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Secrets, Guns and Suits

[Zorro x Nami]
von

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Pain.

Tenth. Pain.

 

Nami wachte verwirrt und desorientiert von einem traumlosen Schlaf auf. Matt rieb sie sich mit den Händen über ihre geschwollenen Augen. Hatte sie geweint? Sie wollte sich aufsetzen, um sich in dem dunklen Raum, in dem sie sich befand, umzusehen. Doch der pochende Schmerz in ihrem Kopf ließ sie wieder zurück in ihre Kissen sinken. Angestrengt versuchte sie sich daran zu erinnern, wo sie war und wie sie hier hergekommen war. Sie wusste nur noch, dass sie zusammen mit Robin auf dem Weg war, um ihren Vater zu treffen. Aber irgendwas stimmte nicht. Verzweifelt versuchte sie nach der Information in ihrem Kopf zu greifen, doch es schien, als wären all ihre Erinnerungen von einem dichten Nebel verschleiert. Sie fühlte nur einen Schmerz in sich, den sie schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Nicht seitdem ihre Mutter gestorben war. Tränen rannen über ihre Wangen und sie versuchte erneut, sich aufzurichten. Doch dieses Mal wurde sie von jemanden zurück in die Kissen gedrückt. Nico Robin ragte über ihr wie ein unheimlicher Schatten. Augenblicklich verkrampfte sich Namis Magen. Irgendwas stimmte hier nicht. Warum konnte sie sich nicht daran erinnern, was passiert war? Warum tat ihr Kopf so höllisch weh?

 

Robin ließ sich von Namis wehmütigen Versuchen nicht beirren und riss die Vorhänge am Fenster zur Seite um ein wenig Licht in den kleinen Raum zu lassen. Sofort bedeckte Nami ihre lichtempfindlichen Augen mit ihren Händen. Sie stöhnte gequält, worauf Robin kicherte. „Da hat wohl jemand Schwierigkeiten ins Hier und Jetzt zu finden.“

„Mein Kopf. Mein Kopf tut so weh“, hauchte Nami, da sie kaum die Kraft fand laut zu sprechen.

Robin schmunzelte. „Natürlich tut er das. Das tut er meistens, wenn man ausgeknockt wird.“

Nami runzelte die Stirn. Sie konnte es kaum ertragen, Robin anzusehen. Es tat zu sehr weh. Was war nur passiert?

„Hast du mich unter Drogen gesetzt?“, krächzte Nami und griff sich schmerzerfüllt an ihren Hals. Es musste so sein. Weshalb sollte sie sich sonst an nichts erinnern können?

„Das musste ich“, antwortete Robin schulterzuckend. „Du bist durchgedreht.“

Durchgedreht? Warum sollte sie durchgedreht sein? Es musste etwas Schlimmes passiert sein...

„Du kannst dich nicht mehr daran erinnern, stimmt‘s? Nun ja, K.O. Tropfen sollen ja diese Wirkung haben“, erklärte Robin gelangweilt als wäre es völlig normal jemanden mit K.O. Tropfen außer Gefecht zu setzen. Sie stand auf und warf Nami ein kaltes Lächeln zu. „Du wirst die nächsten Tage genug Zeit dazu haben, um dich an das Geschehene zu erinnern. Big Mom wird erst in vier Tagen hier sein.“

Ohne weiter auf Nami zu achten verließ sie den Raum und verschloss die Tür hinter sich. Nami konnte dumpfe Stimmen von draußen hören. Wurde sie bewacht? Musste wohl so sein.

Sie kämpfte sich unter der schweren Bettdecke hervor und setzte sich auf. Erschöpft stützte sie den Kopf auf ihren Händen ab. Als sie ihre Augen schloss, blitzte ein Bild von einem Motorrad auf und gleich darauf konnte sie Feuer und Rauch sehen. Und dieser Knall...

