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Gib dich nicht auf

[Kai x Hiromi]
von

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Vergangenheit 3.3

Ungeduldig stand Takao vor Hiromis Haustür. Er hat nun schon ein paar Mal geklingelt, doch nichts rührte sich. Sie musste denken, dass es wieder Kai war. Was ja durchaus hätte sein können.
 

„Man, Hiromi...“, grummelte er und klopfte diesmal an die Tür, „Bist du da? Ich bin's... Takao. Hiromi?!“, rief er und hoffte, dass sie den Köder schluckte.
 

Sein Plan würde nur dann aufgehen, wenn sie die Tür aufmachen würde.

Er wollte gerade im Fenster reinschauen, als die Tür einen Spalt geöffnet wurde.
 

„Endlich. Ich dachte, du machst gar nicht mehr auf.“
 

„Takao... was willst-“
 

Er stürmte ohne Erlaubnis einfach in ihr Haus rein und überrumpelte sie damit völlig.
 

„Taka... was soll der Mist?!“, fragte sie gereizt und wurde jedoch von dem Blauhaarigen ins Wohnzimmer gezogen.
 

Dabei blieb verborgen, dass die Haustür immer noch offen stand. Jetzt folgte Schritt Nummer zwei.

Er drängte sie zur Couch und machte deutlich, dass sie sich setzen sollte.
 

„Ich hab jetzt echt keine Nerven auf deine Spielchen, ich-“, wetterte sie weiter, doch der Blader hob seine Hände und stoppte sie damit.
 

„Jetzt halt einmal deine Luft an. Ich bin nur hier, um dir etwas auszurichten.“
 

Sie schaute ihn skeptisch an und allein an ihrem Blick, konnte er erkennen, dass sie sofort wusste, um was es hier ging.
 

„Wenn es um... Kai geht, dann kannst du gleich wieder verschwinden! Du weißt genau, dass ich damit abgeschlossen habe!“
 

„Eben nicht.“, konterte er eisern, „Du sagst es zwar andauernd, aber nur durchs immer wiederholen wird es nicht real.“, sagte er und hob seine Arme belanglos hoch.
 

„Ich wusste, dass es ein Fehler war, es dir zu erzählen.“, stöhnte sie gequält und hielt sich den Kopf, „Okay. Du hast drei Minuten.“, gab sie daraufhin nach und verschränkte ihre Arme ineinander.
 

Schritt drei. Takao holte tief Luft, bevor er eine ernste Mimik aufsetzte.
 

„Ich hab ihn gerade getroffen. Ich weiß, dass er hier war.“, begann er.
 

„Schön. Weiter?“, sagte sie regungslos.
 

„Da er nicht mit dir persönlich reden konnte, soll ich dir ausrichten, dass es ihm leid tut, wie das alles damals gelaufen ist. Er wollte dich nie verletzen, oder vor den Kopf stoßen. Das einzige was ihn damals interessierte war das-“
 

„Bladen, ja schon klar, Takao. Da erzählst du mir nichts Neues. Ich hab schon damals verstanden, dass er sich einen Scheiß um mich kümmert.“
 


 

Während dessen hatte Hiromi keine Ahnung, wer gerade ihr Haus betreten hatte. Der Graublaue hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. Es war nicht seine Intention, sie zu einem Gespräch zu zwingen. Aber Takao ließ sich nicht umstimmen. Und er hatte schon genug verrückte und dumme Ideen gehabt...
 

Und so wie sie jetzt schon allein auf Takao reagierte, war es nur eine Frage der Zeit, bis es knallen würde. Er hörte den Wortwechsel bis in den Hausflur und hörte ihre gereizte Stimme. Sie klang aber nicht nur wütend, sondern auch unendlich verletzt.
 


 

„Du kannst ihm sagen, dass er sich ja nie wieder wagen soll, hier aufzukreuzen. Ich hab das ganze Thema satt. Ich-“
 

„Ich kann es ihm nicht mehr ausrichten.“, sagte der Blauhaarige daraufhin und Hiromi wollte gerade schon wieder ansetzen, als er einfach weitersprach, „Er ist schon wieder auf dem Weg zum Flughafen. Er wird das Land heute noch verlassen und... sich aus deinem Leben raus halten.“
 

Für einen Moment sah Takao, wie ihr Gesicht entgleiste. Es war ihr halt doch nicht so gleichgültig, wie sie es immer vorgab. Doch dieser Augenblick verschwand zugleich wieder.
 

„Je eher, desto besser.“, sagte sie giftig.
 

Sie war echt ein Sturkopf. Schlimmer als er selbst, dachte Takao sich.
 

„Ich soll dir aber noch etwas... geben.“, sagte er dann und wühlte schauspielerisch in seinen Jackentaschen.
 

