Zum Inhalt der Seite

Der Vogel aus Sand und Wolken

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Bevor es mit dem ersten Kapitel losgeht, noch ein paar kurze Worte:

Ich hatte am Anfang hineingeschrieben, dass es eine GaaraxOC FF wird – das wird sie auch – allerdings werde ich die FF teilen. Die ersten (ziemlich genau) 50 Kapitel, in denen es wirklich nur um Miras Kindheit geht, lade ich jetzt und hier hoch, weil doch einiges an Ideen dafür zusammengekommen ist. Da ich aber weiß, dass nicht viele sich für eine reine OC Story interessieren, werde ich den Part, wo es schon mehr GaaraxOC wird, extra hochladen, wenn es soweit ist. Dann könnend diejenigen, die sich nicht für Miras Kindheit interessieren, gleich zum interessanten Part kommen Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der 18. Mai

Kumogakure, 18.05.
 

Langsam kam Mira zu sich, doch konnte sie sich nicht erinnern eingeschlafen zu sein. Es war dunkel, doch im nächsten Moment wurde es heller, als ob die Sonne auf ihr Gesicht strahlen würde. Die Stimmen um sie herum wurden deutlicher. Benommen verstand sie, was jemand sprach:

„Onee-chan, was wenn sie nicht aufwacht?“

„Sie wird aufwachen.“

„Wann?“

„Bald“, hörte Mira die Stimmen. Sie lag auf etwas weichem, einem Bett. Die Matratze gab auf der einen Seite kurz nach und Mira spürte wie etwas ganz nah neben ihr war.

„Lass das, Shin!“ Mira spürte etwas auf ihren Wangen und drehte ihren Kopf weg.

„Schau, Onee-chan! Sie lebt!“

„Sie hat schon die ganze Zeit gelebt.“ Nun öffnete Mira langsam die Augen und blinzelte.
 

Für andere beginnt ihr Leben mit der Geburt, sie können sich nicht an ihren ersten Tag auf der Welt erinnern. Für Mira begann ihr Leben an diesem Tag und sie würde diesen Tag nicht so schnell vergessen. Es war schon fast Sommer. Der achtzehnte Mai.
 

Mira blinzelte noch ein paar Mal bis die Umrisse scharf wurden. Zwei tiefblaue Augen sahen sie an und sie zuckte zusammen. Ein Junge! Es war nur ein Junge.

Keiner sagte ein Wort. Mira starrte den Jungen nur an. Diese tiefblauen Augen und schwarzen Haare, regten in Miras Erinnerung… absolut gar nichts. Sie kannte ihn nicht. Als sie den Jungen genug angestarrt hatte, sah sie sich ihre Umgebung an. Es war ein weißes Zimmer und sie lag auf einem Bett, daneben war ein brauner Tisch und am Bettende ein paar Holzstühle. Der Geruch, den Mira nun wahrnahm war sehr komisch. Er hatte etwas frisches und doch konnte sie etwas darin ermitteln, dass nicht ganz so angenehm war. Mira konnte es aber nicht zuordnen und schnupperte noch ein bisschen, bevor sie es aufgab. Das alles kam Mira auch nicht bekannt vor. Der Junge saß direkt neben ihr und eine blonde, junge Frau stand gleich neben ihrem Bett.

„Shin, hol schnell eine Schwester“, sagte die Frau zum Jungen. Mira war noch schlaftrunken und hatte keine Ahnung wo sie war. Müde rieb sie sich ihre Augen und machte sich zu diesem Zeitpunkt noch kaum irgendwelche Gedanken. Sie war beschäftigt genug mit den vielen neuen Eindrücken.

Die Schwester, die herein kam, hatte eine dunkle Hautfarbe, aber helle Haare. Sie lächelte Mira freundlich an. Erst jetzt fühlte sich Mira mulmig und unruhig. Alles war so fremd.

„Hallo, ich bin Mimi. Kannst du mir deinen Namen sagen, Kleines?“, fragte sie Mira.

„M…Mira“, sagte sie und zog die Decke höher, als wollte sie sich verstecken.

„Du brauchst keine Angst zu haben, Mira. Du bist in einem Krankenhaus in Kumogakure. Kannst du dich erinnern was passiert ist?“

„Nein. Ich weiß nicht“, sagte Mira nur, ihr Blick fiel aber auf den Jungen und die Frau am Bettende.
 

‚Wer sind diese Menschen nur?‘
 

„Kannst du mir sagen, wo du her kommst?“

„Ich weiß nicht“, sagte sie.

„Kannst du mir deinen Nachnamen sagen?“ Wieder schüttelte Mira den Kopf.

„Wie heißt deine Mama?“ Mira dachte angestrengt nach, doch wieder konnte sie nur den Kopf schütteln und langsam kamen ihr die Tränen. Sie konnte keine dieser Fragen beantworten. Wieso nur? Es machte ihr Angst und sie begann zu weinen.

