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Nogoth yelta ye Eldar rûth

Zwergenhass und Elbenzorn
von

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Eine (seltene) Überraschung

Thorins tiefer angenehmer Bariton setzt sich durch, als er das zu seiner Schwester sagt, wobei er sie weiterhin durchdringend und wenig Kompromiss freudig mit einem strengen Blick seiner dunklen blauen Augen fixiert. Die seufzt indessen leise und will schon ansetzen ihn darauf etwas entsprechendes zu erwidern, da wird sie mit einem mal hastig von ihrer Schwägerin unterbrochen.
 

Lyriel klingt zwar erschöpft...aber dennoch ungewöhnlich nachdrücklich, als sie damit den beiden das Wort aus dem Mund nimmt.
 

„Nein..Dis, ich will dass er bleibt bitte...schick ihn nicht fort! Thorin ist mein Gefährte und der Vater, ich denke er hat ein Anrecht wie kein anderer Mann darauf dabei zu sein, wenn er es wünscht. Es fragt ihn und mich sowieso nicht mehr lange danach, ich fürchte es will aus mir heraus...ich kann es spüren…
 

Beide Geschwister sehen es ihr an, die elbenblütige Frau ist inzwischen schweißgebadet...indem macht Dis nicht mehr lange herum mit irgendwelchen unnützen Diskussionen, die ohnehin zu nichts führen werden, als dass Thorin seinen ausgemachten Dickschädel am Ende doch gegen ihren durchsetzen wird.
 

„Na schön...dann hilf mir wenigstens, wenn du es schon nicht lassen kannst, aber ich sage dir schön wird es nicht Garoscho. Eine Geburt ist etwas sehr ernstes und dein Weib kann zudem viel Blut verlieren, wenn das Kind ungünstig liegen sollte...aber das glaube ich nicht...wir werden sehen.
 

Was ist hilfst du mir jetzt?“
 

Thorin sieht zunächst Dis und dann Lyriel an, die sich ihrerseits kraftlos an ihn klammert...beide Frauen wirken dennoch seltsam entschlossen...indem nickt er.
 

„Sicher was soll ich tun?“ fragt er seine Schwester einen Moment später ungewöhnlich leise. Die sieht ihn an und lächelt plötzlich.
 

„Ihr die Hand halten, denn die wird sie zweifellos brauchen...wenn die Presswehen erst einsetzen werden. Bis dahin kannst du mir helfen es ihr so angenehm wie möglich zu machen. Alles was stört muss herunter, von ihr. Lyriels Körper braucht die Kraft und es darf sie dabei nichts einengen….das Übergewand und die Tunika müssen wir ihr ausziehen. Es darf nichts zurück bleiben bis auf ihr Untergewand…hast du das verstanden?“
 

Thorin sieht indessen zu seiner Gefährtin hin, die ihm mit einem kurzen erschöpften Nicken anzeigt, dass sie einverstanden ist.
 

„Habe ich, gut dann lass uns anfangen Dis.“
 

Mit diesen Worten macht er sich kurzerhand und vergleichsweise geschickt daran Lyriel die Schlaufen und Kordeln der Übergewänder zu öffnen, um sie ihr dann mit überraschend geübter Hand abzustreifen...sie sieht ihm dabei zu und versucht ihm so gut es eben geht zu helfen..bis ihr ganzer Körper unter der nächsten, jetzt in immer kürzeren Abständen folgenden Wehe krampfartig und schmerzlich zusammenzuckt und sie sich reflexartig heftig an ihn klammert. Ihre Lippen zittern...er sieht es der Schmerz muss fürchterlich sein. Thorin verhält kurz in dem was er tut und sieht sie mit sorgenvollem und für ihn ungewohnt sanftem Ausdruck in seinem noch so jung wirkenden Gesicht an.
 

"Geht..geht es dir gut?" Fragt er sie fast sofort danach leise und seltsam weichem Tonfall in der Stimme die jetzt sehr rau klingt. Lyriel lächelt ihm daraufhin etwas verhalten entgegen, es fällt ihr schwer, er bemerkt es sofort. "Ohhww...der Schmerz ist furchtbar aber ich werde es schon durchstehen. Mach dir keine Sorgen, ich schaffe das und ich bin ja nicht allein..du bist bei mir, das ist das Wichtigste Thaerin." Entgegnet sie ihm im Anschluss daran sanft.
 

Ja es bleibt bleibt ihr sogar noch die Zeit, um einen kurzen Scherz mit ihm zu machen, der es wenigstens etwas aufzulockern soll, denn die Anspannung im Raum ist allen Erwachsenen die sich zur Zeit darin aufhalten spürbar anzumerken.
 

