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Coldhearted Lover

von

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Das Einzige (J)

Ich fühlte mich sehr stark entlastet und sicher. Wieder in Setos Armen zu sein, das vermisste ich. Der Braunhaarige jedoch schien sehr ausdruckslos und überhaupt nicht amüsiert. “Wenn ich dir zur Last falle, dann…”, mein Atem stockte und ich musste mit der Verdacht, unerwünscht zu sein, kämpfen. “Sag’ sowas nicht”, forderte mich Seto auf und strich mir durchs Haar. Er verwickelte mich in einen langsamen, zarten Kuss und stupste meine Nase. Erzählte mir, dass er furchtbare Schuldgefühle hätte, dass er mich nicht schon früher kontaktiert hatte. Wenn ich daran dachte, einsam in meinem Bett gelegen zu haben, ohne ein Lebenszeichen von ihm, hatte ich mir diese Entschuldigung sehnlichst gewünscht. Aber ich konnte nicht sauer auf ihn sein.
 

“Ich war ein totaler Mistkerl, ich muss mich entschuldigen. Verzeihst du mir?”, die Stimme des CEO klang so furchtbar dünn und beinahe gehaucht. Es flößte mir fast schon Angst ein, da ich glaubte, er hätte irgendetwas getan, wovon ich Nichts wusste. “B-bist du...fremdgegangen?”, fragte ich mehr verwirrt, als verängstigt und sah ihn erwartend an, ehe ich ein Kopfschütteln als Endaussage bekam. Wir lösten uns von einander und ich meinte, dass ich am liebsten einmal zuerst meinen Koffer auspacken und meine Sachen schlichten wollen würde. Seto erhob sich von seinem Stuhl, nahm mir das Gepäck ab und führte mich in sein Schlafzimmer, das so einige Erinnerungen weckte. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, als ich daran dachte, wie er mich am nächsten Morgen einfach rausschmiss. Langsam verstand ich, weshalb er wollte, dass ich ihm verzeihe.
 

Völlig schwach fiel ich plötzlich ins Bett, verspürte in dem Moment gemischte Gefühle. All das, was inzwischen passiert ist, machte mich fertig. Diese kalte, arroganten Aktionen von Seto, dann die Versöhnung, danach die Presse, gefolgt von dem Nichtmelden seinerseits und jetzt bin ich wieder hier. Ich brauchte ein paar Minuten für mich allein, um zu realisieren, wer ich gerade war und wer da mit mir in diesem Zimmer stand. Ein verständnisvoller Seto, Joey. Keine Panik, es ist hier ein lieber Seto mit dir im Raum.
 

“Alles okay?”, fragte mich der Dunkelhaarige und setzte sich auf den Bettrand. “Mir war nur kurz schwindelig”, ich stand auf und griff mir kurz an die Stirn, bevor ich begann, meinen Koffer aufzumachen. Schlecht gefaltete Klamotten waren größenteils zu sehen. Kurz sah ich mich um, um festzustellen, wo ich diese unterbringen könnte. Es gab hier zwei große Schränke, bei denen ich jedoch nicht wusste, mit was sie befüllt waren und ob noch Platz frei war. Ich blickte Seto an, der mir meine Kleidung sofort abnahm und sie in den linken Kasten reinschlichtete. Dort befanden sich seine Hemden, und meine Güte, waren das viele! Das glich einer Luxusherrenabteilung.
 

Mir stach ein Hemd besonders ins Auge; ein schwarzes, das einen ziemlich tiefen V-Ausschnitt hatte - ich biss mir auf die Unterlippe. Seto war gerade dabei, meine Klamotten zu falten und einzusortieren, während ich seinen Körper von oben bis unten betrachtete. Ich ging mit langsamen, stillen Schritten auf ihn zu und umarmte ihn von hinten. Es tat gut, ihn an mir zu spüren. Das hat mir gefehlt. Es hat mir wirklich, wirklich gefehlt. Doch trotz dieser Unbeschwertheit und der Geborgenheit, beschlich mich eine Angst. Meine Handflächen begannen, leicht zu schwitzen.
 

“Bin ich hier willkommen?”, wollte ich wissen, meine Umarmung wurde schwächer, mein Blick senkte sich. Einige Flashbacks spielten sich in meinem Kopf ab, jagten mir Angst ein. Ich war mir nicht sicher, doch es kam mir so vor, als hätten all diese kleinen Zwischenfälle mein Vertrauen zu Seto geschwächt. Vielleicht hätte man sogar sagen können, ich wäre ihm gegenüber misstrauisch geworden. Ist es denn in dieser kurzen Zeit schon so weit gekommen?
 

Der Firmenchef drehte sich zu mir, blickte mir in meine Augen, die Unsicherheit widerspiegelten, und nahm mein Gesicht in die Hände. Er sagte Nichts, es blieb für einige Sekunden still und nur die Uhr, die tickte, war zu hören. In diesem Moment gab es nur ihn und mich, alles um uns hatte kein Gewicht mehr und war wie in schwarzweiß getunkt. Setos Blick durchbohrte mich gar, fühlte sich schwer und direkt an. Mir wurde ganz flau im Magen, meine Ängste passten gar nicht mit meinen Gefühlen zusammen, die entstanden, während er mich so ansah.
 

Mein Freund öffnete die Lippen; “Ich bin dir nicht fremdgegangen und ich werde dich auch nicht hier rausschmeißen, Joey. Du bist das Einzige…”, seine Lippen zitterten. “Das Einzige-”, versuchte er, den Satz zu beenden. Er atmete tief ein und kam meinem Gesicht näher; “Das Einzige, das ich jemals gebraucht habe”. Er drehte sich ruckartig um und fuhr sich mehrmals durch seine perfekten Haare, er wirkte plötzlich so gestresst und so verzweifelt. Ich denke, ich liege richtig, wenn ich sage, dass wir beide an diesem Abend sehr unsicher waren, was unsere Stimmung betraf. Wir waren beide sehr empfindlich und schwankend.
 

“Du bist das Einzige, Joey. Und du wirst es auch immer bleiben”, Seto ballte die Hände zu Fäusten und legte den Kopf in den Nacken.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Lunata79
2015-07-11T20:24:22+00:00 11.07.2015 22:24
Diese Szene macht für mich den Eindruck, dass Seto bald nicht mehr schweigen wird, was seine wahren Schuldgefühle betrifft.
Wird bestimmt schlimm und ich würde am liebsten nicht dabei sein wollen, wenn es los geht. *zitter* XD
Von:  Sujang
2015-07-11T20:17:57+00:00 11.07.2015 22:17
Hey
super tolles kappi,
man kann wirklich gut mit denn beiden mit fühlen.
ich hoffe das das ganze ein gutes ende nimmt ^^
lg
Von:  RandaleEiko
2015-07-11T08:25:43+00:00 11.07.2015 10:25
phu! schon allein das lesen macht einen fertig :) auf positive Art mein ich. Man fühlt richtig schön mit den Charakteren mit, hast du gut gemacht!
Antwort von:  Blaubeere20
11.07.2015 19:01
Aww, dankeschön! Berührt mich echt (: <3


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