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Chasing Demons

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

ja ist den heute schon Bonuskapiteltag oder Samstag? Nope :) Was ich vor einem knappen Monat bei fanfiktion.de erreicht habe, habe ich nun auch hier geschafft: 10.000 Zugriffe.
Natürlich wird auch das gefeiert. Und wie geht das am Besten? Natürlich, mit Bonuskapiteln! xD
Nochmals vielen Dank an der Stelle an alle Leser. Das ist meine Motivation, weiter zu machen :3

LG
yezz Komplett anzeigen

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A Day of Gifts

Byakuya wachte das nächste Mal davon auf, dass dich die Matratze bewegte, da Renji aufstand um ins Bad zu gehen. Die Sonne war bereits aufgegangen und ließ seine Augen brennen, als er aus dem Fenster blickte. Spatzen zwitscherten geräuschvoll von den Ästen, konnten aber kaum den Klang von Renjis langem und lautem Plätschern überdecken.
 

Von der Toilette aus rief Renji: „Falls wir irgendwann einmal Schluss machen, werde ich das am Meisten vermissen: Nachttöpfe! Was für ein Luxus! Kein Gerenne nach Draußen, egal bei welchem Wetter oder mit diesem verdammten Kenpachi, der dich von der anderen Seite der Trennwände zutextet, während du dich gerade erleichterst. Einsame Spitze.“
 

Byakuya lächelte leicht und schüttelte den Kopf über diese Unhöflichkeit. Doch dann registrierte sein vor-dem-Tee-Gehirn plötzlich Renjis Wortwahl zu ihrer Beziehung. „Falls?“
 

Renji betrat wieder das Schlafgemach. Natürlich war er vollkommen nackt. Byakuya staunte immer darüber, dass dieser Mann offensichtlich keine Scham darin empfand, wenn es darum ging, nackt herumzulaufen. Vielleicht waren es seine Tattoos, die ihn so kühn machten, da sie die Blicke ablenkten. Doch der Schock von Rot in seinem Schritt zog fast genauso unverschämt seine Augen auf sich. Das dichte Durcheinander von Harren dort war ein oder zwei Schattierungen dunkler, doch hatte immer noch eine verblüffend rote Farbe. Das Sonnenlicht ließ alles wie Feuer erglühen, während es die Konturen des kräftigen, straffen Körpers beschien.
 

„Ok, schön: ‚wenn‘“, sagte Renjis ein bisschen missmutig. Er stand am Türrahmen, entknotete sein Band, welches das Haar zurückhielt und plante offenbar, es ein wenig auszukämmen. „Es ist nur so, dass ich ‚falls‘ lieber mag. Denn, verdammt, ‚wenn wir Schluss machen‘ scheint mir ein schlechter Start in den Tag, weißt du?“
 

Renji hatte das Band gelöst. Rote Strähnen fielen hinunter, verdeckten teilweise Renjis Gesicht. Steif und dick standen sie in eigenartiger Weise zu allen Seiten ab, doch die Erdanziehungskraft hatte den meisten Teil nach unten gezogen, wo es ihm bis kurz unter die Schultern ging. Byakuya wurde von diesem Anblick niemals müde. Es schien nicht möglich, aber irgendwie sah Renji mit offenen Haaren sowohl sanfter, als auch… wilder aus.
 

„Ich bevorzuge ebenso den Klang von ‚falls‘“, sagte Byakuya, als Renji zurückkam, um sich wieder ins Bett zu legen.
 

Byakuya setzte sich auf und öffnete die kleine Schublade in seinem Nachttisch. Seine Augen blieben kurz auf dem Sexspielzeug hängen, dass so offensichtlich… benutzt war. Doch nachdem er kurz Luft holte, konnte der Schwarzhaarige sich wieder darauf konzentrieren, wonach er suchte. Er wusste, dass Eishirō dort einmal ein Kamm hineingelegt hatte. Als er ihn endlich fand, drehte er sich herum und hielt ihn Renji hin.
 

Renji starrte ihn mit großen Augen an und hatte den eigenartigsten, erschüttertesten Gesichtsausdruck.
 

„Hast du wirklich niemals zuvor einen Kamm gesehen?“, fragte Byakuya, dachte jedoch: Das erklärt einiges.
 

Renji schüttelte den Kopf. „Kämme habe ich gesehen, doch was ist das? Importiertes Mahagoni? Und wer verziert etwas, was man über seinen Kopf zieht mit Perlen? Scheiße, meine Haare werden es vermutlich kaputt machen. In Ordnung, ich habe niemals einen Kamm wie diesen gesehen, aber ich habe auch niemals jemanden wie dich kennengelernt. Du erstaunst mich…“, er lehnte sich nach vorne, ignorierte den Kamm und sein Gesicht teilte sich zu einem albernen Grinsen. „Du magst ‚falls‘ auch, ja?“
 

Oh, hatte er das etwa laut gesagt?
 

Byakuya kräuselte die Lippen. Das war die Art von Torheit, die einem beschlich, wenn man Gesellschaft noch vor einer angemessenen Menge von starkgebrautem Tee hatte. Er seufzte grummelig und schicksalsergeben. „Ich nehme an, dass ich das tue.“
 

Renji lehnte sich für einen Kuss weiter nach vorne. Byakuya akzeptierte es, auch wenn er zugeben musste, nicht wirklich würdevoll. So sehr er das Aussehen von Renjis Haaren mochte, wenn es offen war, genauso pikste und kitzelte es. Renjis, wie immer, hartnäckige Zunge schmeckte nach Morgenatem.
 

