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Eine Hand wäscht die andere...

von

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Eheleben

Vorschau:

Über's Tanzen, Prinzen & Prinzessinnen und kleine verrückte Ideen
 

Sakura und Sasuke waren ein Traumpaar. Beide wunderschön und jung. Sakura machte eine super Figur in Designerkleidung und jede Diamantkette, die Sasuke ihr schenkte, schien schlicht im Gegensatz zum Schimmer ihrer Alabasterhaut und den Smaragdaugen.

Ihre Geschichte war ebenfalls ein Traum, ein Märchen.

Reicher Prinz sieht Aschenputtel zum ersten Mal im Büro der Hokage und läuft beinah gegen eine Wand, ohne dass sie ihn bemerkt.

Dann fiel Sasuke Hals über Kopf. Von da an hieß es verstohlene Blicke, ihr erstes Lächeln als er sie irgendetwas Belangloses fragte.

Natürlich fand sie ihn attraktiv, aber mit so einem reichen Kerl hatte man doch keine Chance, oder?

Dann der erste Kuss. Beim Wasserspender. Sie hatten gezittert, doch er war wunderschön gewesen. Nur zu kurz, weil sie gedacht hatten, jemand könnte sie sehen.

Daraufhin hatte Sasuke für sie kämpfen müssen, hatte Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um sie auf ein, nur ein, magisches Date ausführen zu können.

Sie waren beinah noch ein größerer Skandal gewesen als Neji und seine neue Polizistenbraut. Aber sie hatten es geschafft und vor ein paar engen Freunden und den Familienmitgliedern, die nicht ganz so widerlich waren, hatte Sakura wie ein Engel in ihrem weißen Kleid gewirkt als sie auf ihrer Hochzeit ihrem Liebsten entgegen geschritten war. Sie wusste noch, sie hatte einen Blumenkranz getragen.

Ein Traum …

Als sie zu Hause nach Muriels Geburtstagsfeier ankamen, hingen sie ihre Jacken auf und zogen sich um. Das Haus hatte zwar wunderschöne, doch getrennte Badezimmer. Sakura wusch das Make-Up von ihrer porzellanartigen Haut, die im fluoreszierenden Licht ihres Badezimmerspiegels so transparent wie die Haut eines Geistes wirkte und legte sich zu ihrem Traumprinzen ins Bett, zog die Decke bis an ihr Kinn, spürte wie er erschöpft seufzend sich auch zudeckte, schloss die Augen und versuchte zu schlafen.
 

***
 

Nejis Onkel blickte nachdenklich mit gerunzelter Stirn auf die Platte seines Schreibtisches. Dann rief er seine Sekretärin herein.

„Bitte stell mir eine Akte über diese Tenten zusammen. Ich will alles über sie wissen.“
 

Kleine verrückten Ideen

Ihre verrückten Ideen schienen gar kein Ende zu nehmen. Als er sich an die schwere Aufgabe heranwagte, sie auf ihre Hochzeitsfeier vorzubereiten, lernte er all ihre kleinen Macken kennen, z.B. dass sie sich weigerte Tee heiß zu trinken.

„Warum?“

„Es macht überhaupt keinen Sinn Tee heiß zu trinken! Was soll das? Es verbrennt einem die Zunge und macht schläfrig!“

‘Aha’, dachte er sich und machte fortan allen Kellnern immer klar, dass der Tee kalt sein müsste, wenn er für sie in einem Restaurant oder Café bestellte.

„Ich kann auch selbst bestellen“, meinte sie irgendwann stirnrunzelnd. Er blickte nur mit großen Augen über den Tisch zu ihr herüber.

„Aber, wenn’s dir Spaß macht, kannst du das auch gerne übernehmen“, erlaubte sie ihm großzügig.

Sie legte auch viel Gewicht auf Geld. Selbst nach zwei Monaten legte sie ihm noch Kassenbons vor, wenn sie etwas mit seiner Karte erstanden hatte, und erklärte ihm haarklein, wofür sie das Geld ausgegeben hatte und warum.

Bei ihm zu Hause hatte das noch keiner gemacht und er fand es so faszinierend, dass er sie nie unterbrach, sondern weiter ihrer Stimme lauschte.

Wenn er sie mitnahm auf irgendwelche exklusiven Parties gab sie sich immer als treue, stille Ehefrau, die mit ihrem Lächeln allen die Sprache verschlug, obwohl offensichtlich war, dass man auf sie herabblickte.

