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Looking Glass

von

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Dunkle Puzzle

»Nun, was hast du gefunden?«, fragte Minato als er die Tür zu seinem übrigen Büro im ersten Stock schloss. Der Raum war die letzten Jahre nicht genutzt worden und hatte, wie die übrigen Schlafzimmer im zweiten Stock, viel Staub angesammelt. Jiraiya hatte gerade noch genug Zeit, um ihre Privatsphäre mit einem Siegel zu schützen ehe Minatos Neugierde die Überhand gewann.

 

»Gott«, grummelte Tsunade zu sich selbst während sie mit der Hand über eine verstaubte Box strich, »man könnte meinen wir hätten wenigstens in deinem normalen Büro reden können. Es wäre vielleicht ein wenig gemütlicher gewesen.«

 

Minato schüttelte den Kopf, doch Jiraiya kam ihm mit der Antwort zuvor.

 

»Es ist immer noch zu unordentlich. Unser ruhmreicher Hokage hat Schwierigkeiten damit, mit all seinen Büchern und Schriftrollen Haus zu halten und sie aufzuräumen«, sagte er und sein trockener Ton lies Minato die Augen verdrehen.

 

»Sensei, du warst in solchen Dingen immer weitaus besser«, ermahnte in Rin, »und nun, da Naruto-kun bei dir bleiben wird, musst du ein gutes Beispiel sein.«

 

Minato nickte den Kopf in einer kurzen, ruckartigen Bewegung: »Ich arbeite daran. Können wir jetzt wieder dazu zurückkehren was mit Naruto los ist?«

 

»Schön«, schnaufte Tsunade mit einem langen Seufzer. »Obwohl du mir immer noch eine Erklärung schuldig bist wie und warum er hier ist. Du sagst, dass er dein Sohn ist, erklärst aber nicht, wie das möglich sein soll. Der einzige Grund, warum ich dich nicht zwinge einen temporären Urlaub zu nehmen ist, weil Jiraiya deinen Rücken stärkt und du dir heute schon frei genommen hast.«

 

Minato öffnete den Mund um etwas zu erwidern als ein dumpfes Klopfen seine geplante Antwort unterbrach. Wie eine Person, drehte sich die versammelte Gruppe zum Fenster, nur um einen einäugigen, weißhaarigen Ninja auf dem Fenstersims draußen kauern zu sehen. Minato schloss es mit einem missbilligendem Stirnrunzeln auf und öffnete es sodass Kakashi hindurch schlüpfen konnte.

 

»Ich dachte, ich hätte dir gesagt dass du erst morgen wiederkommen solltest«, sagte Minato während er das Fenster wieder schloss.

 

»Ich hab ein Nickerchen gemacht«, verteidigte sich Kakashi. Er ging hinüber zu Rin und lehnte sich neben sie gegen eine große Box. »Abgesehen davon, wer kann den schon schlafen, wenn es einen noch nicht erklärten Mini-Klon seines Sensei gibt, der in dessen Haus umherläuft. Ich nehme an, es hat etwas mit diesem Spiegel zu tun?«

 

»Welcher Spiegel?«, fragte Tsunade an Minato gewandt.

 

Minato seufzte weil er wusste, dass er nun nicht mehr um genauere Erklärungen herum kommen würde wenn er Narutos Gesundheitszustand erfahren wollte. »Vor Monaten habe ich versucht, den alles sehenden Kristall des Sandaime nachzubilden. In meinen Experimenten habe ich versehentlich ein Fenster in eine andere Version unserer Welt erschaffen, eine Welt, in der manche Ereignisse anders abgelaufen sind. In dieser Welt war der Sandaime immer noch am Leben und ich hingegen war tot. Wir haben die letzten Monate miteinander gesprochen.«

 

»Du hast mit Sarutobi-sensei gesprochen?«, fragte Tsunade geschockt, »woher weißt du, dass es kein Trick war?«

 

»Ich war sehr gründlich darin, seine Identität zu bestätigen.«

 

»Ich war bei einer der Gespräche dabei«, warf Kakashi ein, »der Sandaime wusste nicht, dass ich zuhörte, doch ich war davon überzeugt dass er es wirklich war.«

 

Tsunade antwortete mit einem skeptischen brummen. Ihre Arme waren verschränkt und auf ihrem Gesicht lag ein ungläubiger Ausdruck, doch sie sagte nichts weiter, also fuhr Minato fort.

 

»Vor zwei Nächten ging ich hinunter um zu sehen, ob der Sandaime Zeit für ein Gespräch hätte. Als ich das Zimmer erreichte in dem der Spiegel war, fand ich Naruto bewusstlos und verwundet vor. Der Spiegel war nicht aktiv aber es gibt keinen anderen Weg, wie er in diesen Raum hätte gelangen können. Als ich ihn später befragte bestätigte es sich, dass er aus dem anderen Konoha stammt.«

Minato zögerte und dachte daran, dass der Kyūbi in seinem Sohn versiegelt war. Vielleicht war es Scham, denn er wollte niemandem erzählen was sein anderes Ich getan hatte. Er bezweifelte jedoch stark, dass er es geheim halten könne würde. Jiraiya wusste es immerhin schon. Er musste jedoch nichts mehr sagen, da Kakashi bereits zu sprechen begonnen hatte.

 

»Nun, das erklärt, warum er exakt so aussieht wie du. Du hast nie erwähnt, dass du einen Sohn auf der anderen Seite hast.«

 

»Ich wusste nicht, dass ich einen Sohn hatte bis er hier aufgetaucht ist«, antwortete Minato.

 

»Warum würde Sensei dir nicht davon erzählen?«, fragte Tsunade wobei sich ihre Augen leicht verengten und ein missbilligender Blick ihren Mundwinkel hinabzog.