„Oje, oje.“ Die Krankenschwester tätschelte Mira. „Nicht weinen, Kleines. Alles wird wieder gut“, sagte sie. „Du brauchst nicht weinen.“ Ihre Stimme beruhigte Mira ein wenig. Mira fuhr mit ihren Händen über ihr Gesicht und wischte die Tränen weg und versuchte nicht mehr zu weinen.

„Gut so. Ich gebe dem Arzt bescheid, dass du wach bist“, sagte die Schwester und Mira nickte nur. Nachdem sie gegangen war, fiel Miras Blick wieder auf die Frau und den Jungen. Der Junge saß schon wieder am Bettende, doch rutschte er bald zu Mira hoch.

„I-Ich bin Shin“, sagte der Junge schüchtern, „und das da ist Yugito.“ Mira sah zuerst Shin an, dann Yugito.

„Yu-gi-to…“, Mira probierte, wie sich der Name aussprechen ließ. Er klang schwer, aber es war ganz leicht ihn auszusprechen. „Wer seid ihr?“, murmelte Mira leise und sah dabei die Frau an.

„Keine Sorge, vor uns brauchst du keine Angst haben, wir sind Freunde. Wir haben dich gefunden. Weißt du wirklich nicht was passiert ist?“, fragte Yugito die kleine Mira. Sie schüttelte aber nur den Kopf. „Du warst in einen Fluss gestürzt, gar nicht weit von hier“, erklärte sie Mira ruhig, als ob alles in Ordnung wäre. Für einen Moment fühlte es sich auch wirklich so an, als Mira nur auf Yugitos Stimme hörte. „Ich schätze du könntest im Wald gewesen sein und von den Klippen abgestürzt sein. Du hattest Glück, dass wir dich gefunden haben.“

„Ich hab sie gefunden“, meldete sich Shin voller Stolz, als ob Mira ein wertvoller und gesuchter Gegenstand gewesen wäre. Mira sagte die ganze Geschichte nichts. Sie konnte sich kein bisschen erinnern, in einem Wald gewesen zu sein. Wurde sie hier belogen?

Wieder wurden ihre Augen feucht und sie schniefte. Sie wollte zu jemandem, sie brauchte jemanden… nur wen?

„Oh nein“, murmelte Yugito. Shin kam auf Mira zu und tätschelte vorsichtig ihren Kopf. Es tat gut und tröstete Mira ein wenig. Als sie dann zu ihm auf sah grinste er.

„Du bist kleiner als ich. Wie alt bist du? Ich bin acht“, sagte er.

„Ich weiß nicht“, sagte Mira. Sie klammerte sich an die Decke.
 

‚Wie alt bin ich?‘
 

Diese Frage hallte in ihrem Kopf wieder. Wieso konnte sie nicht einmal so eine simple Frage beantworten? Mira sah auf ihre Finger. Ein Gefühl sagte ihr, dass sie diese Zählen musste, um zu wissen, wie alt sie war. Sie wusste zumindest das. Nur wie weit musste sie ihre Finger zählen?
 

Es schien Shin zu enttäuschen, dass sie keine Antwort auf seine Frage hatte. Unsicher sah er zu Yugito.

„Sie wird sich bestimmt bald wieder an alles Erinnern können“, sagte Yugito.

„Wieso kann sie sich nicht mehr erinnern?“, fragte Shin.

„Sie ist in den Fluss gefallen und fast ertrunken. Wir können froh sein, dass sie noch lebt.“ Dann öffnete sich die Tür vom Krankenzimmer und ein Arzt kam herein.

Yugito redete mit ihm über etwas, dann kam er auf Mira zu.

„So Mira, jetzt werden wir dich noch einmal untersuchen, ok? Ich werde jetzt mit diesem Stethoskop deinen Herzschlag abhören.“ Mira nickte und sah unsicher zu den anderen beiden rüber. Yugito nickte ihr zu, was Mira ein kleines bisschen Sicherheit gab. Das Stethoskop war kalt als es ihre Haut berührte aber Mira zuckte nicht einmal. Danach sah sich der Arzt ihren Hals und Mund, ihre Ohren und die Augen an. Er musterte Mira nach irgendwelchen Verletzungen, doch sie hatte nur ein paar blaue Flecken und kaum etwas Ernstes. Eine Narbe auf der Hüfte fiel ihm auf, aber die musste Mira, laut dem Doktor, bereits vor dem Sturz in den Fluss gehabt haben. Besonders lange dauerte die Untersuchung aber nicht.

„Onee-chan“, sagte Shin, als der Arzt mit Mira fertig war und sich mit Yugito unterhielt. „Onee-chan!“ Shin zupfte an ihrem Ärmel, erst dann sah sie zu ihm. „Können wir sie nicht behalten?“, fragte er und zeigte auf Mira. Yugito lachte kurz.

„Sie ist doch keine Katze“, sagte sie zu ihm.

„Bitte, ich passe auch auf sie auf. Du weißt, dass ich das kann. So wie bei Nobu“, sagte Shin, aber Yugito sprach wieder mit dem Arzt.

Der Arzt ging bald wieder und Shin kam wieder auf Miras Bett.

