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Mia und Kai-Alexander - das wandernde Rätsel

Band I
von

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Kapitel 32 Großvaters Schicksal

Kapitel 32 Großvaters Schicksal
 

Langsam setzte die Drachendame zum Landeanflug an. Sie k noch einmal über die alte Wikingerburg, von der nicht mehr übrig war, als eine Kreisrunde Anlange, ohne Gebäude und Wahlanlagen

Ren musste sicher gehen, dass kein Mensch die Landung beobachten würde. Die Presse war der schlimmste Feind der Magier der Neuzeit. Zum Glück befanden sich mehrere Hundert Hektar Ackerland um Aggersborg, so konnten die Reisenden davon ausgehen für eine gewisse Zeit keinen Beobachtern zum Opfer zufallen. Butter weich setzte der massige Körper von Weiwei auf dem Rasen auf, direkt im Zentrum der Anlage.

Kai hatte es geschafft. Er hatte die Zähne zusammen gebissen, als die Glieder steif geworden waren, der Rücken begonnen hatte zu schmerzen und seine Wangen vom eisigen Wind sich wie zerschlagen angefühlt hatten. Angst davor herunterzufallen, hatte der Alexis nicht bekommen. Ren wusste genau was er tat und Weiwei war sehr nett. Die Drachen Dame hatte gehofft mit dem Passagier ein Pläuschchen zu halten, doch Kai hatte die Konzentration für andere Dinge benötigt. Es hätte zu viel Kraft gekostet gegen den tosenden Wind anzuschreien.

"Wir sind daaaaaha. Bitte alle absteigen die nicht eingefroren sind", verkündete die Drachendame und legte ihren lagen Hals in die grüne Wiese unter sich.

Ren half Kai vorsichtig aus der dauerhaften Sitzposition. Er zog ihn nach unten, sodass Kai an seiner Brust hing wie ein nasser Sack.

"Danke schön."

"Richte dich auf und strecke dich. Dann laufe etwas, damit du wieder lockerer wirst."

Kai blinzelte. Irgendwie kam es ihm so vor, als wäre die Stimme von Ren weicher geworden. Doch sich recken und strecken war erst mal wichtiger. Ihm tat wirklich alles weh. Run hatte nicht übertrieben, dass er sehr viel Ausdauer benötigte. An den Rückflug wollte er gar nicht erst denken. Sein Magen krampfte sich augenblicklich zusammen.

"Hat da jemand Hunger?", fragte Weiwei und stupste Kais Rücken. Dieser fuhr herum und man konnte einen deutlichen roten Schimmer in seinem Gesicht sehen.

"Meister Ren vergisst immer etwas zu essen, wenn wir unterwegs sind. Scheint so als hätte er einen guten Gefährten gefunden."

Der Angesprochene hob eine Hand und klopfte sehr fest gegen Weiweis Hals. Eine lieb gemeinte Geste, die nur deswegen so rüde ausfiel, weil der Drache sehr gut gepanzert war.

"Donna Isaura hat uns Essen mitgegeben.", stellte Kai fest und wandte sich an Ren mit dem Weisen Bündel aus seinem Mantel. Ren reagierte auf diese Einladung nicht,

"Dann werde ich meine Flügel ausstrecken und etwas Sonne genießen und Meister Ren und du könnt euch erst mal stärken."

Weiwei stupste Kai wieder sanft an, worauf der Asato ungewöhnlich reagierte.

"Lehen wir uns an Weiweis Bauch und strecken die Beine aus."

Sie setzten sich in den kalten Rasen, Windgeschütz von Weiweis Größe und aßen das kleine aber reichhaltige Mahl der portugiesischen Magierin. Die Sonne tat den angespannten Gliedern gut und die Ruhe schonte die überanstrengten Ohren.

"Fliegst du oft so große Strecken?", fragte irgendwann Kai in die Stille des Ortes hinein nichts ließ darauf schließen, dass hier einmal ein gewaltiger Kampf der Magier stattgefunden hatte. Von den Langhäusern, den an die vier Meter hohen Schutzwall oder gar an die Wikinger selbst.

"Drachen sind geschaffen für Flugmanöver und Kurzstrecken in Gebirgen eine so lange Strecke bin ich schon sehr lange nicht mehr geflogen. Meister Ren hatte eigentlich damit gerechnet das wir in Frankreich und Norddeutschland eine Pause einlegen, aber du hast dich sehr gut gemacht."

"Oh.", machte nur Kai und versuchte sich auf das Lob nichts einzubilden. Immer hin hatte Ren heute Morgen noch befürchtete er würde sterben.

"Es ist lange her das ich hier war.", schnaufte Weiwei und bog ihren Hals in die Nähe ihres Meisters.

"Warst du schon in den Diensten, der Asatos vor fünfzig Jahren?", fragte Kai.

"Ich bin in ihren Reihen aufgezogen worden. Europäische Drachen zählen zu den körperlichen Mythenwesen weist du. Wir sind zum Teil Nachfahren der Dinosaurier, aber haben einen magischen Ursprung. Wir sterben und werden zu Staub. Meine asiatischen verwandten sind dauerhafter, haben keinen Körper der Überreste hinterlässt. Sie gehen einfach in den Kreislauf der Wiedergeburt über."

Ein warmer Hauch streifte Kais Glieder. Die Drachendame wärmte sie mit ihrem Feueratem, dabei roch es aber nicht nach Methan oder einem anderem entzündlichen Gas. Es war Energie, die sie ausströmte

"Ich werde alt, Meister Ren."

