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Das leise Flüstern des Schnees

(Inu no Taisho x Izayoi )(Sesshomaru x ??)
von

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Finsternis (Sesshoamru)

 

Ich hatte den Sturm schon von weitem gewittert. Weswegen ich das nächste Haus anpeilte. Es war schon lange her, aber einmal hatte ich sie auf ihren Weg begleitet. Kurz vor ihrer Hochzeit, als der Weg angelegt worden war. Mein Vater hatte mich gedrängt sie zu begleiten. Natürlich zu Pferd. Ich sollte ihr alles zeigen, falls es einmal gefährlich werden sollte. Soldaten hin oder her. Es konnte immer etwas geschehen. Oder hatte er diesen Moment vorhergesehen? Nur es hatte Izayoi nichts geholfen, doch ich… Vater…

Als ich sie abgeliefert hatte ließ ich auch mein Fell bei ihr, in dem noch das Kind steckte, welches nicht von mir gewichen war. Es war… ein komisches Gefühl, dass es sich so an mich klammerte… Ob es sich daran erinnerte, dass ich ihm oft gelauscht hatte? Izayoi hatte ständig Angst gehabt, dass etwas nicht stimmte, da es ihr erstes Kind war. Es hatte sie jedes Mal beruhigt, wenn ich ihr berichtete, dass es dem Kind gut ging. Ich legte außerhalb der Hütte meine Hand auf meine Brust. Wieso konnten die beiden nur mich nicht hassen? Er hatte mich angelächelt. Inu Yasha… wieso? Ich verstand es nicht und gerade diese Situation hatte wieder einmal mein Vorhaben verhindert. Verdammt. War es das Erbe meines Vaters? Oder… Ich schüttelte den Kopf. Nein, ich durfte gar nicht daran denken… Aber… Izayoi.

Wut brannte in meinem Herzen. Ich musste mich abreagieren. Meine schwarzen Schuhe stapften durch den weißen Schnee auf der Suche von Opfern. Ich durfte nicht schwach werden durch sie. Ich war ein Monster.

Es dauerte auch nicht lange, bis ich entfernte Rufe vernahm. Sofort legte sich ein Schatten auf mich, als ich mich auf die Soldaten stürzte, die von dem Angriff übriggeblieben waren. Auch wenn ihr Herr tot war, schienen sie seine letzten Befehle auszuführen und suchten die Prinzessin. Nur dumm, dass sie nicht mit einem weiteren Monster rechneten. Natürlich ging ich geschickt vor, mich so normal wie möglich zu präsentieren. Sie hielten mich für einen des Palastes und griffen mich natürlich an. Jeden streckte ich nieder. Auch wenn es fast zu schnell ging.

Sehnsüchtig suchte ich mir noch mehr, bis der Schneesturm zu stark wurde. Ich roch sie nicht mehr. Ich leckte meine Hand und verzog ein wenig das Gesicht. Vermaledeite Idioten. Heiliger Sake klebte an ihrem Blut. So war das also. Wahrscheinlich hatte er so meinen Vater noch weiter geschwächt gehabt, doch wieso waren es nur noch so viele gewesen? Fragen über Fragen und niemand würde antworten. Vater. Ich blickte zum Schloss. Auch durch den Wald sah man noch das lodernde Feuer. Es hatte nicht nur so gebrannt, er hatte nachgeholfen.

Schnaubend kehrte ich zurück. Ich würde warten müssen, bis das Feuer erlosch, bevor ich mir meine Schwerter holte. Leicht energisch öffnete ich Tür und erstarrte, als ich Izayoi mit dem Kind vor dem Feuer sitzen saß. Sie sang leise ein Lied, das sogar in meinen Ohren beruhigend klang. Der kleine Junge schlief selig. Ich lauschte noch und trat ein, bevor sie auf einmal aufhörte und mich anblickte. Da roch ich es. Mein Blick wanderte zu meiner Linken und entdeckte die wahre Prinzessin.

„Yukiyona, was tust du.“, brummte ich und fixierte sie.

„Er soll nicht verwirrt sein durch das andere Gesicht.“, meinte sie still und beobachtete mich. „Izayoi ist immer noch nicht bei klaren Verstand. Sie vermag nicht selbstständig für ihr Kind zu sorgen. Ich weiß nicht was geschehen ist, aber… ich habe Blut gesehen unter ihrer roten Gewandung. Wahrscheinlich hat dein Vater sie wiederbelebt. Auch Naru und Akane hatten Zeit gebraucht. Ich weiß nicht, wie lange sie, wenn tot war. Niemand kenn die Macht des Schwertes…“

„Also willst du ihren Platz so lange einnehmen?“, fragte ich wohlwissend, dass sie zu so einer Tat fähig wäre. Sie nickte ein wenig.

