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Der Vogel aus Sand und Wolken

von

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Ein neues Zuhause

Kumogakure. 19.05.
 

Es war früh, als die blonde Frau aufwachte. Es klopfte an ihre Tür.

„Yugito“, kam es von der anderen Seite der Tür. Es war Shin, der schon so früh wach war. Yugito sah auf ihren Nachkasten, das neben ihrem Bett war, auf dem eine Uhr stand. Es war acht Uhr. Erst acht und Shin war natürlich schon wach. Die junge Frau setzte sich auf, strich durch ihre Haare, die noch ganz zerzaust waren und zog sich etwas über. Dann öffnete sie die Tür ihres Schlafzimmers.

„Was brauchst du, Shin?“, fragte sie ihn, während sie aus ihrem Schlafzimmer hinaus lugte. Es kam selten vor, dass er sie so früh weckte.

„Wir haben Mira versprochen, sie noch zu besuchen.“

„Ja, wir gehen sie noch besuchen. Lass mich erst etwas essen“, meinte Yugito und streckte sich. Sie tapste aus ihrem Zimmer bis in die Küche und machte sich einfachen Toast mit Butter zum Frühstück. Sie setzte sich zum Tisch, wo man bereits sehen konnte, dass jemand bereits gegessen hatte.

„Shin!“, rief Yugito nach ihm. Er kam schnell in die Küche gerannt. Yugito warf ihm einen Blick zu und er verstand sofort.

„‘tschuldige“, murmelte er, nahm schnell seinen Teller und räumte ihn zumindest in das Abwaschbecken. Die Küchentheke war auf der anderen Seite des Raumes. Danach ging er auf Yugito zu und hielt ihr etwas hin. Sie wurde aufmerksam und ließ von ihrem Toast ab.

„Ein Brief?“, fragte sie. Shin zuckte mit den Schultern

„Der Postmann hat gesagt, der ist für dich. Vielleicht hat dir Mama geschrieben?“ Der kleine Junge wurde nun schon aufgeregter, als er an seine Eltern dachte. Yugito lächelte nur und öffnete den Brief.

„Hana schreibt, dass sie in drei Tagen herkommen würden“, erzählte Yugito, als sie den kurzen Brief ihrer Freundin durchlas. Shins Eltern versuchten zumindest alle zwei Wochen bei Yugito vorbeizusehen, die auf ihn aufpasste. Er grinste natürlich glücklich darüber. Allerdings nicht lange, dann wechselte Yugito das Thema.

„Zieh dich an, wir sollten noch Mira besuchen gehen. Vielleicht ist schon jemand gekommen, um sie zu holen.“

„Oh, das geht nicht. Ich muss mich noch verabschieden“, meinte Shin und rannte schnell los, um sich anzuziehen. Auch Yugito machte sich auf ins Bad, wusch sich und bürstete sich ihre Haare. Dann band sie diese mit einem Band zusammen.

Shin wartete bereits ungeduldig an der Tür auf Yugito und zusammen machten sie sich auf den Weg ins Krankenhaus.
 

Nicht weit weg, von Yugitos Wohnung war bereits das Krankenhaus schon zu sehen. Sie betraten es und Yugito erkundigte sich noch schnell einmal, wo genau Miras Zimmer lag. Shin dagegen kannte die Richtung noch ohne jemanden zu fragen und lief schon los.
 

„Mira-chan!“, rief er, als er sie am Gang draußen entdeckte. Sie drehte ihren Kopf in die Richtung, den sie gerade so aus ihrem Krankenzimmer herausgesteckt hatte und entdeckte Shin und Yugito.

„Wir sind in einem Krankenhaus, Shin, sei nicht so laut“, mahnte Yugito Shin, während einige Patienten und Krankenschwestern sich schon umdrehten. Mira lächelte glücklich, als die beiden auf sie zukamen.

„Ich weiß jetzt auch wie alt ich bin“, erklärte Mira stolz.

„Ist es dir eingefallen?“, fragte Yugito neugierig.

„Nein. Mimi hat gesagt, dass ich fünf bin, da schau“ Mira zeigte Yugito und Shin was Mimi auf ihre Hand geschrieben hatte.

„Dann bist du wirklich jünger als ich“, meinte Shin und sah auf das kleine, blonde Mädchen hinab.