Er schaffte es, nicht zusammenzuzucken, doch auch nur gerade so.
 

Jeder andere Mann hätte sich zurückgezogen, sauer und enttäuscht. Renji jedoch presste sich tiefer, seine große Hand fuhr hinauf, um leicht seinen Kopf zu umfassen. Vertrautes, warmes und unterstützendes Reiatsu glitt um Byakuyas Schulter, als wäre es eine Umarmung. Ein Daumen, rau von Schwielen, fuhr leicht seinen Wangenknochen nach. Das Gefühl sendete Schauder durch seinen Körper und entlockte ihm einen entspannenden Seufzer.
 

Ihn so erobert zu haben, reichte ihm, also ließ Renji ihn gehen.
 

Byakuya hielt immer noch den Kamm, tippte damit spielerisch auf Renjis Nase. „Falls du dich umdrehst, könnte ich versuchen deine widerspenstige Mähne zu zähmen.“
 

Mit einem grunzenden Lachen setzte sich Renjis zurück. „Falls du das schaffst, bist du der Erste.“
 

„Hmmmm. Ich genieße immer die Herausforderung, jeden Teil von dir zu disziplinieren“, sagte Byakuya und nutzte damit die Gelegenheit, wieder die Oberhand zu erhalten. Dabei genoss er, wie Renjis Grinsen von einem sehr viel ernsteren, fast schon erschrockenen, Ausdruck abgelöst wurde. „Dreh dich herum“ befahl er.
 

Renjis Mundwinkel zogen wieder nach oben und tat, was der andere von ihm wollte.
 

Byakuya setzte sie im Schneidersitz auf das Bett und blickte auf Renjis Kehrseite. Renji stützte sich auf die Ellbogen ab, sodass sein Kopf über Byakuyas Schoß war. Die Position des Vizekommandanten gab einen Blick auf die volle Länge des nackten Körpers frei, welcher locker über dem Bett ausgebreitet war.
 

„Heh“, machte Renji und legte den Kopf komplett zurück, um Byakuya lasziv anzublicken. „Ich glaube, du wirst meine Haare viel anstrengender als meinen Schwanz finden.“
 

Da er keine Hoffnung hatte, etwas schlüssigeres zu antworten als ‚Gah!‘, welches er allerdings für sich selbst behielt, drückte Byakuya entschlossen Renjis Kopf aufrecht. Als der Rothaarige eine vernünftige Position eingenommen hatte, setzte er den Kamm an, um ihn durch das Gewirr von Renjis Haaren zu ziehen. Renjis Kommentar war keine leere Drohung gewesen. Der Kamm verfing sich sofort und wenn er nicht vorsichtig war, könnte das dünne Holz tatsächlich schnell brechen. Zum Glück schien Renji sich nicht daran zu stören, wenn der Kamm an seinen Haaren zog.
 

Während er sich um Renjis Haare sorgte, runzelte Byakuya die Stirn. Was sollte er mit diesem Mann anstellen, der sich so konstant seinen Weg unter seine sorgfältig errichtete Verteidigung bahnte?
 

Renji mochte es, die Rolle des unwissenden Büffels zu spielen, doch Byakuya wusste, dass sein Vizekommdant erschütternden Scharfsinn besaß, wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen ging. Es war eine Sache, die ihm zu einem guten Vizekommandanten machte.
 

Es machte ihn aber auch zu einem unheimlichen Liebhaber.
 

Ihre bisherigen Spielchen hatte sie dazu geführt, Byakuyas Verletzlichkeit perfekt zu überdecken. Letzte Nacht hatte dem aber ein Ende gesetzt.
 

Aber würde Renji überhaupt nach so etwas fragen? Und wenn ja, wieviel konnte er offenbaren, ohne Renjis Respekt und Bewunderung vollkommen zu verlieren?
 

„Weißt du, ich habe heute einen Termin mit dem 3. Offizier wegen dieser Hausarrest-Sache“, sagte Renji mit einem kleinen Lachen über seine ‚Bestrafung‘, die sich Byakuya für sein Ungehorsam ausgedacht hatte. Es war deutlich an seinem lockeren Ton zu erkennen, dass er absolut ahnungslos darüber war, was gerade in Byakuyas Kopf vorging. „Ich sollte später also Neuigkeiten von der Division haben. Hast du irgendwelche Pläne?“
 

Byakuya ließ die Luft hinaus, die er unbewusst angehalten hatte. „Meine Verwandten haben bereits begonnen, sich um mein Krankenbett zu versammeln. Ich befürchte, ich werde heute Nachmittag die gefürchtete Tante Massa unterhalten müssen.“
 

„Whoa. Tut mir leid, das zu hören“, sagte Renji und wollte seinen Kopf wieder nach hinten lehnen, doch Byakuya legte entschlossen eine Hand auf dessen Kopf, um ihn an Ort und Stelle zu halten. Renji lachte etwas darüber. „Brauchst du eine Ehrenwache?“, fragte er.
 

Byakuya schüttelte den Kopf. „Deine Anwesenheit würde in dieser Angelegenheit nicht helfen, Renji Abarai. Tante Masami hat mir immer noch nicht vergeben, dass ich dich zum Hanami mitgenommen habe. Rukia wird sich in ihr Schwert werfen, sollte es notwendig sein.“
 

„Wette, dass es ihr Spaß machen wird“, murmelte Renji.
 