„Sag mir so hast du dir das mit dem entblättern deiner Gefährtin sicher nicht ganz vorgestellt oder Liebster?“
 

Ihre Stimme klingt brüchig aber auch unüberhörbar belustigt, angesichts der skurrilen Situation in der sie sich beide gerade befinden. Thorin stutzt für einen Augenblick lang tatsächlich sichtlich verwirrt, doch dann kann sie ihn plötzlich leise lachen hören…
 

„Na so nun wirklich nicht, da hast du zweifellos recht...ich hatte mir das schon etwas weniger anspruchsvoll vorgestellt..und vor allem ohne Zuschauer.“ Sagt er schließlich überraschend trocken zu ihr, es klingt ebenfalls belustigt.
 

Die werdende Mutter muss spontan lachen, als sie ihn das sagen hört...es entspannt sie, wenn auch nur für einen Augenblick bis zur nächsten Wehe. So geht das eine ganze Weile, bis die Abstände immer kürzer werden.
 

Lyriels schmerzvolles Stöhnen füllt den gesamten Raum, ihr Gefährte bekommt es angesichts dieser von der Natur gewollten Quälerei langsam mit der Furcht zu tun...denn er sieht, wie ihr langes Haar in feuchten Strähnen in ihre schweißnasse Stirn fällt und er spürt ihren Schmerz beinahe am eigenen Leib, den jede Wehe an ihrem Körper hinterlässt...heftig von ihnen durchgeschüttelt und sich verzweifelt an ihn klammernd um nicht haltlos den Schmerz aus sich heraus zu schreien…gibt er ihr in diesen wenigen Stunden die Kraft, die sie braucht um es zu überstehen...
 

...und dann ist es so weit, das Kind will endlich kommen…
 

Dis reagiert geistesgegenwärtig mit der ruhigen Hand ein Mutter, die ebenfalls schon zwei Kinder entbunden hat.
 

„Schnell jetzt Thorin, hilf mir sie festzuhalten! Ich glaube es ist soweit...es kommt!“
 

Die resolute Zwergenmutter schiebt ihm die stöhnende und vor Schmerzen schreiende Frau regelrecht in die Arme, damit er sie mit seinem Körper abstützen kann…
 

„Lyriel und du geh runter in die Hocke, so hast du es leichter wenn es kommt!“ Knurrt ihr die Zwergin während dessen in einem Befehlston der keine Widerrede duldet entgegen. Die elbische Frau nickt schwach, als Zeichen, dass sie die Zwergin verstanden hat….sie wirkt beinahe wie in Trance...ihr Blick ist leer und geht regelrecht durch Thorins Schwester hindurch. Dis hebt derweil ohne weiter abzuwarten das Untergewand an und tastet mit geübter Hand ob sich der Geburtskanal bereits genug geweitet hat...an der Zeit wäre es jedenfalls...denn das geht jetzt schon seit beinahe vier Stunden so....
 

Aber nur einen Moment später zieht sie ihre Hand mit einem zufriedenen Brummen zurück, nicht im mindesten auf das helle rote Blut achtend, das ihr dabei über die Hand läuft.
 

„Es ist soweit…lange kann es jetzt nicht mehr dauern.“ Sagt sie schließlich mit einem zufriedenen Nicken zu ihrem Bruder...das jedoch urplötzlich von einem heftigen Stöhnen ihrer Schwägerin unterbrochen wird.
 

...es..es kooommmttt...ich spüre es…!“
 

Lyriels Augen werden fast sofort riesig, als sie selbst wahr nimmt, was ihr Körper da an einem Naturwunder vollbringt...
 

„Gut, dann musst du pressen und zwar mit der Wehe...verstehst du? Lyriel versuch nicht dagegen zu arbeiten immer mit der Wehe…und jetzt tu was ich dir gesagt habe!“ Hält ihr Thorins Schwester in betonter Ruhe entgegen, um sie nicht noch mehr zu verunsichern.
 

Der verwirrte Vater fühlt sich in diesem Augenblick an sich tatsächlich völlig fehl am Platze als er spürt wie seine Gefährtin sich regelrecht an ihm festkrallt..ja wie ihre Finger sich schmerzhaft in seine Oberarme graben...und ihr nahezu unmenschliches Schreien das neue Leben geradewegs aus sich heraus zwingt.
 

Einmal noch krampft sich ihr Körper zusammen, einmal noch muss er sich selbst mit aller Kraft dagegen stemmen, damit sie ihn und sich selbst nicht mit der starken Wehe umreißt die das Kind aus ihrem Körper drängt..
 

dann...kann er es hören...
 

„Lyriel halt durch es kommt, es ist gleich überstanden, ich kann es schon fühlen...es..es ist da!“
 

Dis hält die junge Mutter mit geübten Händen fest, ihre Hände zittern als sie es spüren kann, warm weich und feucht...so klein ist es, als es nur Sekunden danach in ihre Hände gleitet.
 

Die junge Zwergin ist Tränenüberströmt als sich sich aufrichtet..das neue Leben, es schreit in ihren Händen derweil wie am Spieß der Welt entgegen, in die es eben so unsanft entlassen worden ist.
 

