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Wolkenbruch

Shikamaru x Samui
von

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Die defensive Offensive

»Er schien recht freundlich zu sein.«

Die Mittagssonne schien, durch das Fenster, auf Karuis roten Haarschopf.

Sie war am frühen Morgen aufgestanden nachdem sie keinen Schlaf mehr fand.

Bei ihrer Rückkehr in die Unterkunft erzählte sie von ihrem Erlebnis und erläuterte die Gelegenheit, welche sich dadurch ergab:

»Wir kommen einem Ziel näher ohne uns dabei verdächtig zu machen.«

Omoi, sitzend auf seinem Futon, blickte zu seiner Teamkollegin hoch.

»Mag sein. Aber was ist mit den Risiken?«, fragte er skeptisch.

Mit einem leichtem Seufzen wandte Karui sich ihm zu und reagierte mit Sarkasmus:

»Was hast du denn bisher Großartiges unternommen was zur Mission beiträgt? Dein Rumhängen und Süßkram-lutschen hat uns ja wirklich weitergebracht.«

Mit einem »Er hat recht«, pflichtete Samui ihrem männlichen Kameraden bei.

»Erzähl' uns noch einmal alle Einzelheiten.«

Stöhnend stemmte Karui eine Hand in die Hüfte. In der anderen vergrub sie ihre Stirn ehe sie das Geschehene rekonstruierte.

»Okay, noch einmal«, setzte sie mürrisch an.
 

»Ihr habt noch geschlafen also wollte ich einfach nur eine Runde spazieren und mir ein eigenes Bild vom Dorf machen.

Beim Herumlaufen kam ich auf einen Markt und dachte dass ich uns etwas zu Essen mitbringe. Dabei hat er mich eben angesprochen und...«

Bevor sie ihr Erlebnis weiter ausführen konnte, fiel Omoi ihr ins Wort.

»Wenn wir davon ausgehen dass die Hokage uns beschatten lässt, ist das alles ein wenig zu gut gelaufen.

Ausgerechnet eine unserer Zielpersonen nimmt Kontakt zu dir auf?«

Die Besorgnis in seiner Stimme steigerte sich und gipfelte in weiteren Fragen:

»Wie hat er dich angesprochen?

Was genau hat er gesagt?

Wie ist er überhaupt auf dich aufmerksam geworden?

Und wie konntest du ohne unser Wissen zusagen?

Und was..«

Dieses mal war Karui diejenige die den Redefluss unterbrach:

»Jetzt halt mal die Luft an, du Spinner!«, erhob sie aggressiv ihre Stimme.

Zornig schaute sie auf ihn herab und verteidigte sich.

»Ich wollte euch einfach was Gutes tun, nach dem Stress der letzten Tage. Und wenn es dir nicht gefällt, dass ich ganz nebenbei einen Vorteil für unsere Mission rausschlage, dann ...«

Ihre Worte verklangen ohne dass sie ihren Satz beendete.

Die Staubflocken, welche durch die Sonnenstrahlen tanzten, unterstrichen die darauf folgende Stille.

Für ein paar Sekunden schien die Zeit still zu stehen und die schwere Luft drückte sich auf das Zimmer.

Samui schaltete sich nicht dazwischen, sondern wartete bis die Chunin ihren Disput untereinander klärten.

Dies trat ein, indem Omoi einen entschuldigenden Ausdruck auf dem Gesicht hatte.

»Tut mir leid, ich wollte nicht..«

Auch ohne dass er es aussprach nahm Karui seine Intention wahr.

Während das Licht den beiden auf die dunkle Haut schien, stand Samui weiterhin still im Schatten und erblickte wie Karui in einer ihrer Taschen wühlte.

»Ja, ja«, ließ diese verlauten und warf dem Jungen einen Lolli in den Schoß.

Daraufhin schlich sich ein ehrliches Lächeln auf sein Gesicht.
 

Die Teamführerin indessen wollte weitere Informationen.

»Weiter«, forderte sie.

Karui kam der Anforderung nach und gab sich Mühe das Geschehen so detailliert wie möglich zu schildern.

»An dem Stand an dem ich Omois Süßkram kaufte, sprach mich jedenfalls dieser Typ an. Er hat mich einfach nur gefragt ob ich Hilfe beim Auswählen brauchte, weil ich nicht von hier bin. Ich hielt es für das Vernünftigste wenn ich einfach darauf eingehe. Jedenfalls hat er mir ein paar Geschmackssorten empfohlen und bot mir dann an, mich ein wenig durch das Dorf zu führen...«

Eine Frage von Samui brachte noch eine unfreiwillige Pause in Karuis Bericht.

»Was wollte er an dem Stand?«

Die Rothaarige stockte kurz aber gab dann eine Antwort:

»Er sagte irgendwas davon, dass er einen Freund aufheitern und nicht mit leeren Magen bei ihm auftauchen will.«
 

»Weiter«, wiederholte Samui um mehr zu erfahren.

Mit dem Blick auf ihre Anführerin gerichtet, fuhr Karui fort:

»Jedenfalls lehnte ich ab mich rumführen zu lassen und wollte gehen. Ich hab' dabei aber gehört dass die Verkäuferin vor sich hinfaselte dass die Akimichi viel zu viel essen, als sie ihm ein paar Tüten Chips reichte. Er gehört also definitiv zum Akimichi-Clan.«

Samui massierte mit einer Hand ihren Nacken und schlussfolgerte:

»Anschließend bist du auf sein Angebot zurückgekommen, ihr habt euch für heute Abend verabredet, wir sind dabei und kommen dichter an den Clan.«

Die Zusammenfassung quittierte Karui mit einem Nicken.