„Ja, vermutlich nicht“, stimmte Byakuya zu und arbeitete an einem besonders hartnäckigen Knoten. Wie konnte es sein, das Renjis Haare innerhalb ein paar Tagen in so einem schlimmen Zustand sein konnten? Byakuya hatte immer vermutet, dass sein Vizekommandant sich einfach nichts aus Kämmen machte, doch nun fragte er sich, ob Renji nicht schon einen monumentalen Aufwand betrieb, damit es zumindest so aussah. Er fokussierte einen weiteren sturen Knoten, als hoffte er, ihn damit zur Aufgabe zu bewegen. Als das nicht funktionierte, kam er auf das andere frustrierende Anliegen des Tages. „Bei der Auswahl vermute ich jedoch, dass meine Tante Rukia dir vorziehen würde.“
 

„Oh, da bin ich mir sicher. Ich mache ihr Angst. Ich war so kurz davor, dein Tantchen zu schlagen, als wir uns das erste Mal getroffen haben, erinnerst du dich?“, fragte Renji und hielt einen Finger und Daumen in die Höhe, um einen sehr kurzen Abstand anzuzeigen. Oder vielleicht auch in dem Fall, ein Geduldsfaden.
 

Byakuya lächelte. Wie könnte er vergessen? Renji war erstaunlich gewesen, wie er Tante Masa hinausgeworfen hatte. In einer Art und Weise, mit der nur Renji davonkommen konnte, aber wovon Byakuya seit Jahrzehnten von geträumt hatte. Es war einer der Höhepunkte für ihn vom ganzen Kirschblütenfest gewesen.
 

Renji war danach eine Weile still. Byakuya ärgerte sich weiter mit den dicken Strähnen herum und war kurz davor, es als ‚gut genug‘ zu deklarieren, als Renji wieder das Wort ergriff. „Warum gibst du nicht einfach auf? Ich sollte dir außerdem so langsam aus dem Weg gehen. Du und Rukia müsst euch eine Angriffsstrategie für euer Tantchen überlegen. Ich besorge mir auf dem Weg zur Division irgendetwas zu essen. Bevor ich gehe, werde ich noch mit Eishirō sprechen, um zu sehen, wo ich noch in deinen Terminplan hineinpasse. Vielleicht können wir gemeinsam zu Abend essen. Oder, falls das scheitert, einen kleinen Mitternachtssnack zu uns nehmen.“
 

„Das wäre wundervoll“, stimmte Byakuya zu. Er legte den Kamm zur Seite, als sich Renji aufrichtete, um sich anzuziehen. Während Byakuya Renjis Rückentattoos bewunderte, als dieser sich nach vorne beugte, um seine Uniform vom Boden aufzuheben, machte sich Byakuya eine gedankliche Notiz, mit Eishirō über einen besseren Platz zu reden, wo Renji seine Sachen aufbewahren konnte. „Bitte klingel doch nach den Dienern, wenn du rausgehst.“
 

Renji schnaubte, als er in die Shitagi schlüpfte. „Daran werde ich mich wohl in absehbarer Zeit nicht gewöhnen können“, murmelte er. „Service. Diener. Ich sage ja immer noch, dass du deinem Hausverwalter ein Trinkgeld geben solltest.“
 

„Vielleicht finde ich einen Weg, Eishirō zum Ende des Jahres zu beschenken, zu Oseibo.“
 

„Oseibo? Bist du bescheuert?“, Renji war aufgestanden um seinen Hakama hochzuziehen und deckte seine Oberteile hinein. Doch er hielt inne, um Byakuya überrascht anzuschauen. „Du wirst ihm damit einen Herzinfarkt bescheren, Herr Familienoberhaupt. Geschenke für Oseibo sollten sich an die Befehlskette halten.“
 

Als würde Byakuya solch ein Detail nicht verstehen! „Eigentlich kann das Geschenk an jeden gehen, dem du dich verpflichtet fühlst.“
 

„Ja, aber wir sprechen hier normalerweise von einem Lehrer oder… jemand wie Kommandant Unohana, die dein Leben gerettet hat. Nicht den Typ, der deinen Dildo sauber macht“, Renji war gerade damit fertig, seinen Obi zu knoten. „Lass mich das machen, ja? Ich kann ihm jederzeit was Nettes schenken, ohne dass es eine große Sache wäre.“
 

„Du glaubst, dass du mehr Ahnung von der Etiquette des Schenkens hast, als ich?“
 

„Tatsächlich tue ich das zum Teil“, sagte Renji und fischte in seinen Taschen nach einem Haarband. „Ich vermute, dass du jede Menge Geschenke zu allen möglichen Anlässen erhalten hast. Ich bin sicher, dass du genau weißt, was du dann sagen musst und wie man angemessen bescheiden wirkt. Und vor allem, wie du nicht einfach vor allen das Geschenk aufreißt. Darin, oh Gott, habe ich versagt. Mehr als einmal“, Renji schüttelte kurz über sich selbst den Kopf, als er begann, seine Haare zu binden.
 

