Zum Inhalt der Seite

Nightcrawl 2

Schlechter als jeder Teeniefilm
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ende :'')
Nightcrawl kann ab heute auch wieder als Buch gedruckt bestellt werden, wer es unbedingt besitzen will. (Link dazu ist in meinem Weblog zu finden)
Das ist im übrigen KEINE Werbung, sondern lediglich wieder ein Hinweis, damit mir nicht unterstellt wird, ich hätte nix gesagt xD
Auf jeden Fall freu ich mich jetzt schon darauf den 3. Teil zu schreiben *__* Auch wenns noch ne Weile dauert :'D Zuerst wollen 2-3 andere Storys meine Aufmerksamkeit haben ^^; Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Unterstützung von Oben

„Ich habe ja gewusst das du mich hasst, aber doch nicht SO!“

Ich verstehe Marcel's Unmut beim besten Willen nicht, da ich meine Idee für ausgesprochen wunderbar halte. Marcel offenbar nicht.

„Wieso nicht? Du bist perfekt für den Job. Ich kenne niemanden der perfekter dafür geeignet wäre als du.“

„Hör auf, sonst kriecht der Schleim noch über meinen Teller.“, murrt mein Opfer, und versucht mich möglichst nicht anzusehen, während ich es einfach nur strahlend anlächle.
 

„Hast du dir von Jem irgendwie den Atomkern geliehen?“

Mein Blick wandert zu Taylor, der neben mir sitzt und mich skeptisch mustert.

„Nein, ich versuche nur ihn nieder zu strahlen, weil er dann meistens ja sagt.“, erkläre ich meine Taktik, bevor ich Marcel wieder anstrahle.
 

„Na schön! Ich mach's!“

„Siehst du?“, wende ich mich an Taylor, der verwundert nickt, ehe ich mich wieder Marcel zuwende und grinse.

„Ich wusste das du ja sagen würdest.“

„Wenn ich jetzt noch wüsste worum genau es eigentlich geht, würde ich mich nicht ganz so scheiße fühlen.“, murrt dieser mir entgegen, was mich mit den Schultern zucken lässt, während ich mich zurück lehne.
 

„Du weißt nicht mal worum es geht?“, hakt Taylor schon fast fassungslos nach, und Marcel murrt unerfreut.

„Weißt du's?“

Der Punk schüttelt mit dem Kopf, und kurz darauf habe ich die Aufmerksamkeit von Beiden, was meine Mundwinkel zum zucken bringt.

„Dein Charme ist gefragt.“

„Das erwähntest du gestern, und heute mehrfach bereits. Bei WAS?“

„Es geht natürlich um den nächsten Schritt diesen Speichellecker in Abgründe zu befördern, die er vermutlich noch gar nicht kennt.“, erläutere ich, bevor ich mich wieder nach vorne beuge und meine Ellenbogen auf dem Tisch abstütze.
 

„Er braucht die Sporthalle um mit seinem Team zu trainieren, da er offensichtlich mit offenem Gelände haltlos überfordert ist.“

Die anderen Beiden nicken, und ich kann spüren das Marcel's Interesse geweckt ist.

„Aus zuverlässiger Quelle, die in unserer Schülerzeitung sitzt, habe ich erfahren, dass Kai das Training die beiden Wochen ausfallen lässt, weil er mit Außengeländen keine Erfahrung hat.“

Wieder nicken die Beiden, und ohne es zu wollen, schleicht sich ein gehässiges Grinsen auf mein Gesicht.
 

„Was wäre denn, wenn Kai seine Trainingszeit halbieren müsste, wenn er die Sporthalle wieder nutzen kann?“
 

„Wie genau meinst du das?“, hakt Taylor nach, und ich wende ihm mein Gesicht zu.

„Auf Nightcrawl gibt es eine Regel: Für mehrere Teams derselben Sportart, muss die Zeit aufgeteilt werden. War beim Leichtaltethik-Club immerhin auch so.“

„Okay, verstehe. Und was genau hast du denn nun vor?“
 

„Ich glaub ich weiß schon was er will.“, mischt sich Marcel ein, und ich kann erkennen, dass er mühsam ein Grinsen unterdrückt.

„Du willst ein zweites Basketballteam aufstellen, hab ich recht?“

„Siehst du, deswegen mag ich dich: Du weißt was ich will.“

„Ne, ich weiß einfach nur wie sadistisch du bist, das ist was vollkommen anderes.“
 

Eine Weile herrscht Stille am Tisch, ehe sich Taylor räuspert und sich ebenfalls nach vorne beugt.

