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Lass mich Dein Wegweiser sein

Vom Rukh erwählt
von

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Der zweite Dungeon "Valefor"

Sara wusste nicht, ob sie ihre jetzige Situation lieber als gut oder schlecht einstufen sollte.

Das Gute daran war, sie würde auf jeden Fall in den Dungeon kommen und sie würde dort nicht alleine sein.

Das allein war ja auch sehr wichtig.

Schlecht daran war, dass die Leute die sie begleiten würden, ihre Feinde waren. Naja Sara würde sie an sich nicht als Feinde bezeichnen, allerdings wollten die Meisten dieser Gruppe Sinbad tot sehen und sie selbst an irgendeinen seltsamen Ort mitnehmen. Das hieß also sie waren den Beiden gegenüber nicht gerade freundlich gestimmt.

Die Gruppe stieg nun also gemeinsam die großen Treppen zum Dungeon hinauf. Sara verstand sehr wohl, dass sie im Moment als eine Geisel diente, um Sinbad, wie würde man es sagen, gefügiger zu machen?

Doch sie nutzte die momentane Situation aus, um sich die Leute, die ihr bis jetzt noch nicht bekannt waren, genau anzusehen.

Neben Drakon und dem jungen Assassinen Ja'far, war da noch die Magierin Falan, wie sie sich vorgestellt hatte. Diese hielt die meiste Zeit ihre Augen geschlossen, doch Sara ließ trotzdem das Gefühl nicht los, das sie sie nicht aus den Augen ließ.

Dann waren da noch die zwei anderen Assassinen, die zu Ja'far gehörten.

Da Sara sie aber in ihren Gedanken nicht immer nur 'der da' nennen wollte, fand sie auch bei ihnen mit Hilfe ihrer Rukh mit Leichtigkeit ihre Namen heraus.

Der Kleinere der Beiden mit der Narbe die seine Nase bedeckte hieß also Vittel und der große muskulöse hieß Mahad. Damit kannte sie nun wenigstens die Namen ihrer 'Gefährten'.

Selber fragen war ihr ja momentan nicht möglich...

Endlich stand die Gruppe nun vor dem Eingang. Das Portal zum Betreten des Dungeons lag direkt vor ihnen.

Drakon drehte sich zu ihr um.

"Hör zu, du wirst bei uns bleiben und keine Fluchtversuche starten, ist das klar?"

Sara nickte ihm zu. Ihr war durchaus klar das jeder Versuch zu flüchten scheitern würde. Außerdem wollte sie wirklich nicht alleine durch den Dungeon wandern.

Scheinbar zufrieden mit der Antwort, deutete er der Gruppe an, das es jetzt los ging. Doch bevor er das Portal hätte betreten können, spürte er eine kleine Hand, die nach Seiner griff.

Leicht erschrocken, sah er zu dem kleinen Mädchen hinunter.

Wollte sie jetzt beim Betreten des Dungeons wirklich seine Hand halten?

Doch sie sah ihn nur mit dem unschuldigsten aller Blicke an, eher sie ihm ein leichtes Lächeln schenkte.

Mit einem Seufzen umschloss er schließlich ihre Hand. Er war immerhin ein Ehrenmann und auch wenn er es nicht gerne zugab, so stand er dennoch in ihrer Schuld.

Hätte sie ihn damals in Baals Dungeon nicht gerettet, wäre er auch nicht mehr am leben.

Hand in Hand schritten sie also in das Portal, die Anderen stillschweigend folgend.

Sara hielt die ganze Zeit die Augen geschlossen. Doch sie fühlte sich warm. Vor allem nahm sie die Wärme von Drakons Hand war. Fest hielt er ihre in seinem Griff, darauf bedacht sie nicht los zu lassen.

Sara konnte sich das Lächeln nicht verkneifen.

Im nächsten Moment aber, übte er einmal kurz Druck auf ihre Hand aus, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen.

"Hey, wir sind da, mach die Augen auf."

Auf seine Worte vertrauend, öffnete Sara ihre Augen. Die Gruppe stand zusammen auf festem Untergrund. Doch überall um sie herum ragten große Eissplitter aus dem Boden. Alle sahen sich erst einmal um. Falan stand eigentlich nur im Hintergrund und schien alles stillschweigend zu beobachten. Obwohl sie sich nicht erklären konnte warum, fand Sara diese Frau dennoch am unheimlichsten von allen. Vielleicht auch am gefährlichsten.

Die drei Assassinen derweil, gingen ein paar Schritte vor, Neugierde im Blick der zwei Größeren zu erkennen, doch Ja'fars Blick zeigte pure Langeweile.

"Das ist also ein Dungeon, es ist ziemlich still.", kommentierte Vittel und erhielt ein leichtes Nicken von Mahad.

"Heh, unterschätzt einen Dungeon bloß nicht", unterbrach Drakon die Drei und ging auf sie zu. Sara, die nicht alleine bei

Falan bleiben wollte war ihm dicht auf den Fersen.

"Man kann nicht vorhersagen was für Monster uns hier drinnen erwarten. Bleibt wachsam."

Ja'far schien sein befehlerischer Ton nicht zu gefallen.

"Heh, du bist noch nicht einmal ein Dungeon Eroberer."
 

"Ist das wie du mit einem Offizier redest!?"
 

"Deine bekloppten Regeln gelten nicht für die Assassinen Gilde!"
 

"Was hast du gesagt!?"
 

Sara sah dem ganzen belustigt zu. Auch wenn sie sich nicht gerade wohl fühlte mit diesen Leuten, so waren sie doch

alle normale Menschen, welche sich gegenseitig in die Haare kriegen konnten. Aus dem Augenwinkel heraus sah sie jedoch, wie etwas auf die Gruppe zugeflogen kam. Waren das...Schmetterlinge?

Und auch noch ein ganzer Schwarm davon.

Falan kicherte belustigt und deutete auf die sich nähernde Gefahr.

"Oh, die sehen nicht so freundlich aus..."

Drakon begab sich sofort in Angriffsposition, sah jedoch noch einmal zu Sara hinunter.

"Du bleibst hinter mir, hast du verstanden?"

Angesprochene nickte bloß und ging daraufhin ein paar Schritte zurück um der Gruppe den nötigen Platz zu geben.

Nachdem Drakon mit dem Sicherheitsabstand zufrieden schien, wandte er seinen Blick wieder nach vorne.

"Seit vorsichtig, wir wissen nicht was diese-"

"Macht schon", wurde er von Ja'far unterbrochen, der seine Untergeben vorschickte.

Drakon geriet in leichte Panik.

"Wartet ihr Drei, tut gefälligst was ich euch sage..."

Weiter kam er nicht, denn nur durch ein paar einfache Hiebe mit ihren Klingen hatten die Drei den ersten Schwarm ausgelöscht.

Durch diesen Anblick versteinerte Drakon vollkommen.

Sara besah sich ihn besorgt.

'Er hat wohl sein Erlebnis in Baals Dungeon noch nicht vergessen.'
 

So ging es dann die ganze Zeit weiter. Die Assassinen erledigten die Schmetterlings Schwärme, während der Rest

der Gruppe still schweigend folgte.

Mit Hilfe der Rukh erweiterte Sara ihre Sinne. Und schon recht bald spürte sie Hinas und Sinbads Präsenz gar nicht

so weit entfernt.

Sinbad war anscheinend gerade zu Hina gestoßen, welcher vorher wohl in Gefahr schwebte.

Sara lächelte. Doch ihr Gesicht zog sich schnell zu einer Grimasse, als sie an Sinbads Reaktion dachte wenn er erfahren würde, dass sie ihm in den Dungeon gefolgt war und so in die Hände der Feinde fiel.

Ja, er würde definitiv nicht erfreut sein.

Als die Minuten vergingen, bemerkte Sara Ja'fars Blick auf sich. Sie konnte es ihm nicht einmal verübeln.

Man konnte ja nur erahnen wie es ihm geht nachdem eine Person, welche er scheinbar getötet hatte, nur wenige Stunden später wieder vor ihm steht.

Sara selbst konnte sich ja auch nicht erklären wie das möglich war.

Sanft strich sie mit ihren Fingern über die kleine Narbe an ihrer Kehle und erinnerte sich an den Moment zurück, als Sinbad panisch über ihr kniete. Tränen liefen sein Gesicht hinunter.

Das junge Mädchen schluckte schwer. Auch wenn sie danach nicht mehr viel mitbekam, so konnte sie sich dennoch vorstellen was Sinbad während dieser Zeit durchmachen musste.
 

Ja'far beobachtete die Blauhaarige bei ihrem Tun. Teils aus Misstrauen, immerhin könnte sie jederzeit einen Fluchtversuch starten. Und teils aus Neugierde. Immerhin hatte er ihr nicht vor allzu langer Zeit die Kehle durchgeschnitten.

Und dann stand sie da. Vor dem Dungeon, als wäre es das Normalste der Welt.

Er beobachtete sie, wie sie mit ihren Fingern über die Narbe an ihrer Kehle, welche er jetzt zum ersten mal bemerkte, strich.

Sie schien in Gedanken verloren.

Jeder aus der Gruppe hatte inzwischen jedoch bemerkt, dass sein aus versehener Angriff auf das Mädchen nicht

ohne Folgen blieb. Sie konnte wohl wirklich nicht mehr sprechen.

Plötzlich traf ihr Blick seinen und er stockte.

Diese Augen waren so voller Emotionen, voller Wärme aber irgendwie auch...leer.

Ja'far konnte sich nicht erklären wieso, aber ihre Augen wirkten, egal wie sehr sie strahlten, leer.

So als würde etwas fehlen.

Schnell schüttelte er den Kopf. Was kümmerte er sich überhaupt darum, was mit der Kleinen war?

Sein Blick glitt wieder nach vorne und er zog seine Waffen um den nächsten Schwarm zu erledigen.
 

Mit einem gezielten Angriff der Assassinen, war nun auch der letzte Schwarm der Schmetterlinge erledigt.

Die Drei sahen ziemlich unbeeindruckt aus.

Drakon war bleich geworden und starrte sie nur fassungslos an.

"Tsk, Dungeon Monster sind gar nicht so schrecklich. Viel zu schwach, das reicht noch nicht einmal zum Aufwärmen."