 

»… wie ich bereits sagte, ich bin in der anderen Welt tot. Naruto ist ein Waisenkind. Du musst bemerkt haben, wie er mich nicht einmal erkannt hat.«

Den verletzenden Stich aus seinen Worten zu verbannen fiel Minato deutlich schwerer als er es sich vorgestellt hatte, dennoch schaffte er es.

»Nun, hast du die Ergebnisse der Untersuchung?«

 

Tsunade antwortete nicht sofort. Sie starrte ihn an so wie er sie und der Rest des Raumes beobachtete die Zwei in vollkommener Stille. »Ja«, sagte sie letztendlich, bewegte sich aber nicht von ihrer Stelle bei den Boxen fort, »Da gibt es eine ungewöhnliche Chakrasignatur, nicht seine eigene, die ihren Ursprung in seinem Bauch hat. Wenn ich raten müsste würde ich sagen, dass etwas in dem Jungen versiegelt wurde…«

Tsunade warf einen Seitenblick zu Minato welchen den jüngeren Mann zum seufzen brachte.

 

»Er hat den Kyūbi-no-Yoko in sich versiegelt«, gab Minato nach einem Moment zu. Er hatte keine Zweifel daran, dass die Menschen in diesem Raum Naruto gleich behandeln würden, wollte jedoch nicht, dass die Information sich verbreitete. Die Dorfbewohner würden nicht so zuvorkommend sein.

 

Stille erfüllte den Raum. Die Frage danach wer den Kyūbi versiegelt hatte hing im Raum, doch glücklicherweise fragte niemand und Minato weigerte sich dickköpfig etwas zu sagen solange niemand explizit danach fragen würde.

 

»Also hat sich das in der anderen Welt also auch anders abgespielt«, sagte Kakashi, mehr zu sich selbst, sein eines sichtbares Auge über seiner schwarzen Maske einer sorgenvoller Furche gleich.

 

»Das würde das fremde Chakra erklären«, sagte Rin nickend und wandte sich um, als Tsunade sprach.

»Es erklärt das eine, nicht aber das andere.«

 

»Das Andere?«, fragte Minato, alarmiert bei dem Gedanken an drei verschiedenen Chakrasignaturen in einer Person, vor allem seinem Sohn. Mit einem fremden Chakra über einen lange Zeit klar zu kommen war schon eine große Belastung für den Körper, aber zwei? Er wusste nicht, was das für Auswirkungen auf jemanden haben konnte und Naruto war noch so jung… Tsunades nächste Aussage tat dabei nichts, um Minatos Sorge zu lindern.

 

»Das andere Chakra ist in seinem Kopf. Es war extrem gedämpft, fast non-existent. Ich hätte es übersehen wenn es nicht kurz aufgeflackert hätte als ich seinen Kopf untersucht habe.«

Tsunade überbrachte die Information in einem klinischen und distanzierten Ton.

 

»Schien es ihm schädlich?«, fragte Jiraiya, ein runzeln auf der Stirn.

 

»Das Chakra selbst ist nicht schädlicher Natur, nicht wie das des Kyūbi, aber der Fuchsdämon ist versiegelt. Es ist abgegrenzt und fast komplett von Narutos eigenem Chakra getrennt. Dieses andere Chakra ist es jedoch nicht. Von dem was ich sagen kann beeinflusst es ihn direkt, auch wenn ich nicht sagen kann wie oder was es genau macht.«

 

Minato gefiel das alles überhaupt nicht. Er unterdrückte seine ursprüngliche Reaktion zurück zu seinem Sohn zu gehen wenn auch nur, um zu schauen, ob es ihm gut ging und zwang sich dazu nachzudenken. »Es ist in seinem Kopf und schlummert die meiste Zeit?«, fragte er um die Fakten zu sichern, wobei seine Gedanken wirbelten und nach einer möglichen Ursache für das andere Chakra suchten.

 

Tsunade nickte.

 

»Vielleicht ist es eine Art von Genjutsu?«, schlug Rin vor und sprach damit Minatos ersten Gedanken aus.

 

»Es ist möglich«, stimmte Tsunade ohne weiteren Kommentar zu.

 

Minato schaute stirnrunzelnd zu Boden wobei sein Geist die neuen Informationen unermüdlich durchkaute. Es schien dass nur neue Fragen aufkamen und keine eindeutigen Antworten. Zuerst war da Narutos plötzliches auftauchen, dann der Kyūbi, Narutos Reaktion auf den Spiegel, die Siegelteile in seinen Bildern und nun das fremde Chakra in seinem Kopf. Es war ein neues Puzzleteil nach dem nächsten und keins schien wirklich ineinander passen zu wollen. Er hatte keine Zweifel daran, dass sie alle irgendwie miteinander verbunden waren, doch die Frage war, wie sie verbunden waren. Was war harmlos und was war eine Bedrohung? Er hatte keine Möglichkeit dies sicher zu bestimmen, nicht mit den wenigen Informationen, die sie im Moment hatten.

 

Jiraiya zog die nun leicht zerknitterten Zeichnungen hervor. Er blätterte durch ein paar hindurch, zog die besten Beispiele heraus und legte sie nach oben. Tsunade stellte sich neben ihn und schaute neugierig auf die obersten Bilder.

 

»Naruto hat sie vorhin gezeichnet«, erklärte Minato als die Oberärztin nach dem ersten Bild auf dem Stapel griff. 

 

Jiraiya reichte zwei andere Bilder zu Kakashi und Rin. Ein paar Momente herrschte Stille während die Drei sich die Bilder anschauten und Minato fragte sich, wer es wohl als erstes sehen würde. Keiner der anderen war ein Versiegelungsmeister wie er oder Jiraiya, doch alle waren erfahren genug und hatten genug gelernt um den Unterschied zwischen gezeichneten Siegeln und Kritzeleien zu erkennen.

