Zum Inhalt der Seite

Coldhearted Lover

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hilfe von der anderen Seite (J)

Ich hätte es wissen müssen. Ich hätte einfach damit rechnen müssen, dass das passiert. Es ist immerhin der große Seto Kaiba, dem ich da gestern Nacht mein Herz ausgeschüttet habe. Und heute hat er einfach so getan, als wäre Nichts gewesen.
 

Es war 7 Uhr Morgens und ich war verdammt müde. Der Wind wehte leicht, die Sonne schaffte es aber dennoch, etwas durch zu scheinen. Mit meinen Füßen stieß ich alles weg, das auf dem Fußweg war. Am liebsten hätte ich mich vor einen Bus geschmissen. Danach wäre ich als Geist in die KC geflogen, hätte Benzin über Kaibas Geld geschüttet und es angezündet.
 

So sehr es aber auch so schien, als hätte Kaiba das alles nicht ernst gemeint: Es war sehr wohl ernst gemeint. Er hatte vor mir Tränen vergossen, er hatte sich von mir befriedigen lassen und hat die ganze Nacht mit mir verbracht. Wenn er mich immer noch für den Trottel Wheeler halten würde, hätte er das alles nie zugelassen. Das war nicht alles nur vorgegaukelt.

Ich rief mir ein Taxi, das mich nach Hause fahren sollte. Der Tag hat gerade erst begonnen und mir wurde schon die ganze Woche vermiest. Immer wieder war ich den Tränen nahe. Ich spürte immer noch ganz genau das Herzklopfen, das mich gestern kaum noch atmen ließ, wenn ich in den Erinnerungen versank.
 

“12 Euro wären das, bitte”, verständigte mich der Taxifahrer am Ziel der Fahrt. Ich drückte dem Mann einen 20er in die Hand und knallte die Türe des Wagens mit einer gewaltigen Wucht zu. Das Auto fuhr weg und entfernte sich immer mehr von mir. Weit, weit weg.
 

Als ich die Wohnungstüre aufschloss, blickte mich Mum angesäuert an. Nicht auch das noch. “Joseph! Wo warst du?!”, fragte sie energisch und stemmte die Hände in die Hüften. Ich verdrehte nur kurz einmal die Augen und begab mich in mein Zimmer - es wurde Zeit, sich für die Schule fertig zu machen.
 

Kurz nahm ich noch eine rasche Dusche, machte mich fertig und packte meine Schultasche. Das viele Geld, das mir Kaiba gab, verstaute ich in einem Kuvert und gab es in meine Schublade. Noch voller Wut und Enttäuschung verließ ich das Haus, meine Gefühle waren mir ins Gesicht geschrieben. Das würde ein toller Schultag werden.
 

Das gestern...das war pures Adrenalin. Etwas Prickelndes, etwas, das mich am Leben hielt. Mit so einer Person wollte ich die Nächte verbringen. Ich war wie im Rausch, hatte mein Verlangen kaum noch unter Kontrolle und wollte nie wieder weg. Ich hatte Seto in meinen Armen. Hatte ihn für mich alleine.
 

Beim Schultor angekommen, überlegte ich mir, ob ich nicht umkehren sollte. So mental zerstört, wie ich war, konnte ich das kaum überleben. Mit dem Kopf ganz wo anders, mit dem Herzen Meilen weit von der Realität entfernt.
 

“Joey, Kumpel!”, kam es von links, worauf ich mich umdrehte - es war Duke. Er hatte den Rucksack lässig auf einer Schulter tragend. “Du siehst fertig aus”, fiel ihm auf, ehe er mich genauer musterte. Ich zuckte mit den Schultern. Sollte ich es ihm erzählen? Ich zögerte nicht, weil ich etwas Anderes mit Kaiba ausgemacht habe, nein. Ich zögerte, weil es vielleicht lächerlich klingt. Würde er es mir überhaupt glauben? Still stand ich da.
 

“Willst du reden?”, fragte Duke, der sich schon Sorgen um mich machte. Ich brach plötzlich weinend zusammen, als ich keine Antwort auf seine Frage fand. Blitzschnell fing mich der Schwarzhaarige auf und wunderte sich wohl, was mit mir geschehen sein mag. Vorbei gehende Schüler guckten mich verwundert an. Er merkte, dass ich nicht fähig war, konzentriert im Unterricht zu sitzen und ging somit mit mir aufs Schuldach. Es war 7.45 Uhr und die meisten der Schüler waren schon im Schulhaus.
 

“Schieß los, Mann!”, forderte Duke mich auf, als wir uns an den Rand des Daches setzten und die Füße baumeln ließen. “Es klingt verrückt…”, gab ich zu und schämte mich. Peinlich berührt sah ich in die andere Richtung und traute mich nicht, auch nur ein Wort über die vergangene Nacht auszuspucken. Einerseits, weil es total absurd klingt und andererseits, weil es mir noch mehr Herzschmerz zufügen würde, das Geschehen noch einmal genau in Worte zu fassen.
 

“D-du weißt, ich bin bisexuell”, fing ich mit zittriger Stimme an, zu reden. Duke nickte und wartete geduldig, bis ich weiter redete. “Und… Kaiba”, beendete ich meine sehr bescheidene Geschichte. Kein Wort mehr. Ich konnte das alles einfach nicht auf meine Lippen lassen. Der Schwarzhaarige sah mich verwirrt an, dachte zuerst, es ginge nur darum, dass ich mich ein Bisschen in den CEO verliebt hätte. Aber weil da noch viel mehr, als das, war, gab ich die Story weinend in Wortfetzen noch einmal wider. Somit hatte ich mein Versprechen für die 15000 nicht gehalten, aber Kaiba hielt sein Wort ebenfalls nicht.

Für immer.
 

Wieso es mir so schrecklich weh getan hat, wusste ich; Weil ich mein ganzes Leben nach so einer Person gesucht hatte, sie danach fand und mir dann nach nicht einmal 24 Stunden das Herz gebrochen wurde. Ich hatte diesen Menschen nicht behalten können. Das, was ich so lange gesucht hatte, floss mir aus den Fingern und würde nie wieder zurück kommen.
 

Duke kommentierte den Vorfall nicht lachend, wie es manch Anderer getan hätte. Er zückte nur sein Handy, und rief den Kontakt “Seto Kaiba” an.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sellery-Attack
2015-04-12T19:04:04+00:00 12.04.2015 21:04
Oh oh. Da bin ich ja gespannt wie kaiba reagiert undJoey tut mir so verdammt leid und ich kann es verstehen, dass er mit jemanden darüber reden will aber ob Duke in dem fall die beste wahl war..? Freu mich auf jeden fall aufs nächste Kapitel :)

LG CharlZ
Von:  Lunata79
2015-04-11T19:20:27+00:00 11.04.2015 21:20
Na, wenn das mal nicht in eine Katastrophe ausartet.
Ausgerechnet dem Konkurrenten von Seto zu erzählen, was passiert ist, und sein Versprechen brechen.
Das wird Seto bestimmt nicht gefallen.
Bin aber schon neugierig, was Duke Seto zu sagen hat.

Lg
Lunata79
Von:  Onlyknow3
2015-04-11T16:32:38+00:00 11.04.2015 18:32
Das wird wohl für sehr viel Wirbel sorgen wenn der Anruf bei Seto ankommt. Joey wird das wieder in anderer Linie abkriegen, das er mit Duke gesprochen hat, der auch noch sein direkter Konkurrent ist. Das wird Seto sicher noch weniger gefallen das dieser ihn jetzt auch noch Kontaktet. Mach weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3


Zurück