Sie gingen alle wieder ins Zimmer. Mira krabbelte auf ihr Bett und zeigte ihren Plüschtiger Shin und Yugito.

„Onee-chan? Sieht so deine Katze aus?“, fragte Shin sie und zeigte ihr den Plüschtiger. Yugito lachte kurz.

„Fast“, sagte sie, während sie sich auf einem der harten Holzstühle niederließ

„Ihr habt eine Katze?“, fragte Mira die Beiden. Freudig begann Shin zu erklären: „Onee-chan hat eine Katze in ihr.“

„In ihr?“

„Ja, sie ist groß und gefährlich. Aber du brauchst keine Angst haben, solange sie in Onee-chan ist, tut sie uns nichts.“

Das war Miras erste Beschreibung von dem Bijūu, dem Nibi. Yugito wurde von Mira angestarrt, als ob sie versuchen würde, die Katze zu sehen. Kurz runzelte sie die Stirn und zog an einer ihrer Haarsträhnen.

„Ich kann die Katze nicht sehen“, sagte Mira schließlich, kniff die Augen zusammen und sah Yugito noch angestrengter an.

„Natürlich nicht. Sie ist in Onee-chan. Das kann man nicht sehen“, erklärte Shin. Yugito musste über Miras enttäuschten Gesichtsausdruck schon fast lachen. Wie oft kam es schon vor, dass jemand enttäuscht war, dass der Bijuu in Yugito drin war und nicht zu sehen war?

„Kommt sie da manchmal auch raus?“, fragte Mira.

„Na, hoffentlich nicht“, meldete sich Yugito.

„Wieso nicht?“

„Weil dieses Kätzchen ganz schön gefährlich ist“, sagte sie zu Mira. Diese rieb sich den Kopf. Man konnte deutlich erkennen, wie verwirrt das kleine Mädchen war. Yugtio dagegen amüsierte es sehr, wie Mira reagierte. So neugierig und unschuldig. Aber sie hatte keine Ahnung wie gefährlich ein Biju werden konnte.
 

Nur kurze Zeit später kam ein Mann herein. Er war kein Arzt. Er hatte eine dunkle Hautfarbe und helle Haare, genau wie diese eine Krankenschwester.

Yugito stand sofort auf als sie ihn sah, während Mira und Shin mit dem Plüschtiger spielten, den Mira von der Krankenschwester bekommen hatte.

„Darui? Gibt es Neuigkeiten?“

„Wir haben eine Meldung rausgegeben für die nähere Umgebung, aber bis jetzt hat sich noch keiner gemeldet“, sagte der Mann.

„Mhm…“, machte Yugito besorgt, „sie war bestimmt nicht alleine unterwegs. Wenn man sie angegriffen hat, dann könnte es schon sein, dass ihre Begleiter“, Yugito senkte ihre Stimme „tot sind. Räuber und Kriminelle sind keine Seltenheit. Wenn ihre Eltern tot wären, dann müsste es doch noch trotzdem andere Verwandte geben. Oder vielleicht sind sie selber in einem Krankenhaus, nur in einem anderen.“

„Hab ich schon nachgesehen. Da hab ich niemanden Gefunden.“

„Kann doch nicht sein, dass niemand nach ihr sucht.“ Yugito seufzte. Was sollte sie nun tun? Sie hatte dieses Mädchen hier her gebracht und hatte damit gerechnet, dass jemand nach ihr suchen würde. „Na gut. Ich hab sie gefunden, ich kümmere mich um sie, bis irgendein Verwandter sich meldet.“ Yugito fühlte sich verantwortlich, immerhin hatte sie die Kleine gefunden. Wer sonst, sollte auf Mira aufpassen? Im Krankenhaus konnte sie auch nicht ewig bleiben. Und so hatte zumindest Shin immerhin jemanden zum Spielen.

„Gut. Dann kümmerst du dich um sie?“, wollte Darui noch einmal bestätigt bekommen.

„Ja, ich mach das schon. Gib mir Bescheid, sobald sich jemand gemeldet hat, oder ihr etwas gefunden habt.“

„Mach ich.“ Damit verschwand Darui und Yugito setze sich wieder auf den Sessel, neben dem Bett. Mira und Shin spielten noch immer mit dem Plüschtier.
 