„Komm, gib her, damit ich es gleich wieder entsorg-“, begann sie und streckte ihre rechte Hand aus, jedoch blieb sie im Satz stehen, als etwas schweres, metallisches ihre Haus berührte.
 

Hiromi sah auf ihre Handinnenfläche und starrte Takao überrascht an.
 

„Er erzählte, dass er nach seiner Ankunft in Russland, mit dem Bladen aufgehört hat und... er dir Dranzer gerne geben würde.“
 

„Das... das ist doch ein Witz?!“, kam es geschockt und besah sich den blauen Blade genauer an.
 

„Mehr wollte ich nicht von dir.“, sagte er leise und sah sich seine langjährige Freundin besorgt an.
 

Vielleicht würde sie ihm den Kopf abreißen, wenn das alles noch mehr nach hinten losgehen würde. Aber er musste den Versuch einfach starten. Die ganzen Jahre hatte sie praktisch in der Vergangenheit gelebt. Er wollte so gerne wieder ihr aufrichtiges Lächeln sehen und das konnte sie immerhin nur dann, wenn sie und Kai miteinander redeten.

Entweder, sie warf ihn erneut raus, oder sie ließ sich darauf ein.

Er konnte nur letzteres hoffen. Die beiden verband viel mehr. Sie musste dem ganzen einfach nur eine Chance geben und es akzeptieren. Nicht umsonst hatte Kai den ersten Schritt gemacht. Er hatte es verstanden.
 

Er würde es beiden gönnen.
 

„Ich... muss dann auch los.“, sagte er leise, doch sie war wohl zu sehr in ihrem Film drin, dass sie gar nicht mitbekam, dass er das Wohnzimmer verlassen hatte.
 

Auf dem Flur begegnete er Kai, der etwas sagen wollte, aber Takao winkte ab. Auf Augenhöhe flüsterte er nur ein „Vermassel es nicht wieder.“, verließ das Haus und schloss ebenso die Tür hinter sich.
 


 

Jetzt war er in der Höhle der Löwin. Er wusste gar nicht was er machen sollte. Wieder einmal war er einfach in eine Situation hineingeschlittert. Als er vor ihrer Tür stand, war es etwas anderes. Er hatte diese Entscheidung getroffen. Dieser Moment hatte Takao ihm ermöglicht und es gefiel ihm ehrlich gesagt nicht.
 

Er trat einen Schritt vor und bewegte sich zu einer Kommode, die im Flur stand. Auf der Ablage standen viele Fotos. Das Teamfoto von vor vier Jahren stach ihm dabei ins Auge. Er wollte es gerade in die Hand nehmen, als ein Schluchzen an sein Ohr drang. Kai wandte sich um und spähte ins Wohnzimmer hinein.
 

Sein Herz pochte laut und es fühlte sich an, als würde es zerbrechen mit jedem Mal, bei dem sie Luft holte. Sie hatte die Beine an ihren Körper gezogen und ihre Füße auf die Polsterung der Couch abgestellt. Ihre Hände hatte sie zusammengefaltet in ihrem Schoß, während sie immer noch seinen Dranzer fest umklammert hielt.
 

Er schluckte. Er hatte so viel Schaden angerichtet.
 

„Hiromi...“, flüsterte er und sie muss ihn wohl gehört haben, denn sie schaute abrupt und erschrocken auf.
 

„W-was machst du denn hier?!“, sie stand sofort auf und versuchte ihre Tränen wegzuwischen.
 

„... Takao hat...“
 

„Idiot... ich hätte es wissen müssen.“, sagte sie verbittert, „Geh.“, sagte sie an ihn gerichtet.
 

„Das kann ich nicht.“
 

„Dann geh ich.“, kam es aufbrausend von ihr und wollte an ihm vorbei gehen, doch Kai griff ihren Arm und zog sie zu sich herum.
 

„Bitte Hiromi.“
 

Sie entriss sich ihm und ihre nächsten Worte hallten nur noch voller Wut.
 

„War das wieder nur so ein Spiel von dir?“, schnauzte sie ihn an und drückte ihm Dranzer auf die Brust.
 

Augenblicklich nahm sie ihre Hand wieder zurück und bevor der Blade auf den Boden fiel, fing er ihn auf.
 

„Euch geht es immer nur um ein gutes Spiel, nicht wahr?!“
 

„Das stimmt doch gar nicht.“, konterte er abrupt.
 

„Und wer nicht mitspielt, der bekommt einen auf den Deckel. Ich wollte es nicht glauben, aber-“
 

„Der Zeitpunkt war einfach nicht der Richtige.“
 

„Achsoo, der Zeitpunkt. Jetzt verstehe ich natürlich alles.“, sagte sie sarkastisch und ihm fiel auf, dass sie kein Stück zuhörte.
 

„Und jetzt?“, fragte sie immer noch wütend nach.
 