 

»Sag mir nicht«, sagte Kakashi, ein ausgeprägtes Runzeln auf der Stirn. Der Ausdruck verwandelte sich schnell in Überraschung. 

»Das sind Teile von einem Siegel.«

Er schaute für eine Bestätigung zu Minato, doch der Hokage konnte sehen, dass sein ehemaliger Schüler es nicht wirklich benötigte.

 

Minato nickte während Tsunades und Rins Gesichter ebenfalls bei der Erkenntnis aufleuchteten.

 

»Ein Siegel für was?«, fragte Rin, deren Blick nun mit größerer Intensität über die Zeichnungen glitt.

 

»Es gibt keine Möglichkeit, das zu sagen ohne das komplette Siegel zu kennen«, sagte Jiraiya und nahm die Zeichnungen zurück, »Wir werden versuchen so viel wie möglich zusammenzusetzen und schauen dann was wir davon herausfinden können, doch es gibt keinen Weg sicher zu gehen, ob das überhaupt von dem gleichen Siegel stammt.«

 

Minato nickte zustimmend.

»Und alles was wir zusammenbauen beruht rein auf unserer Spekulation. Der einzige Weg herauszufinden ob wir das richtige Siegel haben ist, wenn wir es ausprobieren und solange wir nicht die Fingerzeichen dafür finden wird das nicht möglich sein.«

Er räusperte sich da er fand, dass das zu pessimistisch klang.

»Aber wir werden es versuchen«, beendete Minato begleitet von einem amüsierten Schnauben von Jiraiya.

 

»Ja, wir versuchen es«, stimmte Jiraiya zu, verstaute die Bilder wieder und verschränkte die Arme. Er neigte den Kopf und ein heller Ton schlich sich in seine Stimme. 

»Und wir werden es auch herausfinden, denn ich bin der beste Versiegelungsmeister… und Minato-kun ist auch ganz oke«, schloss er mit einem Handwinken und Achselzucken.

 

Minato ignorierte bewusst den freundschaftlichen Stoß da er seinen Sensei nicht noch weiter beflügeln wollte. »Selbst wenn wir das richtige Siegel finden wird es uns unglücklicherweise kaum all unsere Fragen beantworten.«

 

»Hast du schon daran gedacht, den Sandaime wieder zu kontaktieren?«, fragte Tsunade und ignorierte Jiraiya dabei ebenso.

 

Nickend hielt Minato ein seufzen zurück.

»Ich denke das das der einzige Weg sein wird mit dem wir wirklich in der Lage sein werden herauszufinden, was passiert ist. Naruto kann sich offensichtlich nicht erinnern und das was er weiß versteht er nicht genug, um es ausreichend zu kommunizieren.«

 

»Wir könnten es heute Nacht tun nachdem Naruto-kun ins Bett ist«, schlug Kakashi vor, »ihr seid beide ja eh eher Nachteulen.«

 

Minato überdachte das für einen Moment bevor er nickte: »Ich will jedoch, dass du und Rin hier bleibt und ein Auge auf Naruto habt. Niemand sollte wissen, dass er hier ist, aber nur für den Fall…«

 

Rin nickte und Kakashi antwortete mit einem »Hai, Hokage-sama«. Seine Stimme lies keine Enttäuschung durchklingen dass er von dem Treffen ausgeschlossen wurde oder dass er begeistert davon war, Zeit mit Naruto zu verbringen.

 

»Wie willst du seine Anwesenheit erklären?«, fragte Tsunade, ein skeptischer Ausdruck in den Augen, »Planst du ihn einfach wieder in seine eigene Welt zu schicken, wenn alles gesagt und getan ist? Das andere Konoha wird seinen Jinchūriki nicht so einfach aufgeben wollen und sie haben die Mittel in unsere Welt zu kommen während wir keine Ahnung haben. Das gibt ihnen einen entscheidenden Vorteil sollte es zu einem Kampf kommen.«

 

Minato verlagerte sein Gewicht und widerstand dem Drang sich mit einer Hand übers Gesicht zu fahren. Dennoch konnte er den kühlen Ton und harten Gesichtsausdruck nicht verhindern als er antwortete: »Ich denke, wir haben andere Probleme, um die wir uns kümmern sollten bevor wir das angehen.«

 

»Kein Grund, den Streit zu suchen«, stimmte Jiraiya leise zu.

 

OoOoO

 

Jiraiya legte die Stirn bei dem Anblick der Blätter um ihn herum in Falten. Sie bedeckten das Bett und langsam auch den Boden in dem Raum im zweiten Stock der Hokagevilla. Auf einen beiläufigen Blick schienen die Blätter nicht mehr zu sein als eine Kollektion von Kinderzeichnungen  die zufällig über das Bettlaken verteilt waren, doch sie waren in einer exakten Position ausgelegt je nachdem welchen Teil des Siegels sie enthielten. Die neueren Bilder, die Naruto gemalt hatte während die Erwachsenen geredet hatten lagen auf dem Boden. Darin waren keine Siegelteile verborgen. Jiraiya vermutete, dass es deswegen war, weil Naruto sich darauf konzentriert hatte sie zu malen. In den früheren Kritzeleien hatte der Junge sich nicht darauf konzentriert und das hatte es, was auch immer in seinem Kopf verborgen war, ermöglicht in die Zeichnungen einzufließen. In den neuen Bildern hatte Naruto eindeutig versucht, das schönste zu malen was er konnte. Rührend, aber für den Zweck den sie hatten als sie den Jungen zeichnen ließen letztendlich nutzlos. Vielleicht könnte Minato sie ja irgendwo in de Haus an eine Wand pinnen.