Bevor Mira das Krankenhaus noch verlassen konnte, wurde sie untersucht. Als der Arzt kam, neigte Mira kurz den Kopf und sah Yugito fragend an.

„Er untersucht dich nur Mira. Es passiert nichts“, beruhigte Yugito sie. Mira zog an einer Haarsträhne, vertraute Yugito aber. Es war ein komisches Gefühl. Yugito kannte diese Mädchen erst seit gestern und schon hörte sie auf sie. Doch es brachte sie zum Lächeln.

Der Arzt hörte Miras Herz und ihre Lungen ab, sah noch mal ihre Ohren an und überprüfte ihre Reflexe. Reine Routine. Danach nickte er Yugito zu, als Zeichen, dass er fertig war. Diese beugte sich dann zu Mira.

„Also Mira, bis deine Eltern oder ein Verwandter sich bei uns meldet, wirst du bei mir wohnen, ok?“

„Meine Eltern?“

„Ja, deine Mama oder dein Papa. Ich bin sicher, sie machen sich schon sorgen um dich“, sagte Yugito. „Wohin gehen wir?“, fragte Mira sichtlich nervös, doch wurde sie durch Shins freudiger Reaktion abgelenkt.

„Ja, wir können sie behalten!“, sagte er glücklich, Yugito stoppte ihn.

„Sie wird nur so lange bei uns bleiben, bis ihre Eltern sie abholen kommen“, tadelte Yugito ihn. Trotzdem blieb Shin aufgeregt und klatschte glücklich in die Hände.

„Ich bekomme eine kleine Schwester!“, sagte er fröhlich. Yugito korrigierte ihn nicht. Das machte Shin immer. Sobald er mit jemanden etwas öfter unternahm, betrachtete er diese Person gleich als Schwester oder Bruder, so wie er es bei Yugito auch getan hatte.
 

Am frühen Nachmittag war Mira dann in ihrem vorübergehenden Zuhause angekommen. Bereits auf dem Weg hier her, konnte Mira ihren Kopf gar nicht oft genug drehen und ihr neues Zuhause wollte sie ganz genau erkunden.

Es war eine Wohnung im zweiten Stock eines kleinen, hellblauen Hauses.
 

Yugito gab ihr für die Zeit, die Mira hier wohnen würde, ein eigenes Zimmer. Dort standen ein Bett, auf der gegenüberliegenden Seite ein Tisch und ein Kasten für ihre Kleidung aus Holz. Auch die Wände waren recht dunkel in diesem Zimmer. So hatte das Zimmer eine warme Ausstrahlung, doch trotzdem fand es Mira etwas unangenehm. Dafür war das einzige Fenster in ihrem neuen Zimmer recht groß, auch wenn ein Baum davor stand. Ansonsten war nicht mehr viel darin zu sehen, da Yugito und Shin eigentlich kein drittes Zimmer brauchten und es daher auch nie benutzten. Mira erkundete das Zimmer, sah in die Kästen und in die Schubladen des Schreibtisches. Doch bis auf ein paar alte Bücher, fand sie dort nichts. Dann setzten Mira und Yugito die kleine Tour durch die Wohnung fort. Mira ließ sich nichts entgehen, sah unter Stühle und hinter Regale. Jeder Schrank wurde genau unter die Lupe genommen. Sie wollte alles in dieser Wohnung sehen und nie mehr vergessen. Schließlich kamen sie in die Küche.
 

Yugito machte Mira und Shin etwas zu Essen und sie setzten sich an den Tisch, der mit einer Seite an der Wand stand. Auf der anderen Seite konnte man die Küchentheke sehen. Auch hier war alles aus dunklem Holz gemacht. Shin saß bereits am Esstisch und nutze ihn aber solange nicht gegessen wurde als Schreibtisch. Er hatte irgendwelche Zettel dabei, die Mira sich ansah.

„Was ist das?“, fragte Mira ihn.

„Meine Aufgabe.“

„Aufgabe?“

„Ja. Ich geh schon auf die Ninja-Akademie.“ Shin klang sehr stolz. Mira nickte, dann wurde es kurz still.

