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Nogoth yelta ye Eldar rûth

Zwergenhass und Elbenzorn
von

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Darkest Hour - (seine) dunkelste Stunde

Lyriels forschender Blick verfängt sich unmittelbar in dem der hübschen dunkelhaarigen Zwergin mit den intensiv blauen Augen, wie auch Thorin sie besitzt...die Heilerin sieht für einen Moment, in das noch immer stark verhärmt schmerzverzerrte Gesicht, des jungen Zwergenkönigs einziger Schwester, dann spürt sie, wie Dis die Hände unmittelbar danach, fast schon ein wenig verschämt von ihrem Bauch weg zieht und im Begriff ist, sich anstatt dessen zu straffen, vordringlich um die verloren gegangene Fassung wieder zu erlangen.
 

Dis versucht sich dabei abermals zwanghaft, ein schmales, betont zuversichtliches Lächeln in Lyriels Richtung abzuringen, doch selbige lässt Thorins Schwester keine noch so kleine Gelegenheit sich ihr einfach so mir nichts dir nichts wieder zu entziehen, denn NOCH ist sie nicht fertig mit ihr.
 

Nein...NOCH hat sie ihr etwas mitzuteilen, etwas von unglaublicher Bedeutung....ETWAS wovon vielleicht sogar ihr aller Schicksal abhängen könnte!?
 

„DIS....bitte warte, ich...ich...siehst du, das weiß ich doch. Schließlich kenne ich ihn ja inzwischen auch schon ein wenig länger und damit auch besser. Thorin ist wie er ist, stolz und zuweilen unerbittlich stur und das in vielerlei Hinsicht, daher könnte ich ihm diesen Umstand schon durchaus nachsehen. Ich habe niemals erwartet, dass er in wildes Freudengeschrei ausbricht, angesichts der Tatsache, dass er Vater sein wird...oder gar, dass er mich irgendwie als seine legitime Gefährtin anerkennt, weder offiziell noch inoffiziell! Für mich wäre dies wohl alles zu verkraften, solange er nur wieder zu sich kommt, mehr verlange ich ja gar nicht. Siehst du, ich will nichts weiter, als dass er wieder gesund wird und ich es geschafft habe ihn zu retten....verstehst du das?
 

Und bitte Dis ich ahhhh...das ist noch nicht alles gewesen, ich muss dir noch etwas sagen, etwas von großem Gewicht für uns alle fürchte ich!
 

Etwas was keinen längeren Aufschub mehr duldet.“
 

Setzt die elbenblütige Frau mit dem imposanten und vom Farbton her seltenen dunklen rostroten Haarschopf ungewöhnlich nachdrücklich an, wobei sie die junge Zwergin einem spontanen Impuls folgend noch kurz mit der Hand zurück halten will. Dis spürt Lyriels Hand auf ihrem Arm und dreht sich noch einmal zu ihr um, ihr Gesicht wirkt überrascht und zugleich spürbar beunruhigt.
 

„Wa...was ist denn..? Habe ich etwa etwas zu erledigen versäumt?“ Fragt sie die Heilerin dabei hastig drängend, sie ist nervös, die Heilerin sieht es ihr an. Lyriel schüttelt jedoch wie um es zu bekräftigen, fast sofort den Kopf.
 

„Nein, es hat nichts mit mir zu tun...diesmal nicht! Nein Dis, es..es geht dabei viel mehr um Thorin und um das, was ihm widerfahren ist!“
 

Der darauf folgende Blick in das Gesicht der rothaarigen Frau mit den für ihr Volk typischen eher feingezeichneten elbischen Gesichtszügen, wird augenblicklich fragend und unsicher. Lyriel erwidert den Blick der dunkelhaarigen Zwergenfrau derweil mit einigem an Nachdruck.
 

„Dis hör mir gut zu...ich werde dir jetzt ein streng gehütetes Geheimnis anvertrauen. Eines, das du unter keinen Umständen irgend jemandem Preis geben darfst. Hast du mich gehört? Unter keinen Umständen...versprich mir das! Niemandem auch nicht Dain...und schon gar nicht GRÊIT, hast du das verstanden? Sie ist so furchtbar eifersüchtig, ich meine sie könnte im schlimmsten Fall alles zunichte machen und außerdem geht sie es nichts an! DAS ist etwas, was nur DU und ICH allein wissen solltest!“
 

Lyriel sieht wie Dis hart schluckt unmittelbar nachdem sie selbst verstummt ist.
 