Er schaute Byakuya lange und aufmerksam an, bevor er fortfuhr. „Ich wette, niemand hat bisher erwartet, dass du jemanden beschenkst. Außer vielleicht innerhalb der Familie oder an besonderen Feiertagen. Du stehst du sehr darüber. Tatsächlich würde sogar niemand wagen, dich damit zu beleidigen, die Wertschätzung deiner Gastfreundlichkeit zu vergessen. Ich hingegen war schon in einigen sehr unangenehmen Situationen, in denen erwartet wurde, dass ich etwas anbot, auch wenn ich nichts hatte. Ich bin da in einige Fettnäpfchen getappt und habe mit der Zeit eine Menge Wege kennengelernt, wie man sich für etwas erkenntlich zeigt. Ein Vorteil davon, von so weit unten zu kommen ist, dass man ein fundiertes Wissen darüber hat, wer wem was, wann und wie viel schuldet.“
 

Renji zwirbelte den letzten Rest seiner Haare in die übliche Frisur. „Also ja, ich kümmere mich darum.“
 

Byakuya schüttelte ungläubig den Kopf über Renjis scheinbar leidenschaftliche Beziehung zu Geschenken und dem Schenken an sich. Würde dieser Mann jemals aufhören, ihn zu überraschen? Er seufzte. „Also gut. Ich gebe diese Angelegenheit in deine fähigen Hände.“
 

Er ging um das Bett herum zu Byakuyas Seite und beugte sich hinunter, um einen einfachen Kuss auf Byakuyas Scheitel zu drücken. „Gut. Bis später, Kommandant“, sagte Renji.
 

Mit einer lässigen Handbewegung schnappte sich Renji das Sexspielzeug, als er ging. Byakuya entschied sich, dies nicht zu kommentieren.
 


 

Rukia und das Frühstück kamen ein wenig später, nachdem Byakuya die Möglichkeit hatte, sich etwas mit einem halben Bad frisch zu machen. Seine Verletzungen erschwerten das hinein- und hinaussteigen, vorallem, da die Wanne recht tief war. Doch er schaffte es, sich und seine Haare zu waschen, ohne zu schreien oder Eishirō mit einer fehlgeleiteten Welle von Reiatsu umzubringen. Er hatte sogar die Geistesgegenwart, um dem Hausverwalter aufzutragen, all die hässlichen Kimonos aus dem Depot zu holen.
 

Nun saß Rukia ihm gegenüber auf dem Bett, für den Tag bereits in Uniform gekleidet und schaute misstrauisch auf das grelle Aquamarin und knallige Pink. Vielleicht wären die großen, flatternden Schmetterlinge nicht so furchtbar, doch das blaugrüne Garn schimmerte wie die Feder eines Pfaus. Da es nicht in seinem Umkleidezimmer gehangen hatte, war der Stoff steif und roch schwach nach Zeder. Dennoch bedeutete die fachgerechte Lagerung, dass die Farben besonders lebendig und brillant waren. Byakuya fragte sich, wie Rukia es aushalten konnte, während ihre Augen weiterhin über das Material glitten. Sie nippte an ihrem Miso, kämpfte sichtlich mit ihren Worten, falls sie überhaupt etwas sagen wollte.
 

„Abscheulich, oder?“, fragte er trocken.
 

„Oh, nun ja… uh“, begann sie, doch dann erschien ein Lächeln auf ihrem herzförmigen Gesicht und sie nickte energisch. „Sehr.“
 

„Unsere liebe Tante Masami wird dennoch sehr erfreut sein, mich darin zu sehen“, sagte Byakuya. Er schob die klammen Haare aus seinem Gesicht und nahm dann einen tiefen Schluck von seinem Tee. Dann hob er einen Arm und beobachtete, wie die Sonne über die perlmuttartigen Enden glitzerte. „Oder vielleicht wird sie genauso darüber entsetzt sein, wie ich es bin. Sie gab ihn mir als Geburtstagsgeschenk, kurz nachdem ich Hisana geheiratet habe. Ich habe lange überlegt, ob es als äußerst teure Beleidigung gemeint war.“
 

„Aber sowohl Blau als auch Pink sind gute Farben. Schmetterlinge sind das Symbol der Freude und Langlebigkeit“, bemerkte Rukia.
 

Byakuya nickte. „Doch in großer Anzahl kann es auch ein schlechtes Omen sein. Ich habe sie bisher noch nicht gezählt. Vielleicht hat sie 49 darauf sticken lassen oder eine andere Unglückszahl.“
 

„Das würde sie nie tun!“
 

„Oh, über diese Brücke würde ich nicht gehen“, sagte Byakuya und nahm sich etwas von dem Rübentsukemono mit seinen Stäbchen. Immerhin hatte er persönlich einige Geschenke abgefangen, die für Hisana oder Rukia bestimmt waren, die mit einer Anzahl von Vieren und Neunen bestückt waren. Vielleicht hatte Renji Recht. Vielleicht wusste er nichts über angemessenes Schenken. In seiner Familie wurden Geschenke als Waffen verwendet. Durchbohrende Äußerungen von beiläufiger Grausamkeit.
 

Sie aßen für eine Weile in Stille. An ihren zusammengezogenen Augenbrauen konnte Byakuya ohne Zweifel erkennen, dass sie sich auch eine schmerzvolle Erinnerung mit ihrer Familie erinnerte.
 

