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Coldhearted Lover

von

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Anweisungen (K)

Das laute Piepen meines Weckers riss mich aus dem Schlaf, meine Augen öffneten sich langsam und ich stand auf, um duschen zu gehen. Kurz schrack ich auf, als ich Wheeler auf meinem Bürosessel liegen sah. Dann der Flashback: Gestern Nacht. Das war kein Traum. Muss also bedeuten, dass wir immer noch hier eingesperrt sind. Genervt stöhnte ich auf und trat gegen den Bürotisch.
 

Der Blonde zuckte auf und sah mich an. “K-kaiba”, ertönte es verschlafen aus seinem Mund und er fing an, müde zu lächeln. “Ich bete Roland um einen Notfallscode. Du verziehst dich hier und verrätst es auch niemanden, verstanden?”, ich blickte ihn kalt an. Sofort nahm ich das Telefon zur Hand und verlangte, dass man mir meinen tüchtigsten Angestellten an den Hörer gibt. Er teilte mir mit, er würde sich darum kümmern. Nicht einmal eine Minute danach wurde ein kleiner, weißer Zettel durch den Türschlitz geschoben. Ich tippte die Nummer mit der Fernbedienung ein und bat Wheeler, sich so schnell wie möglich aus dem Staub zu machen. “Bevor ich noch hier mit dir gesehen werde”, sagte ich mit einer rauen Stimme.
 

“Wie war das gestern Nacht nochmal? Du würdest immer auf mich aufpassen?”, mein Gegenüber klang verletzt und enttäuscht. Nichts desto Trotz zeigte ich mit dem Zeigefinger zur Türe und wartete darauf, wieder wie gewohnt alleine in diesem Zimmer zu sein. Die Tatsache, dass ich Schwäche gezeigt habe, brachte mich zur Weißglut. Ich habe eine Firma zu leiten und keinerlei Zeit, für so eine Seifenoper. Noch dazu gehen meine wundervollen Duel Discs den Bach runter.
 

“Du sagtest für immer”, hakte Joey nach und schritt auf mich zu. Seine verwuschelten Haare und die noch raue Stimme weckten in mir das geheime Bedürfnis, ihn an mich zu drücken und nie wieder los zu lassen. Wie schade, dass das alles nur für verweichlichte Idioten ist.
 

Bevor ich meine spottenden Gedanken weiterführen konnte, spürte ich blitzartig einen Schmerz an meiner Wange - er hatte mich geohrfeigt. “Sag’ mal, was glaubst du, wer du bist?!”, schrie ich entsetzt und war kurz davor, zurück zu schlagen.
 

“Arschloch”, schimpfte der 17-jährige und ging letztendlich durch diese verdammte Tür. Ein Zittern in seiner Stimme war deutlich herauszuhören. Jetzt weinst du auch noch?
 

Ich beobachtete noch kurz, wie er zum Aufzug ging, um sicher zu gehen, dass ihn niemand sah. Das wäre doch das Peinlichste, das mir - Seto Kaiba - passieren könnte. Mit so jemandem, wie Joey Wheeler, gesehen zu werden. Wenn das jemand erfahren würde, würde mich das bis ins Knochenmark blamieren. Aber wenn… ein Stich bohrte sich in meinen Brustkorb. Was, wenn er das weitererzählt?
 

Mit schnellen Schritten lief ich zum Aufzug und fuhr damit bis ins Erdgeschoß. “Wheeler”, mahnte ich und merkte, dass er nur ein paar Meter weiter war. Er drehte sich um, seine Augen waren rot. “Ich gebe dir 15000€, wenn du schweigst, wie ein Grab”, schlug ich vor und wusste, dass er es nicht ablehnen könnte. “Du hättest es verdient, dass ich es der ganzen Welt erzähle. Dafür, dass du so eine Ratte bist”, er schluckte hörbar. Da wir beide aber wussten, dass er das Geld brauchte, willigte er ein und der Deal fand statt.
 

Als nun auch dies erledigt war, begab ich mich zurück in die KC und nahm endlich meine ersehnte Dusche. Das Wasser prasselte über meinen ganzen Körper und dieser nervige Teegeruch verschwand somit auch. Wie konnte ich das nur zu lassen. Ich habe vor ihm geweint. Wie sehr ich mich dafür schlagen hätte können.
 

