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Star Trek - Timeline - 04-01

Rückkehr ins Licht
von

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Man begegnet sich immer zweimal im Leben

 „Eine bodenlose Frechheit uns wieder einzusperren“, beschwerte sich Alexeij Worronow lautstark und machte damit seiner Unmut Luft.

Die vier schwerbewaffneten, romulanischen Wachen, die vor den Zellen des Gefängnistraktes standen, ließen sich davon hingegen nicht beeindrucken mit erstarrt wirkenden Mienen blickten sie abwechselnd in die sieben Zellen, in die ihre Gefangenen, jeweils zu Zweit, gesperrt worden waren.

Auch hier hatten es Worronow und Kunanga geschafft zusammen zu bleiben und während der Kirgise unruhig vor dem Sperrfeld ihrer Zelle auf und ab schritt, saß Kunanga auf dem Rand seiner Pritsche und blickte brütend vor sich hin. Momentan fragte er sich, ob sie nun eine reelle Chance hatten, wieder nach Hause zu kommen, oder ob sie lediglich vom Regen in die Traufe geraten waren. In einem Punkt hatte sein unruhiger Freund Recht: Langsam hatte auch er es über permanent in Gefangenschaft zu sein.

Noch bevor der Afrikaner diesen düsteren Gedanken zu Ende bringen konnte, öffnete sich das Schott zu diesem Trakt und eine hochgewachsene, schlanke Romulanerin trat ein. Kunanga beobachtete, wie Sie kurz mit einer der Wachen sprach und dann, beinahe suchend, in die Zellen blickte. Als sie in seine Richtung sah verharrte sie, und auch der Sternenflottenoffizier war für einen Moment zu keiner Regung fähig. Dann erhob sich der Dunkelhäutige, beinahe wie in Trance, und schritt langsam, mit ungläubigem Gesichtsausdruck, zum Sperrfeld der Zelle.

Alexeij Worronow, der Kunangas Reaktion auf die Ankunft der Romulanerin mitbekommen hatte, schritt zu ihm und erkundigte sich forschend: „Hey, Langer, was hast du? Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen.“

Der Hüne schien die Worte des Freundes gar nicht mitbekommen zu haben, denn er schritt wortlos an ihm vorbei, dabei den Blick unentrinnbar auf die Romulanerin gerichtet.

Worronow begann bereits etwas zu ahnen, als Kunanga schließlich doch noch antwortete und leise sagte: „Das ist Ti´Maran, Alexeij. Aber das ist doch...?“

„Auch ich war nicht darauf gefasst, Sie hier anzutreffen, Lieutenant Kunanga“, unterbrach die romulanische Frau den Sternenflottenoffizier, dessen letzte Worte sie mitbekommen hatte. „Offensichtlich scheint etwas an dem Sprichwort, das ich von einem Ihrer Kollegen von der Sternenflotte gelernt habe, zu stimmen. Man sieht sich immer zweimal im Leben.

Sich erst jetzt wieder fassend konzentrierte sich Namoro Kunanga darauf, seine Lage, und die seiner Kameraden möglichst zu verbessern. Er räusperte sich und antwortete: „Ich freue mich, Sie wiederzusehen, Ti´Maran. Mir war nicht bewusst, wie schnell Offiziere der Romulanischen Kriegsflotte zum Kommandanten eines Warbirds dieser Klasse aufsteigen.“

„Die GENOREX und ihre Begleitschiffe gerieten in einen Hinterhalt der Jem´Hadar. Nur dieses Raumschiff entkam der Flotte des Dominion, doch auch hier gab es Verluste. Darum führe momentan ich das Kommando.“

Sich durch das kurze, schwarze Haar streichend wechselte sie abrupt das Thema und meinte: „Sprechen wir aber lieber von Ihnen und Ihren Begleitern. Was war Ihre Aufgabe im Gamma-Quadrant, Lieutenant?“

Alexeij Worronow, der neben Kunanga getreten war, wollte zu einem geharnischten Kommentar ansetzen, doch die Hand des Afrikaners, die sich hemmend auf seine Schulter legte, hielt den Kirgisen davon ab, und so funkelte er die Romulanerin, die mit auf den Rücken gelegten Händen vor ihrer Zelle stand, nur aufgebracht an.