 

Glücklicherweise gab es im Moment genug mit dem zu arbeiten was in den anderen Bildern vorhanden war. Basierend auf diesen Fragmenten dachte Jiraiya, dass er ein wenig der Arbeit seines alten Sensei erkannte. Wenn man nun die enge Beziehung zwischen dem Sandaime und Naruto berücksichtigt würde es Sinn ergeben, Teile von Sarutobi Senseis Siegel im Kopf des Jungen zu finden. Dennoch trug es nichts dazu bei zu erklären warum das Siegel überhaupt in seinem Kopf war. Ohne Zweifel würde er sagen können warum das Siegel in Narutos Kopf war, wenn er wissen würde was es tat, oder zumindest hätte er eine sehr gute Vermutung.

 

Ein plötzlicher Schwall an Gelächter drang durch die Tür gefolgt von dem Geräusch von ein paar Füßen, die den Gang und die Treppe hinuntereilten. Jiraiya schaute zu der verschlossenen Tür und lächelte was ihm ein paar Grübchen in die Augenwinkel trieb. Es war lange her, dass er in diesem Haus Lachen gehört hatte und er war wirklich dankbar dafür.

 

Sein Lächeln verblasste jedoch als sein Blick auf die Schriftrolle fiel, die über seinem Schoß ausgebreitet lag. Es war das Siegel, welches Minato auf Narutos Bauch gefunden hatte. Es war dem Siegel von Minato an dem er vor Jahren gearbeitet hatte sehr ähnlich, doch wie der Hokage bereits gesagt hatte waren daran wichtige Veränderungen vorgenommen worden, die in ihrer Welt nie gemacht wurden. Eigentlich hatte Minato selbst vorgehabt die zwei Versionen der Siegel im Details zu studieren, doch mit Naruto immer um den neuen Vater herum war er verständlicherweise abgelenkt und übertrug Jiraiya diese Aufgabe zusammen mit den Zeichnungen des Jungen. Das Original lag an seiner Seite auf seiner eigenen  Schriftrolle ausgebreitet falls man es für eine schnelle Referenz benötigte.

 

Unten konnte man die Haustüre öffnen und schließen hören was das Haus plötzlich ruhig zurück lies, was Jiraiya für einen Moment aus seiner schwachen Konzentration riss. Sie mussten mit einer guten Erklärung was Naruto anbelangt ankommen oder darauf vorbereitet sein die Wahrheit zu sagen sonst müsste man den Jungen in der unmittelbaren Umgebung des Hauses festhalten. In dem Vertrauen, dass Minato Naruto sich nicht zu weit von dem Haus entfernen lies, nutzte Jiraiya die Stille aus und richtete seine Konzentration wieder auf das Siegel. Er dachte er hätte alle Modifikationen ergründet vor allem, wenn er es mit dem Original verglich. Der Großteil davon hatte damit zu tun, Chakra durch den Host wieder zu verwerten, vermutlich um es Naruto zu erlauben das Chakra des Fuchses zu nutzen, sollte er es brauchen. Die Menge, die dabei jedoch hindurch strömen konnte, schien ihm viel größer als bei den Sigeln anderer Jinchūriki die er bisher  in seinem Leben gesehen hatte.

 

Dennoch war da etwas, was ihn beunruhigte. Es war nicht das Siegel an sich; er konnte keinen theoretischen Konstruktionsfehler finden. Manchmal konnten Siegel Nebeneffekte haben die nicht vorhergesehen werden konnte bis sie benutzt wurden, vor allem wenn es ein neues und nicht getestetes Siegel war. Narutos Siegel war durch das Fuchschakra nur noch weiter verkompliziert. Das Chakra des Fuchsdämon war korrosiv um es milde auszudrücken. Jiraiya war sich nicht sicher welche Ergebnisse es haben würde, wenn man dem Chakra des Kyūbi erlauben würde über einen längeren Zeitraum durch das Siegel fließen zu lassen. Würde es das Siegel schwächen? Es war schwer zu sagen, doch etwas an der Konstellation machte ihn nervös.

 

Aus dem Fenster starrend runzelte Jiraiya die Stirn als er sich daran zu Erinnern suchte, wie Kushina die ganzen Jahre mit dem Kyūbi umgegangen war. Er bevorzugte es, nicht an ihr tragisches Ende zu denken und die Auswirkung die es auf seinen Schüler hatte, doch jetzt musste er alles in Betracht ziehen, an das er sich erinnern konnte. Ihr Siegel war anders als das von Naruto. Es war hauptsächlich darauf fokussiert, den Kyūbi so gut es geht zu unterdrücken, ihn vor der Welt und jedem, der ihn für seine eigenen Zwecke manipulieren wollte wegzuschließen. Narutos schien dagegen mit der Absicht gestaltet, dass der Junge eines Tages in der Lage sein würde, die Macht des Kyūbi wie seine eigene nutzen zu können. Kushinas Siegel hatte außerdem sehr auf ihr einzigartiges Chakra aufgebaut. Jiraiya wusste immer noch sehr wenig über Narutos Chakra aber vielleicht hatte es auch die einzigartige Resistenz gegen das des Kyūbi. Dem Sannin viel es schwer zu glauben, dass es nicht so war wenn man bedachte, dass der Junge sein ganzes Leben mit dem Kyūbi verbracht hatte und eventuell die Fähigkeiten seiner Mutter geerbt hatte. Dennoch war Naruto erst acht Jahre alt und hatte kaum Kontrolle über sein eigenes Chakra. Es würde schwer werden diese Hypothese zu bestätigen.

