Zum Inhalt der Seite

Mia und Kai-Alexander - das wandernde Rätsel

Band I
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 50,

bis hier hin hat es lange gedauert, alleine schon weil ich fast sechs Monate ohne Internet war. Aber jetzt geht es fleissig weiter. Ich werde jetzt regelmäßig Kapitel wieder hoch laden. Würde mich freuen Eure Meinung zu hören.
In erster Linie wünsche ich Euch viel Spaß beim Lesen.

bis denn dann, wir lesen und Kapitel 60
ChaosKaiko Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 50 Angriff oder Verteidigung?

Kapitel 50 Angriff oder Verteidigung?
 


 

"Ohho, was haben wir denn da?"

Orells Herzschlag preschte gegen seinen Brustkorb, als gäbe es keinen Morgen mehr. Um so mehr von seinem Geist ins hier und jetzt zurückkehrte, desto schlimmer wurde der reisende Fluss von Adrenalin in seinem Körper. Das Hormon schärfte seine Sinne empfindlich. Stumpfer Metallgeruch reizte seinen Magen, denn das noch warme Blut seines Kollegen zog sich unter seinen Füßen in das Innere des Containers. Als hätte der Lebenssaft seinen eigenen Willen, verfolgte Orell die glänzende Pfütze. Sie verschwand unter schwarzen Sohlen, wurden davon regelrecht aufgesogen.

Die Stimme, welche eben aus der Dunkelheit gesprochen hatte klang weich, fast schon verführerisch. Allerdings ließ die Wortwahl auf etwas anderes, schlimmeres deuten.

"Eine Magierin und ich dachte der kleine Bücherwurm hätte nur zu viel von dem verstaubten Zeug hier gefressen"

Mühsam schaffte der Gardist seinen Kopf so weit nach oben zu strecken, damit er die Gestalt von oben bis unten Mustern konnte.

"Wow Hollywood lässt grüßen", kommentierte Sabriel schroff bei dem Anblick ihres Gegners. Sie ging in keiner einzigen Sekunde davon aus, dass sie beide ohne Kampf von hier verschwinden konnten. Dieses Wesen vor ihr sah vielleicht aus wie ein Sonnyboy, aber seine Aura sprach von etwas Bösen, etwas das Kampflustig war.

"Danke, danke, aber wie ich sehe wird mir hier auch etwas geboten."

Das Wesen trat nun vollends in die spärliche Beleuchtung des Flures. Er war vollkommen in schwarz gehüllt, lediglich das hellbraune Haar und die fahle Haut seines Gesichtes waren genau zuerkennen. Die Augen waren der Art dunkel, dass Orell keine Farbe bestimmen konnte. Mit jedem Schritt, den das Wesen aus dem Dunkeln hervortrat, schreiten die Instinkte des Mannes. Der Impuls war enorm. Er verwandelte sich bereits in pure Nervenschmerzen.

"Was willst du?"

"Willst du mir nicht lieber sagen wer du bist. Du bist interessant. Irgendetwas stimmt nicht mit dir. Eine normale Magierin bist du jedenfalls nicht."

Sabriel stellte sich vor Orell. Der Mann war Gardist, ein guter Kämpfer, aber kein Magier und erst recht kein Dämonenjäger.

"Oh du bist wohl nicht sehr gesprächig. Soll ich den hier noch mal fragen"

Links öffnete sich die Faust und irgendetwas rötlich, gelbes kam zum Vorschein. Eine kleine Figur. Irgendeine Comicgestalt oder Kinderzeichnung.

Die Astrontochter erkannte sofort ihren kleinsten und schnellsten Büchergeist. Zugegeben Klaus-Dieter-Detlef war nicht unbedingt ihr Liebling ins Sachen Gestaltung und Funktion, dennoch konnte sie sich zu 100 % verlassen. Für Roosters bescheuerte Darstellung konnte der kleine Geist ja nichts.

"Er zappelt wie wild in meinen Händen und jammert immer nach seiner Herrin."

Ganz klar er wollte Sabriel provozieren ihm war mehr als bewusst, dass bei all dem Papier hier unten eine Feuermagiern, welche einen Büchergeist bei sich trug niemals von sich aus angreifen würde. Von dem "Custos de occulto literae" hatte er sich auch mehr erhofft. Seinen Kollegen in die blutige Finsternis zu ziehen war kein Problem gewesen und er war seinem Beispiel fast gefolgt, wenn da nicht diese bemerkenswerte Magierin aufgetaucht wäre.

Er legte sich die vollen Lippen, weil seine Neugier stieg. Obwohl sie eine Feuermagiern war, sprach sie kein Wort mehr und beobachtete ihn genau. Der Druck seiner Aura nahm zu. Orell glaube schon an eine Vergiftung und spürte wie sein Mageninhalt sich als Klumpen nach oben schob.

"Er ist ein so treues Kerlchen. Hat ganz brav für Mami das Papierchen gefunden."

Ein minimaler Ruck durchfuhr Sabriels Oberkörper. Der Dämon zauberte, einem Taschenspieler gleich, eine Seite in seine rechte Hand und wedelte damit herum. Seine Lippen teilten sich und unter dem breiten Grinsen tauchten schneeweiße Zähne auf.

"Kannst du Spartanisch Feuervögelchen."

Keine Reaktion von Sabriel. Diese Frau hatte Nerven aus Stahlseilen. Orell hatte schon viele Gegner bezwungen. Niemand würde ihn als blutigen Anfänger bezeichnen. Doch in diesem Augenblick, in seinem Territorium, war machtlos Sabriel Schutz ausgeliefert.

"Ich verliere die Geduld, Feuervögelchen."