Aber manchmal bemerkte er, dass sie ihm gegenüber gern plappern würde wie ein Wasserfall und sich nur mit Mühe zurückhielt.

Aber die Person, die am meisten unter ihren spontanen Eigenheiten litt, war sein Onkel. Neji gewöhnte sich langsam an sie und provozierte seine Gattin nicht. Aber der Patriarch legte es geradezu darauf an. Er versuchte sie immer wieder aus der Reserve zu locken wie er es bei ihrem ersten Treffen getan hatte. Immer wieder sprach er sie auf die bevorstehende Hochzeitsfeier an, die er für sie organisieren wollte, stellte ihr viel zu viele persönliche Fragen und brachte sie in Verlegenheit. Anfangs machte dies Neji sehr wütend, doch mit der Zeit schlich sich leise Bewunderung dazu.

Im Machtkampf mit Nejis Frau, musste sein Onkel nämlich spontane Umarmungen, entwaffnende Komplimente und sanfte Korrekturen über sich ergehen lassen.

Tenten war erstaunlich gebildet. Und, wenn sie einmal nicht weiter kam, sprang Neji ein. Er wusste nicht, wo er den Elan hernahm plötzlich seinem Onkel die Stirn bieten zu können, doch, wenn der Ältere einen allzu bissigen Kommentar über seine Herzdame gemacht hatte, wies Neji ihn sofort taktvoll zurecht. Und es funktionierte erstaunlicherweise auch.

Zwar hatte Tenten ihm anvertraut, dass sie glaubte, der Alte führe etwas im Schilde, doch Neji machte sich keine Sorgen.

In letzter Zeit liefen nicht nur die Familienangelegenheiten besser, sondern auf der Arbeit ging es auch bergauf. Sein Vorgesetzter hatte das Wort Beförderung bereits erwähnt.

Allerdings war er auf der Station auch nicht mit denselben Komplikationen wie Tenten konfrontiert.

„Wieso kommst du nicht mit mir, Kakashi und Kiba ins Kino? Unter uns, Kiba könnte ein bisschen Aufmunterung vertragen“, erklärte Naruto gerade und machte es sich auf ihrem Schreibtisch gemütlich. Kakashi, einen der jüngeren Detectives und Freund, hatte er im Schlepptau.

Tenten seufzte. Zeit für eine deiner kleinen verrückten Ideen, Tenten …

Sie überlegte, aber unter den forschenden Blicken der Zwei wollte ihr nichts einfallen.

„Tut mir Leid. Heute Abend habe ich keine Zeit.“

„Wieso nicht? In letzter Zeit hast du oft was vor.“ Naruto grinste plötzlich, stubste seinen Kumpel an, dessen Miene eher unglücklich war.

Tenten schoss ihm einen harten Blick zu.

“Da gibt’s keinen Zusammenhang”, stellte sie Naruto gegenüber klar und tat so als würde sie ihn ohrfeigen. Spielerisch gab er den Eindruck als verletzte die Geste ihn sehr.

“Immer so hart zu mir”, jammerte er theatralisch. Dann schien etwas seine Aufmerksamkeit zu erfordern, denn er sah über Kakashis Schulter hinweg. “Hey, da verlangt jemand nach dir”, teilte er seinem Kumpel mit und Kakashi, überrascht, entfernte sich in die angegebene Richtung.

“Was glaubst du, was die von ihm wollen?”, fragte Tenten und versuchte denjenigen auszumachen, der nach dem jungen Detective verlangt hatte.

“Nichts”, winkte Naruto ab. “Niemand hat gewunken. Ich wollte ihn nur kurz unauffällig loswerden”, erklärte er verschmitzt und Tenten verdrehte die Augen.

“Ernsthaft”, begann er. “Was ist bei dir los? Früher war es nur Dienstagabends und jetzt hast du nie Zeit. Triffst du jemanden?” Er klang aufgeregt und das war genau der Grund, weshalb sie ihm nicht die Wahrheit erzählen konnte. Er hätte es nicht verstanden.

“Ich arbeite nur gerade an einem Projekt...” Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.

“Ist es denn all die Arbeit wert?”

Sie nickte. “Ich hoffe es sehr.” Das tat sie wirklich. Wenn dieses Spielchen sich am Ende nicht für die auszahlte, würden Köpfe rollen.

