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Secrets, Guns and Suits

[Zorro x Nami]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein fettes Danke für 91 Favoriten! Ihr seid der absolute Wahnsinn!!

Vielen Dank auch für die Kommentare beim letzten Kapitel:
Montegirl
aquaregi-ya
Jea1995

Und einen ganz besonderen Dank gilt meiner lieben Betaleserin Hupfdohle, die mir immer wieder tolle Tipps gibt und mich auf Dinge hinweist, die mir selbst nie auffallen würden ;)

Viel Spaß mit diesem Kapitel... Komplett anzeigen

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Redemption.

Eleventh. Redemption.

 

Lysop breitete eine alte Landkarte auf dem Tisch auf und zeigte auf ein Waldgebiet mitten im Nirgendwo. „Nico Robin hat dort ihren Unterschlupf. Wir sollten dort anfangen zu suchen.“ Zorro konnte sich nur zu gut an den tunnelartigen Bunker erinnern. Die endlosen Gänge und vielen verschiedenen Räume, in denen sich ihre Leute aufhielten, schwirrten in seinem Kopf herum. Schon damals war es ihm immer ein Grauen gewesen, sich dort unten zurechtzufinden. Robin hatte nie verraten, wie sie zu so einem Labyrinth als Unterschlupf gekommen war.

 

Law schüttelte gleich seinen Kopf. „Sie ist nicht dumm. Sie weiß, dass wir dort aufkreuzen und nach Nami suchen würden. Auch, wenn ich von dieser Idee immer noch nicht überzeugt bin. Sie ist unser Verderben.“

Zorro warf Law einen bösen Blick zu, genauso wie Ruffy. „Sie gehört zu uns“, sagte der Strohhutjunge mit Nachdruck. „Wir lassen unsere Freunde nicht im Stich!“ Law schwieg. Er wusste, dass es keinen Zweck hatte darüber zu diskutieren.

Lysop ließ sich auf seinen Stuhl zurückfallen. „Ich habe jetzt zwei Tage lang versucht Nico Robin zu finden. Sie muss Hilfe haben.“

„Natürlich hat sie das. Big Mom“, antwortete Ruffy, während er sich die letzten Reste des Abendessens gönnte. „Vielleicht sollten wir trotzdem bei Robins altem Unterschlupf nach Hinweisen suchen. Kannst du dich dort reinhacken, Lysop?“

Lysop schüttelte niedergeschlagen seinen Kopf. „Früher hätte ich es ohne Probleme gekonnt. Sie muss ein neues Sicherheitssystem haben.“

Nach weiterem Schweigen erhob Lysop erneut das Wort: „Sie könnte alles leer geräumt haben.“ Nachdenklich blickte er zu seinen Freunden. „Dann wäre alles umsonst.“

„Oder sie denkt, dass wir keine Chance hätten, dort hinein zu gelangen. Ihr wisst selbst zu gut, dass der Bunker sehr groß und verwinkelt ist“, meinte Zorro nachdenklich. „Es ist ein komplettes Untergrundsystem. Hinter jeder Ecke könnte uns dort der Tod erwarten.“

„Es ist bombensicher, das stimmt“, antwortete Law geduldig. „Sie könnte Nami im hintersten Zimmer verstecken. Es wäre reiner Selbstmord, wenn wir es nur zu dritt versuchen.“

 

Zorro fuhr sich frustriert mit der Hand durch seine Haare. Umso länger sie hier auf den richtigen Moment warteten, umso größer war die Wahrscheinlichkeit, dass sie Nami dort nicht lebend finden würden. Wenn Nico Robin wirklich einen Deal mit Big Mom hatte, steckten sie tief in der Scheiße.

