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Adel Verpflichtet

von

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Adel verpflichtet 5

Der Besuch bei Schuldigs Tante verlief genauso wie Schuldig es sich gedacht hatte. Sie hatte ihm die Ohren vollgejammert, dass er sich endlich eine junge Dame auswählen sollte und heiraten. In ihren Augen war es unverzeihlich, dass Schuldig noch immer nicht vermählt war, ja dass er sich noch nicht einmal die Mühe gemacht hatte auch nur einen Gedanken an die Ehe zu verschwenden.

Auf der Heimfahrt saßen Schuldig und Aya in der Kutsche und Schuldig machte seiner schlechten Laune Luft: "Es wir von mal zu mal schwieriger sie um Aufschub zu bitten."

Aya hingegen war mehr als nur amüsiert. Er war richtiggehend gut gelaunt.

Schuldigs Versuche sich aus der Affäre zu ziehen, und wie seine Tante ihn immer wieder durchschaut hatte... einfach genial. Besser als jedes Theaterstück.

Schuldig fiel Ayas gute Laune auf. "Du findest das auch noch amüsant."

"Oh ja! Sehr sogar!"

"Hast du gar nicht bemerkt was für Dinge sie mir an den Kopf geworfen hat?"

"Dem hättest du leicht ein Ende bereiten können."

"Und wie? Wenn du schon so gescheit bist."

"Rate doch mal.", grinste Aya.

"Sag es mir.", beharrte Schuldig.

"Du hättest ihr nur von deiner Vorliebe für Männer erzählen müssen."

Schuldig fuhr auf: "Ich habe keine Vorliebe für Männer!"

"Und wie nennst du das, was du an mir findest?"

"Wie gesagt... ich habe keine Vorliebe für Männer.", beruhigte sich Schuldig wieder, "Und das mit dir... das ist etwas anderes."

"Oho! Etwas anderes?"

"Außerdem hätte ich dich damit blamiert."

"Ganz im Gegenteil. Du hättest mich damit unterhalten. Ich hätte doch zu gerne das Gesicht deiner Tante gesehen, wenn du ihr erzählst, dass du mich haben willst." Aya lachte aus vollem Herzen. Schuldig konnte ihm im Moment einfach nicht böse sein.

Es war sogar das Gegenteil der Fall. Schuldig stellte sich nun seinerseits das entsetzte Gesicht seiner werten Tante vor, wenn er ihr offenbaren würde, dass er nur an Aya Interesse hätte. "Sie würde mich wohl in ein Kloster stecken."

"Hat sie denn die Macht dazu?"

"Bis zu meinem 25. Geburtstag hat sie die."

"Wie kommt denn das?"

"So haben es meine Eltern bestimmt."

Ayas Bemerkungen wurden spitz: "Ich dachte du währst selbstständig und unabhängig?"

"Ich bin durchaus selbstständig, nur im Moment noch an eine Mumie gebunden."

"Wer weiß schon wann sich das ändert."

"An dem Tag, an dem sie ihren letzten Atemzug tut."

"Wie alt bist du?"

"22"

"Na drei Jahre wirst du es doch noch aushalten?"

"Wenn es nur das währe. Aber sie wird selbst nach diesen drei Jahren keine Ruhe geben, bis ich nicht eine der Töchter ihrer Freundinnen geheiratet habe."

"Aber dann bist du frei. Dann musst du sie nicht mehr davon überzeugen, dass..."

"Aber Ruhe werde ich keine haben."

"Dann gesteh doch deine Vorliebe für... nun für mich eben."

"Gott bewahre! Sie würde mir den Exorzisten an den Hals schicken. Und wenn doch nicht das, so würde ich mich vor ihren Bibelsprüchen und weisen Worten nicht mehr retten können."

Über Schuldigs Kopf türmten sich Gewitterwolken bei dem Gedanken daran. Aya hingegen sponn immer weiter über listigen Ideen, wie der Tante nun beizukommen währe. "Nicht, wenn du einen jungen Mann an deiner Seite hättest, den du bei jedem ihrer Worte küsst."