 

Vor Frust seufzend wandte sich Jiraiya wieder dem unbekannten Siegel zu, welches um ihn herum ausgebreitet war. Er hatte die letzte Stunde zwischen den beiden hin und her gewechselt und hatte dabei immer die gleichen Probleme. Das mysteriöse Siegel war nicht  vollständig und er hatte nicht das Herz Minatos und Narutos Spaß zu unterbrechen. Vielleicht müssten sie die Reaktion von Narutos Chakra mit dem des Kyūbi genauer untersuchen. Sie mussten auch herausfinden, ob es eine andere Möglichkeit gab, an das Siegel im Kopf des Jungen zu kommen und das andere Chakra überprüfen, welches Tsunade entdeckt hatte, doch das konnte noch warten. Von unten konnte Jiraiya Narutos glückliche Stimme lauter und leiser werden und Minatos gedämpfte Antworten übertönen hören. Es hörte sich an, als seien sie in der Küche und Jiraiya hoffte inständig, dass Minato nicht versuchte zu kochen oder es versuchte Naruto beizubringen.

 

Jiraiya zuckte zusammen als er das laute klirren von Töpfen hörte, die auf dem Boden aufschlugen. Er konnte sich in dem Moment Minato und Naruto in der Küche mit der Illusion eines Hausgemachten Abendessens vorstellen. Sollte das schlimmste eintreten könnten sie immer noch etwas bestellen.

 

Entschlossen sich abzulenken und eine Lösung für zumindest eines des Mysterien vor ihm zu finden zog Jiraiya eine neue Schriftrolle hervor. Wenn er die verschiedenen Teile des unbekannten Siegels kopieren würde, konnte er vielleicht die wahrscheinlichste Verbindung finden. Es war immer noch ein wenig Zeit bis zum Abendessen selbst wenn man von der Zeit, die man brauchen würde um etwas zu bestellen nachdem Minatos Kochversuche gescheitert waren, absieht. Und dann könnte er ja auch noch nach dem Abendessen ein paar Stunden daran arbeiten bis sie Naruto zu Bett bringen würden und zum Hokageturm gehen würden. Jiraiya ging davon aus, dass er ein paar der möglichen Verbindungen zwischen den einzelnen Segmenten des Siegels ausarbeiten konnte. Es wäre alles rein spekulativ aber immer noch besser als nichts.

 

OoOoO

 

Naruto hatte wieder den Alptraum. Er war anders wie in seiner ersten Nacht die er in der neuen Welt verbracht hatte. Dieser Alptraum war eine Erinnerung gewesen doch während ein hinterer Teil seines Gehirns verstand, dass das nur ein Alptraum war, war die Furcht, die ihn ausfüllte fast schlimmer als die Erinnerung selbst. Die Szene war immer noch die gleiche und der Anfang des Angriffs blieb unverändert doch dieses Mal kam kein ANBU um ihn zu retten. Im einen Moment wurde er von namenlosen, feindlichen Shinobi gejagt und im nächsten sah er sich mit einem Mob aus wütenden Dorfbewohnern konfrontiert. Sie verfolgten und beschuldigten ihn, dass er der Grund für den Angriff war, der immer noch um sie herum tobte. Überall brannten Gebäude und egal wohin Naruto sich wandte waren die Straßen und Gassen kein Fluchtweg.

 

Das schlimmste waren jedoch nicht die Dorfbewohner mit ihren schreien des Terrors und der Wut. Es war nicht das ansteigende Grollen der Kämpfe und des Chaos das Konoha in seinem Griff hatte. Es waren nicht einmal die Menschenmengen oder die gegnerischen Shinobi die ihn ab und zu einholten. Der entsetzlichste, furchtbarste Teil seiner Träume war der rote Nebel. Er folgte ihm wo auch immer er hinging, lungerte am Rand der Straße wenn die Dorfbewohner und Shinobi ihn umzingelten und kam ihm näher wenn er allein war. Er leckte an seinen Armen und Beinen und verbrannte dabei seine Haut. Naruto konnte die Bosheit und Wut die den roten Nebel erfüllte ebenso spüren wie die Macht die ihm innewohnte. Es machte ihm Angst.

 

Rennen floh er mehr vor dem Nebel als vor den Dorfbewohnern. Er strauchelte als es ihm näher kam und ihn einengte doch es gab keine Möglichkeit dagegen zu kämpfen. Es streckte sich nach ihm aus und züngelte gegen seine Haut. Die Zeit verstrich und es schien zu wachsen bis er spüren konnte, dass es nach seinen Armen griff. Er schrie vor Verzweiflung und hoffte, dass die Dorfbewohner ihn finden würden nur damit ihre Präsenz es auf Abstand halten würde.

 

»Shh. Es ist alles gut, ich bin hier.«

 

Die Stimme lies Naruto aufschrecken und er wandte sich und versuchte sich mit einem Ruck aus dem Griff zu befreien. Es war ein Moment später als er begriff, dass der Griff nicht von dem roten Nebel oder den Dorfbewohnern kam. Es war ein paar Arme die sich sanft und doch fest um ihn gelegt hatten. Naruto hielt in seinem abmühen inne wenn auch nur vor Überraschung und verstand erstmals den Strom der Worte über ihm.

 

»Dir geht es gut, du bist hier sicher. Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert.«

Es war Minato.

 

Der Hokage hatte seine Arme um ihn gelegt, ihn in eine Umarmung gezogen und seinen Oberkörper in seinen Schoß gezogen. Der Schock und die anhaltende Verzweiflung lies sich durch den engen Kontakt nicht vertreiben und so drehte Naruto sein Gesicht und seine Schultern in den Bauch des Mannes. Minatos Arme festigten sich um seine Schultern und zogen ihn nach oben weiter in den Schoß des Mannes. Unfähig die Umarmung zu erwidern zog Naruto seine Arme vor die Brust und drückte sich gegen die beruhigende Präsenz neben ihm. Minato antwortete indem er Naruto stärker drückte, vor und zurück wiegte und seine beruhigende Litanei fortführte.

