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Der Vogel aus Sand und Wolken

von

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Was ist ein Bijū?

Kumogakure, 20.05.
 

Es war dunkel und es roch nach Wald. Nach Moos, nasser Erde und nach Laub, dass von den Bäumen gefallen war. Mira konnte nur dunkle Gestalten sehen. Es war furchteinflößend. Sie rannte hinter einen Baum und versteckte sich. Versuchte es, doch es war schnell und stand im nächsten Moment wieder hinter ihr.

Es sah nicht aus wie ein Mensch, noch hatte es eine Form. Es war wie Rauch, aber doch fest. Als es näher kam bekam Mira Panik, versuchte noch schnell wegzurennen, doch schon war sie im tiefschwarz des Wesens gefangen. Die Luft blieb ihr weg und Mira schrie auf, als ob es helfen würde. Als ob irgendjemand ihr noch helfen könnte. Sie spürte wie es an ihr zerrte- nein, es rüttelte sie.
 

Im nächsten Moment schlug Mira ihre Augen auf. Die Umgebung hatte sich schlagartig verändert. Es war heller, durch den Mond, der in das Zimmer schien. Mira schrie leise auf, als sie neben sich wieder eine dunkle Gestalt sah, aber diese sah nun einem Menschen ähnlicher.

„Beruhig dich Mira, ich bin es nur“, sagte sie, bis Mira klar wurde, dass es nur Yugito war. Das kleine Mädchen keuchte und ihre Augen wurden wieder wässrig, bis ihr Tränen über die Wangen rannten.

„Wo bin ich?“, fragte sie verwirrt. „Was ist passiert?“

„Du hast nur schlecht geträumt“, versuchte Yugito der Kleinen zu erklären. „Alles ist vorbei, es ist wieder gut. Leg dich hin.“ Mira zögerte, genau wie Yugito. Doch schließlich drückte Yugito sie sanft wieder ins Kissen und deckte sie wieder zu.

„I-Ich hab Angst, dass es wieder kommt“, murmelte Mira leise, als Yugito sich auch wieder hingelegt hatte. Müde drehte sie sich zu Mira.

„Es kommt nicht mehr wieder. Schlaf wieder“, meinte sie nur müde und schloss ihre Augen. Mira konnte es im Mondschein sehen. Die Kleine presste die Lippen aufeinander und beobachtete Yugito noch eine Weile. Im Mondlicht sahen ihre blonden Haare sogar noch ein wenig heller aus. Allerdings waren sie nicht so hell wie Miras. Es drängte Mira schon fast ihre Nase zu berühren, aber sie ließ es. Sie wollte Yugito nicht noch einmal aufwecken.

Es dauerte ein wenig, bis Miras Müdigkeit stärker war, als die Angst vor noch so einem Alptraum.
 

Die Sonne strahlte in das Zimmer, heller als der Mond der letzten Nacht. Es war grell und Mira wurde davon geweckt. Verschlafen rieb sich Mira ihre Augen und begutachtete dann die fremde Umgebung. Sie lag alleine in einem großen Doppelbett. Ein Blick zur anderen Seite und Mira konnte sehen, dass dort jemand geschlafen hatte. Die Kleine hatte sich aufgesetzt und wollte langsam aufstehen. Verwirrt und alleine ging sie aus dem Zimmer, neugierig was sie erwartet. Sie kam in einen Gang und dann in ein Wohnzimmer. Diese Räume waren beide leer, aber in der Küche konnte Mira Geräusche hören. Vorsichtig und leise schlich sich Mira in die Küche und dort entdeckte sie die einzigen zwei Menschen, die sie kannte. Yugito stand schon angezogen da und las sich gerade etwas durch. Sie sah aus, als ob sie gleich irgendwohin gehen würde. Shin aß gemütlich sein Frühstück und saß noch im Pyjama da. Beide sahen auf, als Mira eintrat.

„Morgen“, begrüßte Yugito das kleine Mädchen. Mira sah Yugito mit großen Augen an.

„M-Morgen“, murmelte Mira. Dann fiel ihr Blick auf Shin, der eine Gitarre in der Hand hielt und an den Seiten zupfte. Immer wieder sah er auf den Zettel vor ihm und versuchte die Noten nachzuspielen, was ihm gelang – mehr oder weniger. Als er aufsah grinste er Mira an, dann begann er wieder zu üben.