Das alles, was gestern meinen Mund verlassen hat, war doch nur aus purer Verzweiflung. Nun habe ich mich ja wieder gefangen und unter Kontrolle. ‘Für immer’, ha - dass ich nicht lache. Wie naiv Menschen doch sein können.
 

Nach dem Duschen zog ich mich an und schritt wieder in mein Büro, checkte wie jeden Morgen erst einmal meine E-Mails. Hunderte zierten meinen Posteingang. Jedoch besaß ich nicht genügend Konzentration, um mich auch nur mit einer einzigen dieser Nachrichten richtig beschäftigen zu können. Das ganze Gefühlgewirble von gestern Nacht will meinen Kopf einfach nicht verlassen. Es war das aller erste Mal, von jemandem befriedigt zu werden, nicht wahr, Kaiba?
 

Ich schnappte nach Luft, ehe mich wieder dieses bohrende Gefühl von Einsamkeit beschlich. Unter Druck gesetzt, fuhr ich mir wie wild durch die Haare und versuchte alles mögliche, um diese unnötige Emotion abzustellen - erfolglos.
 

Ich habe Besseres zu tun, als meinen Bedürfnissen zuzuhören. Jahrelang klappte das auf Knopfdruck, und jetzt? Jetzt auf einmal wird das blockiert, oder was? Unmöglich. Stark schüttelte ich einmal ordentlich den Kopf und knallte dann meine Hand auf den Tisch - es trieb mich in den Wahnsinn. Es ließ mich nicht arbeiten, ich konnte nicht richtig denken. Konnte nicht richtig meinem erfolgreichen Beruf nachgehen. Kaiba, wer bist du geworden, dass du dich von schwachsinnigen Emotionen leiten lässt?
 

Das alles hatte Nichts zu bedeuten. Die Vergangenheit und mein Wunsch nach Nähe existierten schon lange nicht mehr. Lass’ das endlich hinter dir, Kaiba. Du hast es nämlich schon lange hinter dir gelassen, nicht wahr? Du bist drüber hinweg gekommen. Du hast es einfach abgeschüttelt.
 

Oder du lügst dich seit Jahren selber an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Sellery-Attack
2015-04-10T04:55:27+00:00 10.04.2015 06:55
Kaiba! Du IDIOT! TYPISCH!
Wie kann man nur so verdammt.... ok es ist Kaiba, der größte Sturkopf auf dem Planeten. Das entschuldigt zwar nicht alles, aber dafür hat er ja auch seine Ohrfeige bekommen
Schade dass er Joey so verletzt hat, obwohl sie ja noch so eine schöne Nacht hatten und er ihm auch noch Geld andrehen musste.
Warte gespannt aufs nächste Kapitel ^^
LG CharlZ

Von:  Lunata79
2015-04-08T14:39:37+00:00 08.04.2015 16:39
Wow, schon hat die Seifenoper ihr Ende gefunden. Wie schade.
Ich habe mich schon auf ganz viel Kitsch gefreut. XD
Du müsstest mal "Speed Dating" lesen. Der Autor ist zwar abgemeldet und die FF nicht beendet, was ich wirklich sehr schade finde, aber von dieser Puppyshipping-FF kann man wirklich Karies kriegen. Da kennen sich die beiden nämlich noch nicht.
Aber, dass Seto hier alles über Bord schmeißt, weil er mal schnell entscheidet, dass er keine weitere Schwäche zulassen will, ist wirklich nicht toll. Die Ohrfeige hat er mehr als verdient. Joey hats schon richtig gemacht. Aber, dass Joey das Geld genommen hat, ist untypisch, weil er nie das Geld von Kaiba annehmen würde. Naja, zumindest, wenn sie noch Erzfeinde wären. Ja, was sind sie jetzt eigentlich? Können sie sich überhaupt noch anfeinden, nach dieser Nacht? Schließlich haben sie sich die Liebe gestanden. Das kann er ja nicht einfach so zurücknehmen, auch wenn er Joey sprichtwörtlich rausgeworfen hat.
Na, ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Lg
Lunata79
Von:  Onlyknow3
2015-04-08T13:50:07+00:00 08.04.2015 15:50
Das hat gesessen, die Ohrfeige war verdient, Joey hat es richtig gemacht, nach dem Seto ihn und seine Gefühle für ihn nur benutzt hat. Mach weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3


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