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Das Hochzeitskleid

Dramione & Blainy
von

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Der Kontrollverlust

Ihr wurde schlecht, verdammt schlecht, während sie Viktor anstarrte, als habe er plötzlich drei Köpfe und einen langen Schweif bekommen. Was bei Merlins verdammter Unterhose, hatte dieser ehemalige Slytherin vor? Wollte er sie bei allen schlecht machen? Sie hätte Blaise Zabini doch obliviieren sollen, schoss es ihr durch den Kopf. Wie konnte man nur so ein impertinenter Volltrottel sein? Wollte er sich mit Ron gleichsetzen? Und sie hatte immer gedacht, dass nur Rons Einfühlungsvermögen auf ein Teelöffel passt, doch Blaise schaffte es tatsächlich, dass ganze noch zu toppen, denn sein Einfühlungsvermögen schien nicht einmal auf einer Kuchengabel zu halten. Wie sehr sie sich in ihn verschätzt hatte. Als sie etwas mit ihm angefangen hatte, war er noch ganz anders gewesen. Zwar verschlagen, aber auf eine gute Art und Weise. Nun war er es auf dreckige Todesser Manier. Knurrend stand sie auf und ließ ihre Hände auf den Tisch sausen, verursachte damit einen klirrenden Lärm, da das Geschirr auf dem Tisch vibrierte.

„Was bildet sich dieser verfluchte Sohn einer schwarzen Witwe nur ein? Denkt der wirklich, so kann er mich irgendwie beeindrucken?“ Sie war sauer und wie sauer. Vergessen war ihre ruhige Nacht an Dracos Seite, vergessen ihre Zurückhaltung und ihre Furcht vor dem, was herauskommen könnte. Allen Anschein nach, hatte Blaise sowieso schon ganze Arbeit auf dieser verfluchten Hochzeit geleistet, auf die sie nie hätte gehen dürfen.

„Er wollte gar nichts, außer Sex! Nie hat er mich gefragt, ob ich mit ihm zu dieser Hochzeit gehe! Ich kann es nicht glauben“, echauffierte sie sich weiter. Sie bemerkte in ihrer Wut nicht, dass sie viel zu Weit ging, viel zu viele Sachen sagte, die Viktor gar nicht wissen sollte. Erst ein eindringliches und scharfes räuspern riss sie aus ihrer Hasstirade ihrer Ex-Affäre gegenüber. Wütend sah sie zum Verursacher des störenden Geräusches und entdeckte Draco, der mit einem Handtuch in der Hand seine Haare verwuschelt hatte um sie zu trocknen, doch damit aufhörte, als er sie unterbrach. Seine Augen funkelten sie zornig an und ein kurzes Nicken deutete ihr, dass sie auf Viktor Krum achten und sich nicht gehen lassen sollte. Brummend biss sie ihre Zähne fest zusammen und wandte sich von den beiden Männern ab.

„Hermione, ich verstehe nicht ganz“, hörte sie Viktor sagen, während sie versuchte sich zu beruhigen und innerlich alle Runen durch ging, die sie je entschlüsseln musste. Es dauerte einige wenige Minuten, bis sie nicht mehr vor Wut zitterte und sich ihre Atmung wieder normalisierte. Ohne sich zu ihnen umzudrehen, erhob sie wieder ihre Stimme, dieses Mal jedoch leiser und ruhiger als zuvor.

„Blaise Zabini ist ein Vollidiot. Er ist verletzt in seinem Stolz, weil ich mich nicht weiter mit ihm treffen werde. Darum erzählt er Dinge, die gar nicht Stimmen. Nie hat er mich gefragt, ob ich mit ihm zu der Hochzeit gehe und nie hätte ich ja gesagt. Ich weiß nicht, was er dir noch alles erzählt hat, während ihr zusammen gefeiert habt, doch ich kann dir sagen, dass er ein rachsüchtiger Typ ist, der mich fertig machen will“, erklärte sie ihre Situation, sodass Viktor verstand, was sie so aufregte, doch mit dessen nächsten Worten hatte sie nicht gerechnet.

„Aber, Hermione, Blaise erzählte nur, dass ihr Mal etwas miteinander hattet und dass er sich für sein Verhalten in der letzten Zeit entschuldigen muss. Ihr hattet wohl gestern Abend streit, wie er sagte und dadurch ist ihm aufgefallen, dass er sich aufgeführt hat wie ein trächtiges Erumpent.“ Irritiert drehte sie sich wieder zu Viktor um und bemerkte, dass Draco zu ihr getreten war, ohne dass sie es mitbekommen hatte. Ihre Reflexe und Sinne waren nicht mehr so geschärft wie sonst, stellte sie fest und ihre Wut machte sie verrückt, ließ sie nicht klar denken. Doch wenn sie es genau nahm, konnte sie seit langem nicht mehr klar denken. Sie tat Dinge, die nicht zu ihr passten, die sie nie von sich selber erwartet hätte. Wieso war sie nur so geworden? Und dann dieses zwiegespaltene Verhalten von Blaise, der sie bedrängte und dann bei anderen erzählte, er wolle sich entschuldigen? Träumte sie noch? Wünschte sie sich, er würde sich entschuldigen? Verflucht, ja! Sie waren gut miteinander ausgekommen, hatten eine tolle Zeit, wenn sie zusammen gewesen waren, bis ihr Gewissen sie aufgefressen hatte. Sie hatte ihn gemocht.