»Geschmack hat er auf jeden Fall«, warf Omoi in den Raum.

Er hielt seinen Lolli in das Sonnenlicht und verlor sich im Anblick der roten Zuckerkugel.

»Schmeckt nach Himbeeren. Aber irgendwie nicht so penetrant. Mit einem Schuss Minze.«

Er stützte sein Kinn auf den Daumen und wirkte konzentriert.
 

Die einzige Jonin des Dreiergespanns fügte den Neuigkeiten ihre eigene hinzu.

»Mir ist gestern eine der anderen Zielpersonen begegnet.«

Während sie dies verkündete, ging sie in Richtung von einem der Fenster.

Mit verschränkten Armen lehnte sie sich an die Wand daneben und schaute auf die Straße.

Ihre blauen Augen leuchteten im Schein der Sonne, während sie weitersprach.

»Wenn wir uns nach so kurzer Zeit parallel mit verschiedenen Shinobi des Dorfes treffen, würden wir uns viel zu verdächtig machen. Fassen wir fürs erste den Akimichi-Jungen ins Auge. Dadurch dass er den Kontakt initiiert hat, wird man uns keine Absichten unterstellen.«
 

Omoi erhob sich um sich zu strecken. Dabei zog er scharf die Luft durch die Nase und erfragte weitere Einzelheiten.

»Wann und wo geht’s los?«
 


 

Das Restaurant war gut besucht.

Würziger Duft von gegrilltem Fleisch erfüllte das Lokal und ließ Omois Magen knurren.

»Sonderlich pünktlich ist er ja nicht«, merkte er an, wobei er an der dunklen Holzwand hinter ihm lehnte und auf den leeren Tisch vor ihm sah.

Das gedämmte Licht hatte eine beruhigende Wirkung auf ihn und ließ ihn umso mehr spüren dass er Hunger hatte.

Auf Samuis Vorschlag hin hatten sich die drei Kumo-Nins auf den Platz in der hintersten Ecke gesetzt.

Zwar würde das eventuell einen dubiosen Eindruck machen, insofern sie wirklich beschattet wurden, aber die Teamchefin war dem Trubel einer pulsierenden Menschenmenge zu abgeneigt.

Von den dreien war sie auch die einzige, welche schon eine Bestellung aufgegeben hatte.

Somit stand nun ein Zedernholzbecher gefüllt mit Sake vor ihr.

Als sie einen Schluck des Getränkes nahm und der Alkohol ihren Körper wärmte, nahm sie Schritte wahr.
 

»Tut mir leid, wir haben uns etwas verspätet.«
 

Seine Stimme klang durchaus freundlich und entspannt. Unterstrichen wurde dies durch sein Lächeln. Die Worte waren an die Gruppe gerichtet, das Lächeln jedoch galt Karui.

Diese erwiderte die Geste und begrüßte den Akimichi mit einer einladenden Geste.

Erst als der Junge seinen etwas korpulenten Körper auf einem Stuhl niederließ, erblickte Samui seine Begleitung.

Für eine Sekunde zog sich ihr Magen zusammen.

Der gelangweilte, abweisende Blick.

Schwarzes, langes Haar. Zu einem strengen Zopf frisiert.

Hängende Schultern.

Die Hände in den Hosentaschen vergraben.
 

Der Raucher des Nara-Clans erkannte sie ebenfalls wieder.

Im Gegensatz zu Samui jedoch blieb seine Reaktion teilnahmslos.

Noch während er auf den Tisch zuging, ging die Jonin alle Risiken durch.
 

Verdammt. Diesen Zug hatte sie nicht mit einbezogen.

Omois Gedanke schien sich zu bewahrheiten.

Es konnte kein Zufall sein dass der Akimichi Karui angesprochen hatte.

Das war gar nicht mal so blöd.

Die Konoha-Nins gingen somit in die Offensive und konnten die Gäste aus Kumogakure gleich einschätzen ohne dass sie es auf eine Konfrontation anlegten.

Hätte Samui sich gegen ein Treffen entschieden, hätte ihr Team als unzugänglich gegolten.

Und im Anbetracht dessen dass sie einen Pakt mit Konoha vorschlugen, war Unzugänglichkeit gleichzusetzen mit verdächtigem Verhalten.

Es war also die klügere Entscheidung die Einladung anzunehmen.

Aber dass dieser Nara-Bengel mit dabei war, verkomplizierte die Angelegenheit.

Es war ein klares Indiz darauf, dass Konoha etwas ahnte.

Zwei Zielpersonen an einem belebten Ort. Zu viele Zeugen.

Würden die Kumos hier einen Kampf anzetteln, wäre die Mission augenblicklich gescheitert.

Ein weiterer Nachteil war der, dass Samui sich nicht einmal mit ihrem Team beratschlagen konnte.

Diese verdammte Hokage.

In den Sekundenbruchteilen musste die Teamführerin sich eine Strategie zurechtlegen.

Sie musste ebenfalls das Verhalten ihrer Kameraden mit einbeziehen.

Würden sie das Spiel durchschauen? Würden sie richtig reagieren?

Omoi war clever genug um diese Finte zu bemerken. Aber sein paranoides Wesen könnte ihn falsch handeln lassen. Karui hingegen war zu cholerisch und würde zu aggressiv sein.

Samui saß in der Klemme.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2015-05-12T21:35:11+00:00 12.05.2015 23:35
Spitzen Kapitel
Antwort von:  Lemuria
13.05.2015 00:37
Vielen Dank. :)


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