„Ich...“
 

Wieso fielen ihm nie im passenden Moment die richtigen Worte ein. Er hatte das Gefühl, alles was er versuchte zu sagen, ging in ihr eines Ohr rein und zum anderen wieder raus.
 

„...ich weiß dass ich mich in der Vergangenheit dir gegenüber falsch verhalten habe.“
 

„Falsch verhalten ist gar kein Ausdruck! Am Anfang wollte ich dir nur helfen und du hast mich immer wieder von dir geschubst.“
 

„Weil es nicht einfach war.“
 

„Das Leben ist nicht einfach! Aber allen Konflikten aus dem Weg gehen, dass kannst du wunderbar!“
 

„Ich hab keine andere Möglichkeit gesehen.“, sagte er leise, mehr zu sich selbst.
 

„Es...es gab diese Momente, in denen ich gedacht hatte, dass da eine Verbindung wäre.“, sagte sie mit gedämpfter Stimme und sah zu Boden.
 

Kai sah sie die ganze Zeit über an und er wusste ebenso wie sie, dass es sie gab. Verschiedene Situationen, in denen er ihre Zuneigung bemerkt hatte und er nicht rechtzeitig abgeblockt hatte. Oder es einfach zu sehr genoss in ihrer Nähe.
 


 

Zum Beispiel, als diese Wissenschaftler erneut versucht hatten die BladeBreakers auseinander zu nehmen. Sie hatten mit einer Solarkanone auf die Gruppe geschossen und jeder wurde dadurch geblendet. Er hörte Hiromis Stimme
 

„Ich kann... nichts mehr sehen..“, und im nächsten Moment hörte er ihren Schrei.
 

Er handelte einfach instinktiv, ohne lange zu überlegen. Hiromi stürzte die Klippen rückwärts hinunter und er bekam gerade noch rechtzeitig ihren Arm zu fassen.

Ihre Haut zu berühren war in dem Moment wie ein Stromschlag für ihn gewesen.
 

„Kai... bitte lass nicht los.“, hatte sie gefleht und er hatte keine Sekunde gezögert und ihr versichert, dass er sie nicht los lassen würde.
 

„Sieh mich an. Hiromi.“, sie sah zu ihm auf, „Ich hab dich.“
 


 

Gegen Abend hatte Kai sich zurückgezogen, um den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen. Er hatte dabei gemerkt, das Hiromi gar nicht bei den anderen war. Als er draußen auf der Veranda stand, sah er sie an einem Baum sitzen. Sie hatte ihre Arme um sich gelegt und war tief in ihren Gedanken versunken.
 

Er wusste nicht wieso, aber er bewegte sich auf sie zu und als sie ihn da noch nicht einmal bemerkte, setzte er sich einfach zu ihr.
 

„Alles okay?“, fragte er einfach heraus.
 

Erst da hatte sie ihn bemerkt und sie schien sichtlich verwirrt. Wann hatte er auch schon einmal nach ihrem Befinden gefragt?
 

„Eh... ja. Alles gut.“
 

Er sah sich sie genauer an und erkannt dann, dass ihr Knie aufgeschürft war. Wahrscheinlich von dem Sturz bei den Klippen.
 

„Das sollte behandelt werden.“, sagte er geistesabwesend und hatte ständig diesen Moment im Kopf. Als er ihre Haut berührt hatte. Er würde gerne...
 


 

Kai rief sich die Erinnerung ab und wusste wie es hätte ausgehen können, doch sein altes Muster kam wieder zum Vorschein und bevor er etwas tat, dass er später bereuen würde, war er aufgestanden und hatte sie einfach da sitzen gelassen.
 

Er würde gerne...

Kai sprach es nicht aus und er dachte auch nicht zu Ende, als er einen Schritt auf sie zumachte. Hiromi war wahrscheinlich viel zu überrascht von dieser Kehrtwende. Abwesend warf er seinen Beyblade irgendwo hinter sich und neigte seinen Kopf zu ihrem, während er ihr Gesicht in seine Hände nahm.
 

Seine Lippen berührten ihre und sein Herz schlug so laut wie ein Feuerwerkskörper. Doch anders als erwartet, kam sie ihm nicht entgegen, wie er es sich erhoffte. Im Gegenteil.

Abrupt drückte sie sich von ihm weg und das einzige was er zurückbekam war eine saftige Ohrfeige.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So. Da wären wir also endlich... Der Cliffhänger tut mir leid. Aber ich dachte, ein wenig Spannung aufbauen ist okay :P
Noch ein Kapitel + Epilog. Dann ist zumindest dieser Leitfaden beendet. Ich freu mich wie immer über Reviews jeglicher Art. Erzählt mir, was euch so durch den Kopf gegangen ist, als ihr es gelesen habt! :D

Lg Katie :3
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