„Es..es ist ein Knabe! Sieh nur Garoscho einen Sohn...du hast wirklich einen Sohn!“
 

Können beide frisch gebackenen Eltern sie ganz plötzlich beinahe schon andächtig flüstern hören. Indem richtet sie sich auf und legt es der inzwischen erschöpft zu Boden gesunkenen Mutter vorsichtig auf den Bauch, die es lachend und zugleich vor Glück weinend ansieht.
 

„Mein Sohn..mein Sohn. Thorin sieh nur..es ist ein Junge...wirklich wie du es vermutet hast!“
 

Keucht sie dabei überglücklich von allen mütterlichen Hormonen geflutet die es nur geben kann...der junge Zwergenmann kniet neben ihr nieder und gibt ihr einen zärtlichen Kuss auf die verschwitzte Stirn.
 

„Wahrhaftig und er ist wunderschön..so wie du...menu Taerin!“ Sagt er fast sofort danach leise zu ihr woraufhin er sie ihm überglücklich entgegen lächeln sehen kann.
 

Dis richtet sich derweil langsam auf.
 

„So jetzt fehlt eigentlich nur noch die Nabelschnur zu trennen und die Nachgeburt, dann dürfte es an sich überstanden sein.“ Sagt sie mit einem sichtlich erleichterten Seufzer und ebenfalls spürbar ergriffen angesichts des Wunders dessen sie beiwohnen durfte obwohl sie es selbst bereits zwei mal erlebt hat.
 

Doch plötzlich hört sie ihre Schwägerin abermals heftig und schmerzvoll aufstöhnen.
 

Alarmiert dreht sie sich zu ihr um…
 

..“was ist?“ Fragt Dis sie erschrocken.
 

„Ohh ich..ich weiß nicht...es..es fühlt sich an als..als wollte da noch eins aus mir raus?!“
 

Die Augen der Halbelbin sind riesig und verstört auf sie gerichtet...als sie das von sich gibt.
 

„WAS? Das kann nicht sein...nicht noch ein Zweites, das ist unmöglich...das gibt es nicht!“
 

Die verwirrte Zwergin kniet sich hastig vor sie hin..doch dann schlägt sie die noch immer blutüberströmten Hände unvermittelt vor ihr Gesicht.
 

„Mahal sie..sie hat recht...es..es kommt tatsächlich noch eins!“
 

Thorin schluckt unvermittelt und sehr hart, als er seine jüngere Schwester das aussprechen hört.
 

„Äähh w..was..wirklich etwa noch eins...wie..wie geht das denn?“ Fährt ihm fast sofort danach ebenfalls entsprechend verblüfft heraus.
 

Indem nickt seine Schwester ungerührt.
 

„Es stimmt, es ist nicht zu fassen es sind offenbar Zwillinge...sag mir mein Bruder, wann hatten wir das letzte mal eine Zwillingsgeburt in den Ered Luin?“
 

Er zuckt sichtlich ratlos und vollkommen verdattert mit den Schultern...“weiß nicht, soweit ich das sagen kann noch nie...oder?“ Kommt die Antwort schließlich etwas zögerlich über seine Lippen geflossen.
 

Dis zuckt ebenfalls kurz mit den Schultern, ehe sie ihm um einiges gefasster antwortet.
 

„Richtig noch nie...das ist zweifellos das erste mal!“
 

Weiter kommt sie jedoch nicht mehr, denn das zweite Kind kündigt sich bereits mit einer weiteren heftigen Presswehe an. Lyriels neuerlicher Schmerzensschrei der ihren Körper auf dem Boden zusammen krümmt reißt Dis unverzüglich aus ihrer verblüfften Starre heraus.
 

"Schnell jetzt es kommt schon....!" Beherzt packt sie zu…
 

Nur einen Moment später hält sie ein zweites Kind in ihren zitternden Händen..kleiner, zarter als das erstgeborene Kind ist es... dessen kleines Köpfchen von einem tiefschwarzen weichen und überraschend dichten Flaum überzogen ist..der keine weiteren Zweifel daran offen lässt, wessen Kind das sein muss...oder besser wer sein Vater ist.
 

“Es..ist ein Mädchen!“
 

Hört Thorin sie nur einen Augenblick später tonlos in die Stille hinein flüstern, die nur von Lyriells heftigem atemlosen Keuchen durchbrochen wird…
 

„Wa..ein..ein Mädchen?“ Hört Dis sie fast sofort danach verwirrt aufstöhnen, als sie ihr das Neugeborene, wie den Knaben ebenso fürsorglich sanft in die Arme legt.
 

„Ein Mädchen....!“
 

„Nicht zu fassen...also das muss man dir wirklich lassen Garoscho, halbe Geschichten sind offensichtlich nicht deine Sache!“
 

„Hmm..kann man wohl so sagen!“ Brummt der überraschte Vater indessen nicht weniger verwirrt vor sich hin, der wohl erst noch verdauen muss, was ihm da eben an doppeltem väterlichem Glück widerfahren ist.



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