 

Mit wild pochendem Herzen öffnete sie ihre Augen wieder. Angst erfüllte sie. Sie musste hier raus. Doch als sie versuchte aufzustehen, verlor sie das Gleichgewicht und fiel auf ihre Knie. Haltsuchend stützte sie sich mit den Händen auf den Boden ab. Wieder sah sie Bilder vor ihren Augen. Ace auf einem Motorrad. Ace, der sie vor Robin retten wollte. Ace, der...

„Nein ... nein!“, schluchzte Nami, die sich auf dem Boden wie ein kleines Kind zusammenkauerte und ihre Arme um sich selbst schlang, in der Hoffnung, der Schmerz würde dadurch erträglicher werden. Aber sie wusste, dass es nicht helfen würde. Sie wusste, dass der Schmerz sie ewig verfolgen würde. So war es auch gewesen als ihre Mutter getötet wurde. Und jetzt war auch Ace... Erneut wurde sie von einem Schluchzen erschüttert. Ihre Augen brannten und ihr Kopf dröhnte bei jedem weiteren Bild, das sich langsam zurück in ihr Gedächtnis drängte. Erinnerungen an Ace. Ace, wie er lachte. Ace, wie er grinsend einem hübschen Mädchen hinterherstarrte. Ace, Ace, Ace.

Und es war allein ihre Schuld. Wäre sie nicht so dumm gewesen und hätte Nico Robin geglaubt, dann wäre Ace jetzt noch am Leben. Warum hatte sie dieser Fremden mehr vertraut als den Jungs, die ihr inzwischen so wichtig waren wie ihre eigene Familie. Die Jungs waren ihre Familie. Nur wollte sie selbst es nicht einsehen, da sie nicht wusste, wie man mit so viel Glück umgehen sollte.

Weinend kämpfte sie sich zurück auf das Bett und blickte mit leeren Blick auf die Decke über ihr. Ruffy würde sie umbringen. Sein Bruder war ihm der wichtigste Mensch und sie war der Grund, warum er jetzt nicht mehr bei ihm war. Der Grund, warum Ace jetzt nicht mehr auf seinen kleinen Bruder Acht geben konnte. Lysop und Law würden sie verachten, weil sie so dumm war. Dumm genug um auf die Lügen Nico Robins reinzufallen.

Und Zorro? Zorro hatte seinen besten Freund verloren. Er würde ihr nie wieder vertrauen. Und das konnte sie ihm nicht verübeln. Immerhin hatte sie Robin mehr vertraut als ihm. Vermutlich schmiedete er zusammen mit seinen Freunden schon einen Plan, wie er sich am besten für Aces Tod rächen könnte.

Verzweifelt über ihre Gedanken schrie sie in ihr Kissen. Sie setzte all ihre Wut über ihre Dummheit in diesen Schrei. All ihren Schmerz wegen Aces Tod.

 

Es waren gefühlte Stunden vergangen als Nami sich atemlos aufsetzte und sich im Raum umsah. Sie versuchte klar zu denken. Ihre deprimierenden Gedanken legte sie in eine Schublade, die sie so gut es ging verschloss. Sie würde darüber nachdenken, sobald sie sich befreit hatte. Sie würde alles wieder in Ordnung bringen. Sie musste es wieder in Ordnung bringen. Tote konnte man nicht wieder erwecken, das war ihr klar, aber zumindest konnte man ihren Tod rächen. Und das würde Nami tun.

Ihr Schmerz verwandelte sich in ohrenbetäubende Wut. Namis Körper schien sich langsam von der Droge zu erholen, denn als sie nun aufstand, war ihr Gang viel sicherer und ihr Kopf hatte ebenso aufgehört zu pochen. Sie ging auf die Tür zu und legte ihr Ohr an das spröde Holz. Sie konnte niemanden hören aber war sich ziemlich sicher, dass vor der Tür mindestens eine Wache stand. Nico Robin war nicht dumm. Sie wusste, dass Nami irgendwann versuchen würde, auszubrechen.