Ja'far wirkte sichtlich gelangweilt.

"Hast du auch gegen solche Schwächlinge verloren, 'Kommandeur' Dragul?"

Angesprochener schluckte schwer.

"N-nein, das war nur der Anfang, da sind noch Größere."

"Na gut, dann weiter."

Drakon setzte wieder zum Reden an, unterbrach sich aber selbst als er auf dem Boden einen toten Haufen dieser Schmetterlinge entdeckte. Normalerweise würde er dem keine große Beachtung schenken, wären sie nicht verbrannt.

Sara folgte seinem Blick und erschrak.

'Oh nein, jetzt weiß er das Sin auch bereits im Dungeon ist.'

Das war definitiv nicht gut.

Sein Blick glitt nun zu Sara. Eindringlich sah er sie an.

"Also deswegen warst du also vor diesem Dungeon, ich hätte es mir denken können."

Sara sah die Panik in seinen Augen. Er wollte wohl um jeden Preis verhindern, dass Sinbad auch diesen Djinn bekommt.

Noch dazu hatte Besagter auch noch einen Vorsprung.

Drakon besah sich die drei Assassinen welche eine neue Schar von Schmetterlingen erledigten und ging entschlossen auf sie zu.

Ja'far war immer noch gelangweilt.

"Diese dämlichen Insekten nehmen einfach kein Ende."

"Geh zur Seite."

Das gefiel dem jungen Assassinen gar nicht.

"Was soll das?! Wir brauchen von jemandem wie dir keine Hilfe!"

Doch seine Wut wandelte sich schnell in Erstaunen um.

Drakon zog eine Pistole hervor und alle schienen im ersten Augenblick verwirrt.

Er zielte mit ihr auf den riesigen Schwarm Schmetterlinge und Sara verstand.

Sie sah wie sich die Rukh in der Pistole sammelten und erschrak.

'Ist das etwa...'

Die Pistole wurde abgefeuert und ein riesiger Blitz schnellte auf den Schwarm zu, der im nächsten Moment verkokelt auf dem Boden lag.

Alle sahen sich die Waffe genau an und waren fassungslos. Sara am allermeisten.

"Oh", kommentierte Falan belustigt.

Ja'far schien nicht so belustigt. Er befahl Mahad sich diese Waffe zu schnappen, welche er für Hexerei hielt.

Der bulkige Mann raste auf Drakon zu, welcher die Waffe gleich noch einmal abschoss und Mahad anscheinend paralysiert und unter Schmerzen zu Boden ging.

"Das..ist ein magisches Dungeon Werkzeug, nicht wahr?"

Drakon sah zu Falan.

"Wie von einer Magierin zu erwarten. Die Gegenstände aus dem Dungeon die Sinbad und Sara hier überall verkauft haben, sind jetzt Eigentum von Parthevia."

Sara sah den jungen Soldaten enttäuscht an, bevor sie an Mahads Seite eilte. Er schien schreckliche Schmerzen zu haben.

Sie kniete sich neben ihn und legte eine kleine Hand auf seine Schulter. Etwas überrascht sah er zu ihr hoch. Sein ganzer Körper zitterte leicht und in seinen Augen spiegelte sich Schmerz wieder.

"Diese Kraft scheint zu wirken, indem man die Kraft eines Blitzes sammelt und dann abschießt. Es sieht außerdem so aus als könnte ich wählen zwischen einem fokussierten Blitz und einem Zerstreutem."

Drakons Blick glitt nun zu Mahad.

"Wenn man diese Attacken allerdings auf einen Menschen loslässt, erleidet das Nervensystem große Schmerzen und man wäre für eine Weile paralysiert."

Eine Weile besah sich Ja'far das ganze, bevor er grinste.

"Interessant, überraschenderweise bist du doch nicht so übel. Ich sehe dich jetzt in einem komplett neuen Licht. Im Vergleich zu diesem..."

Sara erschrak als Ja'far dem am Boden liegenden Mahad plötzlich den Fuß auf den Kopf stellte und Druck ausübte.

"Haufen Müll hier!" Immer mehr und mehr Druck.

"Was zur Hölle machst du da?! Können meine Männer etwa keinen Schmerz ertragen?!"

Doch bevor irgendjemand noch etwas sagen konnte, entfernte der Weißhaarige seinen Fuß wieder und ging ganz natürlich an dem Rest der Gruppe vorbei.

"Ok, gehen wir."

Drakon, welcher sich das Ganze sichtlich geschockt angesehen hatte, drehte sich zu Ja'far.

"Warte, was ist mit deinem Untergebenen?"

"Halt die Klappe, er holt uns schon ein." Und noch während er dies sagte, erhob sich Mahad schon wieder vom Boden. Keine Miene in seinem Gesicht zuckte und der Schmerz der bis eben in seinen Augen zu erkennen war, war auch verschwunden.

Sara sah ihm nach als er dem Rest der Gruppe folgte und bemitleidete sie alle. Diese Assassinen. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, was sie alles bereits in ihrem Leben durchmachen mussten

Wie oft sie wohl schon gefoltert wurden...

Am Rande bemerkte sie, wie Drakon der Gruppe nun auch folgte. Nur die Magierin verharrte an Ort und Stelle und besah sich Sara. Diese bemerkte den Blick der Frau und sah sie fragend an.

"Hm. Mitleid für Menschen wie diese zu haben ist sinnlos, meine Kleine." Ihre Augenwinkel zogen sich nach oben so das Sara vermutete, sie lächelte unter ihrem verhüllten Gesicht.

"Es sind Menschen die in der Dunkelheit aufgewachsen sind und dort werden sie auch bleiben. Es ist ihr Leben."

Mit diesen Worten folgte sie nun auch der Gruppe und ließ Sara zurück.

Diese konnte und wollte den Worten der Magierin keinen Glauben schenken. Jeder konnte sich ändern, sie hatten nur

noch keine Chance dazu bekommen.

Entschlossen und mit einem klaren Zeil vor Augen folgte sie der Gruppe.

'Ich werde ihnen helfen. Sie müssen nicht weiter in dieser dunkeln Welt bleiben'

Ihre Rukh stimmten dem freudig zu.
 

Nur wenige Minuten später stieß die sechsköpfige Gruppe auf ein neues Problem.

"Hm, eine Sackgasse..."

Der Weg ging nicht weiter. Stattdessen erstreckte sich vor ihnen ein großer See mit zwei Wasserfällen. Das Wasser schien leicht zu glitzern und Sara ging an den Rand um besser hinein sehen zu können.

Kleine Kristalle schienen am Grund des Sees zu liegen.

Doch schon im nächsten Moment wurde sie am Kragen gepackt und vom Ufer weggezogen. Überrascht sah sie in Drakons missbilligende Augen.

"Du kannst dich doch nicht so nah an den Rand stellen. Was ist wenn du rein fällst huh? Kannst du überhaupt schwimmen?"

Sara dachte darüber nach, fand jedoch keine Antwort auf die Frage. Hilflos zuckte sie also mit dem Schultern.

"Ja, hab ich mir gedacht...", murmelte der Soldat, bevor er sich den anderen zu wandte.

"Tja, das ist wirklich überraschend"

Ja'far regte sich sofort auf.

"Jetzt sag bloß nicht wir drehen wieder um!"

"Niemals, aber..."

"Ja,",kommentierte Falan und deutete auf das Wasser. "ich vermutete der Weg führt hier durch."

Drakon schien zu überlegen. "Unter Wasser, das hab ich mir gedacht. Wie irritierend, wir sind nicht darauf vorbereitet. Außerdem," Nun legte er eine Hand auf Saras Kopf ab. "glaube ich nicht, dass die Kleine hier schwimmen kann."

Ja'far kochte schon innerlich. Das durfte doch wohl nicht wahr sein.

Jetzt sollten sie also tauchen. Na schön. Doch jetzt kann die Kleine vermutlich nicht schwimmen. Was hieß hier überhaupt vermutlich? Ja oder Nein? Sie sollte doch nur eine klare Antwort geben verdammt!

Sara spürte den Blick des jungen Assassinen auf sich und erwiderte ihn. Er war sauer. Sie schrank etwas unter seinem Blick.

Sie sah sofort das er kurz davor war sie in das Wasser zu schmeißen um zu sehen ob sie schwimmen konnte.

Sie wusste es doch nicht. Konnte man einfach so schwimmen? Mit gesenktem Blick, um Ja'fars nicht mehr begegnen zu müssen, bewegte sie sich wieder auf den See zu. Den fast schon erschrockenen Blick des Assassinen dabei nicht bemerkend.

Sie kniete sich an den Rand und versuchte sich das Schwimmen bildlich vorzustellen.

Sie mochte es nicht andere zurückzuhalten. Und sie musste doch auch zu Sin.

Leicht zögerlich streckte sie eine Hand nach dem Wasser aus. Doch kurz bevor sie hätte Kontakt machen können, wurde sie unterbrochen.

"Dann eben nicht unterwasser. Warum nicht einfach die Wand durchbrechen und weitergehen?"

Einen Moment war sie ganz still, bis ihr Blick wieder zu Ja'far glitt, der gerade diesen Vorschlag von sich gegeben hatte.

Erstaunt sah sie ihn an. Sein Arroganter Blick traf ihren und für einen Moment glaubte sie zu erkennen, wie sein Blick etwas sanfter wurde. Doch dies war schnell verflogen und seine Miene verfinsterte sich wieder.

Drakon schien verwirrt. "Die Wand durchbrechen? Wovon redest du überhaupt?"

Der Weißhaarige beachtete ihn gar nicht, sondern drehte sich nur zu Mahad um.

"Na los, mach schon."

Mit einem Nicken ging der Angesprochene auf die nächste Wand zu. Drakon schien besorgt.

"Er wurde gerade paralysiert, seine Muskeln können eine solche Belastung noch nicht ertragen."

"Klappe halten, ich habe gesagt ihm gehts gut!"

Im nächsten Moment war ein blubberndes Geräusch zu hören und Sara musste erschrocken feststellen, dass es von Mahad stammte.

Seine Muskeln schienen sich doch tatsächlich aufzupumpen. Die Adern deutlich zu erkennen.