„Es hört sich nicht gut an“, meinte Mira schließlich, nachdem sie Shin zugehört hatte.

„Ich mach das auch noch nicht lange. Mein Onkel hat es mir letzten Sommer angefangen beizubringen“, erklärte Shin etwas abwesend.

„Komm her. Setze dich“, sagte Yugito zu Mira. Einen Moment zögerte Mira, doch folgte sie. Yugito gab Mira einen Teller mit Toast und Butter. „Kann dir leider nicht mehr machen, da ich auf eine Mission muss“, sagte Yugito knapp. Mira sah ihre neue große Schwester zuerst fragend an, dann biss sie erst in den Toast. Er war noch warm und die Butter schmolz. Mira mochte den Geschmack nicht wirklich, wollte aber nichts sagen.

„Onee-chan?“, meldete sich Shin. „Was macht eigentlich Mira, wenn niemand Daheim ist?“ Yugito hielt inne und fluchte kurz auf.

„Mist…“, murmelte Yugito. „Mira, kannst du denn schon alleine hier bleiben?“ Mira starte die junge Frau nur an und fragte sich still, konnte sie denn so lange alleine bleiben? Sie wusste es nicht. Sie war noch nie alleine. Yugito runzelte ihre Stirn.

„Na gut. Shin, mach dich fertig und sei nicht zu spät. Mira, du kommst mit mir mit. Ich bring dich zu meiner Oma. Holst du sie dann bitte ab, wenn du mit der Schule fertig bist, Shin?“

„Mh…“, machte er zuerst, „ok“, sagte Shin schließlich und sprang vom Sessel, um sich fertig zu machen. Mira saß ein wenig verloren da und beobachtete die beiden. Schließlich musste sich Mira auch anziehen und sich fertig machen. Shin hatte ihr ein paar alte Sachen gegeben, da Mira nichts hatte. Nur ihre Kette konnte sie von ihren Sachen anziehen, der Rest war schmutzig. Eine einfache kurze Hose und ein T-Shirt, doch einem Kind war es egal, was es an hatte und wie es aussah, solange man sich frei bewegen konnte.

„Erinnere mich, dass wir dir noch Sachen kaufen gehen müssen. Nur ein paar. Bestimmt holen deine Eltern dich auch bald ab“, murmelte Yugito und drängte Mira aus der Wohnung. Die beiden machten sich auf zu einem kleinen Anwesen auf einem Hügel. Mira war schon vom Aufstieg total erschöpft geworden, doch Yugito hetzte sie weiter, bis zwischen die Felsen. Dort hatte man einen wunderschönen Ausblick auf einen See und das kleine Anwesen, von Yugitos Großmutter stand dort. Vor der Haustür angekommen, klopfte Yugito. Kurz warteten sie, bis eine alte Frau aufmachte. Sie hatte einen langen und prachtvollen Kimono mit einem Blumenmuster und mit vielen Tüchern an. Eine ungewöhnliche Kombination, trotzdem … Mira gefiel es sehr.

„Yugito“, stellte die alte Frau fest. Ihr Gesicht strahlte Herzlichkeit aus, doch ihre fest zusammengebundenen, grauen Haare, ließen auch eine gewisse strenge von ihr ausgehen.
 

Nachdem Yugito ihrer Großmutter Ima in einer sehr kurzen Form erklärt hatte, wieso Mira hier war, konnte Mira in das Haus eintreten. Yugito verabschiedete sich sehr schnell und Mira konnte ihr nur nachsehen. Jetzt hatte auch Yugito sie alleine gelassen. Mira fühlte sich sehr unwohl. Eine Weile sah Mira noch dorthin, wo Yugito hingelaufen war, doch dann drängte Yugitos Oma Mira ins Haus. Die Frau war schon so alt, dass sie einen Gehstock brauche.

