blickte mich kurz an und hob die Decke hinter mir mit einer akribischen Ruhe, um sie mir über die Schultern zu legen und meinen Rücken vor Nagis neugierigen Blicken zu schützen.

„Keine Sorge. Er hat mich schon bei Schlimmeren erwischt.“, gab er lapidar von sich und lächelte mich aufmunternd an. Diese Situation war einfach nur grotesk. Das konnte nicht der Realität entsprechen. Moment.

„Schlimmer?“, keifte ich ungehalten, biss mir dann aber hart auf die Zunge. Was für Situationen konnten schlimmer sein als DAS? Ein Weiß auf dem Schoß von einem Schwarz. ICH auf Schuldigs Schoß. Es gab keine Situation in der es schlimmer wäre erwischt zu werden. In diesem Moment konnte ich meine Wut nicht zurückhalten. Am liebsten wäre ich aufgesprungen. Schuldig sah mich liebevoll an. Verhöhnte er mich jetzt auch noch? Meine Wangen brannten vor Wut.

„Gib mir zehn Minuten. Ich bin gleich bei dir.“, versprach er, nahm seinen Blick jedoch nicht von mir.

„Gut. Ich war nur überrascht, dass ausgerechnet du dich auf ein solches Kind einlässt, Abyssinian.“

Mit einem Todesblick, von dem ich mir sicher war, dass er seine Arbeit tat, sah ich über meine Schulter, doch Nagi war schon verschwunden und zog die Tür ins Schloss. Im nächsten Moment spürte ich Arme um mich fliegen und einen Augenblick später lag ich unter dem Deutschen.

„Jetzt müssen wir uns aber beeilen, mein Herz.“, schnurrte er amüsiert. Noch bevor meine Schimpftirade beginnen konnte hatte er meine Lippen fest versiegelt und ließ seine Finger über meine Haut fliegen. Lautstark schimpfte ich in seinem Kopf und dieser Sadist schien es auch noch zu genießen.
 

-Schuldigs POV-
 

Es war fantastisch. Rans leidenschaftliche Wut in Verbindung mit seinem willigen Körper. Noch immer liefen mir kalte und heiße Schauer über den Rücken. Ich trat aus der Dusche heraus und wickelte mir ein Handtuch um die Hüfte. Mit einem Zweiten trat ich ins Schlafzimmer und trocknete meine Haare. Ein Kissen und die halbe Decke lagen auf dem Boden. Ran lang vollkommen erschöpfte auf seinem Bauch, von der anderen Hälfte der Decke, vor Blicken geschützt. Er atmete noch immer schneller und sah mich böse an. Das würde ein Nachspiel haben. Ich grinste. Ich konnte es kaum erwarten. Ich warf das Handtuch für die Haare unbeachtet auf den Boden zum Kissen und hockte mich vor den wütenden Kater.

„Tut mir ja leid, dass ich dich so zurücklassen muss, aber ich muss ein Versprechen einhalten.“, begann ich ehrlich betrübt. Mein Blick huschte nur kurz auf meinen Wecker. Die versprochenen zehn Minuten waren seit knapp einer Stunde um.

„Ich glaube ich verspäte mich schon jetzt.“, meinte ich und erhielt ein klägliches knurren.

„Schon deine Stimme mein Herz. Sie ist so sehr strapaziert worden.“ Gutmütig strich ich über den Handrücken, der aus dem Bett hing und erhob mich. Ich zog mich um und verließ das Zimmer. Ran würde noch etliche Zeit brauchen um sich zu erholen. Mit einem stolzen Lächeln strich ich mir mit dem Daumen über die Lippe und trat in die Küche ein. Nagi saß auf einem Stuhl und hielt eine halbvolle Tasse Tee in den Händen.

„Hast du uns verraten?“, kam es leise und gefühlskalt zu mir.

„Nein“, war meine ruhige Antwort. Meine gute Laune war verpufft. Ernst sah ich auf den Jungen und setzte mich ihm langsam gegenüber.

„Was dann?“ Das war eine gute Frage. Was hatte ich denn nun getan? Hatte ich sie vielleicht doch verraten? Nein. Ich hatte keine Information über sie preisgegeben. Darauf hatte ich geachtet. War ich denn wirklich ganz und gar übergelaufen? Nein. Auch so fühlte ich mich nicht. Ich war kein Weiß. Aber ich war auch ganz sicher kein Schwarz mehr und würde es nie mehr sein. Ich wusste nicht, was ich war. Doch ich wusste was ich sein wollte, nur passte dieser Gedanke so gar nicht in mein Leben und meinen Job. Ich wollte einfach nur bei Ran sein. Ein eisiger Schauer lief durch meinen Körper. Mein selbstsicheres Lächeln, dass ich nun auf meinen Lippen spürte war nichts als eine Fassade. Seit wann war ich so verdammt gefühlsbetont? Ich verkniff mir ein wütendes Knurren über mich Selbst.