Die Miene verfinsterte sich mit einem Schlag. Seine linke Faust ballte sich zusammen und für wenige Sekunden erhellte sich das Innere des Containers in einem roten Lichtregen.

Die Vernichtung ihres Büchergeistes nutze Sabriel zum Handeln. Mit voller Wucht klatschte sie ihre Handfläche gegen das Panzerglas der Büchervitrinen und schickte durch das gesplitterte Glas einem Energieimpulse. Anschließend packte sie den Gardisten und riss ihn mit sich Richtung Ausgang. Noch ehe die beiden dem Dämon den Rücken zugewandt hatten schickte Sabriel ihren magischen Befehl los: "Imber e telum Obsidian" *

Das rote Licht erlosch und aus dem Container drang ein Schrei reinsten Zornes.

"Du hast ihn wütend gemacht", beklagte sich Orell, denn er konnte nicht glauben was er eben erlebt hatte.

"Schnauze! Lauf! Du wärst auch nicht glücklich von einer Glasscheibe in einen Schaschlikspieß verwandelt worden zu sein."

Das kommentierte der Mann nicht mehr. Während sie nach oben stützen, spürte er die körperliche Kraft der Frau, welche ihn stützte. Für gewöhnlich wären diese getauschten Rollen unangenehm, jedoch meldeten sich wieder Orells Instinkte, die ihm deutlich machten, sie war hier die Mächtigste.

"Warte.", befahl er plötzlich und versuchte sich nach hinten fallen zulassen um an einen Notschalter zu lagen. Doch Sabriel riss ihm am Arm, dass er glaubte, sie wollte ihn aushebeln und zog ihn weiter. Die Astron duldete keinen Aufschub.

"Vergiss es. Wenn du jetzt jemanden holst, wird es deinen Kollegen schlimmer ergehen als dem Blaumann unten in der Bibliothek."

"Wir müssen es stoppen. Wir brauchen einen Exorzisten."

"Von einem Vatikani kann man wohl keine besseren Vorschläge erwarten."

Beide rannten sie was ihre Beine hergaben. Eine Tatsache, welche Orell beruhigte. Zumindest seine Ausdauer war in seiner jetzigen Situation besser als durchschnittlich.

"Bring mich zu einem Hinterhof, weit weg von den Touristen. Wenn wir Glück haben können wir auf einem größeren Platz etwas gegen ihn ausrichten."

Obwohl ihr Atem dröhnte, und ihre Schritte wie Gewehrsalven durch die Gänge schallten, vernahmen beide eine Art Knurren hinter sich. Gleichzeitig überzogen sich Nacken und Rücken mit Gänsehaut und frostigen Schauern.

"Wie kam dieses Ding überhaupt in den Vatikan und in die Bibliothek?"

Sabriel antwortete nicht.

Beide stürmten ins Freie.

Es handelte sich um einen privaten Parkplatz, welcher in einer tiefen Häuserschlucht lag. Hier zeigte sich nur wenig von der Pracht der heiligen Stadt. Einige Autos würden Schaden nehmen können und auch die Fassaden waren zu ersetzen. Wenn Sabriel sehr viel Glück hatte, konnte Akari eine angeblich defekte Gasleitung für die Verwüstung nutzen, damit die Presse genügen zu Futtern hatte.

Am anderen Ende des Hofes gingen die beiden hinter einer Limousine in Deckung. Die schwarze Aura sickerte bereits aus der Hintertür hinaus. Vielleicht hatten sie noch 30 Sekunden bis das Wesen ins Tageslicht trat. Seine Wut schwängerte die Luft, wie der Smog in einer Großstadt.

"Wer ist das? Und wie um alles in der Welt kommt ein solches Wesen hier her!"forderte Orell noch ein Mal.

"Drei Schuss."

Er riss seinen Mund auf. Diese Antwort ergab keinen Sinn, jedenfalls so lange bis er in die Augen der Astrontochter blickte: "Drei Schuss mitten in sein Gesicht, dann hast du eventuelle 10 Sekunden Zeit um abzuhauen, wenn er dir zu nahe kommt. Für eine größere Chance reicht die Durchschlagskraft deiner Handfeuerwaffe nicht aus."

Das Gefühl mitten auf einem Schlachtfeld zu sein überrollte den Gardisten fast. Einem Terroristen hinterher zu jagen oder sich eine Schießerei mit irgendwelchen Vernatikern zu liefern war nichts gegen die jetzige Aura des Geschehens.

"Nutze diese Chance, wenn das hier schief geht. Evakuiere den gesamten Vatikan und gib das dem Löwenjungen!"

Dieses Teufelsweib, sie hatte nicht nur einen Zauber ausgesprochen und Orell daraus geholt, nein, Sabriel hatte es auch geschafft den fetzen Papier aus der rechten Hand des Dämon zu klauen. Was für ein Training musste diese junge Frau hinter sich gebracht haben uns so zu reagieren?

Sabriel richtete sich zu voller Lebensgröße auf und verließ das sichere Versteck. Sie kam hinter dem Auto hervor und stand ihrem Gegner direkt gegenüber.

"Bist du die Glasprinzessin der Seranissima?", ertönte wieder die liebliche Stimme des Dämons.

"Hättest du wohl gerne."

Sabriel knirschte mit den Zähnen. Dieses Wesen war verdammt mächtig. Obwohl das Glas seinen Körper durchbohrt hatten, floss kein Blut und die zerfetzen Kleider begannen sich in der schwarzen Aura bereits wieder zu verschließen.

Langsam, fast wie in Zeitlupe setzte ihr Kontrahent zum Sprung an. Das würde heftig werden.

"Was ich gerne hätte wäre deine Lebensader!"
 

* Glas ( Obsidian ) -Speer-Regen



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück