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Zwischen zwei Welten

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Mutterglück?

Kapitel 12

(Mutterglück)
 


 

Der Arzt war wie er gesagt hatte am Wochenende wieder gekommen und sah nach Jamila.

Ihr Fieber war weg, das hatten sie und Charles auch schon gemerkt, nur der Husten war noch nicht viel besser. Jamila sollte sich nicht großartig anstrengen und mehr schonen, zudem sich ausgewogen ernähren, dann würde ihr Immunsystem die Bronchitis auskurieren.
 

Charles war bei ihr und hatte ihr was zu Essen und Tee gebracht. Sie saß im Sessel, hatte nur ihre Bluse an, hatte sie keine Lust sich richtig anzuziehen, sie müsste ja eh wieder ins Bett.

'Ich hoffe du hast hunger.' und Charles stellte ihr den Teller auf den Tisch, daneben das Besteck.

'Bier und anderen Alkohol hat dir der Arzt verboten, darum gibt es nur Tee, oder Wasser zum Essen.' füllte Charles eine Tasse mit Tee. Jamila sah ihm dabei zu, sie schien bedrückt und in Gedanken.

'Wirklich Hunger habe ich nicht. Ich fühle mich nicht wohl.' sie nahm die Tasse und roch wie gewohnt erst am Tee bevor sie ihn probierte.

'Du bist ja auch krank, da fühlt man sich nie wirklich wohl, aber du solltest was essen. Du willst doch schnell wieder Gesund werden. Und... du isst ja jetzt für zwei.' setzte sich Charles in den Sessel und wartete nur darauf, das sie was essen würde. Doch Jamila rührte den Teller nicht an. Schien sie gedanklich abwesend und hielt nur die Tasse mit beiden Händen fest, hatte sie den Tee auch nur kurz probiert.

'Was ist denn los? Dich bedrückt doch etwas.' fragte er sie besorgt, merkte er das sie sich nicht nur wegen ihrer Krankheit unwohl fühlte.

'Ich weiß nicht ob ich es überhaupt will....' fing sie unverständlich an. Charles verstand nicht was sie meinte.

'Was meinst du? Du musst schon verständlicher reden.' mochte er diese Äußerungen nicht, er musste dann immer nach haken und ihr fast jedes Wort aus der Nase ziehen.

'Das Kind... ich weiß nicht ob ich es will....' sah sie Charles nun an. In ihren Augen erkannte er ihre Unsicherheit oder war es Angst? Konnte Charles es nicht richtig deuten, aber das war auch egal, denn ihre Aussage, dass sie ihr gemeinsames Kind wohl gar nicht wollte, ließ ihn aufschrecken, dachte er doch das es der Wunsch jeder Frau ist ein Kind zu bekommen, der natürliche drang der mit der Pubertät kommt sich fortzupflanzen, nur kommt es bei manchen Frauen halt später. Bei Jamila war es wohl ganz anders.

'Wie meinst du das? Warum solltest du es nicht wollen?' wusste Charles selbst nicht wie er sie fragen sollte warum sie das Kind nicht haben wollte.

Jamila seufzte, verstand er sie nicht. Musste sie doch deutlicher sprechen.

'Ich weiß nicht ob ich überhaupt eine gute Mutter wäre. Hatte ich selber doch keine. Und... gefragt hat mich schließlich auch keiner vorher ob ich ein Kind überhaupt will.' schlug ihre Laune nun von bedrückt zu leicht angesäuert. Schließlich hat Charles sie einfach geschwängert, war er es Schuld, das sie nun schwanger ist.

'Was redest du denn da für einen Blödsinn.' Charles stand auf, ging zu ihr und ging vor ihr auf die Knie. 'Glaubst du mich hat jemand gefragt, ob ich Vater werde möchte und die Verantwortung für dich und ein Kind übernehmen muss?' Erklärte er ihr. 'Weißt du überhaupt, was ich die nächsten Wochen alles für dich zu erledigen und zu besorgen habe? Ich werde alles tun, damit es dir und dem Kind an nichts fehlt.' er nahm bei seinem Worten ihre Hände und sah sie nur an, waren seine Worte mit voller Fürsorge gesprochen. Jamilas Hände drückten Charles' fester, berührten seine Worte sie.

'Aber... ich habe Angst.. Angst vor dem Ungewissen..' kamen ihr die Worte nur schwer über die Lippen. War Angst eine Schwäche die sie nie gerne zugab.

'Du brauchst doch keine Angst vor dem natürlichsten auf der Welt zu haben. Frauen kriegen seit Jahrtausenden Kinder. Und du wirst es genau so schaffen wie alle anderen. Ich werde dich nicht alleine lassen, bis zum Schluss bin ich bei dir und werde dich halten.' versicherte er seiner Geliebten, klang es schon fast wie ein Schwur.

'Aber was ist... was ist wenn ich.. wie meine Mutter die Geburt nicht überlebe?' war das ihre größte Angst, das bei der Geburt was passieren könnte und Charles zum Witwer und alleinerziehenden Vater machen würde.

'Mach dir doch darüber keine Gedanken. Du bist doch nicht deine Mutter. Es wird alles ganz normal verlaufen und wir werden stolze Eltern und ein Familie sein.' versuchte Charles Jamila ihre Ängste zu nehmen. Sollte sie sich eher auf der das Kind freuen und das sie dann eine Familie wären.

'Meinst du wirklich ich bin eine gute Mutter?' war sie sich immer noch unsicher.

'Natürlich wirst du eine gute Mutter sein. Auch wenn du es jetzt noch nicht glauben wirst.' lächelte Charles sie an.

