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Mia und Kai-Alexander - das wandernde Rätsel

Band I
von

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Kapitel 42 Komplikationen

Kapitel 42 Komplikationen
 

Die Konferenz fand nicht im unteren Teil der Stella Aureus statt, dem Bereich, der allgemein als das Center bezeichnet wurde, sondern im Sonnenhof von Falkenstein. Dieser Platz war eine halbrunde Anlage unterhalb des Klosters. Es war ein Ort der mittelalterlichen Traditionen und Feste und war zum Teil der Öffentlichkeit zugänglich. Nicht aber der versteckte Hangeingang ins Labyrinth. Dieser lag gut verborgen unter Rasen, Sträuchern und gefälschten Mauern.

Aber wieso wurde eine Konferenz zwischen dem Center und der Familie von Falkenstein im Sonnenhof abgehalten? Es hatte wieder angefangen zu scheinen und die Anzeige des Thermostats viel immer tiefer.

Die Antwort war recht simpel, das Oberhaupt des Luft-Clans demonstrierte pure Macht und seinen ganzen Zorn. Hätte Duncan sein geistiges Auftauche in der Stella Aureus genehmigt, hätte es zu kleinen bis größeren Rissen im Mauerwerk kommen können. Die Greifvögel auf der Burg wären Mitsicherheit komplett durch geknallt und es war schon ärgerlich genug, dass in der Nähe des Sonnenhofes sich zwei Futterplätze für den Wildbestand von Schwarzenberg und Falkenstein befanden. Dort würden sich keine Tiere mehr zeigen, jedenfalls nicht die ersten Wintermonate.

Im Gegensatz zu Mias schattenhafter Gestalt, war Nicolas Carlimero Abadon in seiner vollständigen Astralgestalt aufgetaucht. Diesen Aufwand nutzen Hochmagier oder Oberhäupter in der Zeit der Telekommunikation eher selten. Doch heute musste das Junge Oberhaupt Dampf ablassen.

"Feliztas was verstehen sie nicht an der Meldung 'Dämon in Rom aufgetaucht. Benachrichtigung an die Familie Asato und Kohei' ?"

Seine Aura schnitt durch die kalte Luft wie Eisregen. Die Direktorin bewaffnet mit Regenschirm und dickem Schal blitze über den Rand ihrer Brille. Duncan überlegte wie er es seinen Forstpächtern beibringen sollte, die Futterplätze jetzt noch zu ändern.

"Oberhaupt Abadon, der Vatikan ist nicht Rom und es handelt sich um eine schlichte Nachforschung eines Professors aus Portugal", erläuterte die Frau kühl und überlegt.

"Wenn es sich um so eine Bagatelle handelt weswegen habt sie dann nicht die Informationen an mich weitergeleitet. Akari und ich arbeiten schon länger zusammen", konterte Nico und Duncan begann sich wieder mehr für das Thema zu interessieren.

"Weil es keine Internetverbindung in das Archivum Secretum Apostolicum Vaticanum gibt. Ihre Fähigkeiten bewegen sich im 21. Jahrhundert und nicht im Mittelalter"

Die Frau hatte Mumm in den Knochen, das hatte Ducnan schon sehr oft festgestellt Nico war einer seiner besten Freunde und er wusste wie unberechenbar das junge Oberhaupt werden konnte, wenn man es reizte.

"Das Center in Rom ist vielleicht nur eine Abspaltung von Falkenstein, jedoch lebt meine Familie schon sehr viele Generationen neben dem Vatikan und ich kann ihnen versichern, das wir nicht Mittel los sind, auch wenn sich meine Interessen im hier und jetzt befinden."

"Oberhaupt Abadon, sie haben bereits zugegeben, dass sie die Familie Asato und Kohei eingeschaltet haben, wieso sollten dann unsere Leute noch abziehen. Sie scheinen einen Plan zu verflogen und haben sehr fähige Magier unter sich stehen."

"Nico komm runter. Was ist passiert. Normalerweise würdest du die Informationen beschaffen noch bevor unsere Leute unten angekommen sind und sie Felizitas in dreifacher Ausführung vorlegen. Wahrscheinlich noch mit amtlichen Familiensiegel", fragte Duncan sichtlich besorgt nach, denn es dauerte lange bis sich Nico überhaupt auf eine Diskussion einließ.