„Ein zweites Basketballteam also, um Kai's Trainingszeiten zu halbieren. Aber was genau bringt uns das? Und wie willst du das beim Direktor durch kriegen?“
 

„Den Direktor lass mal meine Sorge sein.“, winke ich ab, und nehme einen Schluck von meiner Fanta.

„Die Ausführung dieses Schrittes wird zwar etwas länger dauern, wird aber trotzdem darauf hinaus laufen, dass das Basketballteam von Kai aufgelöst wird.“

„Warum?“, hakt Taylor nach und hebt interessiert eine Augenbraue.

„Wenn das Team bei Spielen nicht mehr die gewünschte Leistung erbringt, wird ein Vergleich mit dem zweiten Team gemacht. Sollte das zweite Team besser sein, wird das bisherige Team aufgelöst. Es hat dann die Möglichkeit in das neue Team einzusteigen, oder aber es bleiben zu lassen.“, erklärt Marcel fachmännisch und ich nicke bestätigend.

Es ist total bescheuert, aber wer hätte auch gedacht, dass uns die absurden Regeln auf Nightcrawl tatsächlich einmal nützlich sein könnten?
 

„Und wie soll das funktionieren? Selbst mit uns Beiden haben wir nicht genug Mitglieder, und im Basketball ist nicht jeder gerade besonders gut.“, bringt Taylor seine Zweifel vor, die ich teilweise sogar nachvollziehen kann.

„Du hast Recht, aber wir haben zwei entscheidende Vorteile.“

„Welche?“, hakt Marcel nach, was mich breit grinsen lässt.

„Erstens haben wir den besten Captain der Welt.“, damit deute ich auf ihn, was ihn die Augenbrauen heben lässt.

„Und Zweitens haben wir einen Captain, der Training im Außengelände gewohnt ist, womit uns keine Trainingszeit verloren geht.“
 

„Der Plan ist so perfide und undurchschaubar, dass er schon wieder genial ist.“

Taylor's Kommentar ist für mich eine Balsamierung meines Egos, weshalb ich selig durch die Gegend gucke und an meiner Fanta nuckle.

„Ich möchte gern mal wissen wie du auf solche Ideen kommst.“

Mit hoch gezogener Augenbraue sehe ich den Punk an, und schneide eine Grimasse.

„Ich hab als Kind ganz viel 'Pinky & Brain' geschaut.“, antworte ich trocken, bevor wir anfangen zu lachen.
 

„Was ist mein Part?“, hakt Marcel nach, was mich mit den Schulter zucken lässt.

„Die Anwerbung neuer Mitglieder natürlich.“

„Die guten Spieler sind bei Kai.“, murrt mich mein Gegenüber an, was mich grinsen lässt.

„Es gibt immer noch die nicht guten Spieler. Du bist ein Traum von einem Captain. Du kannst sie zu guten Spielern machen.“
 

„Wenn DU das sagst, hört sich das tatsächlich nach einer Wahrheit an.“

„Es ist ja auch die Wahrheit.“

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht der Fall ist, aber gut, ich mach's.“

Na das ist doch genau das was ich hören wollte. Mal abgesehen davon, dass ich mir sicher bin, dass Marcel ziemlich erfolgreich sein wird. Er hat einfach den Charme dafür, und es gibt Leute auf Nightcrawl, die dafür töten würden, dass er sie zur Kenntnis nimmt.
 

„Was soll ich damit?“, fragt Taylor, als ich ihm einen USB-Stick vor die Nase halte.

„In den Computerraum gehen und das ungefähr hundert Mal ausdrucken. Du unterstützt Marcel tatkräftig mit Flyern.“, erkläre ich, während ich mein Tablett zusammen räume und meine Tasche schultere.

„Ich übernehme währenddessen Mr. Peters. Wir treffen uns dann später an der Bank.“, gebe ich Freude strahlend von mir, und spaziere zur Geschirrabgabe, ehe ich die Mensa verlasse und den Weg zum Hauptgebäude antrete.

Mr. Peters zu überzeugen wird nicht einfach werden, aber meine Argumente sind unschlagbar und gut durchdacht. Immerhin hab ich dafür die ganze Nacht nicht geschlafen, und sehe unter meinem Makeup aus wie die männliche Version von Sadako aus 'The Ring'.
 