Law seufzte laut. „Wir sollten versuchen Shanks zu erreichen. Immerhin ist er ihr Vater und wird in naher Zukunft von Big Mom erpresst werden. Ich bin sicher, er würde uns dabei helfen.“

„Ich habe versucht mit ihm oder einen seiner Leute Kontakt aufzunehmen, aber ich erhalte einfach keine Antwort“, fauchte Lysop frustriert. „Warum hat er sich ausgerechnet jetzt dazu entschieden unterzutauchen?!“

„Solange Big Mom ihn nicht findet, bleibt Nami am Leben. Ohne ihn ist ihr Druckmittel nichts wert“, warf Ruffy ein. „Shanks verschwindet nicht ohne Grund.“

 

Zorro konnte bei Law den gleichen erstaunten Gesichtsausdruck sehen, wie bei Lysop. Vermutlich schaute er genauso dumm aus der Wäsche. Was war nur mit Ruffy los und warum war er plötzlich schlauer als sie alle zusammen? Zorro schüttelte lächelnd seinen Kopf. Jetzt ergab es endlich einen Sinn, dass sie Shanks nicht erreichen konnten. Er wollte Nami genauso beschützen, wie sie.

„Dennoch können wir nicht tatenlos hier rumsitzen. Was, wenn sie ein anderes Druckmittel findet?“, gab Law zu bedenken.

„Was ist ein besseres Druckmittel als seine Tochter?“, hakte Lysop nach, während er sich die Landkarte nochmal genau ansah.

„Die Mutter?“, fragte Law schulterzuckend. „Von ihr wissen wir auch nichts.“

„Namis Mutter ist tot“, antwortete Lysop stirnrunzelnd.

„Ihre Stiefmutter ist tot. Wer ihre richtige Mutter ist, wissen wir nicht. Was, wenn Nico Robin auch das herausgefunden hat?“

„Dann ist es jetzt umso wichtiger, dass wir uns endlich beeilen“, gab Zorro ungehalten von sich. Er war es leid. Das ewige hin und her brachte sie nicht weiter. Nami könnte weiß Gott was angetan werden während sie hier saßen und Tee tranken!

„Er hat Recht. Wir sollten es zumindest versuchen“, stimmte Ruffy ihm zu. „Wir sollten heute Nacht loslegen.“

Lysop wurde leichenblass. „Heute Nacht? Wir haben überhaupt nichts vorbereitet...“

 

„Was sollen wir vorbereiten? Du hast selbst gesagt, dass du dich dort nicht reinhacken kannst. Also müssen wir sie wohl oder übel selbst suchen.“

„Aber ihr würdet euer Leben riskieren! Da gibt es kein Versuchen, Ruffy. Es gibt keinen Replay Button in der echten Welt!“

 

Ruffys Gesicht verdunkelte sich, und Zorro konnte spüren, dass Lysop seine strengen Worte bereits bereute. Ruffy atmete tief durch. „Um Mitternacht geht’s los.“ Mit diesen Worten erhob er sich von seinem Stuhl, schnappte sich seinen Nachtisch und verließ das Esszimmer. Lysop blickte ihm bedrückt hinterher. „Also gut. Ich werde die Kameras, Mikrofone und Aufnahmegeräte vorbereiten. Law, würdest du dich um die Waffen kümmern? Wir werden viele Messer brauchen und alle Waffen mit einem Schalldämpfer. Das wichtigste ist, dass wir so leise wie möglich sind.“

 

 

Mitternacht...

„Oh scheiße, oh scheiße!“, hörte Zorro die zitternde Stimme von Lysop aus dem Knopf in seinem Ohr. Er rollte mit seinen Augen. „Hör auf zu jammern“, zischte er. „Du bist doch gar nicht da!“

„Aber ich sehe alles über meine Monitore. Das genügt mir vollkommen“, antwortete er und Zorro konnte das Klackern der Tastatur hören. „Hast du noch den USB, den ich dir gegeben habe, Zorro?“

Zorro tastete in seiner Innentasche nach dem kleinen Datenträger. „Hab ihn bei mir. Genau wie vor zehn Minuten.“

Lysop atmete erleichtert auf. „Okay, also sobald du einen Computer findest...“, fing er erneut an zu erklären doch Zorro unterbrach ihn knurrend. „Dann steck ich das Teil da rein“, vollendete er Lysops Satz augenverdrehend. Mittlerweile hatte er den Plan bestimmt hundert Mal gehört.