Ruhiger als der Freund es war, erklärte Kunanga: „Die ODYSSEY hatte zum Ziel, Commander Sisko aus den Händen des Dominion zu befreien. Man hielt ihn als Geisel fest. Bei diesem Versuch wurde die ODYSSEY vollkommen zerstört – nur dreizehn meiner Kameraden und ich überlebten den Angriff, weil wir uns zufällig im Hangar aufhielten und eines der Shuttles zur Rettung nutzen konnten, an dem die Techniker unter uns kurz zuvor gearbeitet hatten. Jedoch versagte kurze Zeit später der Warp-Antrieb des Shuttles und die Jem´Hadar griffen uns einige Tage später auf. Sie brachten uns zu einer Welt, die sie Kiranem II nennen, wo sie uns folterten und gefangen hielten. Als Sie das Transportschiff der Jem´Hadar angegriffen haben, waren wir auf dem Weg zu einer Welt gebracht zu werden, wo ein Gründer sich unserer annehmen sollte.“

Ti´Maran wartete geduldig, bis Namoro Kunanga geendet hatte, bevor sie sich nachdenklich erkundigte: „Sie erwähnten etwas von Technikern, Lieutenant. Sind unter ihren Leuten welche, die etwas von Antriebssystemen verstehen?“

„Ja“, bestätigte der Hüne. „Neun meiner Leute verstehen etwas davon. Die Andorianerin in unserer Gruppe war der Stellvertretende Chefingenieur der ODYSSEY.“

Für einen Moment fiel die kühle Maske der Romulanerin und so etwas wie Erleichterung zeichnete sich auf ihrem ebenmäßigen Gesicht ab. Dann hatte sie sich wieder im Griff und erklärte mit ruhigem Tonfall: „Ich gebe zu, dass wir momentan ein paar zusätzliche Techniker auf diesem Schiff ganz gut gebrauchen könnten, Lieutenant. Besonders Antriebstechniker, denn der Überlichtantrieb unseres Raumschiffes ist momentan inoperabel. Darum überfielen wir überhaupt die drei Raumschiffe der Jem´Hadar. Wir benötigen Ersatzteile um unseren Warp-Antrieb wieder zum Laufen zu bringen.“

Worronow, der sich bisher mühsam zurückgehalten hatte, witterte Morgenluft und platzte nun heraus: „Na, dann lassen Sie uns doch einfach frei, damit wir Ihnen helfen können, Ihren Antrieb wieder hin zu bekommen. Sie könnten uns dafür in den Alpha-Quadrant mitnehmen und auf DEEP SPACE NINE absetzen.“

„Oh“, machte Ti´Maran ernst, wobei sie einen schnellen Blick zu Kunanga warf. Ihr Zwinkern dabei konnte Zufall gewesen sein, doch das kurze verräterische Zucken ihrer Mundwinkel ließen den Lieutenant daran zweifeln. Im nächsten Moment blickte sie wieder zu Worronow und fragte gespielt grimmig: „Sie glauben also ernsthaft ich vertraue Ihnen und Ihren Kameraden so weit, dass Sie keine Spionage oder Sabotage betreiben?“

Der Kirgise öffnete fassungslos den Mund und schloss ihn wieder, ohne etwas zu sagen, als seine Miene die Romulanerin zu einem amüsierten Grinsen reizte. Wieder ernst werdend erklärte sie, zu Kunanga gewandt: „Ich werde Sie, und Ihre Kameraden freilassen, unter der Prämisse, dass Sie uns helfen werden die notwendigen Teile aus dem Jem´Hadar-Frachter auszubauen, und den Antrieb dieses Warbird zu reparieren. Sie werden verstehen, dass ich Ihnen bewaffnete Eskorten dabei zuweisen werde, denn so sehr, wie es ihr nervöser Zellenkamerad vielleicht erhofft, vertraue ich Ihnen nun wirklich nicht. Zudem werden einige Bereiche dieses Schiffes für Sie und Ihre Leute Sperrzone sein. Abgesehen von diesen Einschränkungen erhalten Sie volle Bewegungsfreiheit. Was sagen Sie, Lieutenant?“

Kunanga suchte den Blick der Romulanerin und versicherte ernsthaft: „Wir nehmen diese Bedingungen an und wir werden unsere Fähigkeiten voll und ganz in den Dienst dieses Schiffes stellen, solange wir auf einander angewiesen sind. Ich vertraue Ihnen, dass Sie ihrerseits Ihr Versprechen halten werden, und uns, wenn wir es in den Alpha-Quadrant zurück schaffen, sicher auf DEEP SPACE NINE absetzen werden.“