„Wir haben ihn nach der Explosion aus den Trümmern gezogen. Er war schwer verletzt und lag über Wochen im Koma. Danach sagte ich ihm, dass ihr gestorben wärt und machte ihm klar, dass er keine Wahl hat, als sich uns zu fügen.“, erklang Rans schwache Stimme und ich blickte zu ihm auf. Er hatte sich angezogen und taxierte Nagi mit prüfenden Blicken. Nagi sah mich fragend an und ich nickte. Ich hörte, wie auch Yoji die Küche betrat. Er sah überlegend in die Runde, ehe er seine Stimme erhob.

„Ich habe einen Anruf bekommen. Es scheint Probleme im Laden zu geben und Omi und Ken sind...anderweitig beschäftigt.“ Ran nickte und sah auf mich. Ich lächelte ihn an.

„Ich bleibe hier und passe auf alles auf. Ich verspreche auch, es fließt kein Blut!“ Ran rieb mit den Zähnen aufeinander, nickte dann jedoch und verschwand mit Yoji. Ich wandte mich wieder Nagi zu.

„Brad?“, wollte er wissen und ich schüttelte den Kopf.

„Einer von ihnen?“, fragte er lauernd und ich sah über meine Schulter aus der Küche.

„Nein. Ich. Einer von ihnen hätte mich fast aufgehalten und weiß es nicht einmal.“ Meine Stimme war leise.

„Ich denke nicht, dass es gut enden wird, wenn wir bleiben.“ Nagi war ein so kluger Junge. Auch ich konnte das Chaos schon erahnen.

„Ich kann nicht weg, Nagi.“, begann ich und sah zu ihm. Der Gedanke daran ihn gehen zu lassen und ihm vielleicht bald schon als Feind gegenüber stehen zu müssen wollte mir das Herz brechen.

„Entscheide das in Ruhe. Ich werde dich aufhalten, aber ich möchte dir auch nicht im Kampf gegenüber stehen müssen.“ Er nickte und erhob sich. Seinen Tee hatte er zwischenzeitlich geleert.

„Wir haben nur diese eine Chance.“, vermutete er und ich nickte. Er stieg die Treppe hinauf und ich ging mir durch die Haare. Langsam fragte ich mich, wie es nur soweit kommen konnte.
 

-Rans POV-
 

Ich stieg aus dem Wagen und besah mir den Blumenladen. Von Außen schien alles in Ordnung zu sein.

„Wo ist das Problem?“, fragte ich und Yoji zündete sich, entspannt am Wagen lehnend eine Zigarette an.

„Es gibt keins. Eine Glühbirne flackert. Das ist alles.“ Ich sah auf den Laden und fand die besagte Glühbirne. Ich betrat das Gebäude und schraubte sie fest. Sofort verrichtete sie ihre Arbeit reibungslos.

„Warum hast du mich dann hergeschleppt?“, wollte ich wissen und schloss den Laden ab.

„Ich dachte, sie sollten etwas Zeit für sich haben.“ Ich schnappte nach Luft. Wie konnte der Blonde nur so lässig da stehen? Tiefe Züge an seinem Glimmstängel tätigen, während er die drei übrigen Schwarz allein ließ In ihrem eigenen Haus? Erblickte mich an, ohne seinen Kopf zu heben und dieser Blick war so wissend, dass ich wütend wurde.

„Lass ihn einfach. Er wird es schon richten.“, nuschelte Yoji und zog noch ein letztes Mal an seiner Zigarette, ehe er sie auf den Boden warf und austrat. Langsam blies er den Rauch aus seinen Lungen. Lange sah ich ihn an, wägte das Für und Wider ab und massierte meine Nasenwurzel.

„Wir sollten telefonieren.“, gab ich schließlich nach und hoffte inständig, dass ich keinen Fehler beging. Yoji richtete sich auf und wir gingen in den Laden. Dieses Gespräch sollte nun wirklich niemand mitbekommen. Einmal mehr verfluchte ich Schuldig und das Chaos, dass diesem Mann scheinbar auf dem Fuße folgte und jeden um ihn herum ins Verderben riss.



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