Er hörte, wie Lysop sich nervös räusperte. „Also gut, dann viel Glück, Jungs.“

 

Ruffy, Law und Zorro sahen sich an und nickten, worauf sie zusammen auf die unscheinbare Holzhütte zuliefen. Bevor die Überwachungskamera sie entdecken konnten, setzte Law sie mit einem gezielten Schuss außer Betrieb. Jetzt mussten sie nur noch hoffen, dass keiner von Robins Leuten gerade vor den Computern saß. Wenigstens so lange nicht, bis Zorro einen Computer gefunden hatte und Lysop sich ohne Probleme ins System hacken konnte.

Law gab seinen Freunden ein Zeichen, woraufhin Zorro mit gezückter Waffe vorsichtig durch die Tür schritt. Erst als er den Raum, in dem sich die Treppe nach unten befand mit seinen Augen untersucht hatte, gab er den anderen beiden ein Zeichen. Law schaltete erneut die Überwachungskamera aus.

Zorro hoffte inständig, dass Robin nicht mit so einem dummen Angriff rechnete und keiner ihrer Männer vor den Computern saß und die Kameras mit Argusaugen beobachtete. So unvorbereitet waren sie noch nie irgendwo eingebrochen wurde Zorro plötzlich klar. Er warf seinen Freunden einen Seitenblick zu. Sollte heute jemand den Löffel abgeben, hoffte er inständig, dass er selbst es war.

 

Zusammen sahen sie auf die Treppe, die nach unten führte. Man konnte nichts erkennen außer Dunkelheit. Zorro spürte, wie sein Herz heftig hämmerte. Wenn da unten zehn Leute mit gezückter Waffe warteten, würden ihnen die kugelsicheren Westen auch nicht viel helfen.

Law legte Zorro seine Hand auf die Schulter. „Du solltest hier bleiben. Zu zweit fallen wir vermutlich nicht so auf. Ruffy, du übernimmst die Räume südlich von der Küche. Ich die anderen.“

Zorro knurrte wütend. „Ich werde bestimmt nicht hier oben Däumchen drehen während ihr dort unten seid!“

„Du bist zu aufgebracht! Ich befürchte, dass du zu wenig nachdenkst und uns somit in Schwierigkeiten bringen könntest!“

Wütend und ein wenig ertappt presste Zorro die Lippen aufeinander. Insgeheim wusste er, dass Law Recht hatte. Er wusste, was für ein Risiko er darstellte. Aber er konnte doch nicht einfach tatenlos rumsitzen! Es ging hier verdammt nochmal um Nami. „Ich gehe mit, ob es dir passt oder nicht!“, knurrte er so leise wie möglich. „Ich werde mich zusammenreißen!“, fügte er noch hinzu, woraufhin Law leise seufzte. „Also gut. Aber wenn uns irgendwas passiert, bringe ich dich um.“

 

„Law, du solltest stattdessen hier bleiben. Falls sich jemand nähert, sollten Zorro und Ruffy wenigstens gewarnt werden“, warf Lysop ein. Zorro konnte den innerlichen Kampf Laws von seinem Gesicht ablesen. Doch schließlich verschwand er im Schatten der Tür und setzte sich sein Nachtsichtgerät auf.

„Wir machen es, wie Law gesagt hat. Du übernimmst südlich und ich den Rest“, erklärte Zorro nochmals. Gleich darauf konnte er Lysop seufzen hören. „Wir warten erstmal ab, ob ihr es überhaupt bis zur Küche schafft, okay? Erst dann teilen sich die Wege.“

Zorro nickte dankbar. Er wollte es zwar nicht zugeben, aber dort unten brauchte er Lysop mehr denn je. Er war erst einmal dort unten gewesen und konnte sich an nicht viel erinnern. Lysop hingegen hatte ein fotografisches Gedächtnis und konnte sich an jeden einzelnen Weg dort unten erinnern.