„Es tut mir leid“, sagte er sanft. „Ich dachte, ich gebe dir eine Zuflucht, doch stattdessen habe ich dich in eine Höhle voller Monster gelockt.“
 

Sie versuchte zu lächeln. „So schlimm ist es nicht. Ich habe es immer geliebt, hier zu sein. Alles ist so wunderschön.“
 

An der Oberfläche, dachte er, als er ihr und sich Tee nachschenkte. Doch vermutete er, dass verglichen zu Inuzuri selbst seine Familie erträglich war. Als er an Rukias Vergangenheit dachte, kam eine Frage in ihm auf. „Du hast mir niemals erzählt, dass du beinahe in einem Schneesturm ums Leben gekommen bist.“
 

Der plötzliche Themenwechsel ließ Rukia verwirrt aufblicken. Sie hielt ihre Teeschalte an ihr Gesicht und blinzelte ein paar Mal. „Was?“
 

„Renji hat mir von dem Quittenbaum erzählt… und deiner Yuki-onna.“
 

„Meine Yuki-onna? Aber… Wann hat Renji jemals Sode no Shirayuki gesehen?“
 

Byakuya schob eine Strähne zurück, die wieder in sein Gesicht gefallen war. Er musste dem alten Drang widerstehen, an der Spitze der Strähne zu saugen oder sie wie Korkenzieher auf den Finger aufzuwickeln, wie er es immer als Kind gemacht hatte, wenn er einem schwierigen Rätsel gegenüberstand. „Dein Zanpakutō ist eine Yuki-onna?“
 

„Nun ja… nur in meinen Träumen“, gab Rukia zu.
 

„Und deine Träume in letzter Zeit beziehen mein Schlafgemach mit ein?“
 

„Nii-sama!“, Rukias Hände flogen nach oben, um ihren Mund zu verdecken. Ihre Wangen wurden rot, doch Byakuya konnte nicht sagen, ob es von der Offenheit seiner Frage war oder Schuldbewusstsein.
 

Byakuya lenkte seine Aufmerksamkeit auf den Rest des geräucherten Lachs auf seinem Teller. „Wir wurden in letzter Zeit von einer Yuki-onna besucht, welche vor dem Bett stand und uns beobachtet hat“, erklärte er. „Als ich angemerkt habe, dass ich niemanden kannte, der in einem Schneesturm verschwand, korrigierte mich Renji. Nun sagst du, Sode no Shirayuki ist ebenso eine Yuki-onna. Was sollte ich sonst denken?“, er blickte zu ihr und fixierte sie mit seinem Blick. „Hast du deine Kreatur als Spion gesandt?“
 

„Nein“, sagte Rukia und wedelte mit den Händen, als könnte sie den Gedanken dabei auslöschen. „Ich würde so etwas niemals tun.“
 

Er entließ sie aus seinem Blick, um vom Fisch abzubeißen. „Vielleicht ist es ein unterbewusster Impuls?“
 

„Nein, Bruder“, sagte Rukia fest, ließ ihre Hände fallen und blickte ihn fest und ernst an. „Du solltest wissen, dass ich niemals derart in deine oder Renjis Privatsphäre eindringen würde. Nicht einmal unbewusst. Nebenbei…“, ihr intensiver Blick glitt zu Boden und ihre Stimme war leise und schüchtern. „Ich… uh… akzeptiere es. Größtenteils. Nicht, dass du das benötigen würdest, natürlich, aber… nun ja… Ich denke, es könnte euch beiden gut tun. Aber darüber hinaus, vertraue mir, bin ich wirklich nicht an irgendwelche Details interessiert.“
 

„Tatsächlich“, Byakuya unterdrückte ein Lächeln, denn immerhin fühlte er recht ähnlich bei dem, was auch immer, zwischen ihr und Ichigo Kurosaki vorging. „Doch dann bleibt das Rätsel bestehen. Warum steht eine Yuki-onna an unserem Bett und spricht mich mit dem Kosenamen an, den meine Frau bevorzugte?“
 

„Meine Schwester? Hisana?“
 

Er nickte, doch er fragte sich, ob irgendetwas im Wasser von Inuzuri war, dass die Leute die offensichtlichsten Dinge wiederholen ließ. „Ja. Hisana war die Einzige, die mich regelmäßig ‚Byakuya-sama‘ nannte und letzte Nacht sprach der Schneegeist zu uns. Sie verwendete den gleichen Namen und fragte, warum ich sie verlassen würde.“ Er blickte aus dem Fenster in den Kirschbaumgarten. Die Blätter verdorrten langsam. Wie er es hasste, zu sehen, wie sie dunkler wurden und fielen, wie Pflaumenblüten in anderer Reihenfolge. Als er zurück zu Rukia sah, hatte sie die Hände über ihrem Herzen verschränkt und blickte finster in ihren Schoß.
 

Als sie seine Augen auf sich bemerkte, gab sie zu: „Oh. Das habe ich geträumt.“
 

„Du hast davon geträumt, mit mir zu sprechen? Als Hisana?“
 

„Nein… nun ja, irgendwie schon“, sagte sie und ließ ihre Hände wieder fallen, als sie aufschaute und ihn nervös anblickte. „Seit dem du mit erzählt hattest, wie du sie kennen gelernt hast und wenn ich es recht bedenke auch schon vorher, habe ich immer dieser wiederkehrenden Bilder. Ich träume von einem reichdekorierten Apartment und dir… du kommst zu Besuch und zum Reden oder um Hanafuda zu spielen oder mir beim Singen zuzuhören. Doch in letzter Zeit kamst du nicht mehr und ich wartete auf dem Balkon, schaute auf die Akademie, traurig von dem Gedanken, dass du vielleicht nicht mehr wiederkommst.“
 

Byakuyas wilder Herzschlag klang laut in seinen Ohren. So viel zu verarbeiten, doch ein Detail traf ihn wie eine Faust in den Solarplexus. „Hanafuda? Von allen möglichen Kartenspielen, warum hast du dieses gewählt?“
 