„Was ist das für eine Kette?“, fragte er Mira dann. Mira sah hinab und konnte sehen, dass etwas um ihren Hals hing, das sie bis jetzt nicht bemerkt hatte.

„Ich weiß nicht. Aber es sieht schön aus“, sagte Mira. Es war ein Stein, hellblau, fast Türkis und er glänzte. Wenn man genauer hinsah, dann sah es sogar so aus, als ob im Stein blauer Rauch sich bewegen würde. Es war schön, aber Mira wusste nicht, wieso sie so etwas um den Hals trug. Sie war einfach da, genauso wie Mira einfach da war.
 

„Shin, komm. Wir sollten nach Hause gehen“, sagte Yugito dann. Mira starrte sie an. Sie waren die einzigen die sie kannte und jetzt wollten sie Mira alleine lassen? Als Yugito sich von dem Mädchen wegdrehten, setzte sich Mira ganz auf und wollte mit ihnen gehen, schnell, bevor sie weg waren.

„Keine Angst, Mira-chan“, sagte Shin und tätschelte sie, bevor er vom Bett runter sprang. Mira verzog nur ihr Gesicht und wollte mit ihnen gehen. Shin hielt inne und sah sie an. Yugito dagegen versuchte Mira zurückzuhalten.

„Du kannst nicht mit uns mit. Du musst noch hier bleiben. Die Ärzte müssen sicher gehen, dass du keine Schäden davongetragen hast.“

„I-ich weiß nicht… geht nicht weg“, murmelte Mira ängstlich.

„Wir sehen morgen nach dir“, meinte Shin dann.

„Versprochen?“

„Ja, wir sehen morgen nach dir“, sagte Yugito und drängte Shin hinaus. Mira zuckte, als sie rausgingen, rührte sich aber dann nicht vom Bett. Stille.
 

‚Wer bin ich?‘
 

„Mira“, sagte die Kleine laut. Aber wer war Mira? Was machte sie? Woher kam sie?

Mira legte ihre Hände auf ihr Gesicht. Versuchte ihr Gesicht zu fühlen. Das war sie. Das war Mira. Mit den Fingern strich sie über ihre Wangen und über ihre kleine Nase. Bis zu ihrer Stirn und dann über ihre Haare. Die kleine Stupsnase, diese weiche Haut und die hellen blonden Haare, das war Mira. Und trotzdem, blieb diese Person für das kleine Mädchen unbekannt. Es war ein merkwürdiges Gefühl.
 

Die Schwester kam ein wenig später, um nach Mira zu sehen. Sie brachte ihr etwas zu Essen und einen Plüschtiger mit dem Mira spielen konnte, aber Mira starrte nur weiter auf ihre Finger. Sie wusste, sie musste sie nur zählen. Nur wie weit?

„Geht es dir gut?“, fragte sie Mira besorgt. Mira sah sie mit ihren großen dunkelbraunen Augen an.

„Wie alt bin ich?“, platze es Mira schon verzweifelt heraus. Vielleicht konnte die Krankenschwester es Mira sagen. Irgendwer musste doch eine Antwort haben.

„Du bist ungefähr fünf Jahre alt“, sagte sie zu Mira, als ob es die einfachste Frage der Welt gewesen wäre.

„Fünf… das darf ich nicht vergessen“, sagte Mira. Es war ihr wichtig. Dieser Junge – Shin – hat sie das gefragt, es war eine Frage die sie beantworten konnte. Zumindest eine konnte sie beantworten.

Die Schwester holte einen Stift heraus.

„Gib mir deine Hand“, sagte sie und Mira gab sie ihr. Sie drückte den Stift gegen Miras Haut und zeichnete etwas rauf. „So, das ist die Zahl Fünf. Siehst du? Wenn du es vergisst, schau einfach auf deinen Arm und du wirst dich erinnern.“

Mira grinste glücklich.

„Wie weit muss ich dafür zählen?“, fragte sie gleich ganz enthusiastisch und hielt der Schwester ihre Finger hin.

„Du musst die Finger einer Hand zählen. Eine Hand hat fünf Finger.“ Mimi ging es mit Mira durch und nahm ihre Finger. „Eins“, sie berührte ihren Daumen, „zwei“, dann den Zeigefinger, „drei“, war der Mittelfinger, „vier und fünf“, und Mimi berührte Miras Ringfinger und den kleinen.

„Konntest du es dir merken?“, fragte die Schwester. Mira sah zu ihr hoch und blickte sie für einige Augenblicke an. Fünf Jahre hatte Mira bereits auf dieser Welt verbracht und trotzdem war der heutige Tag, ihr erster. Sie konnte sich an nichts als diesen Tag erinnern, so etwas sollte ihr nicht noch einmal passieren.
 

„Nie wieder werde ich etwas vergessen.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Scorbion1984
2016-06-11T08:00:29+00:00 11.06.2016 10:00
Was ist passiert ,das sie ohne ihre Mutter ist ! Spannend mach schnell weiter !
Antwort von:  wilnaah
11.06.2016 11:09
ooh ja, dass ist etwas, dass sich jetzt alle fragen ^^
mach ich! :D
danke für dein Kommi <3


Zurück