Sie atmete tief ein und aus, ließen sie Charles' Worte nachdenklich werden. Würde ein Kind ihr Leben total umkrempeln wie es Kijani damals auch tat, aber jetzt war es anders, denn es war ihr eigenes leibliches Kind, es sollte wohl so sein. Würde jetzt ein leibliches Kind den Platz von ihrem Löwensohn Kijani einnehmen. Wäre sie ohne seinen Tod überhaupt fähig gewesen ein eigenes Kind haben zu können? Sicherlich nicht, wäre er ja weiterhin ihr Sohn gewesen.

'Wenn du dir da so sicher bist. Dann werden wir eine Familie sein.' sie drückte seine Hände feste. Wollte sie es, eine richtige Mutter sein, eine Familie sein mit ihrem gemeinsamen Kind.
 

Die Bronchitis kurierte Jamila ohne Komplikationen aus und die darauf folgenden Wochen kümmerte sich Charles um alles was Jamila brauchte.

Sie durfte sich nicht mehr körperlich anstrengen und auch nicht mehr reiten. Erledigte sie jedoch solange es ging ihre Arbeit im Stall. Bald passten ihre Hosen ihr auch nicht mehr.
 

'Charles.. ich hab nichts mehr zum anziehen was passt.' stand sie in ihrer Bluse, ohne Hose, an einem Morgen vor ihrem Schrank und durchwühlte ihre Anziehsachen ob nicht doch was dabei wäre was vielleicht passen könnte. Ihr Bauch war nun schon deutlich zu sehen.

'Guck mal oben in der Schachtel. Ich habe dir was gekauft, was dir die letzten Monate wunderbar passt.'

Sie sah im obersten Fach die Schachtel liegen, streckte sich und kam gerade so dran und ging mit damit zu ihrem kleinen Tisch. Neugierig öffnete sie die Schachtel und begeistert war sie nicht was sie sah.

'Oh nein, das ist doch nicht etwa dein Ernst, oder?' nahm sie die zwei Umstandskleider aus der Schachtel, eins legte sie über die Sessellehne und das was sie fest hielt betrachtete sie skeptisch und sah dann Charles an, der im anderen Sessel saß.

'Muss das wirklich sein?? Ich will so was nicht anziehen, da komme ich mir vor wie ein Clown..' klang ihre Stimme doch verzweifelt, würde sie dann lieber die restlichen Monate bis zur Geburt nur ihre Bluse tragen und sonst nichts.

'Probiere es doch mal an. Du wirst dich darin wohl fühlen.' Charles stand auf, nahm ihr das Kleid aus den Händen und legte es an ihren Schultern an.

'Ja, doch es wird dir schon passen. Das andere ist dann für die letzten zwei Monate gedacht.' betrachtete er Jamila mit dem vorgehaltenen Kleid.

'Nagut... aber wehe du lachst oder gibst sonst ein blödes Kommentar ab.' grummelte sie Charles an. Sie zog ihre Bluse aus und stand nackt in ihrem Zimmer. Charles sah auf ihren Bauch und legte seine Hände auf ihn.

'Er wächst wirklich schnell.' konnte er es kaum noch erwarten sein Kind in den Armen halten zu können.

'Woher willst du wissen, das es ein Junge wird?' fragte sie ihn und zog sich das Kleid gerade über den Kopf. 'Ah meine Haare... verdammt.. ' schimpfte sie über das Kleid was ihre Haare durcheinander brachte als sie es anzog.

'Ist nur eine Vermutung. Es ist egal was es wird.' richtete Charles ihr das Kleid, als sie ihre Haare wieder glattstrich und ordnete.

'Guck mal in den Spiegel. Es steht dir gut und du kannst dich bewegen ohne das dich was einengt.' bat Charles sie und sie trat vor ihren Spiegel.

'hmm.. ja ok.. es ist wirklich angenehm zu tragen.' musste sie zugeben. Es liess ihr wirklich genug Bewegungsfreiheit. Musterte sie sich von der Seite und fasste an ihren Bauch.

'Da ist ja noch genug Platz bis das Kleid nicht mehr passt.' stellte sie fest, sah dann zu Charles.

'Was gibt es heute eigentlich zum Mittagessen?' fragte Jamila das nur, wenn sie mal wieder Lust was ungewöhnliches hatte, was in letzter Zeit vermehrt vorkam.

'Auf was hast du denn heute Heißhunger? Ich werde in die Küche gehen und Bescheid sagen.' kannte Charles ihre ungewöhnlichen Gelüste inzwischen schon gut.

'Eier.. ich hab hunger auf Eier, gekocht oder als Rührei, ist egal... und Schokolade... wenn ich da so dran denke könnte ich das jetzt sofort essen... verdammt....' merkte Jamila jetzt was für einen Heißhunger sie hatte. Charles grinste nur.

'Das ist ja mal wieder eine Kombination. Da dachte ich das Ziegenkäse mit Marmelade bliebe ungeschlagen. Aber Eier und Schokolade, das ist mal was.' grinste Charles immer noch und wollte ihr Zimmer verlassen um in der Küche Bescheid zu geben, das die junge Lady nachher zum Mittagessen gekochte Eier und Rühreier haben möchte.

'Die Schokolade gibt es dann später, oder willst du Schokoladensoße über das Rührei haben?' fragte Charles vorsichtshalber nach.

'Jetzt wirst du aber ekelig. Rührei mit Schokosoße, wie kommst du denn auf so was? Nein die Schokolade einfach so eine Tafel neben den Teller.' sah sie Charles verwirrt an. Bürstete sie jetzt ihre Haare vor dem Spiegel.