Ruffy warf Zorro einen letzten Blick zu, bevor er auf leisen Sohlen die Treppe hinunter schlich. Vorsichtig öffnete er die Tür und lugte um die Ecke. Erst als die Luft rein war, schlüpfte Zorro an ihm vorbei und sah sich in der dunklen Küche um. Es roch nach Essen. Also hatte Robin den Unterschlupf noch nicht räumen lassen. Kurz hatte er schon gehofft, dass Robin vielleicht doch alles leergeräumt hatte. Doch dann würden sie Nami vermutlich niemals finden. Er spürte wie sich sein Herzschlag beschleunigte. Zorro suchte die kleine Kommode zu seiner linken so geräuschlos wie möglich ab. Doch bis auf ein paar Küchenutensilien konnte er nichts finden.

 

Plötzlich hörte er einen kurzen, schrillen Schrei. Erschrocken drehte er sich um und blickte Ruffy mit großen Augen an. Er sah sich kurz um, konnte jedoch keine Gefahr erkennen. Also, warum hatte er dann so laut geschrien?!

„Was hast du?“, fauchte Zorro aufgebracht, doch Ruffy zeigte wortlos auf das Stück Kuchen auf dem Teller vor ihm. Zorro schloss fassungslos seine Augen und rieb sich mit einer Hand die Schläfe. War das sein Ernst? Die Knalltüte flippte wegen eines Kuchens so aus?!

„Lysop sagte doch, dass wir leise sein sollen!“, keifte er leise.

„Aber da hat jemand seinen Nachtisch nicht aufgegessen. Was für ein kranker Typ muss das sein?!“, antwortete Ruffy perplex, als gäbe es in diesem Moment nicht wichtigeres auf der Welt. Er musste Zorros wütenden Blick wohl bemerkt haben, denn er wandte sich mit hängendem Kopf ab und murmelte: „Tut mir leid...“

„Scheiße, Ruffy! Was soll der Mist! Ich hab mir beinahe in die Hosen gemacht“, schrie Lysop und Zorro verzog schmerzerfüllt sein Gesicht. Es wäre wahrlich ein Wunder, wenn er den morgigen Tag noch erleben würde.

 

„Warte mal, Zorro. Ist das da drüben ein Laptop?“, hörte Zorro Lysop flüstern, als er und Ruffy sich gerade aufteilen wollten. Er drehte sich einmal im Kreis, bevor er den schwarzen Computer auf dem großzügigen Esstisch erkennen konnte. Mit leuchtenden Augen hastete er darauf zu und klappte ihn sogleich auf. Ohne weiter auf Lysops nervöses Murmeln zu hören, steckte er den USB in die Seite des Laptops.

„Scheiße“, murmelte Lysop nach einer gefühlten Ewigkeit endlich. „Ich bin drin“, redete er weiter aber er klang nicht gerade erfreut darüber. „Was ist los?“, hakte Zorro nach.

„Nichts ... es ist nur ... es war so leicht.“

Zorro stöhnte. „Darum können wir uns jetzt keine Gedanken machen. Hast du alles nötige getan?“

„Alle Überwachungskameras gehören jetzt mir und ich kann euch vorwarnen, falls sich jemand nähert. Noch etwas, Boss?“

Zorro schüttelte den Kopf. „Das sollte vorerst genügen.“

„Dann kann es jetzt wohl losgehen, oder?“, sagte Ruffy und klang dabei, als würden sie sich auf einem abendlichen Spaziergang befinden. „Das wird ein Spaß!“, freute er sich breitgrinsend, doch kurz darauf verdüsterte sich sein Gesichtsausdruck. „Ich wünschte, Ace wäre hier... Ihm würde es genauso viel Spaß machen.“

Zorro legte Ruffy wortlos eine Hand auf die Schulter. Er musste nichts sagen, denn Ruffy verstand auch so, was er mit dieser Geste meinte. Ace würde immer bei ihnen sein. Der Jüngste in der Runde bedankte sich mit einem Nicken und einem Lächeln auf seinen Lippen. Es schien, als würde er sich langsam aus seiner Trauer hinauskämpfen. „Also gut“, atmete er tief durch. „Lasst die Party steigen!“

„Das ist keine Party!“, keifte Lysop, doch Ruffy hörte nicht weiter auf ihn, sondern öffnete die Tür, die in den nächsten Gang führte. Dort würden sich ihre Wege trennen. Lysop gab ihnen das Okay und bevor Zorro seinem Kumpel noch einen Blick zuwerfen konnte, war dieser bereits um die nächste Ecke verschwunden. Kopfschüttelnd tat er es ihm nach, dieses Mal ein wenig gelassener. Wenn Lysop alles im Auge hatte, hätten sie vielleicht doch eine Chance.