Die beinahe schwarzen Augen der Romulanerin erwiderten den forschenden Blick des Afrikaners und schließlich meinte Ti´Maran zustimmend: „Dann haben wir eine verbindliche Vereinbarung, Lieutenant. Sozusagen ein Bündnis auf Zeit.“

Die Interimskommandantin der GENOREX gab einer der Wachen ein Zeichen die Sperrfelder der Zellen zu deaktivieren und Kunanga schritt aus der Zelle heraus, langsam auf die Romulanerin zu. Dicht vor ihr stehen bleibend erklärte er, so leise, dass nur sie ihn verstehen konnte: „Unabhängig von Ort und Situation freue ich mich, dass wir uns nach all den Jahren wiedersehen, Ti´Maran.“

Die Romulanerin warf ihm einen warnenden Blick zu, der ihn davon abhielt noch mehr zu sagen, bevor sie sich brüsk abwandte und dabei erklärte: „Bitte folgen Sie mir, wir haben nicht sehr viel Zeit fürchte ich. Bevor wir den Frachter unter unsere Kontrolle bringen konnten wurde von ihm ein Notruf abgesetzt. Es werden also garantiert Schiffe des Dominion hierher in Marsch gesetzt werden.“ Damit schritt sie voran, zum Ausgang des Gefangenen-Traktes.

Während Kunanga und seine Kameraden ihr folgten fragte sich der Hüne, zum ersten Mal seit ihrer Gefangennahme, wieder voller Hoffnung, ob dies wirklich der Weg zurück ins Licht der Freiheit sein würde.

 

* * *

 

Wo immer Namoro Kunanga gerade mit aushalf, war auch Ti´Maran zu sehen. Befand sich aber auch noch Worronow in der Nähe dann tauchten zusätzlich zwei bis drei entschlossen dreinschauende Romulaner auf, die ihre Hände nicht von den Waffen an ihren Uniformen nahmen. Das war die Bewegungsfreiheit, die man ihnen zugesichert hatte. Sie konnten meistens keinen Schritt tun, ohne nicht gleichzeitig von einem halben Dutzend Augenpaaren beobachtet zu werden.

Dabei taten sie, seit einigen Tagen schon, ihr Bestes. Vor allem Nia´Lyara Tareh und Chief Grel, der sich förmlich auf seine Aufgabe stürzte.

Am wenigsten ließ sich Kunanga anmerken, wie sehr ihm diese ständige Bewachung und das offene Misstrauen störte. Aber auch in ihm bohrte es gelegentlich. Besonders, dass er bisher keinerlei Gelegenheit dazu erhalten hatte, vielleicht einmal ungestört einige private Worte mit Ti´Maran zu wechseln.

Krixx Grel hingegen wurde förmlich zum Schrecken der romulanischen Hilfstechniker. Überall tauchte er auf und korrigierte mit röhrender Stimme, wenn er Fehler in seinen Anweisungen zur Reparatur des Warpantriebs erkannte. Dabei lernte der Tellarit innerhalb kürzester Zeit ungeheuer viel über die Art und Weise der romulanischen Antriebstechnik. Der Tellarit war voll in seinem Element.

Seine größte Unterstützung dabei war die Andorianerin Nia´Lyara Tareh. Die beiden so ungleichen Wesen arbeiteten Hand in Hand, nachdem die benötigten Teile aus dem Frachtraumschiff der Jem´Hadar ausgebaut und an Bord gebracht worden waren. Mittlerweile war der Rest des Frachters vernichtet worden, und die GENOREX befand sich, mit hoher Impulsfahrt, wieder auf dem Weg zum Wurmloch. Allerdings nicht auf direktem Kurs, um es eventuellen Verfolgern schwerer zu machen, sie zu finden.

Kunanga, der zum wiederholten Mal seit über vierundzwanzig Stunden nicht mehr geschlafen hatte, erkundigte sich bei Grel, der eben einen romulanischen Soldaten zusammengestaucht hatte, weil er dabei gewesen war, das Äquivalent einer ODN-Leitung falsch anzuschließen, wie der Stand der Dinge war.