'Gut, dann gebe ich das so an die Küche weiter.' und er verließ ihr Zimmer.

Währen dessen, zog sich Jamila ihre Strümpfe und Stiefel an, dann bürstete sie nochmals ihre Haare und band sie zu einem Zopf zusammen. Noch konnte sie sich in den Sessel setzten und aufstehen ohne Hilfe, doch merkte sie, das es immer schwieriger wurde um so mehr ihr Bauch wuchs.
 

Mitte Dezember kam Charles Vater nachhause, wollte er Weihnachten zuhause feiern und hatte jemanden mitgebracht. Das junge Fräulein aus Bayern, wovon er seinem Sohn im Brief geschrieben hatte, die Charles heiraten sollte. Sie waren gerade angekommen, unerwartet.

Auf dem Weg zur Küche kam ihm sein Vater überrascht in der Eingangshalle entgegen, hatte er erst in ein paar Tagen mit der Heimkehr seines Vater gerechnet.

'Ihr seit früher wieder zurück als sonst, Vater.' begrüßte er seine Vater eher kühl.

'Ah Charles. Guck mal ich habe jemanden mitgebracht, wovon ich dir im Brief geschrieben hatte.'

~Verdammt... das habe ich total vergessen..~ erinnerte sich Charles, das er seinem Vater doch schreiben wollte, wegen ihm und Jamila und jetzt noch die Schwangerschaft. ~Oh nein.. wie mache ich das jetzt nur...~ dachte sich Charles, er müsse sofort handeln, sonst würde er es noch von den Dienstmädchen erfahren, das waren ja Tratschweiber.

'Vater, ich muss mit euch unter vier Augen sprechen, am besten sofort.' drängte er seinen Vater, der seinen Sohn auf diese dringliche Bitte ernst ansah.

'Willst du unseren Gast nicht erst mal Willkommen heißen?' mahnte der alte Mann seinen Sohn. Hatte Charles die junge Dame aus Bayern erst jetzt wirklich wahr genommen und wo waren nur seine Manieren geblieben.

'Natürlich entschuldigt. Fräulein, willkommen in unserem Haus. Ich hoffe ihr hattet eine angenehme Reise.' Charles verbeugte sich kurz vor dem Fräulein und sah sie erst jetzt richtig an. Sie hatte langes blondes Haar was leicht gewellt war. Auch war sie etwas größer und zierlicher als Jamila, das machte wohl auch die andere Erziehung aus. War Jamila ja nicht so Damenhaft erzogen worden, aber war es gerade das was sie so besonders machte.

'Sie wird die nächsten Wochen bei uns wohnen. Ihr sollt euch kennenlernen.' gab Charles Vater seinen Plan preis.

'Vater, das geht nicht... ich bitte euch, ich muss jetzt mit euch sprechen.' drängte Charles. Er musste es seinem Vater sagen, damit kein Hoffnung umsonst war und Herzen gebrochen werden.

'Es ist jetzt genug Charles!! Zeig dem Fräulein lieber ihr Zimmer und das Haus, damit sie sich zurecht findet. Ich werde das Personal mal scheuchen, damit sie das Zimmer schnellstens herrichten.' so ging der alte Mann Richtung Küche, waren dort meistens die Dienstmädchen anzutreffen. Standen jetzt Charles und das Fräulein alleine in der Eingangshalle.

'Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt.' sprach die zarte Stimme des Fräuleins. Charles war von dieser zarten Stimme entzückt, passte sie zu ihrer ebenfalls zarten Erscheinung.

'Mein Name ist Maria Sophie, Maria reicht aber.' stellte sich das Fräulein vor und trat näher an Charles.

'Ich.. ich nehme mal eure Koffer und zeige euch dann das Zimmer.' wich Charles Maria aus und nahm in jede Hand einen ihrer Koffer. Er ging doch eilig nach oben zum Zimmer, welches sie beziehen sollte. Stellte er die Koffer ab und öffnete die Tür.

'Das Personal wird sich noch um alles kümmern. Aber ihr könnt euch ja schon ein wenig einrichten.' Trug er ihre Koffer in der Zimmer und wollte jetzt schnell zu seinem Vater.

'Und wann zeigt ihr mir das restliche Haus und den Hof?' klang Marias Stimme etwas hilflos, war sie schließlich erst seit zehn Minuten hier. Charles seufzte kurz.

'Ich werde gleich wieder bei euch sein. Ich muss nur noch kurz was erledigen.' erklärte er ihr, musste er auch noch in der Küche Bescheid geben, das Jamila gekochte Eier und Rührei haben wollte zum Mittagessen. Abends aß sie nur immer eine Kleinigkeit, kam Nachts oft dann nochmal der Heißhunger auf irgendwas was sie sonst nicht essen würde.

Charles kamen auf dem Flur drei Dienstmädchen entgegen geeilt. ~Puh, dann ist sie ja erst mal beschäftigt.~ atmete er mit dem Gedanken auf und eilte zur Küche.

Dort angekommen, stand sein Vater auch noch mitten in der Küche und sah seinen Sohn ernst an, als dieser durch die Küchentür kam.

'Was muss ich da hören? Jamila ist krank!!' sprach er seinen Sohn gleich an.

'Ähm.. es ist Winter und sehr kalt, da kann man schon mal krank werden.' wunderte sich Charles über die Aussage seines Vaters. Mit einem Blick und einer Handbewegung scheuchte er die zwei Dienstmädchen aus der Küche, sollte das unter-vier-Augen-Gespräch halt in der Küche stattfinden.

