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Püppchen, Püppchen, lass mich mit dir spielen!

Sasori x OC
von

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Lebenszeichen?

Lebenszeichen?

Chiyoko:

Mit geweiteten Augen sah ich zum Rothaarigen hinunter. „Ha-hast du das gehört?“, stotterte ich. Suma hatte ebenfalls die Augen vor Schreck weit aufgerissen und nickte sofort. „Er-er hat… er hat meinen Namen gesagt.“ Wir blickten ihn weiter erstaunt an, doch er sagte nichts weiter. Sie begann zu lächeln. „Das ist doch ein gutes Zeichen, nicht wahr? Er hat meinen Namen gesagt, er hat ihn nicht vergessen.“ Sie steigerte sich immer mehr in ihre Freude und stand auf. „Komm Suma, das müssen wir den Anderen sagen. Vielleicht wacht er ja bald auf. Oh Suma, ich bin so glücklich.“ Sie zog mich an den Händen hoch und umarmte mich. „Bleib mal locker!“, lachte ich etwas, „Zuerst sollten wir vielleicht mal einer Schwester oder so Bescheid sagen, vielleicht können sie uns ja etwas Genaueres sagen.“ Ich nickte und blickte noch einmal zu dem Rothaarigen hinunter. Ich war richtig glücklich. Das war definitiv ein Zeichen dafür, dass es ihm besser ging. Suma und ich verließen das Zimmer und suchten nach einem oder einer Angestellten.
 

Sasori:

Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Der Engel, er war sie. „Na siehst du, war das so schwer?“, holte der Engel mich aus meinen Gedanken zurück. „Ich kann mich wieder erinnern… Die Holzpuppe, der Junge auf den Bildern… Ich bin der Junge, nicht wahr?“ Sie nickte. Noch hatte ich sie nicht genau angesehen, sondern starrte vor mich hin. Sie hatte mir den Rücken zu gedreht. Vor meinem inneren Auge sah ich den Jungen der an der Werkbank saß und gedankenverloren seine fertige Holzpuppe betrachtete. Ich erinnerte mich wieder an ihren Namen… Chiyoko. Der Junge drehte sich mir zu und starrte mich an. Es war, als würde der Schleier, der vor seinem Gesicht lag, weggerissen, denn ich erkannte ihn.
 

Als ob ich in einen Spiegel gucken würde…
 

„Aber, wenn das ich bin, dann bedeutet das…“, begann ich und mir wurde nun alles klar. Ich sprang von dem Bett auf und drehte sie mit einem Ruck zu mir um. Sie blickte mich sanft lächelnd an. „Du bist sie… ich meine, du bist die Puppe. Aber wieso hast du mir nichts gesagt? Du wusstest doch die ganze Zeit, wer ich bin!“ „Du musstest selbst darauf kommen.“ Sie lächelte mich weiter sanft an. Ihre blauen Augen leuchteten schon fast. Sie wirkten so beruhigend auf mich und ich setzte mich wieder auf das Bett. „Kannst du mir auch sagen, was hier los ist? Ich verstehe allmählich gar nichts mehr… Ich weiß, wer du bist, oder eher, wen ich für dich als Vorlage hatte. Aber du bist nicht sie… Wie ist das alles nur möglich? Bin ich etwa ohnmächtig geworden?“ „Woran erinnerst du dich als letztes?“, fragte sie besorgt. „Ich bin irgendwohin gefahren und dann ist mir irgendein Vollidiot ins Auto gefahren. Aber da war ich doch noch bei Bewusstsein“, sagte ich. „Das ist wirklich das Letzte, woran du dich erinnerst?“ Ich überlegte kurz. „Nein, das letzte Bild, ist ein Bürgersteig. Doch ich kann ihn nirgends einordnen.“ Sie legte eine Hand auf meinen Rücken. „Naja, das ist jetzt auch egal. Es wird jedoch Zeit, dass du dich den Dingen stellst, die du immer in die hintersten Ecken, deiner Gedanken verbannt hast.“ Damit stand sie auf. „Warte, was meinst du?“, wollte ich wissen. „Das wirst du noch früh genug verstehen“, sagte sie und stieß mich leicht zurück. Doch anstatt auf die Matratze zu fallen, fiel ich durch sie hindurch! Mal wieder in den altbekannten schwarzen Raum.
 

Will sie mich verarschen? Was meinte sie damit, ich solle mich den Dingen stellen, die ich in die hinterste Ecke meiner Gedanken verbanne?
 

Ich spürte, wie ich auf einen Boden aufschlug. Es tat nicht weh, dennoch rieb ich mir den Kopf. Ich setzte mich auf und blickte mich verwirrt um. Okay, wirklich sehen konnte ich nichts, da es ja wie gesagt stock duster war.
 