Rukia schien leicht verschreckt von dem scharfen Ton, doch schüttelte tapfer den Kopf. „Es ist keine Wahl, die ich treffe, um dir weh zu tun, Nii-sama. Wie könnte ich? Die Bilder kommen einfach aus dem Traum. Ich erinnere mich nur, denn wenn wir ‚Blumenkarten‘ spielten, ich immer versucht habe, die Pflaumenblüte zu bekommen, auch wenn Tannen- oder Kirschblüte doppelte so viele Punkte brachten.“
 

Er nickte und fühlte sich, als wäre er derjenige, der plötzlich in einem Traum gefangen war. „Denn ihr gefielen die Pflaumenblüten am besten. In Erinnerung an unsere gemeinsamen Spiele basierte der Kimono, den ich Hisana in unseren Flitterwochen gegeben habe, auf der Gestaltung dieses Spiels. Wie ist es möglich, dass du ein solches Detail kennst?“
 

Rukia schüttelte nur still den Kopf.
 

Könnte Renji auch hier richtig gelegen haben? Teilten Rukia und ihre Schwester eine seelische Verbindung? „Doch trotz deines Aussehens, bist du nicht ihr Zwilling“, sagte Byakuya. „Wie kann das sein?“
 

„Es tut mir leid“, sagte sie leise.
 

„Das brauch es nicht“, sagte Byakuya und nippte am Tee, der zwischenzeitlich kalt geworden war. „Wie du sagtest, ist es kaum deine Schuld, was du träumst.“
 

Dennoch, wie grausam war das Schicksal? Nicht nur, dass er jeden Tag in das Gesicht seiner toten Frau schauen musste, nun… nun teilte Rukia auch noch Hisanas Erinnerungen? Aber was hatte es mit der Traurigkeit in ihrem Traum auf sich? Versuchte Hisanas Seele ihn zu erreichen, um ihm mitzuteilen, dass sie sich verstoßen fühlte?
 

Das sah ihr nicht ähnlich… diese Eifersucht.
 

Doch da war dieser eine Sommer, kurz nachdem sie ihre Affäre begonnen hatten, wurde er weggeschickt, um bei der Familie seiner Verlobten zu sein und mit ihrem Vater zu trainieren. Byakuya war es für Monate nicht möglich gewesen, sie zu sehen und sie hatte ihm nach seiner Rückkehr die kalte Schulter gezeigt. Sie hatte sogar begonnen, ihn abzulehnen, bis er sich schamlos an ihren Wachen vorbeigekämpft hatte und gegen ihre Tür geklopft und davor geklagt hatte. Sie hatte ihm immer noch nicht erlaubt, den Raum zu betreten, bis er all seine Briefe unter dem Reispapier hindurchgeschoben hatte, die er nicht heimlich hatte versenden können. Jeden einzelnen durch den Spalt zwischen Tür und Boden. Sie saß auf der anderen Seite der Reispapiertür, las sie, wie sie erschienen und schob schlussendlich die Tür mit Tränen in ihren Augen auf. Das war der Moment, an dem sie beide realisierten, dass mehr aus dieser bezahlten Gesellschaft geworden war.
 

Vielleicht… hatte Hisana eine Erklärung verdient. Er könnte ihr wieder schreiben. Er würde eine Reise zu ihrem Grab planen und Renji angemessen vorstellen.
 

Doch das erklärte immer noch nicht, warum Hisana durch Sode no Shirayuki sprechen konnte.
 

Rukia beobachtete Byakuya immer noch mit einer Mischung aus Angst und Sorge. Er nickte zu ihrer Uniform. „Ich glaube, eine weisere Wahl wäre das Kuchiki-Abzeichen. Es sei denn, du denkst es ist notwendig, in Gegenwart deiner Tante bewaffnet zu sein.“
 

Rukia lächelte darüber ein bisschen. „Bei Tantchen Massi sollte ich vielleicht alle Waffen in meinen Gemächern lassen.“
 

„Ja, auch wenn wir beide sie mit unseren blanken Händen töten könnten und Senbonzakura ruht über meinem Kopf“, bemerkte Byakuya trocken. „Wie auch immer, während meiner Genesung habe ich das Beschwören von Hakufuku ohne Spruch geübt. Ich habe keine Bedenken, es zu nutzen, wenn es notwendig ist. Die Dame Masama würde niemals wissen, was sie trifft.“
 

Rukia sah erschrocken aus, doch fing dann an zu lachen. „Ich liebe dich, Nii-sama.“
 


 

Byakuya hatte bereits 7 Mal angefangen, die Beschwörungsformel im Kopf durchzugehen und sie war erst 30 Minuten da.
 

Eishirō hatte sich sehr viele Gedanken über die Sitzmöglichkeiten gemacht. Da waren Kissen auf dem Boden um die Feuerstelle im Wohnzimmer, doch Byakuya hatte eine Art Römersofa, auf der er liegen konnte. Masama saß im Seiza zu seinen Füßen, Rukia an seiner Seite.
 