 

„Verstehe ich das richtig, Mr. Nikura: Sie, oder besser gesagt Sie und ihre beiden Kommilitonen Mr. Harrison und Mr. Kaskrova wollen ein Basketballteam gründen?“

„Vollkommen richtig, Sir.“
 

Ich sitze seit geschlagenen vierzig verdammten Minuten im Büro unseres Direktors und erläutere ihm mein Vorhaben, aber so wie es aussieht, muss ich wohl weiter ausholen um ihm die Dringlichkeit dieses Basketballteams vor Augen zu führen.

Es hat mir nämlich nicht den Anschein, als würde ich seine Zustimmung bekommen, aber um ehrlich zu sein habe ich damit auch schon gerechnet.
 

„Wir haben bereits ein sehr gutes Team, dass ordentlich Siege mit nach Hause bringt. Was sollte uns ein zweites Team also bringen, Mr. Nikura?“.

Mein Stichwort.
 

„Sie haben vollkommen recht, Sir. Aber das jetzige Team besteht aus Sportskanonen, beliebten Schülern und – verzeihen sie den Ausdruck – sozial inkompetenten Persönlichkeiten. Keiner der normalen, weniger beliebten und nicht so sportlichen Schülern möchte in diesem Team spielen, weil sie sich selbst mit den Anderen vergleichen und herabwürdigen würden. Und seien wir mal ehrlich, einige meiner Mitschüler könnten Sport schon recht gut gebrauchen. Nicht nur auf den körperlichen und gesunden Aspekt hin, sondern auch um das Selbstbewusstsein zu stärken und nach ihrem Abschluss einen soliden Weg in die Berufslaufbahn einzuschlagen. Was würde sich zur Stärkung des Selbstwertgefühls besser eignen, als etwas erreicht zu haben, von dem man davor noch dachte man könnte es nicht?“
 

Mr. Peters steht schweigend von seinem Stuhl auf, und geht mit auf dem Rücken verschränkten Händen ein paar Schritte durch sein Büro, und wieder zurück.

Das Ganze wiederholt sich einige Male, während ich in Ruhe auf seine Reaktion warte.
 

„Die Kosten die mit einem zweiten Team entstehen würden, können wir den Eltern wohl kaum erklären. Die Trikots, die Bälle, ein neuer Coach muss her. Haben Sie daran auch gedacht?“

Ich muss mich wirklich zusammen reißen um nicht breit zu grinsen und meine Gesichtsmuskeln dort zu lassen, wo sie nun mal gerade sind.

„Wir sind ein renommiertes Internat Mr. Peters. Eltern aus der ganzen Welt schicken ihre Kinder hier her, weil sie von der Führung des Internats überzeugt sind. Ich bin mir sicher, dass die Eltern nichts gegen die Gründung eines zweiten Teams hätten, dass ihren Kindern zu Gute kommt. Zudem muss auch der Aspekt beachtet werden, dass wir uns mit einem zweiten Team vermutlich den Ernährungscoach sparen können, der vier Mal im Jahr hier her kommt, und uns eine Woche einen Vortrag über gesunde Ernährung und Sport hält, um uns ein gesundes Lebensgefühl zu vermitteln.“, halte ich dagegen, und amte einmal kurz durch.
 

„Um die Trikots können wir uns kümmern, wenn es so weit ist. Immerhin werden wir in der Anfangszeit wohl kaum auf Außerschulische Spiele geschickt werden.“

„Und der Coach?“

„Wozu brauchen wir einen Coach, wenn wir denjenigen als Captain haben, der unser Einserteam seit zwei Jahren zu jedem Sieg geführt hat?“

„Mr. Kaskrova ist als Captain eingesetzt?“

Die Ungläubigkeit mit der Mr. Peters das fragt, lässt mich unweigerlich lächeln, und mich meine überlegten Argumente beiseite schieben.
 

„Marcel ist der beste Captain der Welt. Er würde lieber sterben als sein Team zu hintergehen, und kümmert sich um seine Mitspieler besser, als eine Hündin um ihre Welpen. Er ist der Fels in der Brandung den man braucht um als Team Erfolg zu haben. Abgesehen davon neigt er vielleicht zu etwas ungewöhnlichen Trainingsmethoden, aber er glaubt an das was er tut und an das Team das hinter ihm steht. Sie könnten gar keinen besseren Coach als ihn finden.“
 

„Ist das ihre Meinung zu ihm?“, hakt der Direktor nach einer Weile nach, was ich lediglich mit einem Nicken bestätige, und ihn dazu verleitet sich wieder auf seinen Stuhl zu setzen.