Fasziniert von Weiweis Art beobachtete der junge Alexis das ungleiche Gespann von Drache und Meister.

"Du ähnelst deinem Großvater so sehr, mein Kind, dass mir klar wird, wie wenig Zeit mir an Meister Rens Seite noch bleibt."

In diesen Worten schwang sehr viel Wehmut mit. Jeder Bissen in Kais Mund wurde zu einem klebrigen Brocken, welcher zäh und rau seine Speiseröhre hinunter quälte. Vom Aussehen her wurde ihm immer berichtet, er habe das Aussehen von Vater und Onkel, welche sich auf das Haar glichen. Seine Augen und die Kraft hatte er von seiner Mutter geerbt. Noch nie hatte ihn jemand mit seinem Großvater gleich gesetzt.

"Ich sehe die alte Zeit vor mir. Dieses Feld war erfüllt von Leben. Fin und die Windgeister hatte die Vergangenheit in die Gegenwart gezogen. Dadurch war die Macht der Wikinger zum Greifen nahe gewesen. In dieser Zeit kurzen Zeit mussten die fünf Familien ihre Kräfte unter einander messen Die Kämpfe erschütterten das Land. Ihre Magie floss in reihen Bahnen. Es wurde gelacht, getanzt, aber auch hart gerichtet. Vor Fin findet niemand Gnade. Er handelt im Interesse der Geister. Menschen sind für nicht mehr wert als ein magisches Relikt."

Ren kaute unbekümmert weiter. Kai der sowieso eher asketisch aß, kämpfte damit er keine Wiedersehen mit dem wenigen Essen hatte, welches er zu sich genommen hatte.

"Dein Großvater Kai-Friedrich und seine Schwester Adele waren die Jüngsten der Alexis Familie. Er war etwas kleiner als du, dennoch seine Ausstrahlung war fantastisch. Er lacht, begeisterte und in jeder Faser seines Seins lebte ein kleines Stück Magie. Wie stolz waren die Alexis auf ihn gewesen. 30 Alexis und 6 Balthasar dominierten das Fest. Neu dazu kam das Center, die Vereinigung vieler Magier aus der Aureus und anderer Verbündeter. Ich konnte Macht dieser Leute regelrecht schmecken.

Doch Fin richtete verehrend für deinen Clan. Sie nutzen ihre vielen verzweigten Bekanntschaften und Bündnisse um bessere Magier hervor zu bringen. Schüler für die magische Ausbildung wurden von ihnen nicht nur nach Größe ihrer Kraft ausgesucht, sondern auch nach Möglichkeit den neuen Schüler mit einem Alexis zu verheiraten."

Kai saß ganz still. Zwar hatte man ihm diese Geschichte nicht verheimlicht, doch erst jetzt im in reiferen Alter verstand er die Geschehnisse: "eine Art Zuchtprogramm"

"Richtig eine Idee angestachelt von einem Herrn namens Darwin und den Geschehnissen am Anfang und Mitte des letzten Jahrhunderts. Das ein solcher Eingriff schädlich war für das Gleichgewicht unter den Magiern und nicht toleriert wurde, zeigte sich in der fast vollständigen Auflösung der Alexis. Jeder aus der Generation "blieb zurück", den das Zuchtprogramm erschaffen hatte. Ausgenommen waren die Balthasar dein Großvater und seine Schwester. Von den Alexis blieben nur zwei Kinder übrig und deren Mutter, welche in die Familie eingeheiratet hatte. Und als wäre der Schaden nicht schon schlimm genug versiegelte Fin alle Macht in Körpern den Kindern und unterdrückte das Zeichen des Geistes für die nächste Generation."

Adele kannte Kai nur als ein schwarzweiß Foto. Sein Großvater hatte es immer seinen wertvollen Schatz genannt. Nicht weil der Rahmen aus reinem Silber gewesen war, sondern wegen einer Frau, welche in französische Spitze gehüllt war. Sie saß lesend an einem Kaffeetischchen im Glashaus umgeben von Tausenden exotischen Pflanzen. Sie war jung und hatte Schneeweise Haare. Zwei Tage nach der Aufnahme des Bildes hatte sie sich mit Curare das Leben genommen. Ihren Verlust hatte sein Großvater nie ganz überwunden.

"Ich hörte das Adele nicht mit der massiven Beschränkung ihrer Kräfte klar kam und den Freitod wählte. Andere behaupten man habe sie wegen ihrer unzureichenden Kräfte einfach töten können. Die Wahrheit kennt nur sie und die höheren Mächte. Dein Großvater hingegen traf ich einige Jahre später wieder und lernte auch seine beiden Söhne kenne. Damals war er der schwächste Magier der fünf Familien, aber auch der Mächtigste. Seine Augen und sein Herz nahmen die Magie mit aller Macht, Schönheit und Wirklichkeit war.

Als er mich bewunderte, genau wie das Kind, dass er an der Prüfung gewesen war, ehrte ich das erste Mal einen Menschen so wie es ihre Pflicht ist mich zu ehren. So viel Kummer, Verluste und Anfeindungen er auch erduldet hatte, der liebe zur Magie und die Treue zu seinem Herzen hatte er sich in all den Jahren immer behalten. Für einen Menschen, eine schier unlösbare Aufgabe."

Weiwei kam allmählich aus der Vergangenheit zurück, senkte ihren Kopf wieder herunter zu Kai und pickte ihn gegen die Brust.

"Und jetzt junger Alexis, befindest du dich auf demselben Weg wie dein Großvater. Also mach das Beste daraus."



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