'Vater, ich kann Maria nicht heiraten. Ich werde sie nicht lieben können.' versuchte er seinem Vater zu erklären.

'Was redest du da. Liebe ist nicht wichtig, das weißt du doch. Wichtig ist das ihre und unsere Familie aus eurer Heirat jeder seinen Vorzüge ziehen kann.' entkräftete er Charles Worte. Doch Charles wollte das gar nicht hören.

'Ich will sie aber nicht heiraten Vater. Ich liebe eine andere Frau mit der ich Glücklich bin. Wir haben uns schon verlobt und ich wollte euch um euren Segen für uns bitten, damit wir heiraten können.' beichtete er seinem Vater was in seiner Abwesenheit geschehen ist. Der alte Mann konnte seinen Ohren nicht trauen, was er da von seinem Sohn hörte.

'Und wer ist diese Frau mit der du dich einfach so verlobt hast, ohne mich darüber zu informieren?? sprach der alte Herr angesäuert. Charles stockte, packte sein Herz und sprach aus, was er eigentlich im Brief schreiben wollte.

'Jamila ist es, Vater.' antwortete er kühl.

'Ich... Wir lieben uns und wir sind glücklich. Und wir werden bald eine Familie sein....'

'Du hast mit ihr??? Obwohl ihr gar nicht verheiratet seit? Ich glaube meine Erziehung ist irgendwo verloren gegangen!! schnitt James seinem Sohn das Wort ab. War er nun mehr als aufgebracht.

'Ich werde diese Verbindung nicht dulden. Du wirst Maria Sophie heiraten!! Hast du verstanden!!' ließ der alte Mann nicht locker und wollte seinem Sohn nicht einfach so sein eigenständiges Handeln durchgehen lassen.

'Und ich werde mich eurem Willen beugen. Ich liebe Jamila und wir werden heiraten, ob ihr uns eurer Segen dafür gebt oder nicht. Und wenn ihr sie aus dem Haus jagd, werde ich ihr Folgen, dann habt ihr keinen mehr, der den Hof weiter führen wird.' waren Charles Worte jetzt schon fast eine Drohung.

'DANN BIST DU NICHT MEHR MEIN SOHN!!! UND HAST KEIN ANRECHT MEHR JEMALS WIEDER HIER HER ZURÜCK ZU KOMMEN!!!! brüllte Charles Vater seinen Sohn nun an. Das Gespräch verlief darauf nur noch mit lauter Stimme.
 

Unterdessen hörte Jamila auf dem Flur die Dienstmädchen umher eilen, machten ihre eiligen Schritte doch ziemlichen Lärm. Genervt davon öffnete sie ihre Zimmertür um zu sehen was denn der Grund sei für so eine Unruhe am Vormittag.

Erst sah sie dem Personal hinterher, huschten diese vom zweiten Gästezimmer und der Wäschekammer hin und her.

'Was ist hier los??' hielt sie eines der Mädchen an.

'Der Herr ist nachhause gekommen und hat einen Gast mitgebracht.' sprach das Dienstmädchen hastig und eilte dann weiter den Flur entlang zum Gästezimmer. Jamila sah ihr nach und überlegte, ob sie einfach mal hingehen sollte um zu sehen wer da zu Besuch war. Beobachtete sie das offen stehende Zimmer, aber sie hörte immer nur die Dienstmädchen tuscheln und rum räumen. ~hmm.. na ja zum Mittagessen werde ich den Gast ja zu Gesicht bekommen.~ verschwendete sie ihre Zeit nicht mehr an den Gast, wollte sie in den Stall, was eher komisch aussah in ihrem Umstandskleid, hatte sie noch ihren dicken Mantel übergezogen zusätzlich noch ihren Schal und Handschuhe, sag man so ihren Bauch nicht mehr.

In der Eingangshalle hört sie das mittlerweile laute Streitgespräch zwischen Charles und seinem Vater. Dann knallte eine Tür laut ins Schloss und Charles kam stinksauer mit weiten Schritten aus Richtung Küche in die Eingangshalle gestürmt. Stoppte abrupt, als er Jamila vor der Tür zum Hof stehen sah.

'Was ist los? Hast du dich mit deinem Vater gestritten?' fragte sie ihn verwirrt. Hatte sie Charles noch nie vorher so erlebt.

'Und was ist das für ein Gast den dein Vater mitgebracht hat?' kam noch eine neugierige Frage, aber war es ja auch ihr Recht zu wissen, wer da das zweite Gästezimmer bezieht.

Charles schnaufte auf, versuchte sich zu beruhigen, denn seine miese Laune wegen seinem Vater, hatte sie nicht verdient.

'Komm gehen wir raus.. ich erkläre es dir.' ging er auf sie zu, legte einen Arm in ihren Rücken und nahm sie mit nach draußen.

'Wir können auch gleich in die Sattelkammer, da muss ich eh hin.' schlug Jamila Charles vor, er antwortete nicht und ging gezielt zur Sattelkammer, müsste er ihr jetzt beichten, das er vergessen hat einen Brief an seinen Vater zu schreiben, worin er erklären wollte, das er und sie ein Paar sind und heiraten wollen.

'Also was ist hier jetzt eigentlich los?' forderte Jamila jetzt von Charles und kramte dabei im Schrank ihre Sachen zusammen. Charles hatte sich auf den Stuhl gesetzte und sammelte seine Gedanken.

'Ich hab vergessen meinem Vater einen Brief zu schreiben.' fing er mit bedrückter Stimme an. Jamila hörte erst mal nur zu. Sie könnte ja nach seiner beichte explodieren und ihn anbrüllen.