Masama war für den Alltag gekleidet, zumindest in ihren Augen, in nur 5 Lagen Kimono. Verglichen zu seinen geschmacklosen, grellen Farben sah sie positiv düster aus in ihrem gedeckten, grünen Obergewandt mit angemalten Gebirgen und weißen Kranichen, die entlang ihrer Ärmel flogen. Ihre kunstvoll verflochtenen weißen Zöpfe wurden von Haarnadeln gehalten, die mit Bernsteinen und rauchbraunen Quarzen verziert waren. Sie hatte keine Zeit verloren und hatte einen Stapel Papiere in Byakuyas Schoß gelegt. „Portfolios“, erklärte sie. „Für Omiai.“
 

Ohne einen Blick darauf zu werfen, hielt Byakuya sie mit beiden Händen, damit sie die Papiere zurücknahm. „Ich bin nicht daran interessiert, eine weitere arrangierte Ehe einzugehen.“
 

„Byakuya, sei vernünftig“, mahnte sie. Ihre Hände blieben gefaltet, akzeptierte die Rückgabe der Portfolios nicht. „Diese Nahtoderfahrung sollte dich sicherlich daran erinnert haben, wie wichtig Erben sind.“
 

Er seufzte, hob den Stapel an. Er nickte und die Papiere wurden Eishirō, der für solche Fälle in der Nähe war, weggenommen. Sie waren durch diese Prozedere schon viel zu oft gegangen. Höfliche Ablehnungsbriefe würden nun an jede Familie gesendet werden.
 

Masama runzelte die Stirn, während sie beobachtete, wie Eishirō den Stapel in einen Schrank des Büros legte. „Willst du noch nicht einmal einer Einladung zustimmen? Die Kandidatinnen wurden mit Sorgfalt selektiert.“
 

„Durchaus, doch nach welchen Kriterien wurden sie beurteilt?“
 

„Oh, du hast Vorlieben? Irgendwelche, die du besprechen möchtest?“, Masama setzte sich auf, wobei Byakuya dachte, dass sie vielleicht sogar noch anfangen würde, ungeduldig zu wippen.
 

Byakuya blickte Rukia lange von der Seite an, bevor er Einzelheiten an seinen Fingern abzählte. „Ein starker militärischer Hintergrund, Akademie-Abschluss mit Bestnoten, dient vorzugsweise aktuell als Vizekommandant oder höher, rote Haare und Tattoos.“
 

Rukia verschluckte sich und versuchte ihr Gelächter mit einem Husten zu verbergen.
 

Masama hatte sich offensichtlich im Kopf Notizen gemacht, bis sie an Byakuyas letztem Wunsch auf der Liste ankam. „Tattoos? Du machst dich über mich lustig.“
 

„Nicht wirklich“, sagte er ernst. „Du bist die Nakōdo. Finde mir eine solche Person und ich werde sie heiraten.“
 

„Das wirst du?“, Masama klang sehr skeptisch. „Du wirst ihr angemessen den Hof machen?“
 

Byakuya nickte feierlich und schaffte es fast vollständig, sein Vergnügen aus seiner Stimme und seinen Augen zu halten. „Ja und viel mehr als das. Wenn du eine solche Frau findest, die genau diese Anforderung erfüllt, ebenso wie deine Zustimmung, werde ich ihr nicht nur nach allen Regeln der Kunst den Hof machen, ich schwöre dir auch feierlich, sie zu heiraten.“
 

„Oh, Bruder“, flüsterte Rukia leise hinter ihrem Fächer, der mit dem Kuchiki-Wappen dekoriert war. „Du bist so böse.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorschau Kapitel 13:

Nach einer Reihe von Missverständnissen mit dem 3. Offizier, hat Renji eine erschütternde Begegnung mit Masama Kuchiki, Byakuyas Familien-Ehestifter. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Isimn
2016-01-09T13:46:56+00:00 09.01.2016 14:46
Tagchen Yezz :)
Bin in den letzten Wochen genüsslich durch all deine übersetzten Geschichten spaziert. Ich finde es wundervoll dass du dir die Arbeit machst, diese Stories von geradezu epischen Ausmaßen zu übersetzen.
Mein Kommentar bezieht sich nicht auf ein bestimmtes Kapitel, sondern auf den Gesamteindruck bisher.(bin neu, keine Ahnung wo ich es dann hinschreiben soll, verzeih :D)

Die gesamte Geschichte von Renji; die Nue, Komamura,... es machte plötzlich alles so viel Sinn.. Mir fehlen die Worte. Mir gefällt es wie junko in die eigentliche Storyline so geschickt Byakuyas und Renjis Alltagsdrama einarbeitet und den Fokus darauf richtet, ohne wichtige Begebenheiten der "eigentlichen Haupthandlung" auszulassen. Oder du, ich kenne das Original leider nicht, welch Schande!
Man spaziert wortwörtlich durch die Geschichten, weil die beiden nicht auf Biegen und Brechen in jedem Kapitel ineinander enden müssen, es passiert ganz nebenher, weil es um die Koflikte geht, die sie zwangsläufig erleben müssen, weil sie so grundverschieden gleich sind und aufgrund von Rukia und ihrer Erlebnisse, ihrer Stellungen usw. irgendwie aneinander gebunden sind. Sowas ist mir bei keiner FF bisher passiert!

Anfänglich fand ich die Rendezvous von Byakuya und Renji ein klein wenig abartig, jetzt verstehe ich aber wieso Byakuya so ist wie er ist.

Ich hätte da aber ganz speziell an dich, yezz, noch ein paar Fragen; ich kenne junkos Version in Englisch ja nicht.
Bereiten die ihre Entscheidungen manchmal Schwierigkeiten? Würdest du dann gern ein paar Absätze selbst schreiben?