 

Narutos Atem stockte doch er weigerte sich zu weinen. Stattdessen schloss er die Augen und konzentrierte sich darauf das wackelige Gefühl von dem Traum zu verdrängen. Es schickte ihm ein Zittern die Glieder hinab als er versuchte schaudernd Luft durch die Blockade zu bekommen die in seiner Kehle hing. Das sanfte vor und zurück wiegen schien zuerst auch nicht zu helfen. Zuerst verstärkte es nur den Drang zu weinen doch langsam aber sicher löste es den Knoten in seiner Brust. Für ein paar Momente genoss Naruto die Sicherheit und Geborgenheit der Umarmung selbst als ein Teil von ihm sich wegen der Fremdheit quälte. 

 

Langsam verebbte das schaukeln und Minato machte eine kurze Pause bevor er fragte: »Besser?«

 

Nicht nach oben schauend, teilweise vor Scham, nickte Naruto einfach in den Brustkorb des Hokage hinein.

 

Keiner von beiden bewegte sich von seiner Position als Minato nach einer weiteren kurzen Pause fragte: »Willst du darüber reden?«

 

Naruto schüttelte langsam den Kopf, mehr aus dem Impuls heraus, denn als eigentliche Antwort auf die Frage. Er wollte auf keinen Fall darüber reden, wollte Minato nicht erklären, warum die Dorfbewohner ihn immer gehasst haben, dass er immer alleine gewesen war. Wenn Minato es herausfinden würde, woher sollte er dann wissen, dass er seine Meinung von ihm nicht auch ändern würde?

 

»Bist du sicher?«, fragte Minato, entfernte sich ein Stück um hinab zu schauen und reckte den Hals damit er Narutos Gesicht sehen konnte, »… darüber zu reden hilft.«

 

Naruto dachte erneut darüber nach. Er hatte nie versucht mit irgendjemand über seine Alpträume zu reden außer wenn man das eine mal zählte als er Minato und Jiraiya von seiner Traum-Erinnerung vor zwei Tagen erzählt hatte und die folgenden Tage hatte er keine Alpträume. Normalerweise wäre er überglücklich jemanden zu haben, mit dem er über alles reden konnte, doch die Schwierigkeit der Situation sackte so langsam ab, da nun die ersten paar panischen Momente nach dem Aufwachen vorüber waren. Er fühlte sich plötzlich nervös selbst als die Schläfrigkeit an seinen Augenliedern zog. Wenn er raten musste würde er sagen, dass Minato sich auch ein wenig merkwürdig fühlte, da er spüren konnte, wie der Mann sich im sitzen ein wenig bewegte während die Stillen Minuten vergingen in den keiner von beiden sprach.

 

Mit einem weiteren lautlosen Schütteln seines Kopfes krabbelte Naruto aus Minatos Armen wieder zurück unter seine Decke. Die Nacht war kühl und er vergrub sich genußvoll unter die schwere Decke. Das Bett hier war schön weich auch wenn es anfangs noch ein wenig nach Staub, welcher ihm in der Nase kitzelte, gerochen hatte. Es war viel besser als das, was er in seinem alten Apartment gehabt hatte mit seiner gebrauchten und eingelegenen Matratze und dünnen Decken. Minato zog die Decke noch ein wenig höher bis nur noch Narutos Gesicht und Haarschopf hervorschaute. Die Geste half Naruto seine letzten Nerven, die der Alptraum aufgewühlt hatte wieder zu beruhigen und so entspannte er sich im Bett, bereit wieder einzuschlafen. 

 

»Wenn du deine Meinung änderst werde ich dir gerne zuhören«, sagte Minato und lies dabei eine Hand durch die Decke auf seiner Schulter ruhen.

 

Naruto nickte erneut, schwer mit den Liedern blinzelnd. Die Geste war schön selbst wenn er nicht vor hatte, das Angebot anzunehmen.

 

»Ich muss mich im Hokageturm um etwas kümmern aber Kakashi ist hier falls du etwas brauchst, okay?«

 

Ein weiteres halbes Nicken war alles was Naruto zustande brachte bevor die schwere wärme um ihn herum ihn wieder in den Schlaf zog.

 

OoOoO

 

Minato zog die Decken über Naruto noch einmal zurecht; er war froh darüber nicht sofort gegangen zu sein nachdem er ihn an diesem Abend zu Bett gebracht hatte. Es war immer noch recht früh in der Nacht und er sprach mit dem Sandaime normalerweise erst viel später also bestand keine Eile. Er saß auf der Bettkante und beobachtete das langsame heben und senken des Brustkorbes seines Sohnes während dieser tiefer in den Schlaf sank und hoffentlich bessere Träume hatte. Minuten vergingen in denen Minato sich nicht bewegte, sich das Bild ins Gehirn brannte. Wenn etwas schief gehen sollte und etwas passierte was Naruto daran hinderte zu bleiben wollte er so viele Erinnerungen davon haben wie nur irgend möglich. Sie würden schmerzhaft sein wenn er sich daran erinnern würde, aber immer noch besser als sie überhaupt nicht zu haben, dessen war er sich sicher.

 

Die Zeit zog sich dahin und Minato wusste nicht, wie lange er dort gesessen und die Stille nur unterbrochen von Narutos sanften Atemzügen genossen hatte. Ein Schatten verdeckte den Lichtstrahl der vom Flur aus in das Zimmer strömte. Er musste nicht aufsehen um die Umrisse seines Sensei auf dem Boden sehen zu können.