 

„Okay, Kumpel. In dem Raum zu deiner rechten ist ein Kerl, der ... der ein Buch liest. Mein Gott, was ist hier nur los?“

Auch Zorro kam es ein wenig seltsam vor, dass in den Gängen überhaupt niemand zu sehen war. War sich Robin denn ihrer Sache wirklich so sicher? Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass hier irgendwas faul war. Trotzdem öffnete er leise die Tür, woraufhin sich der Typ erschrocken aufrichtete. Doch bevor er nach seiner Waffe greifen oder auch nur ein Worte sagen konnte, hatte Zorro bereits seine Arme um seinen Hals gelegt und drückte ihm die Luft ab.

 

„Nein! Mach das nicht! Nicht das Genick...“, konnte er noch Lysops panisches Kreischen hören, doch kurz darauf konnte Zorro ein Knacken vernehmen und der Kerl erschlaffte in seinem Griff. Zufrieden blickte Zorro auf die Leiche vor seinen Füßen. Wenn Ace jetzt hier wäre, würde er ihm bestimmt zufrieden auf die Schulter klopfen. Doch stattdessen hörte er, wie Lysop sich laut räusperte: „Das war jetzt wirklich unnötig. Nur ein Höhlenmensch macht solche Dinge.“

 

Zorro zuckte mit den Schultern. „Ich brauche die Kugeln für später.“

„Ich glaubs einfach nicht. Mein schwaches Herz macht sowas nicht mehr mit.“

 

Zorro schüttelte lächelnd seinen Kopf. Systematisch suchte er das Zimmer nach Hinweisen ab, doch konnte nichts Besorgniserregendes finden. Abgesehen von den stinkenden Socken, die der Kerl in einer Ecke sammelte. Angeekelt rümpfte er seine Nase. Bevor er noch weiter suchen konnte, hörte er Lysop laut nach Luft schnappen. „Von draußen nähert sich jemand. Ein ziemlich großer Brocken. Vielleicht könnten wir hierbei auf Muskelmasse verzichten und auf die gute alte Pistole zurückgreifen“, schlug Lysop vor. Zorro konnte ihm nur zustimmen. Wenn der Kerl da draußen wirklich ein großer Brocken war, würde er sich jetzt bestimmt nicht auf einen Kampf einlassen. Immerhin wollten sie so wenig Aufmerksamkeit wie möglich erregen.

 

„Links oder Rechts?“, fragte Zorro leise während er sich der Tür näherte.

„Rechts“, antwortete Lysop. Sekunden später schoss Zorro aus dem Zimmer und hatte dem Typ, der gerade nach seiner Waffe griff, ein Messer in den Kopf gerammt.

„Also gut, dann sagen wir halt wieder nein zur Knarre...“, murmelte Lysop beleidigt. „Ist ja nicht so, als hätte ich sie extra mit Schallschutz ausgestattet...“

 

Zorro achtete nicht weiter auf Lysop, der sich immer weiter beschwerte, doch als er vor der nächsten Tür stand, unterbrach er die Langnase dann schließlich doch noch. „Könnten wir uns jetzt wieder auf das Wesentliche konzentrieren?“

Augenblicklich verstummte Lysop. Einen Augenblick später, schnalzte er mit der Zunge. „Dahinter muss sich wohl ein weiterer Gang befinden. Ich kann fast nichts sehen, es ist kein Licht an. Warum gibt man nicht mehr Geld für Überwachungskameras aus? Ich versteh das nicht...“

Zorro legte sein Ohr gegen die Tür und versuchte irgendein Geräusch dahinter auszumachen. Doch er hörte nichts außer Stille. Tief durchatmend öffnete er die Tür und lugte vorsichtig in beide Richtungen. „Halt dich links“, hörte er Lysop murmeln und schlich gleich darauf in die besagte Richtung.