„Komm mit, Kleines“, sagte die Frau mit brüchiger Stimme. Mira folgte ohne einen Mucks zu machen. Sie gingen durch einen dunklen Gang. Es fiel kaum Licht hinein und die Lichter waren alle aus. Das dunkle Holz machte den Gang noch dunkler. Mira machte große Augen, als sie an einem Glaskasten mit verschiedenen Masken vorbei ging. Danach kam ein Katana, dass an der Wand hing und Miras Aufmerksamkeit bekam. Nur ein paar Sekunden später und schon trat Mira in das Wohnzimmer ein. Es sah freundlicher aus, als der erste Eindruck des Hauses. Das Wohnzimmer war altmodisch und auf den Kästen sah man alte Vasen die mit einem aufwändigen Muster verziert waren. Die Teppiche waren weich und hatten auch verschiedene Muster, genau wie die Vasen. Das ganze Wohnzimmer roch nach „alt“, fand Mira. Es sah alles alt aus und daher ordnete sie auch den Geruch als „alt“-Geruch ein.

„Komm, mein Kind“, sagte die alte Frau sanft. Sie zeigte, dass Mira sich auf das Sofa setzten konnte. Mira setzte sich und war überrascht, wie weich das Sofa war. „Möchtest du etwas trinken?“, wurde Mira gefragt.

„Nein, danke“, sagte Mira.

„Etwas essen?“

„Nein“, sagte Mira kopfschüttelnd und lehnte ab.

„Gut. Gut“, machte Yugitos Oma und starrte Mira an, was ihr ein ungutes Gefühl bereitete. Als sie aber zu reden anfing, wandte sie sich ab. „Yugito meinte, dass du dich an nichts mehr erinnern kannst. Sie sagte, dass du nicht einmal weißt woher du kommst.“ Mira blieb still, da sie nicht wusste, was sie darauf antworten sollte. Wieder wurde Mira von der alten Frau gemustert. „Nun… was möchtest du machen?“ Es war unbehaglich hier und Mira wünschte sich wieder bei Yugito und Shin daheim zu sein.

„Ich… weiß nicht. Was ist das?“, fragte Mira und zeigte auf ein kleines Päckchen mit Karten.

„Es ist ein Kartenspiel. Möchtest du das ausprobieren? Ich kann es dir beibringen.“

„Ok“, machte Mira. Yugitos Großmutter holte eine kleine Schachtel aus der sie Hanafuda-Karten herausholte.

„Ich zeige dir wie man mit ihnen Spielt“, sagte die alte Frau und legte sechs der Karten offen auf den Tisch. Dann gab sie Mira Karten in die Hand. Sie waren sehr schön, musste Mira feststellen. Blumen und blühende Bäume waren darauf. „Das Spiel, das ich dir beibringe heißt Koi Koi“, erklärte ihr die Großmutter. Mira wurde nun interessierter und neugierig auf das Kartenspiel.
 

Der Vormittag verging mit dem Kartenspiel sehr schnell und ab und zu erzählte Yugitos Oma ein paar Geschichten aus alten Zeiten. Mira hörte der alten Frau aufmerksam zu, als sie von Shinobis und Kriegen erzählte. Mira wusste, das Shin auch ein Shinobi werden wollte und es schien ihm auch Spaß zu machen. Die Geschichten der Oma hörten sich auch sehr spannend und aufregend an. Es hörte sich so an, als ob man als Shinobi die ganze Welt bereisen könnte.

Die alte Frau erzählte über alte Clans, aus anderen Nationen. Berühmte wie die Senju und die Uchiha aus Konoha. Danach durfte Mira etwas über die sieben Shinobi-Schwertkämpfer aus Kirigakure hören. Auch von Kumogakure, in dem Dorf wo Mira nun lebte, bekam sie vieles zu hören. Die Oma erzählte von dem Krieg, als die Kumo-Shinobi eine Erbin aus dem Hyuuga-Clan, der aus Konoha kam, entführen wollte und von den Jinchūriki die in Kumo lebten. Kumo war eines der Dörfer, das zwei Bijūs besaß.

„Jinchūriki?“, fragte Mira verwirrt.

„Ein Jinchūriki ist eine Person, die einen Bijū in sich trägt. So wie Yugito, den Nibi hat. Das solltest du wissen, wenn sie dich schon aufgenommen hat, Kind“, erklärte die alte Frau. Mira dachte kurz nach.

„Onee-chan hat eine Katze. Das hat Shin gesagt“, meinte Mira.