„Ich hätte nie damit gerechnet, ausgerechnet von Ihnen so etwas über Mr. Kaskrova zu hören.“

Ich mache den Mund auf um etwas zu sagen, aber Mr. Peters bringt mich mit einer Handbewegung zum schweigen.

„Aber genauso wenig hätte ich erwartet, dass Mr. Kaskrova bei mir auf der Matte steht und mich bittet ihn anstatt Sie des Internats zu verweisen, mit der Begründung, dass das hier Ihr Zuhause wäre, und Sie einen Ort verdient hätten an dem sie glücklich sein könnten.“
 

Er wollte Marcel des Internats verweisen?

Vermutlich sah ich genauso getroffen aus, wie ich mich fühlte, da Mr. Peters sich zurück lehnt und eine wegwerfende Handbewegung vollführt, die bei ihm so fehl am Platz wirkt wie nur irgendwas.

„Diese Aussage war es, die mich dazu bewogen hat, den Verweisungsantrag zu zerreißen.“

Ich weiß das ich dafür echt dankbar sein sollte, aber ich fragte trotzdem: „Warum haben Sie das gemacht?“
 

„Ich weiß noch wie ich vor vier Jahren als Lehrer an dieses Internat kam, und vor eine Klasse gestellt wurde, die offenbar nur darauf aus war sich gegenseitig in der Luft zu zerreißen, wegen Kleinigkeiten wie Kleidung, Geld der Eltern oder Status. Aber ich kann mich noch sehr gut an die beiden Jungen in der letzten Reihe erinnern, die unzertrennlich waren und sich davon nicht beeinflussen ließen.“
 

Ich blinzle und sehe unseren Direktor an, der wiederum mich ansieht, und das nicht einmal feindselig. Um ehrlich zu sein kann ich mich gar nicht mehr daran erinnern, wann er uns das letzte Mal freundlich gesinnt war.
 

„Für mich war die Aussage von Mr. Kaskrova und nun Ihre Beweis genug dafür, dass dieses Band was sie einmal verbunden hat, noch nicht völlig zerrissen ist. Und ich erwarte von Ihnen, dass dieses Team das sie zusammenstellen wollen, tatsächlich Erfolg auf irgendeiner Ebene bringt.“
 

Ich blinzle erneut, während ich versuche zu verarbeiten das er mir gerade das Okay für das neue Team gegeben hat.

Einfach mal so und ohne große Umschweife. Wofür habe ich eigentlich die ganze Zeit geredet.

„Sie dürfen jetzt gehen.“

Ich nicke und stehe auf, ehe ich zur Tür gehe und immer noch versuche zu verarbeiten.

„Ach, Mr. Nikura!“
 

Ich drehe mich um und sehe unseren Direktor fragend an, der sich in seinem Stuhl zurück lehnt und seine Mundwinkel hebt, bevor er lächelt.

„Sie haben da einen wunderbaren Freund. Versuchen Sie ihren Kleinkrieg zu begraben.“

Damit scheuchte er mich mit einer Handbewegung aus seinem Büro, vor dessen Tür ich stehen bleibe und über das gesagte nachdenke.
 

Na ja, genau genommen würde ich Marcel im Allgemeinen schon als einen Freund bezeichnen. Zwar ein sehr spezieller Freund auf einer absurden Ebene, aber Freund ist Freund, hat mal irgendwer gesagt.

Vermutlich irgendeiner der Weisen, die ihr Leben als Biographie veröffentlicht haben. Könnte also so gut wie jeder sein.
 

Aber mal angenommen wir haben das Problem namens Kai aus dem Weg geschafft, wird dann alles so weiter laufen wie jetzt, wenn wir unseren Kleinkrieg nicht mehr haben?

Ich frage mich außerdem ob ich der Einzige bin, der sich ab und zu fragt, ob es möglich ist wieder an den Anfang zurück zu kehren, oder ob das bloß eine Illusion ist, die mir ab und zu einen Streich spielt. Die Zeit zurück drehen zu können wäre toll, geht aber leider nicht.

Im Endeffekt haben Marcel und ich unsere Freundschaft von damals Beide verbockt.
 

Kopf schüttelnd um diese Gedanken wieder los zu werden, setze ich mich in Bewegung um mich mit Taylor und Marcel an der Bank zu treffen. Zumal ich gespannt bin, ob sie irgendwie in irgendeiner Form erfolgreich waren.