 

„Oh Gott, mein Herz schlägt so schnell. Ich habe so viel Angst...“

„Du bist kilometerweit entfernt in einem kugelsicheren Transporter versteckt. Also, warum zum Teufel solltest ausgerechnet du Angst haben?!“, keifte Zorro ein wenig zu laut zurück, worauf Lysop erschrocken aufkreischte. „Bist du verrückt?! Hör auf so zu brüllen sonst werden sie uns noch finden!“

Zorro rollte mit seinen Augen. „Wenn, dann finden sie sowieso nur mich. Du kannst dann gemütlich auf den Bahamas Urlaub machen.“

„Bahamas. Bist du des Wahnsinns? Dort gibt es giftige Spinnen und außerdem Haie im Meer!“, antwortete Lysop mit einem genervten Seufzer. Zorro knurrte. Warum war er denn bitte jetzt genervt?! Zorro musste sich hier immerhin mit dem größten Schisser der Welt rumschlagen.

 

Als plötzlich das Licht im Gang anging, schreckte Zorro aus seinen Gedanken und drehte sich augenblicklich um. Hinter ihm stand ein kleiner, schmächtiger Kerl, der ihn entsetzt ansah. Doch kaum hatte er die Waffe in Zorros Händen entdeckt, veränderte sich sein Gesichtsausdruck wutschnaubend.

„Oh Gott! Scheiße! Dreckskacke! Da kommt ein zweiter!“, kreischte Lysop wie ein kleines Mädchen. „Hinter dir! Hinter dir!!“ Zorro jagte dem ersten eine Kugel in den Kopf und warf beinahe gleichzeitig ein Messer nach dem zweiten. Dieses verfehlte sein Ziel jedoch um ein paar Zentimeter, denn der Kerl stand immer noch schwer atmend vor ihm. „Verdammt“, murmelte Zorro, fasste sich jedoch schnell wieder als der Kerl mit lautem Gebrüll auf ihn zugelaufen kam. Er rammte Zorro förmlich in den Boden, was ihn kurz nach Luft schnappen ließ. „Bring ihn um! Bring ihm um!“, hörte er Lysop panisch kreischen. „Wenn du es nicht tust, wird er dich töten!“

 

Zorro verdrehte darüber die Augen während er den Spieß umdrehte und nun über dem glatzköpfigen Typen ragte und ihm mit aller Kraft die Luft abdrückte. Er machte sich ein wenig Sorgen um den Krach, den er dabei verursachte, denn der Glatzkopf wehrte sich mit starken Tritten und festen Schlägen gegen seinen Tod. Doch so sehr es auch schmerzte, Zorros Griff lockerte sich keine Sekunde. Es vergingen wenige Augenblicke bevor die Bewegungen immer langsamer wurden und schließlich auch er erschlaffte. Zorro wartete noch einige Sekunden, bevor er seine Hände von seinem Hals nahm und sich langsam auf die Füße stellte. Er lehnte sich schwer atmend gegen die kühle Wand. 

„Um Himmelswillen! War das jetzt knapp! Ich glaub, ich brauch einen Tee um mein Herz zu beruhigen...“, flüsterte Lysop völlig fertig.

„Du wirst dir jetzt keinen Tee machen, kapiert?!“

 

„Hier befindet sich die Überwachungszentrale“, erläuterte Lysop, als Zorro sich vor einer weiteren Tür befand. Er wusste schon lange nicht mehr, wo er sich überhaupt befand. Dieser Unterschlupf erinnerte ihn stark an einen Fuchsbau. „Wie viele?“

„Nur zwei. Der eine muss wohl ihr Computernerd sein. Sei bitte nett zu ihm. Er ist ihr Lysop“, gab die Langnase mitfühlend von sich. Zorros Mundwinkel zuckten. „Also gut, ich werde ihn schnell töten.“

„Wir brauchen ihn als Geisel. Falls Nami nicht hier ist, hat er vielleicht noch weitere Informationen“, schlug Lysop vor und Zorro nickte zustimmend. „Der Kerl, der ihn bewacht ist auf der rechten Seite.“

