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Mia und Kai-Alexander - das wandernde Rätsel

Band I
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben da drausen.

Heute Starte ich die Reise von Mia und Kai. Diese Charaktere begleiten mich schon seid vielen Jahren und erhalten hier eine Neuauflage. Die Story umfasst drei Bände, die alle Handgeschrieben habe. Im Rahmen der Digitalisierung erhält die Story ein Facelift und eine Onlinestellung auf Animexx. Komplett anzeigen

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Kapitel 1 Grau und Schwarz

Er sah den offensichtlichen Schlag kommen und spürte im selben Augenblick diesen in seinen Gliedern detonieren. Der junge Kämpfer hatte die Härte nicht im geringsten Überrascht. Immerhin hatte er außergewöhnlich viel Erfahrung und so schlug sein Körper mit der gewünschten Wucht des Gegners auf der Oberfläche der Matte auf. Der Fall glich einem umgestoßenen Baum, genau wie der Aufprall, welcher im Fußboden vibrierte und die Zuschauer erzittern ließ.

Der Karateschüler wusste nicht mehr wie lange er noch durchhalten konnte. In seiner jetzigen Verfassung spürte er immer mehr, dass Verlieren nicht mehr lange möglich sein würde. Zu diesem Zeitpunkt blieb ihm nichts weiter übrig als sich in sein Schicksal zu fügen und liegen zu bleiben.

Wen hätte er fragen sollen, um ein anderes Ergebnis herbei zuführen. Wer hätte ihm helfen können. Jede Person die ihm einen anderen Weg zeigen konnte und Antworten kannte war tot.
 

"Sieg nach Punkten für Lukas.", verkündete Boris und stieg sofort zwischen die Kontrahenten, um Lukas keine Chance zu geben eventuell noch nach zu schlagen. Alleine seine Anwesenheit reichte aus um den aufmüpfigen Teenager in Schach zu halten, dessen Jugendstrafregister länger war als Boris gesamter Arm. Und Boris war groß.

Der Besiegte stand auf, verbeugte sich und verließ ohne ein Wort die Matte. Für heute war es der letzte Kampf gewesen, also war es Zeit zum Aufräumen. Eine gute Ablenkung von den schweren Gedanken, die Kai auf die Matte gedrückt hatten.

"Lukas hatte doch nur Glück. Du bist so stark Kai. Wieso hast du ihn nicht um genietet.", verteidigte ein Mädchen Kai, welcher die Auseinandersetzung fast schon vergessen hatte. Anika machte kein Geheimnis darum, wie sehr sie ihn anhimmelte.

Unter den Jungens hatte sich der ruhige und befremdlich aussehende Junge sehr viel Respekt erarbeitet. Nicht nur Sport viel ihm leicht, zudem war er Kapitän der Manschaft im Dojo für seine Altersklasse. Auch in der Schule zeichnete Kai sich aus, durch gutes Benehmen und hervorragende Noten. Kais Zeugnis wäre Makel los, wäre da nicht sein soziales Verhalten gewesen. Beharrlich schwieg er auf eine Weise und scheute zu viel Kontakte, wie ein Mönch den Weinkeller während der Fastenzeit. Für die Jungens war er ein stiller Rebell, welcher sogar Paukern das Führchten lehren konnte. Hingegen die Mädchen hielten ihn für den klassischen Cool - Boy aus dem Jugendmagazin.

Auf solche geheimnisvollen Typen flogen die Mädels total ab. Boris hingegen machte sich so seine Gedanken um seinen Schützling. Wer seine Familie verloren hatte, wollte nicht immer über alles reden. Dem Trainer war klar, dass unter all den Jugendlichen hier, niemand auch nur im geringsten Kais Geschichte begreifen konnte.

"Anika, hilf beim Aufräumen und klebe nicht wie Kleister an Kai."

Der Mann, vom Aussehen her, aus einem russischen Militärfilm entsprungen, drückte der Schülerin mit Nachdruck eine Matte vom Boden hoch und stellte sie ihr vor die Füße.

Das war ein klarer Dämpfer für den Groupie. Diesen nahm Kai auch schon nicht mehr war, weil er Anika noch nie mit wirklicher Aufmerksamkeit bedacht hatte. Sie ging zwar mit ihm und ihrem Bruder Marcel in eine Klasse, jedoch interpretierten die Geschwister die Freundschaft zu dem Jungen, beide auf ihre Art und Weise.

"Ich hoffe für dich, dass der Quälgeist niemals deine Handynummer zufassen bekommt.", meinte Marcel und hängte sich brüderlich an Kais Schulter.

"Das wird nie geschehen.", beendete Kai das Gespräch und ging zur Umkleide. Marcel hechtete ihm hinter her, mit dem Glauben daran, seiner Schwester die Tour wieder vermasseln zu können.

"Sehr gut! würde sie die bekommen, du hättest nie wieder deine Ruhe."

Das Dojo leehrte sich schnell. Boris verabscheidetet sich von seinen Schülern. Einige wurden von Eltern oder Angehörigen abgeholt. Manche fuhren mit ihren Motorrollern oder den Fahrrädern nach Hause, andere gingen in kleinen Gruppen zur Bushaltestelle und Kai sammelte eine kleine schwarze Katze vom Straßenrand auf. Sie schmiegten ihre Köpfe Vertraut und liebevoll aneinder. Kais stummes Gesicht bekam einen ungewohnten sanften Zug und die Katze wirkte so nah bei ihm fast menschlich.

Nachdenklich lehnte sich Boris an die große Schiebetür des Dojo und blickte über den japanischen Garten hinweg auf den Jungen mit der Katze. Er wurde aus Kai nicht schlau. Im Grunde hatte er nichts anderes erwartete. Boris hatte gemeinsam mit Kais Eltern dieses Dojo geründet. Die beiden waren ein Herz und eine Seele gewesen. Sie zählten zu den weningen Menschen auf der Welt, welche zu wirklicher Freundschaft im stande gewesen waren. Ihr Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit hatte Boris von Anfangan beeindruckt.

Der Mann schloss alle Fenster und Schiebetüren, verbeugte sich noch einmal vor dem Hausaltar und blickte zum Abeschluss seines Rituals auf die Fotogalierie am Ausgang.

Kai war seinen Eltern erstaunlich ähnlich. Er glich seinem Vater bis auf das Haar. kurz, grau und struppig. Das breite Kreuz und die sportliche Statur, die großen Hände, welche aber nicht grob wirkten. Seiner Mutter hingegen verdankt er ein Paar grüne Augen, dass so manscher Juwelier vor Neid erblassen konnte. Das Smaragdgrün war klar und undruchdringlich. In den Augen der Mutter waren so manche Männer ertrunken. Auch Boris hatte sich gegen die Ausstrahlung der Mutter als junger Mann nur dadurch wehren können, weil Alexanders Augen ihn scharf beobachtete hatten. Das Blau von Kais Vater war dunkel und kalt gewesen. Es war diese Kälte, welche Boris bei Kai spürte wenn er beharrlich schwieg oder ganz genau und preziese Antwortete.

Der Trainer dachte an das Gespräch zwischen Kai und Marcel. Kai hatte eine klare Antwort gegeben. Für den Maulfaulen Jungen schon eine halbes Wunder. allerdings Marcel hatte sie vollkommen falsch interpretiert, denn Kai besass kein Handy. Er würde nie eines nutzen. Boris wusste nicht wie, aber wenn Kai jemanden erreichen wollte, würde er nie Elektronik brauchen.



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