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Adel Verpflichtet

von

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Adel verpflichtet 4

"Ich weiß immer noch nicht wie du meine Eltern dazu gebracht hast mich zu dir zu stecken.", brachte Aya vor. Als er mit Schuldig beim Abendessen saß.

"Das war nicht so schwierig. Schließlich wollen sie dich in gut Kreise verheiraten. Ich wohne hier im Schloss und bin den Reichen doch ein bekanntes Gesicht. Da kann es gut sein, dass du durch mich in ein reiches und angesehenes Haus einheiratest. Das würde deinen Eltern natürlich gefallen."

Aya aß schweigend weiter. Schuldig beobachtete ihn und genoss ebenfalls das Essen. Als sie geendet hatten, nahmen sie noch ein Glas Wein im Wohnzimmer zu sich.

"Warst du schon in deinem Zimmer?", versuchte Schuldig ein Gespräch zu beginnen.

"Ja, es ist sehr schön."

"Mein Zimmer ist am Ende des selben Ganges in dem deines liegt, falls du etwas brauchen solltest."

"Ich werde es mir merken."

Wieder folgte ein drückendes Schweigen, dass Schuldig gar nicht passte. "Und wie ist es so ohne Eltern?"

"Wie sollte es sein?"

"Auf wen hörst du jetzt?"

"Fängst du wieder damit an? Aber bitte, wie du willst... ich höre auf mich."

"Und was denkst du über mich?"

"Warum sollte ich das verraten?", grinste Aya überlegen.

"Musst du nicht." Schuldig hatte sich eine neue Taktik überlegt, die auch prompt aufging. Aya horchte auf und fragte:

"Willst du es wirklich wissen?"

"Nein, mir ist es eigentlich egal."

"Ich bin etwas erstaunt."

Schuldig grinste insgeheim. Seine Rechnung war aufgegangen. Doch nach außen hin gab er sich eher desinteressiert. "Darüber dass du hier bist?"

Aya schüttelte den Kopf. "Darüber, dass du meine Eltern um das hier gebeten hast."

"Dachtest du ich bluffe?"

"Du hast etwas geblufft.", war Ayas Antwort.

Schuldig gab sich unwissend. "Wie meinen?"

"Du hast lediglich um meine Anwesenheit gebeten, nicht um mich."

"Für wie töricht hältst du mich? Hätte ich um dich geworben, dürfte ich dich wahrscheinlich nicht wieder sehen."

"Ich weiß. Ich kenne meine Eltern schließlich gut genug."

"Wäre es dir lieber gewesen?"

"Willst du das jetzt wirklich wissen?" Aya lehnte mit dem Ellbogen am Kamin und hielt ein Glas Wein in der anderen Hand. Jetzt stützte er seinen Kopf in die Hand und sah Schuldig an.

"Nicht unbedingt.", gab Schuldig von sich und machte einen Schluck aus seinem Glas.

Aya lachte. "Soll ich das jetzt als ein ,nein' interpretieren?"

"Nein."

"Dann sage ich dir...." Aya sah in die Luft, um seine Gedanken zu formulieren. "Ja und nein."

Schuldig horchte auf. "Ach, dann bin ich dir nicht zuwider?"

"Lass mich erklären: du bist mir zu aufdringlich, das führt mich zu dem ja. Du amüsierst mich aber auch, darum das nein."

Jetzt war es Schuldig der lachte: "Du bist einmalig Aya."

Aya nippte unbeeindruckt an seinem Glas. "Ich bin gespannt, wie lange du das so sehen wirst."

Schuldig hatte sein Glas auf dem Kaminsims abgestellt und war zu Aya getreten. Er hatte ihm sein Glas aus der Hand genommen und sah ihn noch immer lächelnd an. "Bis es mich ermüdet."

Ihre Blicke trafen sich. Für eine kleine Ewigkeit verstrickten sich ihre Blicke und schienen sich ineinander zu verlieren. Das Feuer des Kamins knisterte und erfüllte den Raum mit einem unwirklichen Licht, denn jedes sonstige Licht war ausgelöscht worden. Schuldigs orangene Haare schienen zu brennen, und seine Züge bekamen durch das weiche Licht etwas Zauberhaftes und Faszinierendes.

Schuldig ließ die Rückseite seiner Finder über Ayas Wange gleiten. Sie wanderten den Hals hinunter und über Ayas Schulter. Schließlich umschlossen Schuldigs Arme Aya und Schuldig begann Ayas Hals zu küssen.

Aya befreite sich aus der Umarmung. "Ich muss meine Sachen noch auspacken gehen."

"Diese Arbeit ist zu minder für dich. Das machen die Diener schon."

"Du bist ein Schmeichler." Aya versuchte den Abstand den er gewonnen hatte zu wahren. Schuldig zauberte sich ein Lächeln auf die Lippen. Aya deutete es als Selbstüberschätzung. "Du bist sehr von dir selbst überzeugt.", sagte er zu Schuldig.

"Ist das nicht jeder Adelige?"