'Er hatte ja in seinem Brief geschrieben das er mich mit einer jungen Dame aus Bayer verheiraten wollte.... und ja.. die ist jetzt hier zu Besuch... beendete Charles seine Beichte fürs erste und watete ihre Reaktion ab.

'Na ganz toll...' klang Jamilas Stimme schon angesäuert und sie ließ die Schranktür unsanft zufallen.

'Hast du deswegen mit deinem Vater gestritten?' wendete sie sich Charles zu und wollte jetzt seine Worte hören, das er mit seinem Vater gesprochen, oder eben mehr, gestritten hat über diese Heirat zwischen ihm und dem Dame aus Bayern und das es nicht ginge, dass er diese bayrische Dame heiratet, denn SIE wollten heiraten, SIE liebten sich und SIE würden bald eine Familie sein.

'Ich habe mit meinem Vater sofort gesprochen, das hast du ja gehört....' stoppte er kurz und holte nochmal tief Luft.

'Er duldet unsere Beziehung nicht... Ich soll die Dame aus Bayern heiraten. Ich weiß nicht was ich noch machen soll... Ich will sie nicht heiraten... Ich will dich zu meiner Frau machen.' verzweifelt und nicht wissend wie es weiter gehen soll sah er seine Geliebte an, die fassungslos vor ihm stand, sie wollte die Worte nicht glauben.

'Dann werde ich mit deinem Vater sprechen.' sprach Jamila fest entschlossen und ballte ihre Hände zu Fäusten. Charles schreckte kurz auf.

'Er wird dir genau das Gleich sagen wie mir. Unser Kind wird er nicht als seinen Enkel akzeptieren und dich nicht als seine Schwiegertochter.' versuchte Charles ihr es auszureden, das sie mit seinem Vater sprechen wollte, denn es würde nichts an dessen Entscheidung ändern.

'Das ist mir egal. Ich will es mit eigenen Ohren hören.' wollte sie sofort wieder ins Haus gehen und Charles Vater zu Rede stellen.

'Bitte geh jetzt noch nicht.' nahm Charles ihre Hand und hinderte er sie daran Kopflos zu seinem Vater zu stürmen.

'Warte bitte bis heute Abend. Vielleicht hat er bis dahin ja mal seine grauen Zellen angestrengt und eingesehen, das diese Heirat mit ihr und mir nicht zustande kommen wird.' Charles wollte nicht, das Jamila sich so aufregt, wäre es nicht gut für das Kind. Er stand auf, hielt immer noch ihre Hand.

'Ich habe meinem Vater noch gesagt, dass wenn er dich herausschmeißt und vom Hof jagt, ich dir folgen werde. Dann werden wir halt in die Stadt gehen und da unser Leben leben.' beruhigten seine Worte Jamila und sie ließ von ihrem Vorhaben ab, jetzt mit dem alten Herrn zu sprechen.

'Ach, du bist einfach der beste Mann.' mit den Worten schmiss sie sich an seine Brust und in seine Arme. Hielt er sie feste an sich.

'Wir werden das schon alles schaffen, ob hier oder woanders.' drückte Charles seine Liebe fester an sich.

'Ach ja und sei bitte nicht böse, wenn ich die nächsten Tage nicht soviel Zeit habe, ich muss mich um das Fräulein kümmern. So will es mein Vater.' bat er Jamila um Verständnis und sie nickte nur, würde es ihr zwar schwer fallen, ihren Charles mit diesem Fräulein aus Bayern zu sehen, aber so musste es denn sein.

Sie ging ihrer Arbeit nach und Charles ging wieder ins Haus um dem Fräulein das Haus und den Hof zu zeigen.

Jamila war in der Halle, wollte einen der dreijährigen langsam an den Sattel gewöhnen und logieren, da standen Charles und Maria an der Hallentür und guckten ihr bei der Arbeit zu. Charles erklärte Maria was Jamila gerade mit dem jungen Pferd macht.

'Aha.. und der junge Mann reitet das Pferd dann später auch??' fragte Maria neugierig und Charles guckte sie etwas verdutzt an. ~Junger Mann??~ überlegte er kurz, sah er zu Jamila, die in ihrem langen Mantel, dem Schal und den Handschuhen gar nicht wie eine Frau aus, das hatte er völlig vergessen.

'Natürlich er bildet alle Pferde hier aus und ist zudem noch unser Tierarzt. Das Pferd ist einer von denen die wir erst verkaufen, wenn sie ausgebildet sind. Aber es werden auch schon Fohlen verkauft, die dann als Absetzer oder Jährling zu ihren neuen Besitzer gehen.' ließ Charles Maria in dem Glauben, das Jamila ein Mann sei.

'Wie heißt er denn, also der Mann, nicht das Pferd?' wollte Maria wissen und sah Charles an. Jetzt musste ihm schnell ein Name einfallen. ~Mist.. daran hab ich jetzt nicht gedacht.. Moment.. Tom.. Tommy.. nee... Roland... ja, das klingt doch schön dämlich... ~ grinste Charles kurz.

'Roland, aber wir nennen ihn nur Ronny. Er mag seinen Namen nicht wirklich.' grinste Charles wieder und wollte ihr nun weiter den Stall zeigen.
 

Es war Mittag und es trafen sich alle im Speisesaal, bis auf Jamila und Charles. Denn Charles hatte jetzt einen Plan, seinem Vater die Suppe zu versalzen und hatte Jamila kurzerhand im Stall abgefangen um ihr seinen Plan zu erklären.