Sichtlich erstaunt sah Sara dem ganzen zu. Was hatte man wohl mit dem armen Mann gemacht? Mit solch einer Fähigkeit wurde man ja immerhin nicht geboren.

Sofort dachte Sara an endlose, schmerzvolle Experimente und zitterte.

Mahad hatte inzwischen begonnen, seine bloßen Hände wie eine Schaufel zu benutzen und so ein Loch in die Wand zu graben.

Drakon dagegen sah über alle Grade erschrocken aus. Auch er hatte sowas vermutlich noch nie erlebt.

Ja'far dagegen sah dem Ganzem fast schon desinteressiert zu. Mit seinem Armen verschränkt, stand er neben Drakon.

"So ist es richtig,mach weiter. Ist sowieso das Einzige wozu du zu gebrauchen bist..."

Scharf zog Sara die Luft ein und mit ein paar Schritten stand sie neben Ja'far und trat ihm ohne jegliche Zurückhaltung auf den Fuß.

Leicht erschrocken ging der Junge ein paar Schritte zurück. Schmerz zeigte er keinen. Sara glaubte aber auch nicht daran das ihr Tritt wirklich schmerzvoll war.

Als Ja'far über den Schreck hinweg kam, dauerte es keine Sekunde bis er Sara mit einem Blick ansah, der töten könnte.

'Oh je' , dachte die Blauhaarige noch, bevor der Assassine mit schnellen Schritten auf sie zu kam, sie am Handgelenk packte, mit der anderen Hand eines seiner Messer hervorholte und es Sara an die Kehle hielt.

Ihr ganzer Körper fror bei dieser Geste ein. Sofort dachte sie an die Situation in Imuchakk zurück.

"Du verdammtes Biest! Wie kannst du es wagen? Sei lieber froh, dass du nicht ins Wasser musst! Und so dankst du mir das?!"

Der Druck an Saras Kehle wurde stärker und auch wenn sie es nicht gerne zugab, sie geriet langsam in Panik.

Wenn die Narbe wieder komplett aufreißen würde, was dann?

Doch man konnte sagen Drakon rettete ihr das Leben.

"Jetzt hör auf und lass sie! Sag deinem Freund da er soll aufhören zu graben, der Dungeon stürzt sonst ein!"

Er jetzt bemerkte Sara die immer größer werdenden Risse in der Decke.

"Tch, du bist so hart zufrieden zu stellen...Na schön, hey Mahad, stop."

Der bulkige Mann hörte sofort auf den Befehl seines Anführers und auch die Risse in der Decke stoppten endlich.

Erleichtert atmete Sara aus.

Ein belustigtes Lachen war von Falan zu hören.

"Nun, wie wäre es denn damit?"

Als Falan ihren Stab auf das Wasser hielt, fing der violette Kristall daran an zu leuchten.

"W-was hast du vor?"

"Thalg Hajar!" Ein eisiger Nebel trat aus ihrem Stab heraus, der begann das Wasser nach und nach zu gefrieren.

"So, nun da ich das Wasser gefroren habe, können wir ganz einfach einen Tunnel durch das Eis graben."

Drakon wirkte in Saras Augen recht fassungslos. Auch wenn Sara nicht ganz verstand wieso. Falan war doch eine Magierin.

Oder war es ungewöhnlich so etwas zu vollbringen?

Aber Eines konnte Sara ganz genau in den Augen des jungen Soldaten erkennen. Er traute ihr nicht.

'Gut', dachte Sara sich. 'dann sind wir ja schon zu zweit.'

Und so fingen sie, oder eher Mahad an, einen Tunnel durch das Eis zu graben. Es dauerte eigentlich nur Zehn Minuten, bevor der Tunnel fertig war und sie hindurch schreiten konnten.

Sara wurde langsam nervös. Sin und Hinas Präsenz kamen immer näher. Einerseits war das gut.

Sie wollte immerhin zu Sinbad.

Andererseits hatte sie gehofft, dass nur sie und nicht sie in Begleitung von Sins Feinden, bei ihm ankommen würde.

Sie wusste jetzt schon das ein Kampf unausweichlich war. Und auf Sins Reaktion freute sie sich ehrlich gesagt auch nicht wirklich.

'Er denkt immer noch ich bin noch in Imuchakk und Ruhe mich aus.'

Egal wie sanft Sinbad auch sein konnte, genau so schnell konnte er auch sauer werden.

Vor allem wenn sich Andere unnötig in Gefahr begaben. Als sie den gefrorenen See endlich verlassen hatten, entdeckte Drakon zu Saras bedauern nicht weit von ihnen Sinbad und Hina.

Die zwei schienen sich angeregt zu unterhalten. Die Gruppe schlich sich leise an. Saras ganzer Körper spannte sich an.

Sie musste Sinbad doch irgendwie warnen. Ihr Blick fiel auf seine Rukh.

Was wenn sie...?

Sie schickte eines ihrer Rukh los, welches seinen Weg zu Sinbad machte.

Dort angekommen fing es sofort an, sich mit Sinbads zu verbinden.

'Ja, es klappt!'

Sinbad zuckte zusammen, bevor er sich hastig umsah und sich dann Hina packte. Zusammen sprangen die Beiden den Abhang vor ihnen hinunter, auf eine kleine Plattform und legten sich da auf die Lauer.

Sara hätte sich am liebsten jetzt aufgeregt. Was für eine Art Versteck sollte das denn sein?

Die Gruppe bewegte sich nun auf den Abhang zu und sah auf Sinbad und Hina hinab, welche mit dem Rücken zu ihnen gedreht waren. Jetzt konnte Sara auch ihre Stimmen vernehmen.

"Sinbad, ist es nicht unglaublich das außer uns noch jemand so weit gekommen ist?"

"Ja, es ist bizarr."

Einen Moment herrschte wieder Stille.

"Bist du sicher Sinbad? Ich sehe niemanden." Auf Drakons Lippen formte sich ein Grinsen.

"Na, sucht ihr jemanden?" Erschrocken drehten sich Beide um. Sara hielt sich noch im Hintergrund der Gruppe auf.

Sie wurde doch langsam ziemlich nervös wegen Sinbads Reaktion.

"So sieht man sich wieder, Sinbad." Anscheinend erkannte Hina den weißhaarigen Jungen.

"H-hey, das ist der Assassine von vorhin! Aber Sinbad, kennst du diesen Soldaten da etwa?"

"Um, also ich würde nie das Gesicht einer Dame vergessen, aber bei Männern, weißt du..."

"Du Bastard!"

"Haha, wie immer verstehst du keinen Spaß." Jetzt wurde Sinbads Lächeln sanft.

"Ich wusste wir sehen uns wieder, Drakon."

Einen Moment sah Drakon ihn noch genervt an, bevor er sein Schwert zog.

"Sinbad, dieses mal wird es nicht so laufen, wie du es willst."

Einen Moment sah er den Soldaten noch verwirrt an, bevor sich bei ihm alles zusammenzog, als Drakon hinter sich ein kleines, Blauhaariges Mädchen hervor holte. Entschuldigend sah die Blauhaarige ihn an und sein Gesichtsausdruck wandelte sich von Schock in Wut um.

"Drakon, du...!"

"Oh, verstehe das nicht falsch. Wir dachten nur, das die Anwesenheit der Kleinen hier, dich vielleicht etwas kooperativer machen würde. Und es ist ja nicht so als hätten wir sie entführt. Wir dachten immerhin sie wäre tot."

Sinbad schaute nur verwirrt und Sara wurde noch nervöser.

Jetzt gab es wohl keinen Weg mehr an der Wahrheit dran vorbei...

"Die Kleine spazierte ganz gemütlich vor dem Dungeon rum, da konnten wir sie doch nicht einfach so stehen lassen."

Kein Muskel im Gesicht des Lilahaarigen verzog sich. Er blinkte nur ein paar mal, bevor er die Worte des Soldaten erst begriff. Schockiert sah er die Gruppe an, bevor sein Blick Saras traf. Seine Augen verengten sich gefährlich.

'Oh je, Sin ist sauer. Er ist richtig sauer...'

"Sara, das ist doch wohl nicht wahr oder?"

Das leichte Zusammenzucken ihres Körpers und die Art, wie sie seinem Blick auswich, verriet ihm alles.

"Fräulein ich schwöre dir, wenn das hier vorbei ist, werden wir Beide ein langes Gespräch miteinander führen."

Er schrie sie nicht an, aber er hätte es genau so gut tun können. Denn auch das würde bei ihr den Schauer auslösen, so wie es seine ruhige Stimme gerade tat.

Einmal atmete er tief ein.

"Aber bis dahin...". Sinbad besah Drakon mit einem ernsten Blick. "Pass gut auf sie auf, Drakon."

Und mit einem Grinsen und Zwinkern, schnappte er sich Hina und zusammen sprangen sie den restlichen Abhang hinunter in einen weiteren See. Drakon kochte vor Wut.

"Was, sie versuchen durch das Wasser zu entkommen?!"

Wie es aussah, war Falan allerdings darauf schon vorbereitet. In nur wenigen Sekunden wiederholte sie den Zauber, der das Wasser gefrieren ließ. Und im schlimmsten Fall Sinbad und Hina gleich mit.

Erleichtert atmete Sara aus, als die beiden es gerade noch rechtzeitig aus dem Wasser schafften.

'Stimmt, Miss Pipirika erwähnte ja mal, dass Imuchakk ausgezeichnete Schwimmer sind.'

Falan sprang währenddessen auf den kleinen Vorsprung auf dem eben noch Sinbad und Hina.

"Hm, zu schade. Ich dachte ich könnte schöne Eisstatuen aus euch machen."

Erschrocken drehten die Beiden sich zu ihr um.

"Mein Name ist Falan, ich bin die Magier Ratgeberin des parthevischen Königreichs. Es freut mich euch kennen zu lernen."

Im nächsten Moment waren die Beiden auch schon von den drei Assassinen umzingelt.

'Nein Sin, Mister Hina!'

Hina war sichtlich verängstigt als die Assassinen den Angriff starteten. Gerade noch so konnte er Vittel abwehren.

Sinbad benutzte Baal, um Vittel und Mahad wegzuschleudern. Ja'far wich diesem Angriff jedoch aus und wehrte den nächsten mit seinen Messern ab.