Schuldig horchte auf und sah Aya lange, nachdenklich an. "Würdest du dieser Bursche sein?"

"Wohl kaum. Früher oder später wird dein Interesse an mir verschwinden, wie die kühle Brise am Morgen, die von Meer an Land weht."

"Wer kann das wissen?"

"Jeder Preis, um den man zu lange kämpfen muss, wird uninteressant."

Schuldig nickte. "Aber nur, wenn es der Preis nicht wert ist, dass man lange genug um ihn kämpft."

"Glaub mir, du verschwendest deine Mühe für etwas, für dass es die Zeit nicht wert ist."

"Dann habe ich wenigstens einen Zeitvertreib, auch wenn es vergebens sein sollte."

"Es gibt interessantere Dinge."

"Als dich? Ich kenne keine."

Aya seufzte aus vollem Herzen: "Du bist hartnäckig. Aber nach einiger Zeit wird dir das zu dumm werden. Ich werde deine Hartnäckigkeit brechen."

"Selbst das Schafott könnte meine Meinung nicht ändern."

"Das sagst du jetzt."

"Das weiß ich!"

"Und wenn ich dich absichtlich in den Wahnsinn triebe?"

"Meinen Verstand für dich zu geben ist ein Leichtes, wenn ich schon mein Herz an dich verloren habe."

"Das sind doch nur leere Worte. Davon habe ich schon so viele gehört, dass ich aufgehört habe sie zu zählen."

"Denkst du das? Glaubst du dass meine Ansicht sich ändern wird, wenn du nur eine Nacht mein gewesen bist?"

"Wenn du nur das wolltest, könntest du es dir jederzeit mit Gewalt nehmen."

"So etwas finde ich geschmacklos."

"Das macht dich sympathischer für mich. Aber verwechsele jetzt nicht Sympathie mit Liebe, das sind zwei verschiedene paar Schuhe."

Schuldig antwortete nicht. Er sah aus dem Fenster der Kutsche und beobachtete, wie das Land an ihnen vorbeiglitt.

Es dämmerte schon. Sie hatte bei seiner Tante zu Mittag gegessen und mit ihr dann den ganzen Nachmittag verbracht. Sie hatte viel geredet, aber Schuldig hatte schon wieder alles vergessen. Es war nur Oberflächliches und für ihn Belangloses gewesen.

Auch Aya schien in seinen Gedanken versunken gewesen zu sein, denn er schreckte hoch, als Schuldig ihn ansprach: "Bist du Neugierig?"

"Bitte?... oh... ich denke, das ist vom Thema abhängig."

"Darf ich versuchen dich zu verführen? Du sagst halt."

Aya riss die Augen auf. "Du erstaunst mich immer wieder mit deiner Direktheit."

"Das ist keine Antwort."

"Meinetwegen, versuchen kannst du es so oft du willst, aber meine Einwilligung wirst du nicht so schnell erlangen."

"Deine Zustimmung es versuchen zu dürfen genügt mir. Ich..."

Der Kutscher klopfte an das Fenster zwischen Kutschbock und Kutsche: "Herr, in etwa zehn Minuten sind wir am Ziel."

Schuldig nickte und das Fenster wurde wieder geschlossen.

"Wann willst du zu Abend essen?", fragte er daraufhin.

"Noch bin ich nicht hungrig, das Mahl bei deiner Tante war ausgiebig."

"Dann sage ich Frieda sie soll das Essen für 9 Uhr bereiten?"

Aya nickte.

Kurz darauf fuhren sie in Schuldigs Anwesen ein. Sie begaben sich auf ihre Zimmer und Schuldig veranlasste das Abendessen.
 


 

tbc
 

Was soll ich machen, ich denke einfach, dass Szenenwechsel so am besten rüberkommen, sorry ^^'



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