'..und du musst leider in der Küche essen, sie darf dich nicht in deinem Umstandskleid sehen und ich glaube mein Vater möchte dich auch so wenig wie möglich sehen.' sprach Charles zu Jamila, die nur fies grinste und dem Plan zustimmte.

Am Tisch erklärte Charles seinem Vater, das Jamila, nur als Tierarzt von ihm genannt, in der Küche beim Personal essen würde solange Maria zu Gast war. Dem alten Mann war das nur ganz Recht, wollte er Jamila nicht sehen, die ein uneheliches Kind in sich trug.

Charles versucht die ganze Woche auf Distanz zu bleiben und versuchte jegliche Annäherung von Maria abzublocken und zu ignorieren. Glaubte Maria schon, das Charles sie gar nicht näher kennenlernen oder gar körperlichen Kontakt wollte.

Nach Wochen, also nach Weihnachten, waren Charles und Maria an einem Nachmittag spazieren. Sie redeten über belanglose Dinge und kamen gerade noch vor dem Abendessen wieder auf den Hof es war schon dunkel und im Stall brannte noch Licht, hatte Jamila noch zu tun.

'Hmm Ronny ist noch nicht fertig oder hat wieder die Zeit vergessen. Ich werde ihm mal Bescheid geben, das es Zeit zum Abendessen ist. Ihr könnt ja schon mal reingehen. Ich komme sofort nach.' sprach Charles zu Maria und ging zum Stall. Maria ging nur bis zu Haustür, überlegte kurz und folgte Charles dann in den Stall, ohne das er es bemerkte.

In der Sattelkammer fand Charles seine Jamila wie sie auf dem Stuhl saß und noch einen Sattel putze.

'Hier bist du. Hast du die Zeit wieder vergessen?' stand Charles erst noch im Türrahmen und sah auf seine Verlobte.

'Und war der Spaziergang schön? Ihr habt euch ja Zeit gelassen.' war Jamila leicht angesäuert. Das hört Charles auch aus dem Klang ihrer Stimme.

'Bist du jetzt etwa sauer, weil ich spazieren war mit ihr?' er ging zu ihr stellte den Holzbock mit dem Sattel darauf zur Seite.

'Jetzt sei nicht bockig, du weißt doch das ich mich um sie kümmern muss solange sie hier ist.' machte er die Bitte seines Vater an ihn nochmal deutlich.

'Du fehlst mir aber, ich sehe dich kaum noch.' klang ihre Stimme nun traurig und sie würde ihn am liebsten von seine Armen gehalten und von seinen Lippen geküsst werden. Sie stand wie sooft schnaufend mit Hilfe ihres Gehstocks vom Stuhl auf.

'Tut dir dein Bein wieder weh?' fragte Charles sie besorgt, als er sah, das ihr Anscheinend das Bein wieder weh tat.

'Es geht schon.' sie stütze sich weniger auf den Stock ab und belastete mehr ihr gesundes Bein.

'Glaubst du denn ich sehne mich nicht nach dir? Ich würde am liebsten jeden Abend zu dir kommen.' er nahm Jamilas Hand und zog sie an seine Körper. Ihr Herz schlug gleich schneller, fühlte sie sich so als würden sie etwas verbotenes tun. Und dann trafen seine Lippen auch schon auf ihre. Innig küssten sie sich, als ob sie es das erste mal taten, konnten sie nicht genug voneinander bekommen. Einen kurzen Moment später stand Maria an der Tür der Sattelkammer und sah wie ihr versprochener Charles den Angestellten jungen Mann küsste. Ihr fiel alles aus dem Gesicht, glaubte sie nicht was sie sah.

'Das... das kann nicht wahr sein...' stotterte Maria, fiel ihr Weltbild, das doch nur Männer und Frauen gegenseitig Lieben empfinden sollten, in sich zusammen.

Charles und Jamila lösten erschrocken sofort ihren Kuss, als sie Marias Stimme hörten. War das aber ihr Plan gewesen, sie sollte sehen wie Charles, den vermeintlichen Ronny küsst, sollte Maria glauben, das Charles einen Mann liebte und kein Interesse an Frauen hat. Jetzt musste der Plan zu ende gespielt werden.

Mit Tränen in den Augen wollte Maria eigentlich gleich wieder zum Haus laufen, doch war sie wie erstarrt und konnte ihren Blick nicht von den beiden abwenden.

'Maria... bitte.. ich wollte nicht das ihr es so erfahrt..' trat Charles an die verschreckte Maria ran, doch sie wich zurück, war es ihr zu wider, einen Mann anzufassen der einen anderen Mann liebte.

'FASST MICH NICHT AN!! IHR SEIT DOCH KRANK!!' schrie sie aus Angst in dieser für sie unbekannten Situation. Jamila trat an Charles Seite und Maria sah das erste mal, das Ronny ein Krüppel war und am Stock ging.

'Ihr liebt diesen Krüppel von MANN?? DAS IST NICHT RICHTIG!!! Ein Mann hat eine Frau zu lieben!! entfuhr es Maria, kam sie langsam wieder zu Sinnen.

'Krüppel?? SAG DAS NOCHMAL UND ICH GEB DIR GLEICH KRÜPPEL INS GESICHT!!!' drohte Jamila Maria mit geballter Faust und trat zwei Schritte näher an sie, hasste es Jamila als Krüppel bezeichnet zu werden. Erneut verschreckt wich Maria vor Jamila zurück.

'Lass gut sein, ich denke es reicht.' kamen die Worte von Charles, der die ganze Situation gelassen hinnahm, war es schließlich ihr Plan.