Gereizt blickte Grel den Lieutenant an und brummelte: „Wir könnten schon weiter sein, wenn diese Romulaner ihre eigene Technik verstehen würden. Ich schätze, dass wir in etwa sieben Stunden wieder auf Warp gehen können. Allerdings wird dieser Rosteimer keine Rekorde mit dem Provisorium, das ich hinbiegen musste, aufstellen.“

Kunanga nickte verstehend. „Klingt doch gar nicht schlecht, Chief.“

Der Afrikaner wurde abgelenkt, als ihn Ti´Maran, die in den letzten paar Tagen ebenso wenig geschlafen hatte, wie er, sacht mit der Hand am Oberarm berührte und fragte: „Kann ich Sie für einen Moment sprechen, Lieutenant?“

Namoro Kunanga nickte und sagte zu Grel gewandt: „Machen Sie hier weiter.“

Gemeinsam mit Ti´Maran verließ Namoro Kunanga die Halle mit dem Warpantrieb und grinste müde, als er hinter sich wieder die tragende Stimme des Tellariten vernahm. Erst nach einer halben Minute fiel ihm auf, dass er vollkommen allein mit der Romulanerin durch die grün-braun gehaltenen Gänge des Schiffes schritt.

Ti´Maran sah ihren Begleiter von der Seite an und brach schließlich das Schweigen, indem sie sagte: „Es war im Beisein der Crew nicht angemessen, Lieutenant, aber ich möchte Ihnen jetzt endlich sagen, dass auch ich mich freue, Sie wiederzusehen. In den letzten Tagen war ich etwas bedrückt, wegen des Verlustes von Sublieutenant Vraneek. Wir führten eine intime Beziehung mit einander, die erst kurz vor unserer Begegnung endete.“

Überrascht blickte Kunanga sie an. „Ihr Verlust tut mir leid, Lieutenant. Ich wünschte, Sie würden mich wieder Namoro nennen, wie seinerzeit auf Sternenbasis-234.“

Es dauerte einen Moment, bis Ti´Maran leise erwiderte: „Warum nicht?“

Kunanga blickte den Gang hinunter und erkundigte sich dann neugierig: „Wohin gehen wir eigentlich? Sie sagten, dass der Frachter einen Notruf absetzen konnte. Sollten wir dann nicht alle weiterhin mit Hand anlegen?“

Die Romulanerin blickte ihren Begleiter beinahe belustigt an, als sie zurückgab: „Eins habe ich, in den letzten Tagen, über Sie erfahren, Namoro: Sie verstehen etwa genauso viel von Antriebsaggregaten, wie ich. Nämlich rein gar nichts. Sie haben mit Hand angelegt, das stimmt, aber das kann auch einer meiner Leute für sie tun. Um Ihre Frage zu beantworten – wir gehen zu meinem Quartier, da können wir ungestört reden.“

Sie schwiegen wieder. Tausend Fragen schossen Kunanga durch den Kopf, bis sie endlich das Quartier erreicht hatten.

Drinnen bot Ti´Maran dem Mann ein romulanisches Getränk an, dass nach der Aussage der Romulanerin eine ähnliche Wirkung auf den Körper von Humanoiden hatte, wie starker irdischer Kaffee. Zumindest verströmte es einen scharfen Geruch.

Kunanga nahm einen Schluck, kniff die Augen zusammen und fragte schließlich: „Erinnern Sie sich manchmal noch an unser Abendessen auf Sternenbasis-234? Gelegentlich versuche ich mich daran zu erinnern, worüber wir uns unterhalten haben, aber es fällt mir nicht mehr ein.“

„Es waren belanglose Dinge“, versetzte Ti´Maran und bot ihrem Gegenüber einen Platz in einem der Sessel an, die um einen Metalltisch herum standen. Nachdem er Platz genommen hatte setzte sie sich ihm gegenüber und fragte launig: „Sie mögen Gri´Telan nicht, wie man sehen kann.“

„Etwas zu bitter für meinen Geschmack“, gab Kunanga zu und blickte misstrauisch auf die grünliche Flüssigkeit. Als er aufblickte lag eine bisher unausgesprochene Frage in seinem Blick. Er zögerte einen Moment, bevor er sie stellte: „Ti´Maran, Sie erwähnten vorhin ein Sprichwort, das Sie von einem Sternenflottenkollegen haben. Darf ich fragen, wen Sie damit gemeint haben?“

Ti´Maran blickte in das offene Gesicht Kunangas. „Ich habe ihn ein Jahr bevor wir uns im Unroth-System trafen kennengelernt. Er befand sich damals in einer ähnlichen Situation, wie ich mich nun. Sein Schiff war allerdings nicht angegriffen worden, sondern havariert. Es trug den Namen ALAMO. Nach den Berichten eines unserer Raumschiffskommandanten brachte dieser Offizier, im regulären Rang eines Lieutenants, das Schiff sicher nach Hause.