 

»Ist alles in Ordnung?«, fragte Jiraiya von seiner Position aus mit verschränkten Armen am Türrahmen lehnend.

 

Minato konnte die anderen Fragen darin versteckt hören. Der ältere Mann wollte im selben Maß nach Minato fragen wie nach Naruto.

 

»Ja«, schnaufte Minato und rieb sich die Hände über die Oberschenkel ehe er sich erhob, »Ich habe mich nur versichert, dass er ohne Probleme wieder eingeschlafen ist.«

 

Jiraiyas Ton war gleichmäßig und sein Gesicht war durch das Flurlicht hinter ihm in Schatten gehüllt sodass Minato nicht mehr als seinen Umriss sehen konnte: »Kakashi wird hier sein, falls etwas passieren sollte.«

 

»Ich weiß, ich will nur sicher gehen.«

Langsam aufstehend schaute Minato ein letztes Mal zu seinem Sohn ehe er sich leise aus dem Zimmer zurückzog. Er schloß die Tür hinter sich mit langsamen, vorsichtigen Bewegungen.

»Er wollte mir nichts über seinen Alptraum erzählen.«

Die Enttäuschung in seiner Stimme war offensichtlicher als er es beabsichtigt hatte.

 

Jiraiya zuckte mit den Achseln und führte den Hokage den Flur hinab zur Treppe. »Was hast du erwartet? Das ist alles noch neu für das Kind, du bist immer noch neu für ihn. Es braucht seine Zeit.«

Als Minato nicht direkt antwortete seufzte Jiraiya, klopfte ihm auf die Schulter und wiederholte mit einem sympathischen Tonfall: »Gib ihm einfach Zeit.«

 

»Und was, wenn ich diese Zeit nicht habe?«, gab Minato mit einem Stirnrunzeln zurück. Er schüttelte den Kopf und steigerte sein Tempo um seinem Sensei eine Antwort zu ersparen.

 

Am unteren Ende der Treppe lungerte Kakashi gegen eine Wand, sein eines Auge auf die zwei Männer fixiert die vom zweiten Stock hinabkamen. Rin stand ganz in der Nähe und schaute ein Gemälde einer Landschaft mit falschem Interesse an. Als sie ihre Schritte auf der Treppe hörte drehte sie sich um und sah sie an.

 

»Wie geht es ihm?«, fragte Rin und ging zum Fuß der Treppe gegenüber von Kakashi, »Es hörte sich an wie wenn er ziemlich aufgebracht gewesen wäre.«

 

»Alptraum«, antwortete Minato dankbar für Rins Sorge und froh, dass sie sich angeboten hatte zusammen mit Kakashi über Naruto zu wachen. Sie hatte einen vollen Terminplan mit ihren Pflichten als Medizinninja und er wollte sie zuerst nicht mit noch mehr Pflichten belasten, doch sie tauchte mit Kakashi zusammen ein paar Stunden später auf nachdem die zwei nach Narutos Untersuchung gegangen waren. »Er schläft und wird hoffentlich die restliche Nacht keine weiteren Probleme haben.«

 

»Mach dir keine Sorgen Sensei«, sagte Rin lächelnd, »wir werden nach ihm schauen.«

 

Minato nickte, zögerte jedoch an der Tür. Er wusste, dass seine zwei verbleibenden Schüler Naruto mit ihrem Leben beschützen würden wenn nötig und dass Rin mit einem weiteren Alptraum klar kommen würde, doch er suchte dennoch nach einem Grund um noch ein wenig länger bleiben zu können. Neben ihm lies Jiraiya einen übertriebenen Seufzer hören, schlug ihm einmal auf die Schulter und schob ihn zur Tür.

 

»Wir sind bald zurück, wird vermutlich spät«, rief Jiraiya hinter sich als sie auf den schwach beleuchteten Weg traten. Die Tür fiel hinter ihnen ins Schloss und schnitt das helle Licht der Eingangshalle ab.

 

Minato unterdrückte es wegen seinem Sensei mit seinen Augen zu rollen doch er konnte es dem Mann nicht übel nehmen. Wenn alles glatt lief würde Jiraiya das erste Mal seit Jahren seinen Sensei sehen. Wenn Minato in seinen Schuhen stecken würde wäre er verständlicherweise auch aufgeregt. Ohne zurück zu blicken beschleunigte Minato seinen Schritt die Straße hinunter. Er sprang auf einen kleinen hölzernen Stand und stieß sich noch einmal ab um über die Dächer zu springen, Jiraiya dicht hinter ihm.

 

Tsunade wartete vor dem Haupttor des Turmes auf sie. Sie tippte mit dem Fuß auf dem Boden, die Arme verschränkt und ein leichtes Runzeln auf der Stirn. »Wurde auch Zeit«, grummelte sie als sie bei ihr ankamen.

 

»Es ist etwas dazwischen gekommen«, sagte Minato doch die Ärztin wartete nicht auf seine Antwort, winkte mit der Hand und wandte sich nach drinnen.

 

»Wenn du meinst«, sagte sie und zog die Tür auf nur um kurz darauf wieder inne zu halten, »also wo ist es?«

 

»Es ist in den unteren Stockwerken«, sagte Minato als er und Jiraiya auch in dem Gebäude waren und die Tür wieder verschlossen hatten.

 

Nickend fiel Tsunade in einen Trott hinter Minato als er sich zu dem Treppenhaus wandte. Die Lichter waren aufgrund der späten Stunde in den stillen Hallen gedimmt. In ein paar Büros waren die Lampen für die Nachteulen noch erleuchtet. Sie liefen schnell durch die Hallen und die Treppen hinunter. Die unteren Stockwerke waren mit dem gleichen gedimmten Licht ausgeleuchtet und brummten wie zu jeder anderen Tageszeit auch.