'Es tut mir leid, das ihr umsonst die lange Reise hier her gemacht habt. Ich hoffe das ich euer Herz nicht gebrochen habe und ihr einen anderen Mann finden werdet, dem ihr euer Herz schenken könnt.' sprach Charles einfühlsam zu Maria. Tat sie ihm schon Leid, wäre Jamila nicht in sein Leben getreten, hätte er die junge Bayerin wohl geheiratet, verstanden sie sich doch sehr gut, aber konnte er lange nicht so vertraut mit ihr sein, wie es mit Jamila war.

Maria stürmte mit Tränen auf den Wangen aus dem Stall, über den Hof ins Haus und hinauf in ihr Zimmer.

'Das hat gesessen!!' schnuffte Jamila triumphierend.

'Soll sie wieder nach Bayern gehen und Kühe streicheln.' lästerte sie noch anschließend über Maria.

'Jetzt ist aber gut. Mir tut sie schon leid. Sie ein sehr nettes Mädchen und wir haben uns gut verstanden.' mahnte Charles Jamila, hatte sie Maria nicht so kennengelernt wie er.

'Mir egal. Sie wollte dich mir wegnehmen, da darf ich auch lästern. Stell dir mal vor, es käme ein Mann, der mich DIR wegnehmen wollte. Wie würdest du da denn reagieren?' mit der Feststellung ließ sie Charles auf der Stallgasse vor der Sattelkammer stehen worin sie wieder ging um den Sattel wenigstens noch fertig zu putzen und dann an seinen Platz zu hängen.

~Stimmt... wie würde ich reagieren, wenn jemand käme und Jamila heiraten wollte...~ Charles dachte über ihre Worte nach, sie hatte schon recht. Sie durfte eifersüchtig sein, wer würde das einer Frau verübeln, wenn eine andere käme und ihr den Mann ausspannte. Charles grinste, betrachtete Jamila Situationen immer noch aus der Sicht des anderen, nur bei Maria nicht, ihr tat sie nicht leid, sie sollte schnellstens wieder verschwinden.

Zum Abendessen kam Maria nicht mehr. Brachte ihr eines der Dienstmädchen das Essen auf ihr Zimmer. Jamila war wie die Tage zuvor in der Küche und aß mit dem restlichen Personal. Im Speisesaal saßen Charles und sein Vater alleine. Erklärte Charles seinem Vater, das Maria nach dem Spaziergang müde sei und sich auf ihr Zimmer zurückgezogen hat.

In der Nacht schlich sich Charles zu Jamila ins Zimmer. Sie schlief schon und merkte nicht, das Charles zu ihr ins Zimmer kam. Sie lag seitlich nach außen, konnte sie jetzt schon nicht mehr auf dem Bauch schlafen, wie sie es sonst am liebsten tat. Er stieg an der andere Seite in ihr Bett, hob Decke und kuschelte sich von hinten an sie, legte einen Arm auf ihren Bauch, atmete ihren Duft tief ein.

'War es in deinem Bett zu kalt?' war Jamilas Schlaf nicht tief gewesen und wurde wach, als Charles' Körper ihren Rücken berührte. Charles strich weiter über ihren Bauch, sie hatte nur ein Hemd von ihm an, was Nachts am bequemsten war.

Charles hatte es die letzten Wochen vermisst sein Kind zu spüren wie es wächst, auch wenn es nicht viel war, er sah und merkte wie jede Woche ihr Bauch mehr wurde.

'Ich habe unsere gemeinsamen Nächte sehr vermisst, die ganzen letzten Wochen und ich muss doch auch nach unserem Kind gucken, das konnte ich ja nicht und es hat mir sehr gefehlt.' flüsterte er, als wäre er frisch verliebt.

'Und? Geht es unserem Kind gut? neckte sie Charles und legte eine Hand auf seine die auf ihrem Bauch lag. Charles liebkoste ihre Hals und Jamila drehte sich auf den Rücken, konnte sie ihn jetzt auch ansehen, auch wenn es dunkel war.

'Natürlich geht es ihm gut. Es wird bestimmt ein kräftiger Junge.' beschloss Charles jetzt, das sie einen Sohn kriegen werden.

'Ich habe kein Mitspracherecht?' beschwerte sich Jamila müde, wollte sie gerne weiter schlafen.

'Beim zweiten darfst du es bestimmen.' nahm Charles an, das sie noch ein zweites Kind wollten, damit ihr Erstgeborenes nicht als Einzelkind wie seine Eltern aufwachsen müsste.

'Ein zweites?? Wann haben wir das denn besprochen?' war Jamila jetzt wieder hellwach.

'Es war nur eine Idee, aber es wäre sinnvoll, dann müsste er nicht als Einzelkind aufwachsen, wie wir es mussten.' erklärte Charles ihr seinen Gedankengang. Und es stimmte schon, ein zweites Kind wäre gut.

'Das sehen wir dann. Lass uns erst mal eins kriegen.' drehte sie sich jetzt seitlich zu Charles legte ihren Arm um ihn und kuschelte sich eng an ihn, war er so schön warm. Merkte Charles ihren Bauch deutlich an seinem und ihre Brüste waren auch fester geworden. Ihr ganzer Körper veränderte sich mit der Schwangerschaft. Mit einer Hand suchte er ihr Gesicht und kurz nachdem seine Hand auf ihrer Wange lag, versanken sie in einen innigen Kuss, wie am Abend in der Sattelkammer, wollte Charles da weiter machen, wo sie von Maria gestört wurden.
 