Vielleicht klappt es wie bei der Puppe. Einfach konzentrierten…
 

Also schloss ich erneut die Augen und konzentrierte mich. Was wollte sie bloß von mir… Etwas, dass ich in die hintersten Ecken meiner Gedanken verbannte… Es musste etwas sein, was mir unangenehm war. Etwas, womit ich nichts mehr zu tun haben wollte… Aber was war es nur…
 

„Sag jetzt nicht das es um meine Familie geht?!“, entsetzt ließ ich mich rückwärts wieder auf den Boden fallen. „Nein, alles nur das nicht!“, flehte ich. Ich erhielt keine Antwort, aber dafür leuchtete wieder ein Licht auf. Ich rappelte mich auf und kehrte dem Licht den Rücken zu. Nein, das war mir zu viel!
 

„Warte auf mich, ich bin nicht so schnell!“, schrie der kleine Rothaarige. Er war schon ganz aus der Puste. „Haha, ich hab schon wieder gewonnen. Du bist einfach zu langsam. Mich schlägst du nie“, triumphierte der Andere. Beleidigt drehte sich der Kleine weg. „Ach komm schon, Sasori. Sei doch nicht immer gleich beleidigt.“ Sasori schob seine Unterlippe weiter nach vorne. „Mama, er hat mich schon wieder nicht gewinnen lassen!“, weinte er. Eine Frau mit langen braunen Haaren trat aus der Balkontür. „Saki!“ Der Größere der Beiden blickte betrübt zu Boden. „Was kann ich denn dafür, dass er so ‘ne lahme Ente ist“, schmollte er. Sasori funkelte ihn wütend aus seinen braunen Augen an. „Schatz, nimm doch ein bisschen mehr Rücksicht auf deinen Bruder“, meinte seine Mutter mahnend. Der Kleinere streckte Saki die Zunge raus. „Aber dann soll er nicht so gemein sein!“, erwiderte er trotzig, „Ich bin der Ältere!“ „Aber nur ein paar Minuten“, gab Sasori dazu. Saki verdrehte die Augen. „Wie auch immer. Mama, ich habe keine Lust mehr mit Sasori zu spielen. Er meckert immer rum, wenn er verliert!“ „Tu ich gar nicht! Du willst immer beim Fangen gewinnen! Mama, Saki hat mir sogar ein Bein gestellt!“, meinte der Kleine. „Ruhe jetzt! Alle Beide! Ihr geht jetzt rein. Ständig das Gleiche mit euch…“, fuhr die Mutter die Beiden an. Schmollend gingen die Zwei in ihr gemeinsames Zimmer. „Du Saki, warum ist Mama immer so sauer auf uns?“ „Weil du ‘ne Nervensäge bist!“, sagte der Größere genervt. Trotzig verschränkte Sasori die Arme voreinander. „Dazu gehören immer zwei! Du bist doch genau wie ich!“ „Ich bin nicht dein Klon, du Hirni! Wir sind Zwillinge, keine Klone! Man ej, du nervst voll... Geh doch mit deinen Puppen spielen.“ Sasori drehte sich trotzig weg und ging zu seinem Schreibtisch. Dort zog er sich ein Blatt Papier aus dem Stapel vor ihm und zeichnete an seinen Skizzen weiter. Saki schüttelte seinen Kopf und legte sich ins Bett. Es klopfte an der Tür und die beiden Brüder blickten zu ihr. „Euer Vater und ich werden mal kurz weg fahren. Wenn ihr irgendwas habt, Oma ist oben“, sagte die Mutter der Beiden. Sie nickten und ihre Mutter verschwand.
 

Die Szene verblasste. „Saki…“, murmelte ich. Tränen sammelten sich schon in meinen Augen. Diese Szene, es war das letzte Mal, dass ich meine Mutter gesehen hatte. Danach kam der Unfall und dann… waren Mutter und Vater tot. Zurück blieben Saki und ich. Zwei kleine Jungen im Alter von sechs Jahren.
 

Es war die gleiche Szene, die ich immer und immer wieder gesehen hatte. Von wegen vier Jahre alt… Saki und ich waren immer kleiner, als die anderen Kinder in unserem Alter.
 

Damals haben wir dann bei unserer Oma gelebt… bis Saki die ganze Familie kaputt gemacht hat!
 

War es wirklich Saki, der alles kaputt gemacht hat?
 

