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Adel Verpflichtet

von

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Adel verpflichtet 11

Zwei Wochen waren seitdem vergangen.

Wieder hatte der Kaiser einen Ball angesetzt, an dem die Adeligen des Landes geladen waren. Schuldig kam der lästigen Pflicht nach. Und auch Aya folgte seinen Eltern und ging hin. Er hatte zwar ein mulmiges Gefühl dabei, Schuldig wider zu sehen, aber... er würde Schuldig eben wie jeden andern Gast des Kaisers behandeln. Er hatte in den letzten zwei Wochen versucht alles zu vergessen, was er mit Schuldig erlebt hatte.

Schuldigs Tante hatte sich seit ihrem Besuch auch nicht gemeldet. Doch heute würde sie wieder kommen, da war sich Schuldig ganz sicher. Und sie würde nach Aschanti fragen, da war er sich noch sicherer.

Aber er würde einfach alles auf sich zukommen lassen.

Der Anfang des Abends verlief auch wie gewöhnlich, bis auf den Umstand, das Schuldig mehr Alkohol zu sich nahm, als zu anderen Anlässen.

Das führte auch zu seinem unbeschwerten Umgang mit den Damen, den er heute mehr als pflegte. Irgendwann, als die Tante ihn erwischen konnte, zerrte sie ihn aus der Damenschar, die sich um ihn gesammelt hatte, in eine ruhige Ecke.

"Sag mal Junge... wo hast du Aschanti gelassen?"

Schuldig sah sie mit geröteten Wangen an. "Weist du liebes Tantchen..." Schuldig musste aufstoßen. "Entschuldige... sie ist..." Schuldig verstummte.

War er vorhin noch etwas wackelig vor ihr gestanden, erstarrte er jetzt zu einer Salzsäule. Alle Farbe wich aus seinem Gesicht, als er zum Balkon sah.

Seine Tante folgte seinem Blick, sah aber nur den jungen rothaarigen Mann dort stehen, der einmal mit Schuldig bei ihr gewesen war.

Doch irgendetwas an dem jungen Mann machte sie stutzig. Sie wusste nur nicht was.

Sie drehte sich wieder zu Schuldig zurück. Gerade als sie den Mund aufmachen wollte, um zu fragen, was denn los sei, entschuldigte sich Schuldig und stolperte mit starrem Blick Richtung Balkon.

Als Aya erkannt hatte, das Schuldig genau auf ihn zusteuerte, hatte er fluchtartig den Balkon Richtung Garten verlassen. Schuldig ging ihm nach. An der Brüstung blieb er stehen und suchte mit den Augen den Garten nach Aya ab.

Aya hatte sich in den Rosenhain geflüchtet. Nach ein paar Minuten, dachte er, Schuldig währe nun sicher wieder hineingegangen und wollte ebenfalls wieder hinein, er brauchte jetzt einen Drink.

Doch in dem Augenblick, in dem er aus dem Hain trat, stand Schuldig vor ihm und sah ihn an. Aya versank für einige Sekunden in Schuldigs Augen, dann sagte er, so kalt es ihm möglich war: "Gehe Er aus dem Weg."

Er hatte gedacht, sich mit diesen Worten bei Schuldig vorbeidrücken zu können, doch Schuldig schob ihn zurück in den Hain.

Aya sah ihn erschrocken an.

"Bitte... komm zurück...", Schuldig hätte nie gedacht, das er es so direkt sagen würde. Aber auch wenn er sich diese Situation tausendmal ausgemalt hatte, jetzt war es doch anders.

"Nein. Wenn es das dann war, wünsche ich Ihm noch einen schönen Abend." Er machte einen Schritt auf Schuldig zu, um an ihm vorbeizuschlüpfen, als Schuldig antwortete: "Der letzte schöne Abend... liegt lange zurück."

Aya hielt inne. Ohne Schuldig anzusehen blieb er stehen. Diese Worte taten irgendwie weh. Aber sie durften nicht wehtun!

"Es werden noch viele folgen." Er setzte wieder an weiterzugehen, als Schuldig wieder etwas sagte, was Aya innehalten lies: "Ein einsames Herz kann nichts Schönes mehr erkennen."

"Dann sollte es sich ein zweites suchen."

"Und wenn dieses Zweite gefunden, aber verschlossen ist?" Schuldig drehte Aya zu sich herum. "Wenn es sich hinter einer Mauer versteckt, die der Gesellschaft gefällt?"

"Dann soll es so sein. Das nennt man Leben. Er..."

"Lass dieses scheiß ,er'!", fuhr ihn Schuldig an.

Aya machte zwei Schritte zurück. "Aber ich muss zu meiner... Braut."

Schuldig prallte zurück und sah Aya schockiert an.

"Er hat richtig gehört. Zu meiner Braut. Das was gewesen ist, war unverzeihlich. Ich habe mich vergessen. Ich habe getan, gesagt und gefühlt, was verboten ist. Darum vergiss Er es und lebe sein eigenes Leben. Mich lasse Er aus dem Spiel."

"Aber warum? Warum gibst du nicht zu, dass..."

"Ich soll was zugeben?"

"Gib zu, dass du... dass du... nicht so leben willst, wie du es im Moment tust."

Schuldig beobachtete Ayas Minenspiel, soweit es ihm möglich war. Er sah den Kampf den er in sich ausfocht, bevor er mit wackeliger Stimme antwortete:

"Ich lebe wie es mir passt. Du kannst das nicht verstehen, du hast nicht das durchgemacht, was ich durchmachte! Du hast keine Ahnung."

Aya wollte davon stürmen, aber Schuldig hielt ihn auf: "Dann erklär es mir."

Aya sah ihn hilflos an, öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Er riss sich los und rannte davon.

"Aya!", schrie ihm Schuldig noch nach. Doch er war im Garten verschwunden. Den ganzen Abend suchte Schuldig nach ihm, sah sich auch im Festsaal um, fand ihn aber nicht. Er bleib verschwunden.
 

tbc
 

... jaja ich weiß... beeil mich schon ^^'



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