Bevor Lysop noch etwas sagen konnte, hatte Zorro schon die Tür aufgerissen und dem armen, erschrockenen Kerl eine Kugel durch den Kopf gejagt. Der Computernerd blickte mit weit aufgerissenen Augen auf Zorro, der nun ihn mit der Waffe bedrohte. „Ein Laut und du bist tot.“

„Igitt, hast du ihm gerade in den Kopf geschossen? Ist das etwa ... Hirnmasse?“, fragte Lysop vorsichtig, doch Zorro hatte sich bereits abgewandt und durchsuchte den dunklen Raum mit seinen Augen. Der zitternde Junge vor ihm rührte sich kein Stück. Zorro war sich ziemlich sicher, dass von dem keine Gefahr ausging.

 

Plötzlich hörte er ein unangenehmes Würgen aus dem Knopf in seinem Ohr. Er stöhnte genervt. „Du hast doch jetzt nicht im Ernst gekotzt, oder?“, fragte er Lysop, doch das erneute Würgegeräusch war wohl Antwort genug.

Kopfschüttelnd stellte er sich vor den jungen Mann, der schlotternd auf die Knie gestürzt war. „Bitte ... tun Sie mir nichts... Ich bin hier nur der Computerfreak.“

Zorro schmunzelte. „Sieht so aus, als wären alle Computerfreaks kleine Hosenscheißer.“

Lysop schien davon nichts mitzubekommen, denn das Würgegeräusch war immer noch zu hören.

 

Um den Jungen ein wenig zu beruhigen, steckte Zorro seine Waffe weg. Danach versuchte er so ruhig wie möglich zu klingen. Er wollte nicht, dass der Junge Todesangst bekam. Immerhin brauchte Zorro noch wichtige Informationen von ihm. „Keine Sorge, ich habe nicht vor, dich zu töten“, fing er das Gespräch an. „Aber dafür hätte ich gerne eine Gegenleistung.“

Zögerlich nickte der Junge.

„Was für ein Weichei“, murmelte Lysop als er sich wieder erholt hatte und bemerkte, wie schnell der Jüngling aufgab. „Kein Kampfgeist. Er ist kein wirklicher Computerfreak.“

 

Zorro ignorierte Lysop. „Weißt du etwas über Nami? Die orangehaarige Frau, die Robin vor kurzem entführt hat?“, wandte Zorro sich erneut an den jungen Kerl. Dieser schien schwer zu überlegen. „Entführt? Wir haben hier keine Gefangenen und ich weiß auch nichts von so einem Auftrag...“, stotterte er schließlich, was Zorro ein wenig wütend machte. „Bist du dir sicher?“, fragte er drohend nach während er seine Hand auf seine Waffe legte. Doch der Junge schüttelte ängstlich seinen Kopf. „Robin war seit zwei Wochen nicht mehr hier! Sie hat auch nichts von sich hören lassen! Wir dachten schon, sie wäre tot!“

Zorro hielt kurz inne. Warum sollte Robin sich nicht mehr bei ihren Leuten melden? Das ergab doch keinen Sinn.

 

Doch das Wichtigste war im Moment, dass Nami nicht hier war. Er spürte, wie sein Herz schwerer wurde. Wenn sie nicht hier war, wo zum Teufel hatte Robin sie dann hingebracht? Frustriert rieb er sich die Schläfen. Ihm kam es vor als hätte er seit Tagen nicht mehr geschlafen. Erneut richtete er die Waffe auf den Jungen, der ängstlich zurück wich. „Weißt du irgendwas über die Kunden, mit denen Nico Robin in den letzten Monaten Kontakt hatte? Ist dir irgendwas seltsam vorgekommen?“

Der Junge griff sich an den Kopf, als hätte er ebenso wie Zorro Kopfschmerzen. „Da war etwas. Die anderen sagten, es würde nichts bedeuten, aber mir ging es irgendwie nicht aus dem Kopf.“

Zorro wartete gespannt, bis der Junge sich ein wenig gefasst hatte. „Sie sagte immer, sie müsse sich um ihren blauen Edelstein kümmern. Sie hat gesagt, sie würde alles dafür tun... Seltsam, oder? Sie trägt doch überhaupt keinen Schmuck.“

Auch Zorro fand es gleich seltsam wie der junge Mann. Blauer Edelstein? Was meinte sie damit? Er konnte sich ebenfalls an keinen Schmuck erinnern. Nur, wenn Robin eine Rolle spielte, trug sie Schmuck. Aber Edelsteine?