"Denkst du so?"

"Meistens."

"Das macht es dir sicherlich nicht immer leicht."

"Selten."

Jetzt musste Aya unwillkürlich schmunzeln. Dieser Schuldig war wirklich ein eigenartiger Kerl.

"Aya, begleitest du mich morgen?"

"Wohin?"

"Zu meiner Tante."

"Und was führt dich dorthin?"

Schuldigs Mine wurde muffelig. "Sie davon überzeugen, dass ich auch diese Woche keine Ehe eingehen werde."

Aya stutzte. "Wie bitte?"

"Glaubst du allen ernstes dass du der Einzige bist, der vermählt werden soll?"

Aya schüttelte verneinend den Kopf und Schuldig fuhr fort: "Ich schaffe es glücklicherweise schon länger, mich dieser Pflicht zu entziehen. Aber sie hat nach mir verlangt und ich muss ihrer Bitte nachkommen. Sie ist schließlich meine Tante."

Aya grinste: "Da komme ich mit. Ich möchte das unbedingt miterleben."

"Was?" Schuldigs Mine heiterte sich unwillkürlich auf. "Mich in Bedrängnis?"

"Ja genau. Es wird mir ein Vergnügen sein dich zu erleben, wenn du von einer Frau bevormundet wirst."

"Morgen Vormittag."

"Ich werde pünktlich aufstehen."

"Amüsiert dich das denn so sehr?"

"Würde es dich nicht amüsieren?"

"Dir zuzusehen, wie du einer älteren Dame einredest zu jung für eine Bindung zu sein?" Schuldig überlegte einen Moment. "Doch, das würde mich auch amüsieren."

Aya schüttelte seinen Kopf. "Du bist schon merkwürdig." Nachdem Aya Schuldigs lächeln sah, setzte er mehr zu sich selbst als zu Schuldig hinzu: "Ich werde wohl viel Spaß haben, solange ich hier bin."

Schuldig nickte und wollte sich in seine Gemächer begeben, als Aya noch etwas einwarf: "Ich denke, ich werde deine Tante sehr gut leiden können." Schuldig verdrehte daraufhin die Augen, aber Aya redete trotzdem weiter: "Aber eines frage ich mich... wie kann man in deiner Situation nur solche Dinge tun?"

"Was für Dinge?" Überrascht beschloss Schuldig doch noch etwas Ayas Anwesenheit zu genießen.

"Zum Beispiel diesen Fast-Antrag."

"Willst du lieber einen Richtigen?"

"Du weißt, was das bedeuten würde.", stellte Aya mehr fest als dass er fragte.

"Würdest du ablehnen, währe ich am Boden zerstört."

"Wenn du es wirklich wagen würdest, würden wir uns nie wieder sehen. Willst du dieses Risiko wirklich eingehen?"

"Würdest du ihn denn annehmen?" Dieses ,Was-währe-wenn' Spielchen gefiel Schuldig. Es lies so herrlich viel Platz für ... Gedanken. Er konnte sich sein Grinsen nicht verkneifen.

"Würdest du es wagen?" Auch für Aya schien dieses Spielchen seinen Reiz zu haben, denn es hatte nicht den Anschein, als würde es ihm missfallen.

"Hätte ich eine Chance?"

"Bei meinen Eltern?"

"Bei dir." Diese zwei gehauchten Worte ließen Aya zuerst einmal schlucken bevor er antworten konnte: "Willst du das wirklich wissen?"

Schuldig sagte nichts, er nickte nur und sah Aya unverwandt an.

"Auch... wenn die Antwort negativ ausfallen sollte?"

"Auch dann."

"Dann sage ich dir, dass du interessant und amüsant bist, aber heiraten würde ich dich niemals."

Schuldig lachte laut. "Heiraten währe auch ein Ding der Unmöglichkeit!"

Schuldig legte seinen Kopf vor Lachen in den Nacken. Seine orangenen Haare umspielten sein Gesicht direkt malerisch. Aber so schön dieser Anblick auch war, Aya fühlte sich von Schuldig ausgelacht und darum setzte er in einem etwas gereizterem Ton fort: "Denkst du ich liebe dich?"

"Sag du es mir." Lachte Schuldig noch immer. Er wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und sah dann wieder zu Aya.

Aya wurde immer kühler. "Wohl kaum. Warum sollte ich mich in dich verliebt haben?"

Schuldig drehte sich jetzt endgültig um und verließ lachend das Zimmer. Als er schon aus der Türe war, hörte Aya ihn noch ein "Was nicht ist..." kichern, worauf er leise "...muss noch lange nicht werden." Anschloss.

Damit ging auch Aya zu Bett. Doch Schuldigs dumme Kommentare und seine ewigen Sticheleien spukten noch in seinem Kopf herum, und ließen ihn lange keinen Schlaf finden.

"Blöder Neureicher...", dachte er noch, bevor er es doch schaffte einzuschlafen.
 


 

tbc
 

Ich liebe es Leute auf die Folter zu spannen *muharharhar*



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