„Bis sie wieder bei Sinnen ist. Ich möchte ihr Zeit zum Trauern geben. Zeit geben um zu heilen.“

Ich verzog kurz die Lippen, bevor ich zu der schlafenden Prinzessin sah.

„Hm… tu, was du nicht lassen kannst.“, flüsterte ich heiser und setzte mich zu der schlafenden Prinzessin. Ihr Gesicht war leicht verzerrt, während sie sich eng an mein Fell presste. Wenn sie so war, könnte ich ihr nichts antun. Egal wie sehr ich sie dafür hasste…

„Hier.“, meinte sie auf einmal und hielt mir das Kind hin. „Nimm es. Ich übernehme die nächste Wache.“

„Ich?“

„Ja, du. Bei dir ist er auch ruhig. Ich werde ein wenig die Straße auskundschaften und… nach Essen suchen. Izayoi braucht Nahrung um das Kind weiter stillen zu können. Ihre Reserven werden nicht ewig anhalten.“

Ich nickte und nahm es ihr ab. Sie verschwand geschwind nach draußen und ließ mich hier zurück. Hier mit dieser stummen Frau und mit diesem schlafenden Kind. Es war so klein… Ob ich auch einmal so gewesen war? Nach dem Kampf gegen den Drachen hatte ich geglaubt, dass mein Vater mich auch schon einmal gehalten hatte… Er würde nie dieses Gefühl kennen lernen…

Ich schielte zu ihr. Yukiyona hatte Recht, dass Izayoi Zeit brauchte. Sie hatte keine Ahnung, wie sie ein Kind erziehen sollte. Erst recht nicht einen halben Dämon. Was wohl die Zeit bringen würde?

 

 

Am nächsten Morgen, als die Prinzessin wach war, hatte Yukiyona zum Glück erst einmal wieder ihre normale Gestalt angenommen, doch sie mied ihre Verkleidung. Natürlich war es so einfacher. Die Prinzessin war umhüllt von ihrem Cape. Yukiyona hatte sogar ein Pferd organisiert, sodass die Prinzessin nicht laufen musste. Jedoch wurden wir deswegen nicht schneller. Izayoi konnte sich kaum auf dem Pferd halten.

Ob das Feuer noch brannte? Ich würde nachsehen, sobald sie von hier fort war. Vielleicht könnte ich mich dann konzentrieren. Ich blickte hoch zu ihr, wie sie einfach den Kopf hängen ließ. Noch nie hatte ich sie so gesehen. Sie trauerte anscheinend sogar mehr wie ich…

Das musste ich wohl anerkennen und das Kind… Hatte ich damals Neid empfunden? So war das nun vergangen. Dieses Kind würde nie unseren Vater kennen lernen und mich nicht mehr verdrängen. Es war einfach nur eine Erinnerung an ein Leben, das sie hätten führen können.

Dieses Kind würde nie ein Herrscher werden, so wie es mir vorbestimmt war. Denn er hatte niemanden, der ihn anleitete und sein Äußeres zeigte auch schon, dass er nur ein Hanyou war. Schwach. In den Händen dieser Frau würde er niemals ein Krieger werden. Fast schon zu schade, dass sein Blut so verschwendet wurde. Als Mädchen hätte er wohl mehr Glück gehabt.

 

Es kostete uns noch 2 ganze Tagesmärsche, bis wir das Schloss ihres Vaters erreichten. Zu meinem Vorteil kannten wir noch den Spalt im Gemäuer, durch den wir Izayoi und ihr Kind hereinbrachten. Es war fast schon zu einfach, jedoch vermutete ich, dass sie schon längst Kunde von meinen Taten erhalten hatten. Doch trotzdem.

„Yukiyona, bring sie in ihre Gemächer. Ich rede mit ihrem Vater.“

„Verstanden, Sesshomaru.“

Ich nahm eine kleine Abkürzung und landete direkt zu den Türen des Herrschers dieses Palastes. Kurzerhand öffnete ich die Tür und trat heran. Der Herrscher saß dort und trank einen Sake. Er sah auf und schien kurz besorgt, bevor er sich beruhigte.

„Du kommst nicht in böser Absicht?“

„Nein.“, meinte ich und trat zu ihm. „Ich komme aus einem anderen Grunde.“

„Nenn ihn mir, Sohn des Herrschers der Hunde.“, verlautete er und trank noch einmal.