"Denkst du du kannst mich mit dem selben Trick Zwei mal reinlegen?!"

Sinbad grinste.

Heh, du benutzt sie als Blitzableiter."

Währenddessen standen Sara, Falan und Drakon oben auf dem Abhang um alles genau beobachten zu können.

"Oh je, ist das etwa das Metal Gefäß des Djinns?", fragte Falan belustigt. Leicht spöttisch sah Sara sie an.

'Als ob sie das nicht schon weiß.'

Ihre Aufmerksamkeit wurde wieder auf den Kampf gelenkt, als Hina Sinbad ansprach.

"Sinbad, kannst du nicht die selbe Attacke wie beim Herumwütenden Einhorn verwenden?"

"Gute Idee!"

Sinbads Schwert fing an zu glühen.

Sara bekam nicht mal mit, wie Drakon neben ihr diese seltsame Waffe wieder hervorholte.

Der Schuss warf sie also völlig aus der Bahn und sie sah nur noch wie ein Blitz mit hoher Geschwindigkeit auf Sinbad zuraste und ihn am Arm trat. Sein Schwert glitt ihm dadurch aus der Hand.

Ja'fars rote Seile wickelten sich sofort darum und er zog es zurück in seine oder besser gesagt, Drakons Richtung.

Der Soldat war inzwischen nach unten zu der Gruppe gestoßen und fing das Schwert auf.

"Na, wie fühlt sich ein Blitzschlag an? Dieses magische Werkzeug kontrolliert den Blitz genau wie deines. Nächstes mal werde ich allerdings nicht verfehlen. Außerdem..."

Nun hielt er Sinbads Metal Gefäß hoch.

"werde ich dein Schwert für dich halten, das erspart uns eine Menge Ärger. Die Kraft des Dungeons muss seiner Majestät präsentiert werden."

Sinbad grinste fast amüsiert.

"Hehe, du bist gut vorbereitet."

"Natürlich, ich bin nicht mehr der Selbe wie zuvor."

Sara zog darauf nur die Augenbrauen hoch.

'Natürlich bist du das. Du hast dir nur Hilfe geholt hinter der du dich jetzt versteckst...'

Im nächsten Moment ging der Kampf auch wieder los.

Es schien so als wolle Hina nun alles auf sich nehmen um Sinbad zu beschützen.

Eine seltsame und entschlossene Aura ging von ihm aus.

Sara beobachtete erstaunt wie auch seine Rukh an Kraft gewannen.

Er jetzt bemerkte sie das es sich bei Hinas Harpune doch tatsächlich um das Horn der Bestie handelte, die Sinbad erledigt hatte.

Mit erstaunlicher Geschwindigkeit raste er auf Mahad zu und schleuderte ihn mit einem gewaltigen Schlag der Harpune zu Boden.

Der Rest war absolut geschockt. Drakon fand als erstes seine Stimme wieder.

"D-das ist...diese Kraft ist. Die wahre Stärke des berüchtigten Plündererklans des hohen Nordens. Die Imuchakk!"

Vittel sah zu Ja'far.

"Tch, was für eine Plage."

"Nicht wirklich... dieser Fettsack sieht nicht hinter sich!"

Saras Auge zuckte für einen Moment.

'Warts nur ab bis du wieder neben mir stehst...'

Doch dann realisierte sie erst was der Weißhaarige meinte.

'Oh nein, Sin ist völlig ungeschützt!'

Ja'far raste von hinten auf Sinbad zu, seine Messer bereit.

Doch Sinbad, als wäre es das Normalste auf der Welt, hob einfach seine linke Hand und machte sie zu Faust.

Der junge Assassine, der darauf nicht vorbereitet war, sauste mit hoher Geschwindigkeit in besagte Faust rein, welche sein Gesicht traf. Geschockt ging er zu Boden.

Keine Sekunde später startete er wieder. Angriff um Angriff. Doch der Lilahaarige wich immer aus.

Sara musste sich das Lachen verkneifen, als das Gesicht des Assassinen immer fassungsloser wurde.

"Wie, wie kannst du meine Bewegungen so gut lesen? Antworte mir Sinbad!"

Angesprochener grinste nur.

"Irgendwie weiß ich es einfach."

'Liegt das nicht eher an seiner Aura, Sin?', dachte sich Sara leicht belustigt.

"Ich bin unsterblich, weißt du?"

"Was zur Hölle?! Als ob du Arschloch!"

"Könntest du diese Beleidigungen lassen? Hier ist ein kleines Kind anwesend."

"Wen interessiert es du Vollidiot!?"

Drakon erkannte diese besondere Fähigkeit von Sinbad.

"Er hat das auch in Baals Dungeon getan. Es scheint als hätte er die Fähigkeit den Fluss der Zukunft zu sehen. Das machst ihn zu einem guten Verbündeten, allerdings auch zu einem schweren Feind..."

Ja'fars Geduld war anscheinend am Ende.

"Ich halte das nicht mehr aus! Vittel, Mahad haltet euch nicht mehr zurück!"

Mahads Muskeln fingen wieder an sich aufzupumpen. Und Sara traute ihren Augen kaum, als Vittels Arme anfingen, immer länger und länger zu werden.

Sinbad und Hina konnten gerade noch so einem Schlag von Vittel ausweichen, welcher seine Arme mit der dazugewonnenen Länge jetzt frei herum schwingen konnte.

"Woah!"

Sinbad biss die Zähne zusammen und sein ganzer Körper begann zu beben.

Für einen Moment war Sara ernsthaft besorgt, allerdings stellte sich schnell heraus, dass das

überhaupt nicht nötig war.

"Wahnsinn! Siehst du das Sara? Das ist wie in einer Zirkus Show!"

Ungläubig sah sie ihn an.

'In einer was? Das hat doch hier jetzt überhaupt nichts verloren Sin!'

Irgendwie war sie ja fast froh über den nächsten Angriff der Assassinen.

Eine Weile wurde von beiden Seiten Schläge ausgetauscht. Keiner schien erst zu gewinnen.

Sara wurde immer nervöser. Nicht wegen den Assassinen, auch nicht wegen Drakon, der immer noch Sinbads Schwert hatte.

Nein es lag an der Magierin die noch neben Sara stand und die meiste Zeit damit zu verbringen schien, die Blauhaarige zu beobachten.

Was war nur mit dieser Frau?!

Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als Vittels Arme sich um Sinbad und Hina schlangen, und die Beiden zu Boden schleuderte.

Mahad setzte noch einen kräftigen Schlag hinterher.

Sara wollte es nicht sehen und versteckte ihr Gesicht in ihren Händen.

'Sin, Mister Hina...'

"Was zur Hölle, dieser Fettsack!"

Überrascht sah das Mädchen auf. Hina hatte Sin beschützt, doch nun war sein ganzer Körper voll von Wunden.

"Hina..."

"Selbst dieser Fettsack kann das nicht ewig aushalten. Wenn er so weitermacht, wird er sterben."

Drakon gesellte sich zu den Assassinen.

"Er hat recht Sinbad, wirst du diesen Imuchakk sterben lassen?"

Saras ballte ihre Hände unbewusst zu Fäusten. Ihr Blick fiel auf Sinbads Schwert.

'Wenn Sin doch nur sein Schwert hätte. Drakon darf es einfach nicht zu diesem König bringen-Moment...'

Sara ging nun ein Licht auf.

'Ja natürlich, es ist Sins Djinn. Das bedeutet...'

Schnell verband sie eines ihrer Rukh mit Sinbads um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Und tatsächlich glitt sein Blick zu ihr.

Mit ihrer einen Hand deutete sie auf ihn, während sie mit der anderen auf das Schwert zeigte.

Einen Moment lang schien der Junge verwirrt, bis sich seine Augen überrascht weiteten. Sein Blick zeigte eindeutig, dass er verstand und ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen.

Seine Rukh flatterten erfreut und Sara konnte seine jetzigen Gedanken erahnen.

'Aber natürlich, danke Sara...'

"Sinbad,", sprach Hina ihn an. "mir geht es gut. Also lass uns loslegen."

"Ja..."

Drakon schien verärgert.

"Ihr wollt trotzdem weiterkämpfen? Dumme Entscheidung. Dann müsst ihr halt sterben."

Damit richtete er seine Waffe auf die Beiden, kam jedoch nicht zum Schuss.

"Baal!"

"Was zum-"

Das Schwert in Drakons Hand erwachte durch Sinbads Ruf und verpasste Drakon einen Stromschlag.

Ein überraschter Laut entfuhr ihm und sein Griff lockerte sich, welches dem Schwert ermöglichte, sich wieder in die Hände seines wahren Besitzers zu begeben.

Für einen kurzen Moment trafen sich Sinbad und Saras Augen, ein kleines Nicken ihrerseits und Sinbad und Hina waren wieder im Wasser verschwunden.

"Dieser Bastard! Versteckt sich wieder im Wasser. Lady Falan, bitte gefriert das Wasser wieder."

Die Magierin schien amüsiert.

"Ich kann nicht, mein Magoi ist verbraucht."

"Magoi?"

"Magoi ist die Energie, die durch das Rukh erstellt wird. Zum zaubern benutzt man das Magoi in seinem Körper. Aber viel wichtiger jetzt gerade..."

Sie deutete hinter die Gruppe und alle entdeckten eine ganze Schar Krabben ähnlicher Wesen, die direkt auf sie zukamen.

Nur die Messerscharfen Zähne machten Sara Sorgen.

Drakon dagegen war verärgert.

"Mist jetzt können wir sie nicht verfolgen!"

Sara grinste.

'Oh, wie schade...'
 

Generell dauerte es nicht lange bis die Monster besiegt waren.

Doch Saras Aufmerksamkeit lag gerade auf Falan, oder eher gesagt dem, was sie den Assassinen gerade vorhielt.

"Schluckt diese hier. Sie lassen den menschlichen Körper über das Belastungslimit hinausgehen."

Mit weit aufgerissenen Augen starrten alle auf die drei, schwarzen, schleimigen Klumpen in Falans Hand.

Und waren das Augen die man da noch sah?

Sara besah sich die Klumpen genau. Was ihr Sorgen machte war weniger das Aussehen, sondern mehr die Tatsache, das lauter pechschwarze Rukh um sie herum schwirrten. Es wirkte so kalt und brachte den Körper des Mädchens zum zittern.