Felicitas rührte sich gar nicht. Sie konnte solche Situationen gut aussitzen, denn nach Meister Cains Tod hatte sie sich schlimmeres an hören müssen.
 

"Ich kann es dir nicht genau sagen wer hier Stress macht, jedenfalls hat es Terry schwer erwischt. Wir haben eine gesprengte Tankstelle, ominöse Handyvideos, die auf Instagram und Co herum geistern und unerklärliche Stromabfälle mit plötzlichen Entladungen."

Kurzes Schweigen.
 

Terry gehörte zu den besten Leuten die in Rom stationiert waren. Zwar war er kein Magier und er erlernte noch die absolute Basics der Magie, jedoch als ehemaliger hochrangiger Navi SEAL war sein Platz im Center gefestigt. Außer seiner Partnerin, der Dotoressa Isaac haute diesen Mann nichts um.

"Letzteres weist auf einen sehr mächtigen Dämon hin, der sich frei bewegen kann", warf Felizitas ein um dem Gespräch wieder Nahrung zugeben. Bis diese bei Duncan ankam, vergingen noch mal wertvolle Sekunden, welche sie vor dem Astral des Luft-Clans standen und der eisige Wind durch die Kleider pfiff.

Der Groschen fiel bei Duncan Pfennig weise: "Sag mir jetzt bitte nicht ... "

"Spike!", grollte Nico, denn wie schon gesagt er hasste Diskussionen

"Nico, was verstehst du nicht unter SAG ES BITTE NICHT!"

Duncan reagierte nur so, um aufkommende Überforderung nieder zu kämpfen. Hingegen Felizitas sah das Ganze noch sehr sachlich: "Könnten die Herren mich mal aufklären."

"Es handelt sich um einen nicht genau beschrieben Wiedergänger in voller menschlicher und physischer Gestalt. Das bedeutet es ist keine geisterhafte Erscheinung und ein lebender sich wieder regenerierender Organismus, wahrscheinlich entstanden ende des 17. Jahrhunderts", erläuterte Duncan, da Nico keine Anstalten machte, irgendwem irgendetwas zu erklären sondern dieses Wissen wieder mal voraussetzte. Alter Egozentriker.

"Dieses Wesen wurde von meinem Vorgänger und seinen Schülern in Budapest gestellt und getötet."

"Wiederherstellbarer Organismus, Direktorin", Nico war genervter denn je, "Ich sagte ja auch ich vermute es nur. Dotoressa Isaac ist sich ziemlich Sicher. Sie war ja mal Schülerin von Meister Cain."

"Was ist mit Fox?", hackte Duncan nach, in der Hoffnung eine schnelle unkomplizierte Lösung zu finden.

"Der Dämon geht ihm aus dem Weg oder andersherum. Du kennst es ja. Das Phantom stammt aus Venedig und wurde zu dessen Schutz erschaffen. Deswegen können wir kaum auf Fox bauen und dabei gibt sich die Dotoressa wirklich sehr viel mühe, es zu überzeugen"

"Rom und Venedig war noch nie eine gute Kombination.", kam es kurz von Felizitas, welche diesen Gegner für den Wiedergänger wohl auch schon in Betracht gezogen hatte.

"Hast du eine Vorstellung weswegen Spike in Rom aufgetaucht ist."

"Ich nicht, aber die Dotoressa meint so wie er Terry und die andern zugerichtet hat, ist ihm langweilig."

Wenn jemand wusste, was passieren konnte bei einem mächtigen Wesen, welchem langweilig ist, dann war es Dotoressa Isaac Sie hatte Nico ausgebildet oder besser unter Kontrolle gebracht. Der übermäßig intelligente Junge war nach dem Verschwinden seines Vaters geradezu unberechenbar geworden und hatte die perfidesten Pläne ausgearbeitet um seinen Vater irgendwie wieder zu finden. In der Hinsicht waren sich Kai-Alexander und Nico unheimlich ähnlich. Beide konnten sich nicht mit dem Tod der Eltern abfinden und könnten bis zum äußersten gehen, nur um ein Lebenszeichen von ihnen zu finden.

"Ihr wollt mich auf dem Arm nehmen?", hackte die Direktorin des Centers nach.