„Was sind Ninjas?“, fragte Mira plötzlich, worauf sie von Shin einen fast schockierten Blick einheimste, was Yugito zum Grinsen brachte, als sie zu den beiden sah, wie sie sich unterhielten.

„Du weißt nicht was ein Ninja ist?“, fragte er erstaunt. „Das sind die, die uns vor den bösen beschützen. Onee-chan ist ein Ninja. Sie ist sehr wichtig für unser Dorf, auch weil sie die Katze in sich hat.“ Schon wieder diese Katze... doch Shin redete weiter, ohne auf Miras fragendes Gesicht Rücksicht zu nehmen. „Wenn unser Dorf angegriffen wird, dann verteidigen sie uns. Irgendwann werde ich auch ein Ninja, ich kann sogar schon ein Jutsu.“

„Ein Jutsu?“, fragte Mira und Yugito versuchte sich in dem Moment nicht die Finger zu verbrennen, als sie ein Kichern unterdrücken musste.

„Ja, schau“, Shin stand auf, „ich zeig es dir“ Er machte schnell Fingerzeichen und Mira versuchte vergeblich sich diese zu merken. „Kage Bunshin no Jutsu!“, rief er und plötzlich machte es puff! Neben ihm tauchte ein Geschöpf auf, das ihm ziemlich ähnlich sah, wenn auch etwas kränklich. Es wankte ein wenig hin und her, bis es schließlich in sich zusammenfiel. Diesmal konnte sich Yugito nicht zurückhalten und sie musste laut los lachen, als sie Shins misslungenen Schattendoppelgänger sah. Mira dagegen war begeistert und klatschte in die Hände.

„Das ist ja toll“, sagte Mira. Shin wurde rot an den Ohren, als er Mira so begeistert sah und setzte sich wieder an den Tisch, um seine Hausaufgaben weiter zu machen.

„Wenn du auch ein Ninja wirst dann können wir beide zusammen auf Mission gehen. Aber zuerst muss man die Akademie besuchen, so wie ich. Deswegen haben mich meine Eltern auch zu Onee-chan geschickt“, erklärte Shin.

„Wo sind deine Eltern?“

„Die Wohnen im nächsten Dorf. Nicht weit von hier, aber ich mag nicht immer so lange zur Schule gehen, also haben meine Eltern Onee-chan gefragt, ob ich hier wohnen darf, damit ich nicht so weit gehen muss.“

„Ach so“, sagte Mira und beobachtete ihn noch eine Weile wie er aufs Papier kritzelte. Man konnte erkennen, dass sie über etwas nachdachte, doch Yugito, die Mira beobachtete, konnte nicht genau sagen worüber. Schließlich schien Mira auch aufzugeben und fragte Shin:

„Kann ich auch etwas rauf Zeichnen?“

„Nein“, sagte er knapp.
 

Schließlich musste er Papier und Stift weglegen, um für das Essen Platz zu machen. Mira aß nur vorsichtig die heiße Suppe und legte sehr schnell den Löffel weg. Allerdings aß sie dafür genug von dem Hühnchen mit Curry.

Yugito setzte sich auch zu den Beiden und aß etwas. Allerdings sehr langsam und wenig, denn sie beobachtete das kleine Mädchen, dachte nach. Vielleicht konnte ihr irgendein Ort einfallen, woher sie kam. Leider kannte sie keinen Ort, wo Miras hellblonde Haare und ihre braunen Augen typisch waren. Es hätte jeder sein können. Mira würde also kaum von einem berühmten Clan oder einer berühmten Familie abstammen, denn keiner von Miras Eigenschaften passten zu einem Clan den Yugito kannte. Wäre doch zu einfach gewesen. Vielleicht konnte sich Yugito noch an ihre Großmutter wenden, sie kannte die Merkmale der Clans in der Nähe besser…

„Onee-chan, hilfst du mir nachher beim Training mit den Shuriken?“, meldete sich Shin und riss Yugito aus ihren Gedanken. Er hatte sein Essen offensichtlich schon beendet und war schon aufgesprungen.

„Mach ich. Mira kann ja mitkommen und zusehen“, sagte Yugito und Mira blickte mit großen Augen auf.
 