Am frühen morgen des nächsten Tages standen die gepackten Koffer von Maria in der Eingangshalle. Charles Vater war noch nicht auf und bekam nicht mit, dass das Fräulein den Hof verlassen wollte. Einzig Jamila war schon auf, hatte sie Geräusche auf dem Flur gehört. Charles lag noch in ihrem Bett und schlief.

Sie hatte sich nicht weiter angezogen, wollte sie ja nur sehen was so früh schon los sei im Haus und sich dann wieder zu Charles ins Bett legen. Mit müden Augen stand sie oben an der Treppe und sah unten die gepackten Koffer von Maria stehen. Sie hielt sich vorne Charles Hemd zu, war es recht kühl über Nacht geworden, brannte noch kein Kamin im Haus. Sie versteckte sich halb im Flur und lienste um die Ecke in die Eingangshalle.

Zwei Dienstmädchen halfen ihr, das Gepäck raus in die Kutsche zu bringen, kurze Zeit später hörte man die Kutsche vom Hof fahren.

Jamila ging zurück in ihr Zimmer und legte sich wieder in ihr Bett. Charles hatte nichts mitgekriegt und schlief noch immer tief und fest. Jetzt dachte sie über Maria nach. Wünschte sie ihr, dass sie hoffentlich den richtigen Mann finden und mit ihm glücklich werden würde, so wie sie es mit Charles ist. Ihre Augen wurden wieder schwerer und sie schlief wieder ein. Wusste sie nicht, das sie bald nicht mehr so friedlich die Nächte durchschlafen konnte.
 

Weitere Wochen vergingen.

Im Januar hatte sie schon Nächte wo sie nicht viel schlafen konnte, weil ihr Kind sich viel bewegte und tratt, dann saß sie einfach in einem der Sessel in die Nacht. Auch das sie nicht mehr auf dem Bauch schlafen konnte machte ihr zu schaffen, war sie doch eine Bauch -schläferin. Charles schreckte oft Nachts auf, wenn sie sich viel bewegte und nicht schlafen konnte, war er jetzt aufmerksamer als sonst.

Jamila stand am Fenster und sah zum Mond und fühlte die Tritte ihres Kindes. Es war wieder eine Schlaflose Nacht, dabei war sie völlig übermüdet ins Bett gegangen und war auch gut eingeschlafen, doch ihr Kind wollte seine Mutter nicht schlafen lassen und kurz nach Mitternacht war sie wieder hellwach.

Im Bett bewegte sich Charles, drehte er sich auf ihre Bettseite, würde er gleich sofort hochschrecken, wenn er im Halbschlaf merken würde, das sie nicht im Bett liegt.

So war es dann auch, er war sofort hellwach.

'Ich bin hier.' machte sich Jamila bemerkbar und sah zu Charles, der senkrecht im Bett saß.

'Lässt er dich wieder nicht schlafen?' beruhigte er sich wieder und stieg aus dem Bett und trat hinter seine Frau.

'Noch etwa zwei Monate.' er umarmte sie, legte seine Hände auf ihren Bauch und spürte sein Kind treten.

'Hast du gesehen wie groß meine Brüste geworden sind? Ich fühle mich wie eine Kuh.' kam eine völlig unpassende Bemerkung von ihr worauf Charles nur grinste und lachte kurz.

'Natürlich habe ich es bemerkt, da wird er mehr als satt werden.' streichelte er ihren Bauch, vielleicht würde der kleine Nachtschwärmer sich beruhigen und seine Mutter weiter schlafen lassen. Einige Minuten standen sie so da und Jamila genoss seinen warmen Körper.

'Ich möchte mich wieder hinlegen, deine wärme und deine Hände lassen meine Augen schwer werden.' lehnte sich Jamila gegen Charles Brust.

'Dann komm, legen wir uns wieder hin. Vielleicht kannst du dann bis morgen früh durchschlafen.' sprach Charles leise zu ihr und sie gingen wieder zu Bett. Er legte wieder eine Hand auf ihren Bauch und sein Kind. Er hatte immer noch keine Ruhe gegeben und Charles streichelte ihren Bauch weiter, bis auch seine Augen zu schwer wurden und einschlief. Jamila war kurz vorher eingeschlafen und konnte ohne nochmal wach zu werden bis zum Morgen durchschlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Saph_ira
2015-06-26T17:46:39+00:00 26.06.2015 19:46
Ach, warum müsste es der Glück so kompliziert sein... Aber ich bin froh, dass Charles es mit seinem Vater klar gestellt hat und um seine Liebe kämpft. Und vor allem gefällt mir, wie er fürsorglich und behutsam mit seinem zukünftigen Kind umgeht. ;-)
Was mir nicht so gefällt, dann dass Charles Vater gegen die Verbindung seines Sohnes mit Jamila ist... Ich dachte, er würde sich freuen, weil er am Anfang Jamila eigentlich herzlich empfangen hatte... Aber es ist ja deine Geschichte und ich bin neugierig wie es weitergeht. :-)
Antwort von:  Soraya83
26.06.2015 23:01
Du glaubst nicht, aber manchmal muss ich selbst nochmal nachlesen was ich geschrieben habe. Ist das Kapitel ja schon seit Wochen fertig.. bin heute früh mit 15 fertig geworden.
Antwort von:  Soraya83
27.06.2015 02:10
Uns wegen Charles' Vater, das er gegen die Beziehung zwischen seinem Sohn und Jamila ist, ist halt ganz einfach der Vorteil den beide Familien aus dieser ehelichen Verbindung hätten, Geld, Einfluß, Bekanntheit. Das hätte er nicht mit Jamila als Schwiegertochter.


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