 

Niemand sprach bis sie die Tür erreichten und Minato durch die lange Reihe an Fingerzeichen ging um sie zu entsperren. Minuten verstrichen während er sorgfältig jeden Sicherheitsmechanismus deaktivierte. Als er endlich fertig war, waren seine Arme schon leicht übermüdet und Tsunades Augenbrauen waren hinter ihrem blonden Haar verschwunden.

 

»Nun, zumindest gehst du keine Risiken ein, was die Sicherheit anbelangt«, kommentierte sie trocken die Arme wieder vor der Brust verschränkt.

 

»Ein paar davon habe ich hinzugefügt nachdem ich Naruto fand«, gab Minato zu, »ich habe es nicht für möglich gehalten, dass es einen Weg gibt hindurch zu gehen doch seit ich eines besseren belehrt wurde habe ich die Sicherheit erhöht die ich schon errichtet hatte.«

 

»Wie die Wache hier«, sagte Tsunade während sie den Raum betrat.

 

Minato nickte kaum merklich, nicht überrascht, dass sie den ANBU bemerkt hatte den er hier stationiert hatte um die Tür rund um die Uhr zu bewachen. Das innere des Raumes war fast exakt gleich wie da, als sie ihn das letzte Mal verlassen hatten. Glücklicherweise hatte jemand den Blutfleck auf dem Boden aufgeputzt. Minato hatte es nicht getan und auch sonst niemandem erlaubt den Raum zu betreten also musste es Jiraiya getan haben da er der einzige Versiegelungsmeister war, der erfahren genug war die Reihe an Sicherheitssiegeln zu deaktivieren ohne den Alarm zu betätigen. Jiraiya war auch derjenige gewesen, der den Raum das letzte mal versiegelt hatte als sie Naruto hierher gebracht hatten und so seine Erinnerungen unbeabsichtigt zum Vorschein gebracht hatten.

 

»Du solltest vielleicht eine Wache in dem Raum selbst platzieren«, sagte Tsunade, ihre Stimme leicht abgelenkt während sie den Spiegel ansah, der in der Mitte des Raumes stand, »Besser wenn wir sie daran hindern überhaupt erst in unsere Welt zu kommen, selbst wenn es nur dieser eine Raum ist. Wir kennen ihre Fähigkeiten immerhin noch nicht. Sie könnten besser sein als wir erwarten.«

 

Den Kopf in teilweiser Zustimmung zur Seite neigend dachte Minato über die Idee nach.

»Ich habe es in Betracht gezogen.«

 

»Das würde bedeuten, dass man mehr Personen als Minato und mir Zugang zu dem Raum gewähren würde«, sagte Jiraiya mit einem Stirnrunzeln, »Wollen wir mehr Personen Zugang gewähren?«

 

»Das ist es, worüber ich nachdenke«, gab Minato zu. Er hab Tsunade ein paar Minuten um sich den Spiegel genauer anzusehen bevor er ihr bedeutete beiseite zu treten. Vor das Chakraglass tretend fühlte sich Minato plötzlich nervös das Fenster wieder zu öffnen. Er wusste nicht, was er auf der anderen Seite finden würde, doch ein Teil von ihm bezweifelte, dass es sein Vorgänger sein würde.

 

Einmal tief durchatmend und die Nerven beruhigend ging Minato durch die lange Kette von Fingerzeichen den Spiegel zu öffnen. Ein Licht blitzte über die Oberfläche, ehe es abschwächte um ihm den Raum hinter Minatos Welt zu zeigen. Er legte die Stirn in Falten als er in den anderen Raum schaute. Dort stand eine Figur auf der anderen Seite des Spiegels, doch es war nicht der Sandaime.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey Leute,

hier endlich das nächste Kapitel von Looking Glass.
Ich hoffe es hat euch gefallen.
Wie immer freue ich mich tierisch über eure Kommentare und das viele Lob.

Bis dahin und viele Grüße
Drikani Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2016-08-05T22:38:42+00:00 06.08.2016 00:38
Coole übersetzung,
Bitte schreib doch weiter,
Ich möchte nur zu gernewissen wie es weiter geht,
Und was mit Naruto passiert,
Also bitte beeile dich.

Lg
Strawhatgirl
Antwort von:  Drikani
06.08.2016 03:30
Mein Notebook ist leider kaputt gegangen weswegen ich im Moment nicht weiterschreiben kann, tut mir echt leid...
Ich mache aber wirklich weiter aobald es geht, versprochen.
Von:  redwolf1981
2016-07-04T05:34:02+00:00 04.07.2016 07:34
Super Kapitel!!
Immer weiter so!!
MFG redwolf1981
Von:  fahnm
2016-07-02T21:59:29+00:00 02.07.2016 23:59
Hammer Kapitel
Mach weiter so
Freue mich aufs nächste kapitel
Von:  MyokoMyoro
2016-07-02T17:28:56+00:00 02.07.2016 19:28
Mach den Zugang wieder zu Minato!! Das ist bestimmt Pain und der will nicht Gutes!
Tolles Kapitel. Ich freue mic schon auf das nächste.
Deine Myoko
Von:  Stephhh
2016-07-02T08:27:21+00:00 02.07.2016 10:27
Einfach eine super Story, alles andere als ausgelutscht und altbekannt.
Wünschte das übersetzen ginge schneller aber muss mich leider in Geduld üben.
Weiter so
Von:  Isamu_17
2016-07-01T16:39:24+00:00 01.07.2016 18:39
Bitte schreibe bald und schnell weiter! !!
Von:  bigsmoke
2016-07-01T13:58:53+00:00 01.07.2016 15:58
Tolles Kapitel. Mach weiter so.


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