Obwohl es nicht gerade Folter war Zeit mit Neji zu verbringen. Oft waren sie gar nicht bei seiner Familie, sondern gingen irgendwo essen oder etwas trinken. Er half ihr beim Pläneschmieden für die Uni. Aber größtenteils plapperte sie nur sinnlos vor sich hin. Sie wusste nicht, was er sich davon erhoffte. Doch er hatte die Tradition vor einer Weile eingeführt; jetzt musste er damit leben, dass sie ihr Leben mit ihm teilte.

In dem Augenblick kam Kakashi zurück und sie hielt den Mund.
 

***
 

Seine Wohnung war riesig und spartanisch. Tenten fühlte sich dort immer unwohl, weil alles so sauber war. Doch es war nun einmal nötig, dass sie vorbei kam. Heute würde sie nämlich das Tanzen lernen.

In seine fette Stereoanlage, deren Wert Tenten nur erträumen konnte, legte er eine CD ein und Tentens Ohren erfreuten sich an den Lauten, die seine Familie wohl spielen werden würde. Es waren drei Monate seit Muriels Geburtstag vergangen und das Datum der Riesenfeier rückte immer näher.

Neji winkte sie zu sich auf die improvisatorische Tanzfläche - seinen Wohnzimmerteppich - und brachte ihr erst die Grundstellung bei. Behutsam ließ sie ihre Finger in seinen Griff gleiten und er hob ihren Arm.

Mit einer seiner Pranken führte er ihre Hand auf seine Schulter. Dann platzierte seine eigene andächtig an ihrer Taille.

Immer wenn er wollte, dass sie einen Schritt machte, stieß er mit seiner Fußspitze gegen ihre. So kamen sie erst langsam voran, die Musik noch größtenteils ignoriert, denn Tenten konnte sich an keinen Rythmus halten ehe sie nicht die Schrittsequenz verinnerlicht hatte.

Als ihr Griff immer fester wurde, weil es keine andere Möglichkeit gab ihrem Frust Luft zu machen, entschied er, dass etwas verbale Unterstützung vonnöten war. Mit ein paar auflockernden Körperbewegungen entfernte er ihre Fingernägel aus seiner Haut und nahm dann wieder Haltung ein. Leise begann er die Richtungen zu murmeln. Links oder rechts kam ihm in regelmäßiger Folge über die Lippen.

Mit dieser Prozedur begann Tenten nicht nur die ganze Zeit auf ihre Füße zu starren, sondern seinen Mund zu beobachten. Gerade das gab ihr die richtige Einstellung den Tanz zu lernen. Sie fühlte mehr als dass sie nachdachte und bald darauf hatte sie den Dreh heraus. Sogar den Rhythmus der Musik konnte sie erkennen.

Sie musste sogar gestehen, es machte ihr beinah ein bisschen Spaß.

Neji war ein sehr angenehmer Tanzpartner. Er hielt gebührenden Abstand und fasste sie mit Respekt an. Kurz fragte sie sich mit wie vielen Frauen er wohl bereits getanzt hatte.

Allerdings hatten sie fast die ganze CD gehört, bevor sie es endlich begriffen hatte. Das letzte Lied war viel langsamer. Möglicherweise auch moderner, dachte Tenten. Sie hatte das Gefühl eine ähnliche, poppigere Version im Radio gehört zu haben.

Plötzlich machte die Musik einen Sprung und Tenten erschrak so heftig, dass sie beinah über einen seiner Füße gestolpert wäre. Doch seine starke Hand hielt sie ohne in der Schrittfolge innezuhalten. Seine Schritte wurden kleiner bis sie ihren Rhythmus wiedergefunden hatte.

Sein Duft, der von seinem Hemd aufging, stieg ihr in die Nase und sie war überrascht davon wie unaufdringlich sie ihn empfand.

Als sie in sein Gesicht aufsah, schien auch er verwirrt. Unbehaglich machten sie einen Schritt zurück.

Tenten musste lächeln. „Tja, danke, werter Gatte.“ Dass sie ihn ärgerte registrierte er gar nicht.

Er antwortete wie gewohnt nicht.
 

Während Neji friedlich geschlafen hatte, hatte sein Hirn ein paar perfekte nächste Schritte erarbeitet.

Leider erforderten sie Tentens Kooperation.