Nachdem sie gegessen hatte und alles weggeräumt war gingen sie auf einen Trainingsplatz, der nicht weit von der Wohnung war. Rundherum waren riesige Felsen und viele Bäume. Und mitten drin, wo die drei sich aufhielten eine Wiese. Dort stellten sie sich vor einem Baum hin, der bereits eine Zielscheibe oben drauf hatte. Yugito holte ihre Shuriken heraus und zeigte sie Mira.

„Nicht anfassen, die sind scharf und könnten dich verletzten“, sagte sie. Die Shuriken waren dunkelgrau, schon fast schwarz und glatt. Sie sahen aus wie Sterne mit vier Spitzen.

„Was macht man mit denen?“ Mira wollte sie unbedingt anfassen.

„Man wirft sie, um sich zu verteidigen und anzugreifen“, erklärte Yugito, stand auf und gab sie Shin. Sie stellte sich ein paar Meter vor Mira hin und sah Shin zu, wie er die Shuriken gegen einen Baum warf – mehr oder weniger.

„Ich will auch“, sagte Mira schließlich, als Shin jubelte weil er getroffen hatte.

„Das ist nichts für dich“, sagte Yugito.

„Wieso nicht? Shin darf auch. Ich kann das auch“

„Shin ist älter und er geht auf die Akademie, Mira“, erklärte ihr Yugito ruhig und Mira sah Yugito trotzig an. Yugito zog die Brauen hoch und sah Mira streng an, worauf sie keinen mucks mehr machte. Gut so.
 

Die Wolken zogen sich über den Himmel und es wurde dunkler. Das beendete ihr kleines Training. Shin sah müde aus und wollte daheim sofort ins Bett. Selbst Mira war schon vom Zusehen müde geworden. Aber vielleicht lag es auch nur daran, dass es so viel Neues zu entdecken gab.

Yugito schickte die beiden kleinen ins Bett, nachdem sie sich umgezogen und gebadet hatten. Sie legte Miras Kleidung und auch ihre Kette, in ihr Zimmer auf den Sessel neben dem Tisch, während Mira, im Pyjama, vor dem Bett stand.

„Na los, ins Bett mit dir, Mira“, meinte Yugito. Mira folgte brav, sah Yugito aber noch besorgt an. „Was ist denn los, Mira?“, fragte sie und ging auf Mira zu.

„Wann kommen meine Eltern? Werden sie mich hier finden? Wissen sie dass ich hier bin?“ Mira sah Yugito mit wässrigen Augen an. Den ganzen Tag, hatte sie keine Fragen über ihre Herkunft oder ihre Eltern gestellt, was Yugito nicht wunderte. Sie hatte genug Ablenkung. Aber jetzt kam die Ruhe und damit auch die Gedanken und Fragen. Yugito tätschelte ihren Kopf.

„Mach dir keine Sorgen. Wenn ich oder irgendwer aus dem Krankenhaus von ihnen Kontaktiert werden, dann sagen wir ihnen dass du hier bist. Sie werden dich bald holen kommen.“

„A-aber was, wenn sie nicht her kommen? Wirst du dann meine Mama sein?“, fragte Mira. Yugito konnte ein schnauben nicht unterdrücken. Sie war erst achtzehn Jahre und konnte gerade so, auf ein Kind aufpassen und Shin war dabei noch pflegeleicht.

„Sie werden dich bestimmt holen und wenn nicht, kann ich… deine Schwester sein, wenn du willst. So wie für Shin“, sagte sie nachdem sie kurz überlegt hat. Konnte sie denn etwas anderes zu Mira sagen?

„Ok“, sagte Mira und wischte sich, mit der Hand über ihre Wangen. „Kann ich dann bei meiner Schwester schlafen?“

„Bei mir? Mhm… na gut, aber nur heute Nacht“, sagte sie. Einem fast weinendem Kind konnte Yugito nichts abschlagen. Besser sie schlief ruhig bei ihr, als dass Mira die ganze Nacht weinen würde.
 

Mira begann dieser Fremden bereits mehr zu Vertrauen, als Yugito es sich in so einer kurzen Zeit vorstellen hätte können. Es war irgendwie ein schönes Gefühl, dass jemand Yugito vertraute nach all den Jahren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2016-07-16T07:59:38+00:00 16.07.2016 09:59
Tolles Kapitel !
Antwort von:  wilnaah
16.07.2016 10:57
vielen Dank!


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