„Natürlich Heilerin, du hast mein Wort darauf! Lyriel ich schwöre es dir, im Namen meines einzigen Bruders, den ich ebenso liebe, wie auch du es tust!
 

Hörst du..? Ich verspreche es....!“
 

Die Halbelbin sieht die Zwergin abermals forschend an, dann nickt sie knapp.
 

„GUT...das wollte ich in etwa von dir hören, ich denke du hast es jetzt verstanden. Nun, dann will ich dir etwas anvertrauen, was unter allen Umständen unter UNS beiden bleiben muss! Wie gesagt, du darfst es niemandem anvertrauen...auch nicht Dwalin und deinen beiden Söhnen schon gar nicht! Dis, ich denke ich weiß wie es geschehen ist. Ich habe es gewissermaßen mit eigenen Augen gesehen. Ich war selbst dort oben auf dem Berg...in seiner dunkelsten Stunde, war ich bei ihm. Ich habe alles gesehen und ich weiß auch WER ihn dort so übel zugerichtet hat, dass er dem Tode wahrhaft näher war als dem Leben.
 

Das dort oben auf dem Berg ist kein Unfall gewesen, wie du vielleicht glaubst. Dennoch hat es nichts mit Dain zu tun oder dass er gar so etwas wie die Schuld an Thorins Verletzungen tragen könnte, das versichere ich dir. Nein es waren Orks...oder viel mehr gesagt ein ganz bestimmter Ork, der Thorin dort oben angegriffen und so übel verletzt hat! Dain und die anderen Männer haben eher versucht ihn zu beschützen, doch es hat nicht so funktioniert, wie sie es vermutlich gehofft hatten. Ich denke sie haben dir und den anderen eures Volkes nicht die ganze Wahrheit gesagt, weil sie euch nicht zusätzlich beunruhigen wollten.
 

Als ich versucht habe ihn ins Leben zurück zu holen, habe ich es gesehen, so als wäre ich selbst dabei gewesen. Es ist eine Art der Hellsichtigkeit, die mich manchesmal überkommt...einfach so ungerufen und ungewollt. Dann sehe ich es und ich kann es, wenn es geschieht auch nicht mehr willentlich steuern. Die Bilder kommen einfach, oft weiß ich dann nicht einmal mehr, dass es nichts weiter als das zweite Gesicht gewesen ist, so echt erscheint mir alles, was ich gewissermaßen als Illusion sehen kann, wenn ich den Heilungsprozess angestoßen habe.
 

Vor allem wenn die emotionale Bindung zu dem den ich heile sehr hoch ist....dann ist es sehr wahrscheinlich, dass dies mit mir geschieht. Und so ist es mir unweigerlich auch mit Thorin ergangen. Ich hatte irgendwie das merkwürdige Gefühl, als hätte er mir diese Bilder absichtlich zeigen wollen, so als hätte er es unbewusst getan, denn ich habe seine Angst regelrecht gespürt und auch den Schmerz, den er gefühlt hat, als er versucht hat, diesem riesigen Angreifer zu trotzen. Ja es war mir sogar so, als sei ich kurzzeitig eins mit ihm, als könnte ich es aus seinen Augen heraus sehen...und das WAS ich dort gesehen habe, macht mir Angst....große Angst Dis.
 

Dieser riesenhafte bleiche Ork wollte Thorin wirklich auslöschen. Durins Herrscherlinie muss sterben, das ist es was diese Botschaft klar und deutlich dahinter verbirgt und der Ork, der ihm damit gedroht hat, hieß ganz eindeutig BOLG. Er muss etwas mit einem anderen Ork aus Thorins Vergangenheit zu tun haben...warte lass mich kurz nachdenken? Oh ja er hat den Namen glaube ich erwähnt....ach ja..jetzt fällt es mir wieder ein. AZOG...genau das war der Name, den Thorin verwendet hat! Weißt du etwas darüber Dis...sag kennst du ihn?“
 

Lyriel verstummt, wobei sie die Zwergin weiterhin forschend ansieht, auch weil sie über Thorins Vergangenheit seit dem Auftauchen von Smaug immer noch so gut wie nichts weiß. Sie hat die Schlachten am Schattenbachtor so zwangsläufig nicht miterlebt, denen Frerin und Thrôr zum Opfer gefallen sind....ganz im Gegensatz zu Dis, die in diesen Schlachten ein Stück ihres Lebens verloren hat und in diesem Fall nicht nur ihre Familie allein, sondern auch den einen Mann den sie einmal geliebt hat, den so oft schmerzlich vermissten Vater ihrer beiden Söhne.
 