Lässt du dir manchmal etwas mehr Freiraum bei der Übersetzung oder wie handhabst du das?
Ich empfinde deine Sprache als sehr rund; wenn ich was übersetze wirkt es gerade bei Redewendungen oder typischen Floskeln, die man aber einfach nicht anständig ins deutsche übertragen kann, sehr sehr holprig.

Ich freue mich schon auf die nächsten Kapitel!
Liebe Grüße
Antwort von:  yezz
10.01.2016 13:51
Hallo Isimn,

vielen Dank :) Ich freue mich sehr, wenn sie dir (bisher) gefallen haben. Die Reihe von junko hat wirklich einen epischen Ausmaß, da gebe ich dir recht. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich anfangs gar nicht so den Überblick, wie viele es tatsächlich sind :D

Ich freue mich sehr über ein gesammeltes Feedback. Daher gibt es keinen Grund, sich zu entschuldigen. Es ist für mich immer schön, wenn jemand seine Meinung dazu äußert, egal über welchen Kanal :)

Das ist tatsächlich alles junkos Werk. Und genau das hat mich auch daran so beeindruckt, dass ich es übersetzen möchte. junko spielt so wundervoll mit den Charakteren zwischen der Storyline, dass es in meinen Augen manchmal nur die einzige logische Möglichkeit dahinter sein kann. Zwar weiß ich nicht, was Tite Kubo sich da für Szenen ausgemalt haben, aber die Ideen von junko funktionieren für mich einfach super. Sicher gibt es da aber auch genug Leute, die es anders sehen. Aber das ist immer so und dafür gibt es ja auch Fanfictions :D
Und auch da stimme ich dir zu. Manchmal dominieren die Konflikte, manchmal das Zwischenmenschliche. In "Curse of the Nue" gab es relativ wenig Sex, aktuell holen sie es offensichtlich nach xD
(Du merkst vielleicht, dass ich eben halt auch ein Fan dieser Story bin. Darf ich ja auch, sie ist ja nicht von mir! xD)

Auch da gebe ich dir recht. Aber nach und nach erfährt man immer mehr Hintergründe zu den Charakteren, warum etwas so ist, wie es ist und es macht die Charaktere greifbarer und verständlicher.

Zu deinen Fragen :) Manchmal habe ich ein paar Punkte, wo es bei mir hängt. Zum Beispiel die Szene mit Ichigo und Renji bei Ukitake. Ichigo meinte, er wäre total gerne Renjis Saufkumpane. Die Stelle ist lustig, keine Frage. Aber irgendwie passt mir das nicht zu Ichigo. Aber gut. Damit muss und kann ich leben. Aber ich kannte ja den größten Teil der Geschichten, bevor ich angefangen habe zu übersetzen. Weil sie mir so gut gefielen, habe ich junko angesprochen, um sie zu übersetzen. Demnach stehe ich voll und ganz hinter der Geschichte. Natürlich würde man hier und da gerne etwas umschreiben, aber das fänge ich persönlich nicht fair gegenüber junko. Sie schenkt mir das Vertrauen und sie hatte sehr viel Arbeit damit. Sie recherchiert viel, um die Geschichte auf dieses Niveau zu heben. Daher ändere ich nicht ab und halte meinen Freiraum so gering wie möglich.
Manchmal versuche ich etwas zu umschreiben oder vom Schreibstil dann flüssiger lesbar zu machen. Allerdings ist es mir da wichtig, die Kernaussage des Satzes beizubehalten.
Aber da sprichst du wirklich einen schwierigen Punkt an. Viele Redewendungen, Mundarten oder Floskeln sind nicht einfach zu übersetzen. Manchmal hänge ich da wirklich sehr dran und suche nach passenden Alternativen. Das kommt dann sehr drauf an. Aber dafür habe ich auch meine Beta-Leserin oder andere Freunde, die die Reihe mögen, die mir dann auch mit Rat und zur Seite stehen.
Die einzige Szene, bei der ich absolut nicht weiterkam, war Renjis Gedicht. Daher habe ich es dann einfach im Englischen gelassen. Da sich bisher niemand bei mir beschwert hat, glaube ich, dass mir das verziehen wurde xD

Das nächste Kapitel kommt am Mittwoch. Und es ist sehr interessant xD Ich freue mich, wenn du weiterhin mit Spaß dabei bist :3

LG
yezz
Von:  Taiet-Fiona-Dai
2016-01-07T22:39:00+00:00 07.01.2016 23:39
XDD jetzt muss ich nach lägerem auch mal hier wieder ein Kommi lassen. Das Ende war einfach Göttlich ich musste mich zusammenreisen um nicht los zu lachen. Ich bin immer wieder erstaund wie gut du die Story übersetzt, sie ist echt Klasse. Und es freut mich sehr das du dir diese mühe machst. Sonst könnte ich diese tolle Story nicht verfolgen. Mach auf alle Fälle weiter.

LG. Taiet
Antwort von:  yezz
08.01.2016 11:59
Juhu, ich freue mich über jedes Kommi :3
Ohja, ich habe auch breit gegrinst, als ich das geschrieben hatte.
Vielen Dank :D Ich gebe mir Mühe und meine Beta-Leserin ist auch sehr fleißig. :D
Und das mache ich gerne, denn die Geschichten von junko sind einfach zu gut, um sie nicht mit anderen zu teieln xD
Auf jeden Fall werde ich weitermachen, allerdings weiß ich nicht, wie lange ich dieses Tempo hochhalten kann xD

LG
yezz


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