Nami lehnte sich mit dem Rücken an die Tür und atmete tief durch. „Okay, Nami. Du schaffst das. Du wirst hier rauskommen und du wirst versuchen es Zorro zu erklären...“ Der Gedanke an den grünhaarigen Killer schmerzte in ihrem Herzen. Er würde nicht wollen, dass sie in Selbstmitleid versinkt. Er würde von ihr verlangen sich zusammenzureißen und einen Weg zu finden, hier rauszukommen bevor Robin die Chance hatte sie an diese unheimliche Big Mom auszuliefern.

Und sie würde es schaffen. Für Zorro.

 

Bei den Jungs...

Zorros Blick lag auf Ruffy, der zusammengesunken auf dem Boden vor Aces Zimmer saß und leise schluchzte. Er hatte kein Wort gesagt, als sie Ace gefunden hatten. Es war, als wäre der Ruffy, den sie kannten verschwunden. Weit weg an einem anderen Ort. Es war kaum zu ertragen gewesen, als er Ruffys Schrei gehört hatte. Zorro war sich sicher, dass ihn dieses ohrenbetäubende Geräusch noch viele Male in seinen Träumen verfolgen würde. Ruffys Gesicht war von Schmerz gezeichnet und Zorro war sich nicht sicher, ob er jemals wieder der alte sein würde.

Ein Tippen an seiner Schulter riss Zorro aus seinen Gedanken und er löste den Blick von Ruffy um in Lysops zu sehen, das nicht weniger verzweifelt aussah als sein eigenes. Sie mussten in ihrer Gruppe nie mit dem Tod umgehen, aber jetzt klopfte er so laut an ihrer Tür, dass Zorro sich beinahe auf nichts anderes mehr konzentrieren konnte. „Gibt es was neues?“, fragte er Lysop, der traurig auf Ruffy hinabblickte. Niedergeschlagen schüttelte er seinen Kopf. „Nein. Ich habe alles versucht, aber ich finde keine Spur.“

Zorro hatte schon fast mit dieser Antwort gerechnet, dennoch hatte er gehofft wenigstens einen klitzekleinen Hinweis zu finden, wo sich Nami aufhielt. Nico Robin hielt sie bestimmt gefangen. Sie hatten versucht mit Shanks Kontakt aufzunehmen, aber es schien als wäre auch er vom Erdboden verschluckt. Müde ließ er sich gegen die Wand fallen und rutschte neben Ruffy auf den Boden. Sie mussten Nami finden, ansonsten würde Robin sie an Big Mom ausliefern und dann... Er schüttelte seinen Kopf. Nein, daran wollte er jetzt nicht denken. Sie würden Nami finden. Er vertraute auf Lysops Fähigkeiten.

 

Zorro schloss seine Augen und legte seinen Kopf an die Wand. „Sie wird sich die Schuld dafür geben, Lysop.“

Die Langnase seufzte und nahm neben Zorro Platz. „Natürlich wird sie das. Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir sie finden.“

Zorro wollte sich gar nicht ausmalen, was sie jetzt durchmachen musste. Alleine. Seufzend schüttelte er seinen Kopf. „Ich denke, ich liebe sie“, platzte es plötzlich aus ihm heraus. Lysop schnaubte amüsiert. „Ach was? Und das ist dir erst jetzt aufgefallen?“

Zorro erwiderte sein Lächeln traurig. „Ich hätte es ihr sagen sollen, vielleicht hätte es etwas geändert...“

Lysop klopfte seinem Freund auf die Schulter. „Vielleicht hätte es das. Aber es macht keinen Sinn jetzt darüber nachzudenken. Wichtig ist, dass wir sie da raus holen.“

Dankend nickte Zorro, als Law zu ihnen stieß. „Sie raus holen? Reden wir hier etwa von Nami?!“

Sofort stand Zorro auf. Er konnte sich denken, wie Law zu dem Plan stand. „Ja, hast du ein Problem damit?“

Law schüttelte verblüfft seinen Kopf. „Ob ich ein Problem damit habe? Du weißt, was sie getan hat!“