Und wie, als hätte ich es mir nicht anders denken können, kam wieder ein helles Licht. Ich konnte mir schon denken, was als nächstes kam…
 

„Du bist so ein Blödmann! Wieso machst du so etwas?“, fragte Sasori verständnislos. „Das geht dich nichts an! Lass mich in Ruhe“, erwiderte der Ältere und schubste seinen Bruder zur Seite. Dieser fiel zu Boden. Der Ältere hatte an seinen Armen lauter blaue Flecken. Er wirkte wütend und zerstreut. Der Jüngere rappelte sich auf und lief seinem Zwilling hinterher. „Mensch Saki! Du machst hier noch alles kaputt, wenn du dich weiter rumprügelst“, fuhr ihn der Kleinere an. „Halt deine Klappe! Ich hab dir schon mal gesagt, häng dich nicht in meine Angelegenheiten rein! Verpiss dich einfach!“ „Oma hat gesagt, das dürfen wir nicht sagen. Hör auf mich zu Beleidigen, Blödmann!“ Saki funkelte seinen Zwilling böse an. „Sasori, wir sind keine kleinen Kinder mehr. Is mir doch egal, was die alte Schachtel sagt!“, zischte Saki. „Wir sind Acht! Führ‘ dich doch nicht so auf. Man, ich erkenn dich gar nicht wieder…“, begann Sasori und fing an zu heulen. „Du bist so ne Heulsuse!“ Damit ging Saki in sein Zimmer und schlug die Tür laut hinter sich zu. „Was ist denn hier unten los?“, fragte seine Oma. „Oma… Saki hat sich schon wieder mit den Großen geprügelt… Und er beleidigt mich ständig. Warum ist er nur so gemein zu mir?“ Chiyo ging vor ihm in die Hocke und wischte sanft seine Tränen weg. „Liebling. Dein Bruder ist nur etwas verwirrt, weiter nichts. Der kriegt sich schon wieder ein“, beruhigte sie ihn. „Aber… die Großen machen ihn ganz anders… Er benimmt sich schon so wie sie“, schniefte der kleine Rothaarige. Chiyo strubbelte durch seine Haare. „Ich werde mal mit ihm reden“, sagte sie und ging zu Saki. Aus seinem Zimmer hörte man immer lauter werdende Stimmen, und dann ein Rums. Sasori sprintete in das Zimmer seines Bruders und sah, dass das Bücherregal umgeschmissen war. Saki stand auf seinem Bett, mit einem Holzstock in der Hand. Seine Oma stand an der gegenüberliegenden Wand und starrte ängstlich ihren Enkel an. „Lasst mich doch endlich alle in Ruhe! Ihr geht mir auf den Sack, verdammte Scheiße!“ „Saki!“, schrie Sasori ihn an. „HALT’S MAUL! Ich dachte wir sind Brüder… warum bist du dann auf ihrer Seite? Ihr denkt doch alle, dass ich nicht ganz dicht bin!“, schrie Saki nun Beide an. „Wie redest du denn? Die Großen haben wirklich einen schlechten Einfluss auf dich. Du hast ab sofort Hausarrest!“, schrie seine Oma. „Ihr könnt mich mal!“, keifte er zurück, sprang vom Bett und rannte hinaus. „Oma…“, begann Sasori. „Nicht jetzt! Jetzt hat er meine Geduld endgültig ausgereizt. Das lasse ich mir nicht länger gefallen. Er wird uns alle noch seelisch kaputt machen. Ich komme einfach nicht mehr mit ihm klar…“, wisperte sie vor sich hin und verließ ebenfalls das Zimmer. „Oma, was hast du vor?“
 

Die Szene verblasste ebenfalls und ich sackte zu Boden. Ja, ich erinnerte mich daran. Sie hatte ihn weggegeben… Von einem auf den nächsten Tag war er weg…
 

„WARUM? WARUM HAST DU MIR DEN LETZTEN REST FAMILIE GENOMMEN, DU ALTE SCHACHTEL???“, schrie ich. Genau aus diesem Grund hasste ich sie! Sie hatte mir meinen Bruder genommen. Seitdem hatte ich nie wieder etwas von ihm gehört…
 

Wutentbrannt schritt ich auf und ab. Ein erneutes Licht öffnete sich.
 

Wenn das schon wieder so ein Scheiß war…
 

Ich merkte, wie mein Herz schon fast aus meiner Brust sprang. Ich war so verdammt wütend. Wenn ich diese alte Schachtel noch einmal in meinem Leben sehen würde… Wer weiß, was ich mit ihr anstellen würde?! All die Jahre hatte ich es ignoriert… hatte es wie schon gesagt, in die hinterste Ecke meiner Gedanken verbannt, damit der Schmerz nicht größer wurde. Das Licht kam näher und immer näher. Es blendete. Es war schon fast schmerzhaft. So stark war das Licht bis jetzt noch nie gewesen. Dann überkam mich eine riesen Welle an Schmerzen und ich stöhnte auf. Was war jetzt schon wieder. „Er ist wach!“, schrie eine weibliche Stimme vor Schreck auf. „Stabilisieren Sie die Lage!“, wies eine männliche Stimme sie an. Mein Kopf dröhnte und alles verschwamm vor meinen Augen.
 

Was zum Teufel ist jetzt schon wieder los?!



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