Noch im Gebäude zünde ich mir eine Zigarette an, und blase den Rauch in die Luft, während ich die Treppen zur Tür hinunter laufe und da Gebäude schlussendlich verlasse, wo ich grinse.

Das hat besser geklappt als ich gedacht hatte. Also eigentlich hätte ich mir die ganzen Argumente sparen können.
 

Von weitem kann ich schon die beiden Grazien auf der Bank sitzen und rauchen, was mich grinsen lässt. Irgendwie sind wir innerhalb von ein paar Stunden ein Trio geworden. So ähnlich wie die Drei Musketiere, nur ohne Degen und diese lächerlichen Federhüte.

„Und wie ist es gelaufen?“, brüllt mir Taylor schon entgegen, kaum das ich noch fünf Meter bis zu ihnen hin zu überwinden habe.

Ich grinse lediglich während ich den Rauch meiner Zigarette ausstoße und den Daumen nach oben recke.

„Dein Ernst?!“

„Mein voller Ernst.“, grinse ich Marcel an, als ich bei ihnen angekommen bin.

Wer hätte auch schon gedacht, dass ich so überzeugend sein kann? Na gut, Mr. Peters war auch ziemlich kooperativ, was mir natürlich die Arbeit erleichtert hat. Aber wayne. Was zählt ist ja im Prinzip auch nur das Endergebnis.
 

„Wir haben also freie Fahrt ein zweites Basketballteam zu gründen?“, hakt Taylor zur Sicherheit noch einmal nach und ich nicke, während ich mich neben Marcel auf die Bank fallen lasse, und die Beine überschlage.

„Ich weiß ja nicht wie du das geschafft hast, aber du bist genial.“

Das Lob von Taylor ist so was wie besserer Balsam für die Seele und das Ego, weshalb ich mich eine Weile darin suhle, ohne irgendwas zu sagen.

„Wenn du die Pflanze weiter so gießt, kriegst du ihren Wachstum nicht mehr gebändigt.“, kommentiert Marcel nach einer Weile und ich boxe ihm murrend in die Seite, was ihn lachen lässt.

„Spast.“, murre ich.

Was muss mir eigentlich jeder die Pflege meines Egos unterbinden? Es kann ja nicht so schwer sein mir einmal einen kleinen Erfolg zu gönnen, um mein Ego wachsen zu lassen.

Dabei wäre es echt mal toll für das was man gebacken kriegt, gelobt, gehuldigt und geliebt zu werden. Aber ne, Marcel Kaskrova versucht zwar nicht mehr mir meine Visage zu zertrümmern, aber dafür untergräbt er immer noch sehr erfolgreich mein Ego. Zumindest empfinde ich es so.
 

„Eine Pflanze kannst du nicht einfach wüst gießen. Sie braucht Dünger, Liebe, Geborgenheit und jemanden der sich um sie kümmert.“, philosophiert Marcel dann weiter und ich rolle mit den Augen, während ich mich frage ob in seinen Zigaretten irgendwelche Stimmungsaufhellenden Mittel zu finden sind, welche da garantiert nicht rein gehören.

„In der Regel einen Gärtner.“, brumme ich vor mich hin und ernte ein leises Lachen von Taylor, weshalb ich ihn mit hoch gezogener Augenbraue ansehe.

„Lass Marcel dein Gärtner sein.“, johlt der Punk dann los und ich kann deutlich, wirklich extrem deutlich, spüren wie mir die Hitze ins Gesicht schießt.
 

„Alter! Halt bitte deine Fantasie im Zaum ja? Ist ja abnormal.“, maule ich los, während ich die Arme vor der Brust verschränke und aus dem Augenwinkel zu Marcel sehe.

„Sag dazu bitte auch mal was.“, fordere ich ihn dann auf.

„Ich glaub grün steht mir nicht.“, sagt Marcel 'etwas' und ich rolle mit den Augen.

Was ist das hier? Eine riesige Verschwörung, oder haben die Beiden einfach nur so ein Rad ab.

Ich und Marcel, das ist der beste Witz des Jahrhunderts.
 

„Sind wir froh das du keine roten Haare mehr hast.“, kommentiert Marcel dann und ich hebe fragend eine Augenbraue, was ihn dazu veranlasst eine Grimasse zu schneiden und ab zuwinken.

„Würde sich übelst mit deiner Gesichtsfarbe stechen.“

„Wa...ihr seid solche Penner, alle Beide.“

„Wären wir das nicht, könnten wir uns nicht voller Hingabe Kai widmen.“, feixt mein ehemaliger Erzfeind und dummerweise hat der Arsch auch noch recht.