„Es war nicht ihre Schuld!“

„Wäre sie nicht so dumm gewesen...!“, fing Law an, wurde jedoch von Zorros Faust, die gerade in seinem Gesicht landete, unterbrochen. Torkelnd suchte er Halt an der Wand. „Wenn Ace hier wäre...“

„Wenn Ace hier wäre, würde er Nami mit aller Kraft vor Nico Robin beschützen wollen!“, schrie plötzlich eine weitere Stimme dazwischen. Ruffy hatte sich von seiner sitzenden Position hochgekämpft und stand nun mit verschränkten Armen vor seinen Freunden. Aufgebracht sah er sie an. „Es war nicht Nami, die Ace das angetan hat, sondern Nico Robin!“

Lysop nickte zustimmend. „Er hat Recht. Hört auf euch darüber zu streiten.“

Law und Zorro schwiegen beide. Es musste nichts gesagt werden.

 

Ruffy atmete tief durch und zwang sich zu einem Lächeln, das seine Freunde schon viel mehr an den alten Ruffy erinnerte. „Nami ist unsere Freundin. Und wir beschützen unsere Freunde!“

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Es geht endlich weiter und dann gleich mit einem Kapitel, das mir sehr schwer gefallen ist da ich den lieben Ace so vermisse :(

Tut mir Leid, dass ein wenig zu kurz geraten ist. Aber dafür wird das nächste wieder ein wenig länger und wird bestimmt in den nächsten zwei Wochen on sein ;)

Hoffe, es hat euch gefallen!
Bis zum nächsten Mal Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Namina
2018-06-26T23:42:32+00:00 27.06.2018 01:42
Neeeeein Ace :-(((
Hach, warum immer dieser arme Teufel draufgehen muss! Traaaaagisch :,(
Eigentlich sollte ich ja schon längst schlafen - aber wie könnte ich bei der Spannung :-D
Also weitergehuscht!!
Küsschen
Von:  Pfirsichsaft
2017-06-21T16:36:23+00:00 21.06.2017 18:36
Tolle Kapitel, ich freue mich, dass es weitergeht, aber Ace Tod war wirklich furchtbar! :(((
Von:  Jea1995
2017-06-14T22:26:11+00:00 15.06.2017 00:26
Tolles Kapitel :)
Nami tut mir echt leid :( da hat sie leider der falschen Person vertraut und muss jetzt darunter leiden.
Das Acer Tod ist irgendwie ein Schock immerhin hab ich ihn sehr gemocht aber ich finde es gut das die Jungs Namibia trotzdem helfen wollen. Und endlich gibt Zoro es zu bin gespannt wie es weiter geht ;)
Liebe grüße :-)
Von:  aquaregi-ya
2017-06-14T21:11:05+00:00 14.06.2017 23:11
Eigentlich mag ich Robin ja aber hier? Argh.
Ein richtig gutes, rundes Kapitel mit viel Drama auch wenn ich noch ein wenig Hoffnung habe dass Ace überlebt.
Von:  Hupfdohle
2017-06-14T21:03:27+00:00 14.06.2017 23:03
Namis Gefühle sind eine absolute Achterbahn, diese Schmerzen, die Unwissenheit und die Schuld.. es fühlt sich an, als stände man daneben und muss hilflos dabei zusehen.
Und die Jungs müssen sich nach dem schweren Schicksalsschlag wieder zusammenfinden, so schwierig das auch sein wird. Aber Streiterei wird sie nicht weiterbringen.. :/

Wie bereits erwähnt, die Gefühle kommen hier absolut tiefenrein heraus.
Aber wieso konnte es nicht den Spielverderber Law statt Ace treffen - das ist so unfair! :(
Von:  Montegirl
2017-06-14T19:45:56+00:00 14.06.2017 21:45
Armer Ace....trotzdem schön das es weiter geht. Freu mich schon auf das nächste Kapitel. Weiter so.


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