„Ich habe Eure Tochter gebracht.“

Er horchte auf und öffnete die Augen. „Sollte ihre Niederkunft…“

„Sie hat ihr Kind vor wenigen Tagen bekommen. Leider fiel das Schloss dabei und auch mein Vater verlor sein Leben.“

Der Mann ließ seine Schale auf den Boden fallen und starrte mich entgeistert an. „Wie das?“

„Eure Tochter hat einen… Mann eingelassen, der ihre Liebe nicht akzeptierte. Er hat das Schloss in Brand gesetzt. Izayoi konnte noch fliehen. Zurzeit ist ihre Dienerin bei ihr und hilft ihr.“

„Verstehe… Ich mochte den Herrn der Hunde. Ich hatte nie etwas gegen diese Verbindung. Ein Arzt wird sie sich ansehen. Doch was wirst du tun?“

Ich blickte den Mann an und schloss kurz die Augen. „Ich werde die Grenzen verteidigen und in seine Fußstapfen treten.“

„So wünsche ich dir viel Erfolg. Dein Vater und ich haben oft gehandelt…“

„Die Verträge werden weiter bestehen. Doch kann ich für nichts garantieren, da mein Vater nicht mehr lebt.“

„Natürlich. Ist die Prinzessin in ihrem Gemach?“

„Ja.“

Er verneigte sich, bevor ich ging. Mehr hatte ich nicht zu verlauten.

Meine Füße trugen mich als nächstes in ihr Gemach. Izayoi saß dort in Kissen gebettet mit dem Kind im Arm. Sie war stumm und still, während Yukiyona ihre Gestalt leicht verändert hatte. Eine langhaarige normale Frau, ohne besondere Schönheit. Sie wollte unauffällig bleiben.

„Und?“, fragte Yukiyona schon.

„Er wird für sie sorgen. Du bleibst hier.“

„Natürlich. Es war der letzte Wunsch deines Vaters und du?“

„Ich werde die Revolten niederschlagen und mich beweisen.“

„Aber du bist geschwächt!“, schimpfte sie. Doch ich schüttelte nur den Kopf.

„Sei still.“, fluchte ich und schritt zur Prinzessin. „Izayoi. Hier trennen sich unsere Wege.“

Sie blickte auf. Ihre Augen wirkten ein wenig trauriger als sonst, bevor sie nur leise sprach: „Bitte komm heile wieder… stirb nicht…“

„Pff… ich sterbe nicht.“, meinte ich ernst und sah auf sie herab. Zumindest reden konnte sie wieder. „Ich bin unsterblich.“

Sie nickte nur leise, bevor ich ging. Ich würde meinen Weg finden. Es wäre schwierig, aber nicht unmöglich. Wer wusste, wie schnell alle vom Tod meines Vaters erfuhren. Wenn es mir gelang, konnte ich verbergen, warum dem so war. Auch meine Mutter könnte nicht so viel Einfluss darauf haben. Sie war mächtig, aber würde nicht kämpfen. Das heißt, ich würde kämpfen müssen. Kämpfen, bis ich aufstieg. Kämpfen, bis ich meinen Platz einnehmen konnte. Nur der stärkste überlebte. Der stärkste würde ich sein.

Izayoi. Ich schüttelte mich. Wie konnte sie sich nur wünschen, dass ich wiederkehrte und das auch noch lebendig? Sie war manchmal so dumm und töricht. Einfach ein naives Menschenmädchen. Wieso konnte sie mir nur immer wieder nachtrauern?

 

Als ich später dann zu den niedergebrannten Mauern zurückkehrte, musste ich entgeistert feststellen, dass die Waffen verschwunden waren. Sie schienen wie verschluckt, zumindest zwei der drei Schwerter. Ich bleckte die Zähne. Diese Narren hatten sie mitgenommen. Aber ich würde sie eines Tages in Händen halten. Sie hatten bestimmt auf dem Geheiß meines Vaters hin gehandelt.

Doch ein Schwert hatte man mir gelassen. Tensaiga. Was sollte ich nur mit diesem unbedeutenden Reißzahn, der ein Leben zu retten vermochte? Ich schnaubte. Vater. Wie konntest du, wo du hättest wissen müssen, dass ich niemanden hatte, den ich beschützen könnte. Die Leute würden mir erst folgen, wenn ich mich bewiesen hatte. Aber das konnte ich jetzt nicht ändern. Es sah ganz hübsch aus und würde meine Rüstung schmücken.

 

So sollte es sein. Ich würde mich jetzt beweisen. Mutter. Vater. Seht zu, wozu ich im Stande sein werde. Auch wenn du meine Macht blockiert hast, werde ich stärker werden und es ausgleichen. Ich werde es schaffen.



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