Ja'far traute der Sache auch nicht und fing an sich zu beschweren.

"Oh, aber wenn ihr es nicht schafft Sinbad zu töten und Sara nach Parthevia zu bringen,", begann Falan mit ernstem Ton.

"dann seit ihr doch diejenigen, die in großen Schwierigkeiten stecken oder?"

Diesmal schwieg Ja'far und schien doch tatsächlich darüber nach zu denken.

Sara wurde panisch.

'Irgendetwas stimmt hier nicht. Sie dürfen dieses Zeug nicht schlucken!'

Mit schnellen Schritten war sie an der Seite des Weißhaarigen und begann an seinem Umhang zu zupfen.

Fragend sah er zu ihr hinunter.

Hektisch schüttelte sie ihren Kopf um ihm zu verdeutlichen, dass er dieses Zeug bloß nicht essen sollte. Beide ihrer Hände waren inzwischen fest in seinem Umhang verkrallt.

Ja'fars Blick wechselte zwischen Sara und den seltsamen Dingern in Falans Händen. Die Magierin sprach Sara direkt an.

"Aber meine Liebe, es ist nicht nett sich in die Angelegenheiten anderer Leute einzumischen. Ich kann verstehen warum du das für keine gute Idee hältst. Immerhin steigen so die Chancen Sinbad zu töten, nicht wahr?"

'Nein, darum geht es nicht!'

Plötzlich schob Ja'far sie unsanft von sich weg, sodass sie das Gleichgewicht verlor und hinfiel.

"Misch dich hier nicht ein du verdammtes Gör! Sinbad wird in diesem Dungeon sterben, ob du das willst oder nicht!"

Und damit nahm er sich einem der Schleimklumpen und die anderen Beiden taten es ihm gleich.

Zusammen schluckten sie die Klumpen und Sara konnte nichts weiter tun als hilflos zuzusehen.

Drakon beobachtete sie eingehend, und mit jeder Sekunde schien sich sein Verdacht mehr und mehr zu bestätigen.

Hier stimmte irgendetwas ganz und gar nicht...
 

Nicht lange danach kam die Gruppe in einem großen Höhlenraum an. Der Raum war voll von verschieden Pfaden, die alle zu einer verschlossenen Tür führten. Nur eine Tür auf der rechten Seite stand offen.

Sara spürte eindeutig Sinbad und Hinas Präsenz von dort.

'Aber das kann doch nicht der richtige Weg sein.'

Aus einer Kuppel an der Decke kam Licht in den Raum hinein, wodurch man vor allem die riesige Steinplatte in der Mitte des Raumes nicht übersehen konnte. Zusammen ging die Gruppe nun darauf zu.

Seltsame, nicht zu entziffernde Zeichen waren eingraviert und Drakon studierte die Tafel genau.

"Sieht so aus als wäre es in Torran geschrieben."

Ja'far schien verwirrt.

"Torran?"

"Eine Sprache die von einer kleinen Rasse im Süden gesprochen wird."

"Und kannst du es lesen?"

Drakon überlegte kurz.

"Ich habe es zwar nur in einem Grundkurs gelernt, aber ja ich kann es lesen."

"Wie man es von einem noblen Jungen erwarten kann..."

Sara verstand nun. Sinbad konnte dementsprechend die Tafel nicht lesen, die wahrscheinlich einen Hinweis auf den richtigen Pfad enthält. So waren er und Hina also gezwungen, den einzig verfügbaren Weg zu nehmen, wenn sie nicht umkehren wollten.

Sie sah sich die Tafel noch einmal an.

Bildete sie sich das nur ein oder sah sie auf einmal leicht verschwommen?

Sara wusste nicht was sie denken sollte, als die seltsamen Zeichen auf der Tafel auf einmal sinnvolle Wörter in ihrem Kopf ergaben.

Immer wieder wiederholte sie sie in ihren Gedanken, konnte gar nicht mehr aufhören.

Ihr Sichtfeld verschwamm immer weiter. Und dann waren sie wieder da.

Diese Stimmen. Dieses Flüstern.

'Nein, bitte nicht schon wieder...Sin...'
 

Drakon beobachtete die Assassinen und die Magierin, wie sie je einen Pfad in jeder Himmelsrichtung des Raumes bestiegen.

Jeder von ihnen hielt eine entzündete Fackel. Es dauerte nicht lange bis alle in Position waren.

Der junge Assassine wurde ungeduldig.

"Also was jetzt? Was soll das alles?"

Gerade als der Soldat zum Reden ansetzten wollte, hörte er leise Schritte. Überrascht drehte er sich um, nur um zu entdecken wie Sara sich von ihm entfernte, und auf einen Pfad etwas links von der Steintafel zuging.

Die anderen folgten seinem Blick.

"Was zur Hölle soll denn das jetzt?! Du kleines Gör komm sofort-"

"Nein warte!", unterbrach Drakon den Weißhaarigen.

"Ich kenne das, dies ist auch in Baals Dungeon passiert. Ich weiß zwar nicht genau was in ihr vorgeht, aber sie reagiert in diesem Zustand auf nichts mehr, nicht einmal auf Sinbad."

Alle beobachteten wie Sara an der Tür am Ende des Pfades ankam. Sie legte ihre beiden Hände an die Tür und begann zu drücken. Schnell schien sie zu bemerken, dass das nichts bringen würde und drehte sich langsam zu Drakon um.

Jetzt erst sahen alle ihr Gesicht in diesem Zustand. Auch Ja'far konnte ein leichtes Zusammenzucken nicht vermeiden.

Die inzwischen eisblauen Augen starrten verträumt und leer in die Gegend, und selten sah er ein emotionsloseres Gesicht.

Wieder drückte Sara gegen die Tür als ob sie ihnen etwas mitteilen wollte.

'Öffnet die Tür.'

Drakon schien zu verstehen und wandte sich an die anderen.

"Haltet eure Fackeln so weit wie möglich hinter euch und lasst so euren Schatten größer werden. Sorgt dafür das sie die Steintafel bedecken."
 

Sara blinzelte und fühlte sich wie aus dem Schlaf gerissen, als sich genau vor ihr plötzlich eine Tür öffnete. Verwirrt sah sie sich um und entdeckte Drakon immer noch an der Steintafel.

Und wie kam sie jetzt hier an die Tür?

"Auf der Tafel stand: Zerschneidet das Licht und umhüllt mich mit Schatten. Dann wird sich der Pfad der Wahrheit öffnen."

Sara blinkte. Waren das nicht genau die Worte die sich eben noch in ihrem Kopf gebildet hatten?

Was war hier nur los?

"Ich denke nicht das Sinbad Torran lesen kann." Drakon grinste.

"Der Sieg ist mein."

Als alle wieder bei dem Soldaten ankamen erhob Vittel das Wort.

"Huh, die Kleine hatte also tatsächlich Recht was die Tür betrifft."

Falan kicherte.

"In der Tat, wie interessant du bist kleine Sara. Willkommen zurück im Hier und Jetzt."

Natürlich hatten alle bemerkt das die Kleine Geistig nun auch wieder anwesend war.

"Nun denn, gehen wir."

Sara folgte der Gruppe, immer noch total verwirrt. Doch ließ sie es sich nicht nehmen, eines ihrer Rukh Sinbad hinterher zu schicken. Nur für den Fall.
 

Es waren nur noch wenige Gänge, vollgepackt mit kleinen Monstern die schnell erledigt waren.

Und dann standen sie endlich in der Ruinenstadt. Wieder befiel Sara ein Gefühl der Nostalgie. So wie damals in Baals Dungeon.

Alle sahen sich um bis Ja'far sprach.

"Ruinen, huh?"

"Ja, so war es auch damals in Baals Dungeon. Um zur Schatzkammer zu gelangen müssen wir wahrscheinlich dort hin."

Meinte der junge Soldat und deutete auf eine riesige Kathedrale in der Mitte der zerfallenen Stadt.

Falan wirkte zufrieden.

"Dann lasst uns jetzt gehen."

Der Raum wirkte, wie in Baals Dungeon zuerst nach nicht viel.

Es gab Regale gefüllt mit Pergamenten oder manche Tontöpfe mit Teilen von altem Schmuck.

Sara gruselte sich leicht vor den Steinkisten, die überall im Raum rumstanden.

Jede Seite einer Kiste wurde von unheimlich aussehenden Fratzen geschmückt. Als Augen dienten Löcher.

Dieses mal war das Gefäß des Djinns ziemlich eindeutig zu erkennen.

Die Plattform wurde von einem hellen Licht bestrahlt, welches niemandem entgehen könnte.

Auf der Plattform, lag eine einzelne goldene Kette in deren Anhänger ein roter Edelstein eingearbeitet war.

"Dieser Anhänger scheint das Gefäß zu sein. Lord Dragul, würdet ihr nun den Djinn rufen?"

Wie auch bei Baal reihte eine einzige Berührung um die mächtige Kreatur zu erwecken.

Der Raum war nun gefüllt mit Schätzen aller Art und auch der Djinn war über aller Maßen prachtvoll.

Er hatte die Gestalt eines riesigen Wolfes und hatte auf jeder Seite drei Augen.

Einen goldenen Kopfschmuck trug er ebenfalls und als er grinste, kamen messerscharfe Zähne zum Vorschein.

"Mein Name ist Valefor, Djinn der Lüge und des Ansehens. Nun, wer wird König werden?"

Die Aura des Djinns war gigantisch und ließ Sara auch dieses mal kurz ins Taumeln geraten.

"Hm, seit ihr die Einzigen hier?"

"Huh? Ja, warum fragst du?"

"Hehe, vielleicht weil der Blick des Mädchens neben dir etwas Anderes sagt?"

Drakon sah neben sich und in der Tat, Sara wirkte über Drakons Kommentar nicht sehr erfreut.

Der große Djinn beugte sich zu dem Mädchen runter. Sie blieb ganz ruhig, ebenso wie Falan, doch der Rest der Gruppe war sichtlich angespannt.

Eine seiner scharfen Klauen kam ihr verdächtig nah und legte sich sachte unter ihr Kinn um es anzuheben.