Kunanga horchte auf. „Sie sprechen von Valand Kuehn? Sein Name ging in der Föderation durch alle Medien. Er wurde zu einem Helden der Föderation hochstilisiert.“

Die Romulanerin lächelte in der Erinnerung. „Ich habe diesen Mann als einen Menschen kennengelernt, der kein Held sein will. Er hatte bei der Havarie seine Frau und gute Freunde verloren, doch er fand die Kraft die Überlebenden sicher nach Hause zu bringen. Ich frage mich, ob ich dieselbe Kraft aufbringen kann, Namoro.“

Kunanga ahnte, warum Ti´Maran gerade mit ihm dieses Gespräch suchte, denn mit ihren Untergebenen konnte, ja durfte, sie dieses Gespräch nicht führen, ohne dass es ihre Position als Interimskommandantin untergrub. Ihm hingegen konnte sie sich öffnen, ohne das dies Auswirkungen auf ihre gesellschaftliche und militärische Stellung hatte. Die romulanische Frau tat ihm fast leid. Mitfühlend antwortete er weich: „Ich bin mir sicher, dass Sie mit dieser Verantwortung umgehen können, Ti´Maran. Ich schätze Sie als eine stolze, selbstbewusste Frau ein, die sich ihrer Fähigkeiten und ihres Intellekts sehr wohl bewusst ist. Ich spüre, dass Sie über die nötige Stärke verfügen.

Dankbarkeit lag im Blick der Romulanerin und Kunanga wusste was Ti´Maran ihm zu verstehen geben wollte, auch wenn sie ihre Gefühle nicht in Worte fasste. Sie sahen sich an - und sie verstanden sich.

Beinahe verlegen nahm Namoro Kunanga unbedacht einen großen Schluck aus seiner Tasse und bereute es im nächsten Moment. Nachdem sich seine Gesichtsmuskeln wieder entspannt hatten krächzte er heiser: „Sind Sie sicher, dass das kein antiquiertes Hausmittel zur Ungezieferbekämpfung ist?“

„Die irdische Küche ist für uns Romulaner genauso gewöhnungsbedürftig, wie unsere für die Menschen“, konterte die Romulanerin ironisch. Ohne eine Miene zu verziehen ihre Tasse austrinkend stellte sie das Gefäß auf den Tisch und fragte übergangslos: „Glauben Sie, dass unsere beiden Völker einander irgendwann verstehen werden, Namoro. Ich meine, wirklich verstehen werden?“

Der Afrikaner blickte in die dunklen Augen der Frau und erwiderte ohne zu zögern: „Darum wurde die Föderation gegründet, Ti´Maran. Es ging niemals um Macht, sondern immer um Zusammenarbeit und daraus resultierendem Verständnis für einander. Ich wollte, zumindest wir beide würden eine Möglichkeit finden einander besser zu verstehen.“

Sicherheitshalber die Tasse, zu der von Ti´Maran, auf den Tisch stellend lehnte sich Kunanga in dem weichen Sessel zurück, dessen Rückenlehne nachgab, legte die Hände hinter den Kopf und schloss die Augen. Nur für einen Moment, wie er dachte.

Ti´Maran beobachtete den Mann für eine Weile. Als die Anspannung aus seinem Körper wich und er tiefe regelmäßige Atemzüge von sich gab, beugte sie sich etwas in ihrem Sessel vor und fragte leise: „Namoro...?“ Ihre Lippen verzogen sich zu einem angedeuteten Lächeln. Er war eingeschlafen. Leise erhob sich die Romulanerin, setzte sich sacht auf die Lehne des Sessels und legte ihre Fingerspitzen an den Rand seines rechten Ohrs. Vorsichtig daran entlang streichelnd flüsterte sie: „Das wünsche ich mir auch, Namoro.“



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