Die junge Zwergin weiß damit genau welch ein furchterregender Gegner das gewesen sein muss, der Thorin da durch Zufall heraus oder aber auch durch gut geplantes Kalkül auf dem Berggipfel angegriffen hat. Vielleicht ist es sogar ein von lange geplanter Hand Hinterhalt gewesen, der Thorin und die Seinen in diese Falle führen sollte?
 

All dies schiebt sich Thorins einzig verbliebene Schwester binnen Bruchteilen von Sekunden durch den Sinn. Ihre Angst wächst damit von Minute zu Minute an, auch da sie jetzt mit ziemlicher Gewissheit weiß...dass Azogs Rache folgen wird, ja dass ihre Familie diesen Gegner letztenendes nun doch noch nicht bezwungen hat, so wie es bisher nach Azanulbizar den Anschein hatte.
 

Was wenn Thorin ihn nicht getötet hat...wie von ihm angenommen? Was wenn dieser bleiche Ork entgegen Thorins Annahme noch immer am Leben wäre? Dis darf gar nicht darüber nachdenken....das wäre wahrhaft schrecklich, denn damit wäre ihr Bruder sein Leben lang gefährdet und nicht nur der allein, nein unweigerlich auch sie selbst oder ihre beiden Söhne...die eben auch dieser Herrscherlinie entstammen, derer der Ork ewige Verdammnis geschworen hat.
 

Das hübsche runde Geicht der Zwergenfrau verliert augenblicklich jegliche Farbe, als sie die deutlichen Worte aus dem Mund er elbenblütigen Heilerin vernimmt. Aschfahl und bleich sieht sie Lyriel an, die Dis die offenkundige Bestürzung, die ihre Worte dabei auslösen, nahezu sofort anmerkt.
 

Die Zwergin schlägt unmittelbar danach bestürzt beide Hände vor ihr Gesicht...
 

„AZOG hast du gesagt? Mahal bist du dir da wirklich ganz sicher?“ Flüstert sie dabei tonlos. Lyriel nickt abermals knapp, wobei sie die neuerlich aufkeimende Angst in Dis Augen sehr wohl bemerkt.
 

„Ja DAS war der Name ich bin mir ganz sicher. Thorin hat ihn einmal verwendet...er hat dem Ork damit gedroht!“ Entgegnet ihr die rothaarige Frau während dessen mit der Bestimmtheit der Überzeugung in der Stimme.
 

„Lyriel sag nur noch, dass du mir damit jetzt etwa andeuten willst, dass Dwalin das alles gewusst hat...und es mir absichtlich verschwiegen hat, dass mein Bruder von Azogs verfluchtem Gezücht seiner Lenden mit dem Tode bedroht worden ist? Und auch, dass ER nicht soviel Respekt vor mir besessen hat, es mir zu sagen?
 

Oh wehedem wenn ich ihn in die Finger bekomme...wehe dem, na der kann was erleben!“
 

Dis Gesicht verzerrt sich augenblicklich zu einer angstvollen aber zugleich auch wütenden Grimasse...ihr überschäumender Zorn muss irgendwohin und Dwalin eignet sich im Moment bestens dafür, ihm zu sagen, was sie von den Praktiken der Männer hält, vor allem denen der Verschwiegenheit ihr gegenüber. Uhh...also das verzeiht sie ihm nicht, dass er es ihr verschwiegen hat...niemals, dessen ist sie sich sicher. Und auch wenn sie ihn noch so gern hat....das ist unverzeihlich!
 

Aber in dem Augenblick spürt sie erneut die warme Hand der Heilerin auf ihrer eigenen, die sie zwischenzeitlich heruntergenommen und auf die Bettdecke gelegt hat. Die Zwergenfrau zittert spürbar...aber sie lässt sie liegen.
 

„Dis...lass ihn...bitte...er wollte dich und die beiden Jungen doch nur beschützen, verstehst du das denn nicht? Sie haben alle Angst gehabt und die haben sie NOCH! Auch oder gerade Dain hat es nicht wirklich verstanden. Niemand hat das im Grunde. Keiner wusste, wie die Orks ausgerechnet dorthin gekommen sind? Es waren viele und dem Anschein nach offenkundig zielgerichtet. Dain hat alles getan um Thorin zu retten, wie auch Dwalin...sie haben ihn sofort zurück gebracht. Mehr konnten sie dort oben nicht für ihn tun. Bitte sei dem brummigen Kerl nicht böse...hörst du...er..er mag dich doch...!“
 

Lyriels warme Stimme klingt zögerlich aber unendlich sanft als sie ihr das sagt. Dis atmet hörbar durch und strafft sich plötzlich ruckartig unter ihrer beruhigenden Berührung. Sie ringt neuerlich um Fassung.
 