Schweigend betrachtete er die Narbe an ihrer Kehle.

Ein paar Sekunden sah er sie schweigend an, bevor er sich seufzend aufrichtete.

"Nun, ich hoffe mal das ihr wirklich nicht die Einzigen hier seit. Sonst wäre ich echt enttäuscht!"

Noch während er das sagte, begann Valefor zu schrumpfen. Und das vielleicht auf ein Viertel seiner Größe.

Seine Züge wurden viel niedlicher so das er für Sara jetzt eher wie ein süßer Hund wirkte.

"Ich war nämlich so aufgeregt und habe extra ein Schauspiel abgezogen. Was eine Zeitverschwendung."

Jetzt fing er auch noch an sich hinter den Ohren zu kratzen.

"So enttäuschend. Alle Kandidaten sind so enttäuschend. Ich will einfach nur kündigen!"

Drakon kochte vor Wut.

"Was?! Was soll dieses Verhalten?! Wie unhöflich!"

Valefors Nase fing an zu zucken. Ein Zeichen dafür das er schnüffelte.

"Aber dieser Geruch..."

Sofort deutete er auf Falan.

"Du, du bist in einem falschen Körper. Ich kenne den Geruch noch aus 'dieser Welt'."

Fragend legte Sara den Kopf schief.

'Dieser Welt?'

Er fing an seine Pranke zu einer Faust zu ballen. Gleichzeitig schien Falan zerquetscht zu werden.

"Uh!"

"Verschwinde!"

Und mit einen mal löste Falan sich auf. An ihrer Stelle fiel eine Holzpuppe, die der Magierin ähnlich sah, auf den Boden.

"Sie wurde zu einer Puppe?!"

"Das war nur ein falscher Körper. Die Echte ist irgendwo anders. Wer hätte gedacht, dass sie sich sogar hier her trauen. Was für eine unverschämte Gruppe."

Nun räusperte Valefor sich.

"Also zurück zum Thema. Wer ist denn nun mein Königskandidat?"

Sofort trat Drakon vor.

"Ich bin es!"

"Du...?"

"Natürlich, wer denn sonst?"

Das schien Ja'far gar nicht zu passen.

"Was zur Hölle soll das heißen?!"

Valefor besah sich Sara. Sie schien seinen Ton nicht zu mögen. Er schmunzelte.

'Dieser Soldat ist also gar nicht...interessant.'

"Und was würdest du mit meiner Kraft tun?"

"Natürlich würde ich sie meinem König präsentieren."

Seufzend schüttelte Valefor den Kopf.

"Du verstehst es nicht. Ich will hören was du dir von dieser Kraft erhoffst. Wenn du das nicht kannst, bist du als Kandidat ungeeignet!"

Besorgt sah Sara ihn an. Drakon stand unbeweglich da. Komplett geschockt.

Doch sie wurde schnell abgelenkt, von zwei sich nähernden Präsenzen.

Glücklich schaute sie zu Sinbad und Hina die nun endlich auch den Raum betraten.

"Endlich habe ich dich eingeholt, Drakon! Ah, Sara da bist du!"

Glücklich sprang die Blauhaarige in Sinbads Arme. Fest drückten sich die Beiden.

"Drakon, danke fürs Aufpassen."

"Sinbad!"

Valefor wirkte zufrieden.

"Na endlich sind alle da. Alle Kandidaten."

Jetzt grinste er.

"Normalerweise würde ich jetzt einfach meinen König wählen. Aber ich will ja fair sein."

Erst zeigte er auf Sara.

"Die Magierin kann nicht mitmachen. Was schade ist, da sie das größte Potenzial von allen hat."

Sinbad blinkte etwas verwirrt, bevor er Sara erschrocken ansah.

"Magierin?!"

Ja'far fuhr in gleich genervt an.

"Ja du Idiot! Magierin! Was glaubst du denn wieso wir sie mitnehmen sollten?!"

Wieder blinkte der Lilahaarige ein paar mal, bevor er Sara praktisch anstrahlte.

"Eine Magierin! Ha, Sara ich wusste das du unglaublich bist!"

Er wuschelte mit der Hand durch ihre Haare. Glücklich lächelte sie ihn an.

Valefor räusperte sich.

"Der finale Test beginnt jetzt. Ich werde einen von euch zu meinem König wählen. Diese Kraft ist allmächtig. Sie kann Länder zerstören, oder auch erschaffen. Also, wer will König werden?"

Sara entfernte sich etwas von der Gruppe. Die Aura aller Anwesenden hatte sich komplett verändert. Und sogar das Glitzern in ihren Augen zeigte es.

Gier. Sie alle strahlten eine große Gier nach dieser Kraft aus.

Sie mochte es nicht. Gier konnte viel zerstören.

Mit einem Grinsen trat Ja'far hervor.

"Heh, die Kraft eines Königs? Damit kann ich ein luxuriöses Leben führen. Darf ich auch teilnehmen?"

"Natürlich. Und das gilt für alle von euch."

Drakon war verwirrt.

"Du sagtest doch gerade ich hätte nicht das Zeug zum Königskandidaten."

"Das stimmt, noch nicht. Aber ich sagte ja ich will fair sein. Vielleicht findest du ja etwas was du für dich wirklich willst."

Einen Moment schien er zu überlegen, doch Sara erkannte schnell eine Entschlossenheit, die in seinen Augen aufblitzte.

Die drei Assassinen schwiegen. Jeder von ihnen schien zu überlegen. Bis Vittel die Stille brach.

"Chef, wir Zwei werden auch teilnehmen. Jetzt aus der Organisation aus zusteigen wäre unmöglich, jedoch ist es mit der Kraft eines Königs eine andere Sache. Mahad denkt auch so."

Genannter nickte nur stumm.

"Ihr wagt es also gegen mich anzutreten?"

"Sieht ganz so aus."

Sara schluckte. Diese Drei waren bis eben noch Kameraden und jetzt gleich würden sie gegeneinander kämpfen.

Mit einem Grinsen zog Ja'far seine Klingen.

"Haha, na schön. Ich bringe euch um! Jeder wird meinen Klingen zum Opfer fallen!"

Valefor unterbrach seine Tagträume schnell.

"Ah, keine Gewalt. Ihr könnt euch gerne gegenseitig behindern, doch ich will keine Gewalt hier."

Sara blinkte. Sah sie richtig oder war der Weißhaarige am...schmollen?

"Meine Klingen..."

"Nein!"

"...Heh, ihr Beiden habt Glück..."

Und damit trennten sich die Drei.
 

Hina sah nun ebenfalls entschlossen aus, Sara war froh, dass er sich ein Ziel setzte.

"Okay, ich mache auch mit!"

Erschrocken sah Hina Sinbad an, und sah darüber auch nicht wirklich erfreut aus.

"Was? Sin-Sinbad?!"

"Moment, wolltest du mich nicht unterstützen? Du hast doch schon einen Djinn!"

"Ja aber die Kraft eines Königs ist nicht etwas was man einfach so weggibt. Wenn du sie willst, musst du sie dir holen."

"Was?"

"Ich will mehr Macht!"

Hinas Verwirrung verwandelte sich schnell in Wut. Grob schob er sich an Sinbad vorbei.

"Diese Kraft gehört mir! Ich werde sie dir nicht überlassen!"

Sara musste fast bei Sinbads eingeschüchtertem Ausdruck lachen.

Valefor grinste.

"Wie es aussieht sind alle bereit. Jeder von euch hat ein schönes Funkeln in die Augen. Ich bin schon sehr gespannt."

Er ballte eine Faust, wodurch eine seltsame lila Flüssigkeit auf den Boden tropfte. Sie nahm schnell Form an und innerhalb weniger Sekunden saß eine lilafarbene Katze vor ihnen auf dem Boden.

Und was hing ihm denn da bitte aus der Nase? Sara war mehr als amüsiert.

"Dies ist mein Double, Minifor!"

Alle betrachteten die Katze etwas verwirrt. Vor allem Sara.

'Wie kann das denn sein Double sein? Das ist eine Katze und er ist ein Wolf.'

"Von nun an wird jeder von euch versuchen ihn zu fangen. Hier in diesem Raum. Das ist der Finale Test."

Sara betrachtete die Gruppe. Die ersten Sekunden war keine Reaktion zu sehen, doch dann...

"WAS?!"

Sinbad trat vor.

"Also wir fangen diesen Freak- ich meine sensible Kreatur und das wars?"

Noch während er das sagte marschierte Minifor rüber zu Sara und sprang ihr glücklich schnurrend in die Arme.

Alle starrten die Beiden ein bisschen dämlich an. Lächelnd streichelte das Mädchen der kleinen Katze den Rücken.

"...Naja, sieht so aus als hätte Sara gewonnen."

Sinbad musste sich echt ein Lachen verkneifen.

Sara schien sich der Situation jetzt erst bewusst zu werden und setzte die Katze schnell wieder ab, ein kleiner Rotschimmer zierte ihre Wangen. Die Katze kuschelte sich weiter an ihre Beine.

Auch Valefor schien belustigt doch hielt dem Mädchen eine Pranke hin.

"Okay komm her, du lenkst Minifor ab. Außerdem musst du nicht unbedingt in Mitten von Allem stehen."

Gefügig kletterte sie auf die Pranke und wurde unter Sinbads wachsamen Augen auf eine von Säulen gestützte Plattform abgesetzt.

"Gut, dann kann es ja los gehen."

Ja'far rannte sofort los und nutzte gleich seine Messer.

Doch mit einer überraschend hoher Geschwindigkeit wich die Katze aus.

Nicht anders lief der Rest des Tests ab.

Die Katze war so schnell, dass es nur ein Blinzeln brauchte bis sie einmal quer durch den Raum gesprintet war.

Sara fand es traurig. Die Aggression die sie in den Augen der Anderen sah war fast schon erschreckend. Vor allem bei Hina.

Valefor war auf jeden Fall belustigt.

"Hehe, es ist nicht so einfach nicht wahr? Minifor ist gefüllt mit meinem Magoi und somit so schnell wie der Blitz."

Es war ein ewiges hin und her. Minute um Minute verstrich.

Doch Sara sah zu Sinbad. Dieser stand Abseits von allem.