„Das ist der Bijū. Der Nibi. Weißt du wieso, man ihn Nibi nennt?“ Mira schüttelte den Kopf und war neugierig auf mehr. „Nun…der Nibi hat zwei Schwänze“, erklärte die Oma. „Insgesamt gibt es neun Bijūs“

„Woah neun?“ Die Großmutter nickte.

„Sie haben alle eine unterschiedliche Schweif-Zahl. Du musst einfach nur Zählen. Es beginnt bei einem Schweif, Ichi. Deswegen heißt der Bijū mit einem Schweif auch Ichibi. Der Nibi hat zwei. Wie viel hat der Sanbi, Mira?“

„Ichi, ni, san…“, zählte Mira. „Drei“

„Richtig. Insgesamt gibt es neun Bijūs. Der Ichibi ist in Sunagakure“, erklärte die Oma.

„Wo ist Sunagakure?“

„Weit, weit weg. Es ist ein Dorf mitten in der Wüste“ Mira konnte sich das ausgesprochen gut vorstellen, wie es dort aussehen konnte. Der ganze Sand und der Wind, der durch die Haare wehte… Sie musste lächeln. Dort würde sie gerne einmal hingehen.

„Und sieht der Ichibi auch aus, wie eine Katze?“

„Nein. Alle Bijūs sehen unterschiedlich aus. Den Ichibi könnte man mit einem riesigen Maderhund vergleichen“, sagte die Oma. „Ich war einmal in Sunagakure. Ich kannte noch den ersten Jinchūriki in dem der Ichibi versiegelt wurde“ Die Frau klang sehr stolz.

„Wo sind die anderen Bijūs?“, fragte Mira neugierig.

„Der Nibi, lebt in Yugito und gehört Kumo. Der Sanbi gehört Kirigakure und war in den vierten Mizukage versiegelt. Er war ein schrecklicher Kage. Durch ihn gab man Kirigakure auch den Namen ‚ Das Dorf des Blutnebels‘“

„Was hat er getan?“

„Er war sehr streng mit seinen Ninjas. Man musste sehr vorsichtig sein, denn der vierte Mizukage brauchte nur Zweifel an der Loyalität zu haben und schon hat er sie umgebracht.“ Mira verzog daraufhin ihr Gesicht. Das war schrecklich. Sie würde nicht wollen, dass jemand sie töten will, nur weil jemand Zweifel hegt. Die Großmutter setzte mit den anderen Bijūs fort, um Mira nicht ganz zu verschrecken. „Der Yonbi gehört zu Iwagakure. Bei wie viel Schwänzen sind wir?“ Wieder begann Mira zu zählen.

„Ichi, ni, san, yon. Vier Schwänze“

„Gutes Mädchen. Der Gobi gehört auch Iwagakure. Der Rokubi, zu Kiri. Der Nanabi, zu Takigakure, das ist ein sehr kleines Dorf. Der Hachibi gehört wieder uns, also Kumogakure. Weißt du den Namen des Jinchūriki?“ Mira schüttelte den Kopf.

„Es ist der Bruder vom Raikage, also merk dir den Namen: Killer B“

„Killer B“, wiederholte Mira brav, um ihn sich zu merken.

„Gut. Und errätst du wie der letzte der Bijūs genannt wird?“

„Ähm…“ Mira dachte kurz nach und Zählte leise ihre Finger. „Ichi, ni, san, yon, go, roku, nana, hachi, kyū… bi? Kyūbi?”

“Richtig. Der Kyūbi, ist der mit neun Schwänzen und lebt in Konohagakure“

„Heißt das, dass der Kyūbi der stärkste ist?”

„Es heißt, umso höher die Anzahl der Schwänze ist, umso mehr Chakra besitzen die Biester, damit müsste der Kyūbi auch der Stärkste sein.“ Mira sah die Oma fasziniert an. Doch kurz darauf wurden die beiden Unterbrochen, als es an der Haustür klopfte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Isamu_17
2016-08-19T11:32:07+00:00 19.08.2016 13:32
Interessant
mach bitte weiter!
Antwort von:  wilnaah
19.08.2016 20:28
vielen dank! Klaro mach ich weiter :D


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