 

„Sie hat ihre Leute geopfert“, flüsterte Lysop schließlich. „Robin hat sie nicht gewarnt, dass sie in Gefahr sind. Deshalb war es auch so einfach. Es war viel zu einfach! Sie hätte ihnen doch etwas sagen müssen!“, ärgerte Lysop sich lautstark. Zorro hingegen wunderte mittlerweile gar nichts mehr. Er war sich nicht sicher warum, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass Nico Robin ebenfalls zu etwas gezwungen wurde. Sie war zwar eiskalt, aber ihre Leute einfach abschlachten lassen? Das war selbst für Robin eine grauenhafte Tat.

„Ruffy kommt“, gab Lysop von sich, und kurz darauf riss tatsächlich ein grinsender Ruffy die Tür auf. Erneut wich der Junge erschrocken zurück. Ruffy blickte sich kurz um und als er Zorros grüblerischen und zugleich niedergeschlagenen Gesichtsausdruck erkannte, ließ er ebenso die Schultern sacken. „Sie ist nicht hier, oder?“

 

Zorro schüttelte seinen Kopf. „Nein, Nami wird immer noch festgehalten.“

 

„Scheiße... Leute?“, hörten sie plötzlich Lysop stottern. „Falls ihr wieder den Weg nach oben findet, solltet ihr darauf gefasst sein, dass mindestens zwanzig Pistolen auf euch gerichtet sind.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke fürs Lesen :) Ich hoffe, es hat euch gefallen!

Bis zum nächsten Mal
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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Jess_400
2017-06-22T06:40:19+00:00 22.06.2017 08:40
"Er ist ihr Lysop."
Sehr geile Story xDD Wie alle anderen hätte ich mir gewünscht, dass Ace noch lebt, aber naja.. bei so einer Story muss es wohl auch Verluste geben.
Ich warte gespannt auf das nächste Kapitel :)
Von:  Montegirl
2017-06-21T18:54:45+00:00 21.06.2017 20:54
😂😂😂 lysop is ein weichei😂😂 die story ist gerade sowas von spannend. Ich hoffe das es für nami und Zorro ein happy end gibt😙
Von:  Jea1995
2017-06-21T14:29:50+00:00 21.06.2017 16:29
Tolles Kapitel :)
ich liebe Lysop er bringt einfach Stimmung in die schrägsten Momente :D
ich mag Robin einglich aber nicht in dieser Story wohl sie gut zu Law passen würde aber einer muss ja Böse sein ;)
Ich hoffe sie finden Nami.
Liebe grüße :)
Von:  aquaregi-ya
2017-06-21T13:42:59+00:00 21.06.2017 15:42
"Sei bitte nett zu ihm. Er ist ihr Lysop." klasse xD
Spannendes Kapitel. Bitter nur dass sie Nami nun kein Stück näher sind, hoffentlich hat Ruffy noch so einen Geistesblitz und Law ist nichts passiert weil der ja oben warten wollte.. ._.
Von:  Hupfdohle
2017-06-21T10:00:57+00:00 21.06.2017 12:00
Zorro, der alte Höhlenmensch! :D
Ich liebe es! So spannend, obwohl Ruffy nicht mal bei so gefährlichen Situationen aus seiner Haut kann xD
Und Law, der alte Stinkstiefel soll sich endlich mal einkriegen - Männer sind solche Zicken, alle stehen drüber, außer er. (Vllt braucht er ein Snikers?)

Liebe Grüße und tüdelüüüü - schreib dann gleich :D
Von:  LostPirate
2017-06-21T09:32:22+00:00 21.06.2017 11:32
Aah!! Tolles Kapitel. Insgesamt eine tolle ff. Spannend, traurig und stellenweise fast schon brutal;-) aber mit ordentlich Humor. ( Als Ruffy den Kuchen entdeckt :-D zu gut)
Love it

LP


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