Wenn ich daran denke mit zwei Marvin-Verschnitten das Ganze in die Hand nehmen zu müssen, dreht sich mir der Magen um.

Natürlich nichts gegen Marvin. Ich mag Marvin, auch wenn er mir zu lieb ist.
 

„Um auf das eigentliche Thema zurück zu kommen: Wir haben es tatsächlich geschafft schon ein Mitglied anzuwerben.“

Mein Blick wandert zu Taylor.

Ein Mitglied? Na gut, eins sind besser als null, aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass wir noch einen langen und steinigen Weg vor uns haben, um an ein Basketballteam zu kommen.
 

„Also erst mal haben wir Marvin.“, stellt Taylor fest, und mir rutscht fast alles aus dem Gesicht.

„Marvin? Wollte der nicht lieber mit Mac rumhängen?“

„Ursprünglich wollte er das vielleicht, aber...“

„...vielleicht hat er inzwischen bemerkt was für ein hirnloser Idiot Kai ist.“, beendet Marcel Taylor's Satz, was für mich einleuchtend klingt.

Marvin ist vielleicht naiv aber nicht blöd. Sogar er merkt wenn Leute komplette Arschlöcher sind. Warum er mit mir trotzdem befreundet ist, wird ein ewiges Rätsel bleiben.
 

„Wir haben noch einen steinigen Weg vor uns, Leute.“, stelle ich dann fest, und bekomme zustimmende Laute.

Das es nicht einfach ist Leute für ein Team zusammen zu bekommen, vor allem mitten im Schuljahr wo sich schon alle für ihre Clubs und AG's entschieden haben, ist uns glaub ich allen klar.

Aber da es weder mir noch Marcel, und vermutlich auch nicht Taylor, besonders liegt einfach so aufzugeben, wird das schon irgendwie werden. Denk ich mal.

Immerhin kann es nicht so schwer sein Leute zu finden die Basketball spielen wollen, und nicht aussehen als würden sie die Hälfte ihrer Lebenszeit im Trainingsraum verbringen.

Auch schlechte Spieler können gute Spieler werden.

Ich bin irgendwie ziemlich optimistisch heute.
 

„Guck mal wer da ist.“, spricht mich Marcel an und knufft mich in die Seite, was ich mit einem Murren kommentiere, aber trotzdem in die Richtung gucke in die er nickt.

Unweigerlich schleicht sich ein Grinsen auf mein Gesicht, als ich Kai zur Sporthalle gehen sehe um dem täglichen Training zu frönen.

„Ich freu mich jetzt schon darauf, sein Ego zu zerbröseln.“

„Ich liebe es wenn du so drauf bist.“
 

Ich sehe Marcel aus dem Augenwinkel an, der ebenfalls grinst und sich eine neue Kippe anzündet.

„Ist ein bisschen wie früher.“, stelle ich dann fest und er nickt lediglich, während er den Rauch seiner Zigarette in die Luft bläst.

„Darf ich mal wissen wie das 'früher' so war?“, mischt sich Taylor ein und ich zucke mit den Schultern, bevor ich gleichzeitig mit Marcel ein „Später mal.“, von mir gebe.
 

„Fangen wir lieber an Kai's Leben durcheinander zu bringen. Wir bleiben ja nicht ewig auf dem Internat.“

Damit hat Marcel leider Gottes Recht. Irgendwann in ein paar Jährchen haben wir unseren Abschluss, und bis dahin will ich Kai's Ego zerbröckelt sehen und nicht noch vollkommen in Takt.
 

„Gut. Fangen wir an.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Elemoworld
2015-11-11T05:43:42+00:00 11.11.2015 06:43
Ein schönes Ende irgendwie...eigentlich mag ich keine offene Enden....die sind meist so aprupt...Aber dein offenes Ende lässt einen sich einfach auf die Fortsetzung freuen *-*
Von: abgemeldet
2015-11-10T22:55:53+00:00 10.11.2015 23:55
Wie hinterhältig. Touji, du bist der Beste.!^^
Das wird Kai sicherlich zerbröseln, wie ein zu trockener Kuchen. Wer hätte gedacht, das Marvin der erste freiwillige Mitspieler ist. Nur schade, das es jetzt zu Ende ist. :-(
Aber wenigstens kommt ja bald die Fortsetzung. ^^

Gruß Neami_Grayham.


Zurück