Also fand Tenten am nächsten Morgen einer der leidenschaftlichen Post-Its in ihrem Schreibtisch. Kurz fragte sie sich, ob jemand je beobachtete wie Neji diese dort platzierte, verwarf den Gedanken dann aber schnell, weil sie die Antwort gar nicht wissen wollte.

In Gedanken verloren berührte sie den Ring an der Kette, der von ihrem T-Shirt verdeckt wurde.

Derjenige, der sie aus seinen Gedanken riss, war Naruto, denn er wedelte mit einer Hand vor ihrem Gesicht.

„Morgen!“

„Guten Morgen … Kann ich dir helfen?“

Naruto lächelte sein Tratsch-Lächeln.

„Wusstest du …“, begann er, wartete aber noch einen Augenblick, denn jeder kannte dieses Lächeln. Ino, die Sekretärin bei ihnen, und Kakashi sowie das Ehepaar Kurenei und Asuma kamen angelaufen, sobald sie Tratsch riechen konnten.

„Na, was ist denn hier los?“, wollte Ino wissen und Naruto, zufrieden ob der ansehnlichen Menschentraube, ließ sich nun endlich dazu herab seine ‚Information’ zu teilen.

„Wusstet ihr, dass Kiba gestern versucht hat seine baldige Ex anzurufen und sie zurück zu heulen?“

Tenten schüttelte geschockt den Kopf. „Nein!“ Woher auch?

Ino sagte „Das ist ja so typisch Kiba“, die ihm nie hatte vergeben können, dass er die stille Hinata geheiratet hatte statt weiter mit ihr auszugehen.

„Oh je“, machte das Ehepaar, das sich nie freute, wenn eine Ehe zugrunde ging. Der einzige, der nichts sagte, war Kakashi. Er tauschte aber ein belustigtes Lächeln mit Tenten ob Narutos Lästermaul.

„Hat er aber“, bestätigte Naruto. „Er hat nämlich die falsche Nummer gewählt!“ Er deutete mit beiden Daumen auf seine Person und nickte heftig. Tenten vergrub das Gesicht in den Händen und schüttelte weiter den Kopf. „Der Arme!“

Ino lachte laut auf. Sie schien ein bisschen schadenfroh. Hiernach wollte Ino natürlich noch weitere Details aus Naruto quälen, aber bevor ihr das glückte, fragte er Tenten noch:

„Also, was sagst du? Ich habe noch die Chili’s Coupons. Heute Abend?“

Tenten wollte gerade Nicken als ihr das Post-It einfiel und sie mitten in der Bewegung stockte. Naruto runzelte die Stirn.

„Du hast einen Verehrer, stimmt’s?“ Er grinste wissend. Ino schnappte das Wort ‚Verehrer’ auf und kam zu Tenten herüber gedriftet.

„Wer hat einen Verehrer?“

„Niemand“, beschwichtigte Tenten. „Es ist nur … “ Sie brauchte eine Lüge, schnell. „Ich arbeite gerade hart daran ein bisschen Geld für ein Studium zusammen zu kratzen. Ich hab … einen Nebenjob.“ Das war noch nicht einmal ganz Lüge, das war vielleicht zu vierzig Prozent eine Lüge. Ihre verkümmerten Prinzipien gaben ihr ein schwaches Daumen-Hoch.

Das fand Ino natürlich sehr langweilig und sie zog den armen Naruto mit sich fort, köderte ihn mit einem freien Lunch und bekam letztendlich ihre Details, das Ehepaar wünschte Tenten erst viel Glück und verabschiedete sich dann auch, um sich ihre wohlverdiente Mittagspause zu holen.

Kakashi blieb und wollte ihr auch alles Gute wünschen.

„Danke“, nickte Tenten und ließ sich von ihm die Schulter klopfen.

„Da hast du dir ganz schön was vorgenommen.“

‘Oh, du hast ja keine Ahnung’, antwortete sie in ihrem eigenen Kopf und dachte daran, dass Schwiegertochter spielen ein Nebenjob war, den viele unterschätzten.

„Ich hoffe echt, du schaffst es, soll ja ziemlich hart sein.“ Er hob die Augenbrauen und Tenten hielt ihm ihre gekreuzten Finger hin. „Hoffentlich. Wenn ich’s schaffe, lass ich die Sau `raus!“

Sie zwinkerten sich zu. Dann musste sie weiterarbeiten, weil sie nämlich früher gehen wollte, um mit ihrem Gatten zu Abend essen zu können.



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