„Ich weiß...ich weiß es doch längst. Verzeih mir meinen schrecklichen aufbrausenden Zorn, aber ich bin so..so wütend und ich habe Angst...Angst um meine Familie. Unendlich große Angst Lyriel und das Schlimmste daran ist dieses einen alles übermannende Gefühl der Hilflosigkeit und auch der, nichts aber auch gar nichts dagegen unternehmen zu können.“
 

Flüstert sie der elbenblütigen Frau einen Augenblick später kaum hörbar aber überraschend ehrlich entgegen. Plötzlich hört sie wie Lyriel sich leise aber vernehmlich räuspert, ehe sie ihr antwortet dauert es somit etwas. Doch als sie sich gefasst hat, sagt sie mit grimmigen Unterton.
 

"Ich verstehe aber da bist du beileibe nicht die Einzige, auch ich fürchte mich vor der Zukunft...weil niemand weiß, was sie bringen wird Dis. Der Gedanke daran Thorin durch einen dieser widerlichen Ruhks zu verlieren erscheint auch mir uneträglich. Hmm..und was deine Art des Zornes betrifft, nun ja das ist wohl etwas, was du mit ihm wirklich absolut gemeinsam hast Dis. Thorin geht zuweilen genauso schnell und unüberlegt in die Luft wie du. Irgendwie habt ihr beide schon ein äußerst hitziges Temperament, wenn ich dir das so offen sagen darf?“
 

Indem hört sie wie Dis mit einem mal unvermittelt in ein leises aber unendlich gelöstes Lachen verfällt, das aller erste mal seit vielen bangen Stunden.
 

„Ja das haben wir wohl...das hatte ich bisher nur noch nie so betrachtet. Frerin ist in dieser Hinsicht immer mehr nach unserem Großvater gegangen, der zumeist sehr viel überlegter und ruhiger gehandelt hat. Mein Vater Thrain war zuweilen ein rechter Hitzkopf. Nun ja ich befürchte der Apfel fällt nicht sehr weit vom Stamm, diesen Wesenszug hat er Thorin, Kili und mir wohl vererbt könnte man sagen. Lyriel ich danke dir...und nein ich werde Dwalin deswegen schon nicht den Kopf abreißen, obwohl er es meiner Meinung nach wirklich verdient hätte, nachdem er mir so etwas wesentliches wie DAS verschwiegen hat. Aber gut, nun weiß ich es ja....dank dir.“ Dis verstummt wobei sie sich neuerlich zu einem kurzen leicht resignierten Lächeln abringt.
 

Lyriel nickt während dessen verständig. „Ich musste dir das sagen...ich vertraue dir und ich weiß, dass es bei dir gut aufgehoben ist. Du wirst dieses Geheimnis als deinen großten Schatz hüten, dessen bin ich mir ganz sicher.“ Entgegnet sie Dis schließlich mit ungewöhnlich ernstem Unterton in der Stimme. Dann hebt sie den Kopf und blickt die Zwergin noch einmal eindringlich an, ehe sie erneut zu sprechen ansetzt.
 

„Dis...jetzt haben wir die ganze Zeit von ihm gesprochen...bitte..sag mir wie..wie geht es ihm denn überhaupt?“ Fragt sie Thorins Schwester im Anschluss daran fast schon ungeduldig drängend. Die junge Zwergenmutter lächelt wieder. „Hmm es wundert mich, dass du mich nicht schon viel früher nach ihm gefragt hast Lyriel?“ Antwortet sie der elbenblütigen Heilerin schließlich überraschend ruhig.
 

„Es geht ihm den Umständen entsprechend gut....dank dir, aber er hat das Bewusstsein noch immer nicht wieder erlangt und wir sind uns auch nicht sicher, ob das so bald geschehen wird oder besser ob dies überhaupt jemals wieder der Fall sein wird? Es ist als hielte noch immer etwas seinen Geist gefangen...eine ganz merkwürdige Angelegenheit..wir können es uns selbst nicht erklären.“ Fährt sie schließlich etwas unsicher und unschlüssig fort, wobei sie die Heilerin jedochkeine Sekunde lang aus den Augen lässt.
 

Lyriel fährt wie von Dis erwartet prompt augenblicklich von ihrem Lager hoch.
 

„WAS? Was soll das heißen? Ich..ich hatte ihn doch...? Das kann nicht sein! Ich muss ihn sehen..SOFORT!“



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