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Coldhearted Lover

von

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Vertrauenslücken (K)

Sauer. Ich war so verdammt sauer. Joey war, neben Mokuba, das Einzige, das mir noch blieb. Sämtliche Emotionen klopften wild gegen meinen Brustkorb, machten es mir schwer, zu atmen. Ich musste mir so viele Fehler eingestehen aber hatte nicht den Mut dazu, mich diesbezüglich zu äußern. Mit welchen Worten sagt man jemandem zart, dass man ihn nur für seine eigene emotionale und physische Befriedigung missbraucht hat? Wie sagt man jemandem mit ruhiger Stimme, dass man ihn, trotz der Scheiße, die man ihm angetan hat, noch immer bei sich haben will? Geht das überhaupt? Für mich fühlte es sich so an, als könnte man es nicht.
 

“Ich weiß nicht, was gerade in dir vorgeht, aber könntest du dich bitte umdrehen, sodass ich dein wunderschönes Gesicht sehen kann?”, Joey klang besorgt. Ich ließ meine Hände locker, worauf diese nervös zitterten und zuckten. Mein ganzer Körper war angespannt, während ich mich fragte, ob ich es überhaupt verdiente, diesen wundervollen Menschen gerade in meiner Nähe zu haben.
 

“Ich kann dir in den nächsten Tagen eine Wohnung beschaffen, wenn du willst. Ich glaube, es wäre besser so”, sprach ich mit rauer Stimme, ehe ich mich umdrehte und meinem Gegenüber in die Augen sah. Sein Blick strahlte sehr starke Verwirrung und Besorgnis aus, was verständlich war. Natürlich weißt du nicht, wovon ich die ganze Zeit rede, mein Kleiner. War das nun gut oder schlecht?
 

Der Blonde begann, seine Kleidung selbst einzusortieren, da er merkte, dass ich sehr von meinen Gedanken und Empfindungen abgelenkt war. Er schlichtete seine Shirts in den Schrank; “Das mit der Wohnung wäre der Hammer! Es wäre sicher besser, da ich dich hier nicht mit meiner ständigen Anwesenheit belästigen kann, verstehe ich schon”. Joey klang plötzlich total ausgeglichen und relaxed - wahrscheinlich wollte er mir keine Löcher in den Bauch fragen, mir ein unangenehmes Gefühl verschaffen.
 

“Ich wüsste aber auch nicht, ob ich längerfristig hier bleiben könnte… ehrlich gesagt, kann ich dir nicht mehr so vertrauen…”, Joeys ruhige Stimmung ruderte in Richtung Trauer. Ein Stich bahnte sich durch meinen Körper, als ich diese Worte hörte. Natürlich kannst du mir nicht mehr vertrauen, Süßer. Das verstehe ich schon. Und ich würde am liebsten alles zurücknehmen, was ich je zu dir sagte, denn du bist das Einzige. Ich darf dich nicht verlieren.
 

“Das tut mir weh”, gab ich mit gesenktem Blick zu, merkte aber trotzdem, dass Joey seine Sachen fertig eingeräumt hatte. “Du hast mir auch weh getan”, flüsterte der Blonde zurückhaltend, worauf ich Nichts zu sagen hatte. Ich nickte nur. Ja, ich habe dich verletzt und kann es nicht als unfair sehen, dass du mir nicht mehr vertraust. Ich war ein richtiges Arschloch zu dir, Kleiner. Ich würde es so gerne wieder gut machen, aber ich bezweifle, dass das geht…
 

Ich öffnete meine Arme und sah ihn fragend an. Fragend, wie; Kommst du in meine Arme und lässt uns das für einen Moment vergessen?. Joey presste die Lippen gegeneinander und fiel in meine einladenden Arme, die ich um ihn schloss. “Und weißt du…”, begann mein Freund. “Das ist so ein Druck, wenn alle in der Stadt über einen Reden. Wenn sie Fotos von dir schießen, wenn sie dich mitten auf dem Weg aufhalten, um zu fragen, ob die Gerüchte stimmen. Wenn du in deinem Zimmer die Jalousien zumachst, weil du Paranoia hast. Verfolgungswahn. Die Angst, dass jede Bewegung, die du machst, festgehalten wird. Das ist einfach… schrecklich”, der Blonde drückte mich fest an sich.
 

Was habe ich ihm angetan… er ist nun dem ganzen Medienterror ausgesetzt… er wird das mental nicht durchstehen. Was habe ich getan, verdammt?! Nur, weil ich so gierig nach Macht war, zerkratze ich gerade indirekt die Psyche eines anderen Menschen.
 

“Ich trau’ mich gar nicht mehr, rauszugehen…”, wimmerte Joey und ich spürte, wie mein Hemd langsam feucht wurde. “Nicht weinen, Kleiner”, beruhigte ich ihn und streichelte seinen Kopf. Bitte nicht weinen… das macht alles hier nur noch schwerer. Wie gerne ich einfach alles zurücknehmen würde, die Zeit zurückspulen und dich so behandeln, wie du es verdient hast.
 

“Dann bleibst du für immer bei mir”, hauchte ich ihm ins Ohr und fuhr mit meinen Fingerspitzen seinen Rücken entlang. Er hatte einen schönen Rücken. Er hatte generell einen sehr schönen Körper. Ich ertappte mich dabei, Sexfantasien zu entwickeln. Kaiba! Du kannst doch nicht in so einem ernsten Moment an Sex denken… Oder etwa doch?
 

Ich nahm Joeys Gesicht in die Hände und wischte seine Tränen ab. Danach fuhr ich mit meiner Hand unter sein Shirt, was ihn kurz zucken ließ. Er sah mich mit seinen braunen Augen an und wusste nicht ganz so genau, was er nun davon halten solle. Ich jedoch ging weiter und zog ihm sein Kleidungsstück bis zur Brust hinauf, meine Augen spiegelten Gier wider. “S-seto…”, kam es etwas verstört vom Blonden.
 

Ich war mir bewusst, was ich gerade tat. Trotz der Angst und Unsicherheit meines Gegenübers versuchte ich, ihn auszuziehen und mit ihm zu schlafen. Nun nicht mehr gierig nach Macht, aber nach Sex - werde ich jemals aufhören können?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lunata79
2015-07-22T06:50:02+00:00 22.07.2015 08:50
Ist Seto noch ganz bei Trost?
Er hat eindeutig eine Schraube locker. Ist er aus der Psychiatrie entflohen?
Wie kann er jetzt an Sex denken? *fassungslos kopfschüttel*
Nicht mal, wenn man sich sehr einsam gefühlt hat, denkt man an Sex, sondern eher nur an die Nähe des Anderen.
Von:  RandaleEiko
2015-07-21T11:34:41+00:00 21.07.2015 13:34
Gut geschrieben. Es kommt mir vor als sei seth irgendwie ein weeenig verrückt...aber nur ein wenig :D!
Antwort von:  Blaubeere20
21.07.2015 17:47
Bei so vielen Zahlen, Daten, Fakten klar :DD


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