Der Graf von Falkenstein ignorierte diese Skepsis und blieb auf seinen Sandkastenfreund gerichtet: "Nico ich sag es nur ungern, aber zieht alle verfügbaren Kräfte in der Vatikanstadt zusammen. Schick einen Papiervogel an den Papst persönlich, wenn es sein hacke dich in das Alarmsystem und lass allen und jeden evakuieren"

"Spike ist gefährlich aber das geht zu weit Graf!", erwiderte die Frau so laut, dass selbst der Wintersturm nicht gegen ihre Stimme ankam. Gegen die beiden Familienoberhäupter hatte sie schon weniger Aussichten auf Erfolg mit dieser Methode.

"Nico du musst mir jetzt vertrauen. Simons Begleitung ist Raguels Sohn."

"Luca, dieser kleine brutale Bücherheini?"

Es fiel Duncan etwas schwer nicht zu grinsen. Sabriel hatte Nico vor einigen Jahren mal sehr eindrücklich erklärt das ein hoher Intelligenzquotient nichts mit Wissen und Lebenserfahrung zu tun hat.

"Man Abadon du dämlicher Nerd, Raguel ist der Ausgestoßene Astron und warum? Weil es heißt er habe einen schwarzen Feuerdrachen in sich und Luca ist sein Sohn. Raguel lebt nicht mehr. Muss ich dir das Buchstabieren noch beibringen oder was?"

Absichtlich benutze er dieses Zitat von Sabriel, damit Nico auch wirklich verstand was Sache. Die beiden waren wirklich gut befreundet und es schmerzte Duncan unerwartet heftig, dass er seinem Freund, der genau so früh die Last eines Oberhauptes tragen musste wie er, nicht erzählen konnte wer Luca war und wie viel sie ihm als gute Freundin bedeutete.

Der Tag an dem Nicolas Carlimero Abadon herausfand wer Luca war, würde das Oberhaupt in seinen Grundfest erschüttern. Besiegt von einem jüngeren Mädchen und 19 Jahre nicht auf den Trichter gekommen das er eine sie war. Sein Ego würde schwere Schäden einstecken müssen.

Der Einlauf hatte gesessen und Nico war mit einem Mal gespenstisch ruhig und hoch konzentriert. Die Aura, welche nun von ihm ausging, hatte nichts mehr mit Machtdemonstrationen zu tun, sondern spiegelte das Auge eines Tornados wider. Völlige Ruhe im Kampf der Gewalten: "Wird dieser Dämon etwa von der vermuteten Dunkelheit in Luca angezogen werden?"

"Ich weiß es nicht. Fest steht das Spike dazu tendiert jeden herauszufordern, der stärker sein könnte als er. Er ist ein von Menschen erschaffenes Wesen und sucht im Kampf seine Lebensaufgabe."

"Ich finde die Maßnahmen die sie vorschlagen dennoch reichlich überzogen", schaltete sich wieder Felizitas ein, welche die nötige Neutralität hatte um eine bessere Übersicht der Lage zu schildern, "Das Archivum Secretum Apostolicum Vaticanum ist sehr gut geschützt spirituell wie technologisch. Wir können auch davon ausgehen, dass Luca dort gar nicht auf fällt, selbst wenn er einige kleine Zaubertricks anwenden muss um an die benötigten Informationen zu kommen. Unterschätzen sollten wir die Situation dennoch nicht. Ich werde sofort eine Nachricht an los schicken, damit die beiden wissen was auf sie zu kommen könnte. Zudem sind sie bereits 24 Stunden im Vatikan und es nichts passiert."

"Sie haben die beiden trotz meiner Nachricht vor einer Woche nicht ins Bild gesetzt, über die Situation in Rom."

"Oberhaupt Abadon, darf ich sie darauf aufmerksam machen, dass SIE erst heute damit herausgerückt sind, dass SIE nicht mehr in der Lage sind die Kontrolle zu behalten über das Geschehen. Ich dachte wirklich, ich könnte ihnen mehr Spielraum geben."

Duncan stellte in diesem Moment fest, dass es die Enthüllung von Sabriel Natur gar nicht benötigte um seinen Freund in die exzentrischen Schranken zu weisen, Felizitas reichte vollkommen aus.



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