Normalerweise hätte sie sich Sorgen gemacht, doch seine Rukh spiegelten eine fast schon beruhigende Ruhe wieder.

Das zeigte ihr, dass er irgendeinen Plan hatte.

Der Rest der Teilnehmer wurde langsam müde.

Sinbad lächelte belustigt.

"Das ist doch alles viel zu wild..."

Valefor sah so aus als würde er gleich vor Lachen platzen.

Aber Sara konnte die Beiden verstehen.

'Sie überlegen überhaupt nicht. Sie gehen einfach drauf los, wie wilde Tiere.'

Doch gleichzeitig wurde sie auch ziemlich nervös.

Denn wenn nicht bald jemand diese Katze fangen würde...würden sie diesen Dungeon nicht mehr verlassen können.

Ein verschlagenes grinsen zierte Sinbads Gesicht.

"Ich verstehe was du meinst. Es ist Zeit das wir zusammen arbeiten."

Niemad schien von der Idee begeistert.

"Als ob wir das tun! Was ist wenn jemand anderes die Katze fängt?"

"Ist es nicht genau das, was Valefor will, dass wir denken?"

Alle blinkten den Lilahaarigen verwirrt an. Selbst Sara wusste nicht was er vorhat.

"Doch wenn wir zusammen arbeiten würden, ist die Katze nicht sehr schwer zu fangen."

Wieder grinste er.

"Deswegen habe ich jetzt eine Idee."
 

Inzwischen stand Sinbad neben Sara oben auf der Plattform, seine Arme verschränkt. Selbstsicher gab er den Anderen Anweisungen.

Die hatten die kleine Katze inzwischen umzingelt und schlichen Schritt für Schritt näher ran.

"Hina, etwas weiter nach Links, du lässt sonst zu viel Platz!"

Sara verkneifte sich ein Grinsen. Sinbads Plan war klug durchdacht.
 

"Wir werden die Katze umzingeln indem wir einen Kreis mit der Katze in der Mitte bilden. So kann Minifor nicht entkommen.

Ich gebe das Signal und dann springen alle los. Und wir hegen keine schlechten Gefühle gegen denjenigen, der die Katze fängt."

An sich ein guter Plan. Doch Sara verstand nicht, wieso Sinbad glaubte die Anderen würden mitmachen. Vor allem da er einen offensichtlichen Vorteil hatte.

"Du wirst als derjenige, der das Signal gibt, einen Vorteil haben. Als ob wir da mitmachen!"

Sinbads Blick ging nun zu Sara.

"Dann werde ich nicht mitmachen. Ich gehe rauf zu Sara und gebe euch Anweisungen. Dann ist es doch fair oder?"

Niemand konnte dagegen etwas sagen. Doch Sara verstand immer noch nicht.

Es dauerte nicht lange bis Sinbad neben ihr stand. Die Anderen fingen schon einmal an einen Kreis um Minifor zu bilden.

"Weißt du Sara...", begann Sinbad als er sich grinsend zu ihr umdrehte.

"ich finde es echt interessant, dass dich die Katze so mag."

Sein Grinsen wurde noch ein Stück breiter.

Und da verstand Sara worauf er hinaus wollte.
 

"Okay, seit ihr bereit!"

Sinbads Stimme riss Sara aus ihren Gedanken.

Alle spanten sich an. Bereit loszuspringen.

"Und los!"

Noch während er das sagte begab sich Sara direkt zur Kante der Plattform. Sinbad direkt hinter ihr, seine Hände auf ihren Schultern.

Alle sprangen auf die Katze zu, welche verzweifelt nach einem Ausweg suchte.

Ein lautes Pfeifen seitens Sinbad sorgte dafür, dass Minifor zu ihnen, oder eher zu Sara, hochschaute.

Diese winkte dem Tier lächelnd zu. Es war fast wie eine Einladung.

Ein glückliches Glitzern erwachte in den Augen der Katze und im nächsten Moment, sammelte sie all ihre Energie in ihren Beinen und sprang zu ihr hoch. Und entkam somit den anderen um Haaresbreite.

Immer näher kam Minifor Sara, bis er direkt vor ihr war, bereit in ihre Arme zu kommen.

Doch nicht die Arme des Mädchens schlangen sich um ihn, sondern Sinbads.

Dieser hatte den Moment ausgenutzt um nach der Katze zu greifen.

"Ich hab sie!"

Saras Lächeln verschwand in dem Moment, als sie sich zu der Gruppe unter ihnen drehte.

"Ich hab mir schon gedacht, da die Katze Sara so mochte, würde sie bestimmt im richtigen Moment zu ihr kommen. Ich wusste nach hier oben zu kommen, war die richtige Entscheidung."

Aber auch sein Grinsen verschwand beim Anblick der Gruppe.

Wenn Blicke töten könnten.

"Ah..ich vermute...ihr könnt das nicht akzeptieren."

Drakon trat hervor, eine Mordlust in seinen Augen zu erkennen.

"Was soll das Sinbad?! Du..hast uns betrogen!"

"Ich bringe dich um!"

"Unverzeihlich!"

Valefor ging dazwischen.

"Beruhigt euch. Ihn zu töten ist gegen die Regeln. Wenn ihr das macht könnt ihr diesen Dungeon nicht mehr verlassen!"

"So sei es!"

Es war Hina.

"Wir alle haben uns dazu entschlossen diesen Test zu machen. Doch er hat unsere Gutgläubigkeit ausgenutzt! Also mach dich bereit Sinbad!"

Eines von Ja'fars Messern heftete sich an die Wand hinter Sinbad, so dass er sich daran hochziehen konnte.

Saras erste Reaktion war es sofort zu Sinbad zu gelangen, doch rote Seile wickelten sich um ihre beine und hielten sie an Ort und Stelle fest.

So schaffte der Weißhaarige es zu Sinbad und verpasste ihm einen Schnitt in die Bauchgegend. Da Sinbad allerdings noch zurückspringen konnte, war er nicht allzu tief.

Ja'far sprang einige Meter zurück.

"Nun musste ich doch tatsächlich ernst machen. Hätte ich schon von Anfang an tun sollen. Wenn ich dich eben nicht ernst genommen hätte, wärst du schon tot!"

Das Grinsen welches sich auf Sinbads Gesicht legte überraschte Sara.

"Nein ich werde leben. Denn es gibt etwas, was ich-nein..." Sein Blick glitt zu Sara.

"was wir tun müssen."

"Was ist nur mit diesem Selbstvertrauen?"

"Darum werde ich mich nicht entschuldigen!"

Das beruhigte niemandem wirklich.

"Was sagst du da?!"

"Ihr fragt euch bestimmt warum? Naja, weil derjenige der diese Kraft am meisten braucht, ich bin."

Sein Gesichtsausdruck war ernst.

"Auch wenn ihr eure eigenen Ziele habt, so bin ich derjenige, der diese Kraft am meisten will!"

Irgendetwas an seinem Ausdruck hatte sich verändert. Sara konnte es nicht zuordnen, aber seine Rukh strahlten heller als zuvor.

"Für was wollt ihr diese Kraft? Für Reichtum? Macht? Diese Kraft kann das alles erfüllen. Aber für sowas will ich sie nicht benutzen."

Sinbads Aura wurde immer stärker, Sara konnte sich noch nicht erklären was los war.

"Ich will sie dazu benutzen... um ein Land zu erschaffen, das die Welt verändern wird!"

Alle starrten den Lilahaarigen geschockt an. Sara, welche sich aus den Seilen befreit hatte, stellte sich neben ihn.

Kurz sah er zu ihr hinunter. Sie nickte ihm zu, und so setzte er seine Rede fort, entschlossener und mit mehr Überzeugung.

"Ich kann mit nur einem Djinn nicht viel ausrichten. Und Imuchakk hat mich überrascht. Alle sind so glücklich und ich fragte mich, was der Unterschied zu Parthevia ist. Hina erzählte mir, dass Imuchakk eine Förderation ist. Wenn etwas falsch läuft, gesteht man sich seine Fehler ein und dann wird einem geholfen."

Sara lächelte stolz. Ja, Sinbad war anders.

"Das wichtige ist, das sich alle Menschen und Länder gegenseitig akzeptieren. Die verschieden Kulturen sorgen untereinander für Konflikte und die die unglücklich sind, werden eifersüchtig auf andere. Das führt zu Krieg und am Ende ist niemand glücklich. Die Welt wie sie jetzt ist, ist falsch. Also muss sie jemand ändern!"

Drakon war immer noch geschockt, äußerte seine Meinung aber trotzdem.

"Das ist doch schwachsinnig. Das klingt wie ein Märchen! Man kann doch nicht einfach so ein Königreich erschaffen. Du verstehst doch überhaupt nichts von Politik! Was du da sagst ist doch einfach nur ein Traum!"

Sinbad ließ sich nicht einschüchtern. Er lächelte beruhigend.

"Ja, deswegen werde ich es auch schaffen."

Selbst Ja'far starrte die Beiden sprachlos an. Keiner konnte mehr etwas sagen.

"Sinbad und Sara, zwei Kinder vom Land erobern den ersten Dungeon und erschaffen ein Land, welches die Welt verändern wird! Na, klingt das nicht aufregend?"

Saras Rukh tanzten um sie herum, leuchteten stärker als jemals zuvor. Wieder flüsterten sie ihr zu.
 

'Ja er ist es! Dazu ist er bestimmt...'
 

'König zu sein!'
 

Für gerade mal eine Sekunde wurden ihre Augen wieder Eisblau.

"Sara und ich werden diesen Traum wahr machen. Absolut!"

Sara griff nach Sinbads Hand, ein paar ihrer Rukh vermischten sich mit seinen.

Und dann geschah es, seine Rukh schwärmten im ganzen Raum aus und eine gigantische Aura umhüllte alle.

Sara wusste nicht was los war, doch sie war aufgeregt und ihr Herz schlug wie wild in ihrer Brust.

Sie konnte es sehen. Das was die Rukh zeigten.

Als würde sein zukünftiges Ich hinter ihm hervortreten. Die Arme verschränkt und eine selbstsichere Aura strahlte diese Silhouette aus. Und sie hatte kurz das Gefühl, die anderen würden es auch sehen.

Sinbad lächelte sie an und sie erwiderte. Sie wusste, das sich in diesem Moment etwas verändert hatte, etwas gutes.

'Ja, dieser Mann, wird König sein.'
 

Etliche Kilometer entfernt durchstreifte Yunan die Wüste, als seine Rukh fröhlich zu tanzen begannen. Überrascht schaute er in den Himmel. Doch schnell breitete sich ein strahlendes Licht auf seinem Gesicht aus.

"Ah, sie haben nun tatsächlich dieses Band geknüpft. Wie wunderbar."

Wieder sah er zu den immer noch fröhlichen Rukh.

"Das Licht ist noch viel heller geworden."
 

"Also bitte ich euch, werdet zu meinen Verbündeten!"

Scharf zogen alle die Luft ein, besonders Ja'far der nur ein paar Meter neben Sara und Sinbad stand.

Die Blauhaarige drehte sich zu ihm und lächelte ihn sanft an.

"Was redest du da?! Wir sind Feinde!"

"Ist egal. Sara und ich laden euch ein, weil wir euch bei uns haben wollen.

Alleine können wir diesen Traum nicht verwirklichen. Wir brauchen Leute für die Diplomatie oder den Handel, oder für verdeckte Aufträge und natürlich..."

Sinbads Blick glitt nun speziell zu Drakon.

"Freunde die mit mir die Welt bereisen!"

Drakon sah für Sara so aus, als ob er weinen müsste. Auch seine Rukh spielten verrückt.

"Als ich mir mein Zeil gesetzt habe, habe ich auch gemerkt das mir noch so viel fehlt. Deswegen will ich alles. Ich meine es ernst. Ihr alle, werdet mein!"

Okay...egal wie inspirierend diese Rede gerade war, die Atmosphäre war jetzt zerstört.

Die Blicke der anderen sagte alles. Sara sah ihn einen Moment geschockt an, doch sie drohte innerlich in einen Lachkrampf auszubrechen.

Sinbad schien jetzt erst zu begreifen, was er da gerade sagte.

"Huh, also ich meine...wenn ihr euch uns anschließt be-bekommt ihr den Schatz u-und ihr könnt auch die Kräfte des Djinns nutzen. Hallo? Sagt doch was!"

"Pff...hahaha!"

Erschrocken drehten sich Sinbad und Sara zu Ja'far um. Der hielt sich den Bauch als er einem Lachanfall verfiel.

"Hahaha, ihr beiden seit echt interessant!"

Endlich beruhigte sich der Weißhaarige wieder.

"Na schön Sinbad, ich werde dich nicht töten. Aber bist du sicher das du jemanden wie mich als deinen Freund haben willst."

Jetzt sah er zu Sara.

"Immerhin habe ich die Kleine da fast getötet, das kann dir nicht egal sein."

"Yup war es mir am Anfang auch nicht. Aber Sara ist es egal."

Ja'far brachte kein Wort mehr heraus als er die Blauhaarige betrachtete. Ihr war es egal?

Er erinnerte sich an ihre Blicke. Keiner von denen zeigte Wut oder Verachtung. Da war immer eine Freundlichkeit und Wärme vorhanden, die einen einfach anzog.

"Sara hat dir schon vergeben. Sie mag dich, sie mag euch alle. Also weiß ich, dass ich euch vertrauen kann."

Der junge Assassine war einige Momente lang still und besah sich Sara.

Ja, er wusste das Sinbad die Wahrheit sagte. Er sah es in ihren Augen. In diesen blauen Augen die ihn so hoffnungsvoll ansahen. Sein Blick fuhr zu Sinbad.

"Du bist definitiv anders als die Anderen. Es wäre eine Schande dich zu töten. Aber merk dir eins..."

Er hielt eines seiner Messer an Sinbads Kehle.

"Ich werde nicht irgendein Untergebener werden. Und solltest du mir irgendwann zu langweilig werden, töte ich dich!"

"Keine Sorge, der Tag wird nicht kommen."

"Heh, dann ist es ein Deal."

Er nahm das Messer weg und wurde im nächsten Moment kräftig umarmt.

Erschrocken sah er runter zu Sara, welche sich fest an ihn klammerte. Sie erwiderte seinen Blick glücklich.

Er wusste nicht, was er machen sollte.

Saras Blick glitt zu den anderen nach unten, besonders den anderen Assassinen, und sah sie hoffnungsvoll an.

Ja'far folgte ihrem Blick.

"Was ist mit euch Beiden? Ich gehe mit den Beiden mit. Sie sind so interessant, ich werde bestimmt atemberaubende Dinge sehen. Ihr Beide könnt selber entscheiden."

Vittel wandte sich sofort an Sinbad.

"Wir sind Assassine. Bist du sicher das du uns an deiner Seite haben willst."

Sinbad grinste nur.

"Sicher, ich will mich mit jedem hier verbünden."

Auch Sara schenkte den Beiden ein Lächeln. Irgendwie wirkte alles so friedlich.

"Hey Sara, ich hab gerade so gemerkt, dass ich ganz schön stark blute, das muss ich echt verbinden."

Angesprochene seufzte. Typisch Sinbad.

Ihr Blick ging wieder zu den Assassinen.

"Was denkst du, Mahad?"

Angesprochener nickte.

Sinbad hatte sich währenddessen seine Verletzung verbunden.

Drakon und Hina sahen auch hoffnungsvoll aus. Aber da war auch Misstrauen in ihrem Blick.

Sara konnte es ihnen nicht verübeln.

"Sinbad,", begann Vittel. "bist du dir sicher, dass wir das schaffen können?"

"Sicher, zusammen werden wir es alle schaffen."

Ein überglückliches Lächeln formte sich auf den Gesichtern der Assassinen.

Sara vermutete, dass das für sie ein völlig neues Gefühl sein musste. Hoffnung.

Freundlich lächelte sie zurück, doch dieses Lächeln gefror schnell wieder, ihr ganzer Körper spannte sich an.

Sie konnte es sehen. In den Assassinen sammelten sich schwarze Rukh an. Und es wurden immer mehr und mehr.

Erschrocken drehte sie sich zu Ja'far um, doch bei ihm war es das Gleiche.

Dieser bemerkte ihren Blick und sah sie fragend an.

Auch Sinbad hatte das plötzliche Anspannen des Mädchens bemerkt.

"Was ist los, Sara?"

Sie kam gar nicht dazu, ihn nur irgendwie darauf hinzuweisen, dass etwas nicht stimmte.

Urplötzlich lief den drei Assassinen eine schwarze Flüssigkeit aus Augen und Mund.

"Was...ist das?"

Sara und Sinbad rannten zu Ja'far.

"Was ist los?!"

"Es..es brennt.Als ob etwas in mir wäre. Wer ist da in mir?!"

Im nächsten Moment schrie er schmerzerfüllt auf. Aus seinem Mund strömten schwarze Rukh. Es waren so viele das sie

für alle mit bloßem Auge zu erkennen waren.

Vollkommen erschrocken drehte sich Sara zu den anderen Assassinen um, nur um sie in dem selben Zustand zu finden.

'Was ist hier nur los? Wie kommt all dieses Rukh in sie-Moment!'

Sara dachte an diesen einen Moment mit Falan zurück.

'Es ist dieses seltsame Zeug was sie ihnen gegeben hat! Oh nein!'

Selbst die Körper der Assassinen fingen an, sich in schwarzem Rukh aufzulösen.

All das Rukh versammelte sich über ihnen in der Luft und nahm Form an.

Und da stand es.Groß, schwarz und gefährlich. Es hatte einen menschlichen Körper, lange messerscharfe Krallen und sein Kopf erinnerte an den eines Bullen.

Alle schauten völlig erschrocken auf die Kreatur.

"Die Drei..haben sich in ein Monster verwandelt?!"

Für Drakon war die Gefahr zu groß, dieses Ding musste vernichtet werden!

Kurzerhand zog er wieder seine Waffe und richtete sie auf das Biest.

Doch bevor er hätte abdrücken können, standen Sinbad und Sara vor ihm. Beide beschützten die Kreatur.

Saras kleine Hände griffen nach dem Lauf der Waffe und drückten sie runter.

"Was, was macht ihr Beiden da?!"

Sinbad war ernst.

"Wir lassen unsere Freunde nicht sterben. Sie verdienen es gerettet zu werden."

Der Soldat sah zu dem kleinen Mädchen. Bittend schaute sie ihn an. Langsam ließ er seine Waffe ganz senken.

Sara nickte dankbar, doch auch ihr Blick wurde ernst. Die Rukh flüsterten ihr zu.
 

'So etwas darf nicht existieren! Dunkle Magie!'
 

'Sara....Sara!'
 

Sara nickte nur, entschlossen drehte sie sich zu der Kreatur um. Diese Drei würden nicht sterben, sie durften nicht!

Kein Freund wird zurück gelassen. Sie hatte diese Menschen nicht ohne Grund getroffen. Und das würde sie beweisen.

Selbst wenn sie gegen das Schicksal selbst antreten müsste!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MyokoMyoro
2016-09-26T11:05:13+00:00 26.09.2016 13:05
Hattest du dieses Kapitel nicht schon einmal geschrieben? Wenn ja wurde es warscheinlich von Animexx gelöscht oder?
Naja wie dem auch sein, ein schönes Kapitel und ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Deine Myoko
Antwort von:  Lina1996
26.09.2016 13:36
Hey^^
Danke erst einmal für Dein Kommentar, es hat mich gefreut^^
Ich kann mit Sicherheit sagen, dass dies das erste mal ist, dass ich dieses Kapitel hier hochgeladen habe.
Die Geschichte findest man allerdings auch auf anderen Seiten und dieses Kapitel ist da schon ein paar Wochen
hochgeladen, vielleicht hast Du es da gelesen und danach noch einmal hier und warst dann verwirrt. Kann doch sein. xD
Naja aber schön, dass es dir gefallen hat.^^

Lg Lina
Antwort von:  MyokoMyoro
26.09.2016 14:02
Ja, ich hab gerade nachgeschaut. Ich hab es auf Fanfiction.de gelesen. Die hab ich auch auf meiner Favoliste.
Antwort von:  Lina1996
26.09.2016 18:23
Ok freut mich^^
Trotzdem danke fürs Kommi. :D
Man liest sich^^

Lg Lina


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