„Ich verstehe nicht, er sagte dir, er will sich entschuldigen?“, fragte sie nochmals nach und langsam verließen sie ihre Kräfte, sodass sie sich an ihrem Stuhl abstützen musste. All diese Eindrücke schlauchten sie, raubten ihr den Verstand und die Kraft, die sich nach dieser einen halbwegs ruhigen Nacht nicht hatten vollkommen regenerieren können. Sie spürte Dracos Hände an ihrer Taille und lehnte sich leicht gegen seine Brust. Müde schloss sie einen Moment die Augen, versuchte nochmals zu verstehen, während Viktor sprach.

„Wir haben zusammen getrunken, er erklärte mir, dass er mich verstand, dass ich mit dir zu dieser Hochzeit ging. So kamen wir ins Gespräch. Er mochte dich, Hermione, aber er hat auch verstanden, dass es von deiner Seite nicht in diese Richtung ging, spätestens, als er dich mit Draco sah. Ich erinnere mich an die Schulzeit, an eure Streitereien, Dracos Worte dir gegenüber und wie du darauf reagiert hattest. Es wunderte mich, dass ich euch dann zusammen sah, doch ihr scheint euch zu mögen und Draco ist mittlerweile ein anderer. Blaise war voller reue, als ich mich gestern lange mit ihm unterhielt. Ich werde jetzt gehen, Hermione, komm doch mal zu mir“, berichtete der stark gebaute Bulgare und verabschiedete sich von ihr, merkte er doch, dass er fehl am Platze war. Er war zwar ein Quidditch Spieler und vielleicht nicht immer gut mit Worten, doch war er durchaus einfühlsam, wenn es sein musste und so lächelte er die beiden vor sich noch einmal an, bevor er mit einem Accio seine Sachen zusammen rief, die er bei seiner Anreise dabei gehabt hatte.

„Danke, Viktor, ich werde es mir überlegen. Vielleicht kann ich ihm verzeihen, was er getan hat.“ Sachte löste sie sich von Draco und schritt auf den deutlich muskulöseren Mann in dieser Runde zu, den sie kurz umarmte.

„Komm gut nach Hause, ich melde mich wieder und dieses Mal nicht erst nach gefühlten Jahrzehnte.“ Lächelnd sah sie ihn an und er nickte so gutmütig, wie es Hagrid immer getan hatte, den sie ebenfalls vernachlässigt hatte, wie sie in diesem Moment bemerkte. All ihre Freunde hatte sie vernachlässigt und es wurde Zeit, dass sie das änderte, dass sie sich ihrem Leben wieder stellte und sich nicht auf der Arbeit oder zu Hause verkroch und vielleicht würde sie dann auch einmal eine vernünftige Beziehung führen können. Mit einem letzten Gruß verabschiedete sich Viktor von ihnen und ließ sie alleine zurück, das Frühstück vollkommen erkaltet und vergessen. Draco war es schließlich, der sie abermals dazu brachte, wieder leben durch ihren Körper fließen zu lassen.

„Komm, setz dich, du solltest etwas Essen und dich danach nochmal hinlegen“, verkündete er, während er selber sich auf den Stuhl links von ihrem setzte und seinen Zauberstab zog, um das Frühstück nochmals aufzuwärmen. Kalte Eier und kalter Speck waren dann doch nicht das Frühstück, dass er sich selbst gewünscht hatte. Für einen Moment blieb sie noch in ihrer Position verharren, beobachtete Draco, der sich wie selbstverständlich in ihrer Wohnung bewegte. So, als wäre er schon einige Jahre bei ihr zu Gast, als wären sie zusammen und ein eingespieltes Team. Es war ihr unbegreiflich, wie er sich so sehr verändern konnte. Vor einigen Jahren, während ihrer Schulzeit, hasst er sie noch, verfluchte sie gar und nun saß er hier, in ihrer Wohnung, neben ihr und frühstückte in aller Seelenruhe. Ein Anflug eines Lächelns schlich sich auf ihre Lippen, als sie sich langsam setzte und sich ihre Tasse nahm, um ihren trockenen Mund wieder zu befeuchten.

„Er hat recht“, eröffnete sie ihm schließlich ihre Gedanken und begann ebenfalls endlich zu Frühstücken.

„Wir haben uns verändert. Nie hätte ich damit gerechnet, dass ich einmal ein Verlangen nach dir bekomme und das gerade du es sein wirst, der von meinen Abgründen erfährt.“ Sie wusste, er würde ihr zuhören, egal bei was und er würde sie nicht dafür verurteilen. Vermutlich hatte er selbst schon mit Frauen geschlafen die vergeben oder verheiratet waren. Unter Männern war so etwas ja nichts Unnormales, da musste man sich nur Blaise ansehen, doch sie selber fühlte sich schmutzig dabei, als würde der Teufel selbst schon hinter ihr stehen und hämisch grinsend die Hände aneinander reiben, weil er sich freute, eine früher so reine Seele in Empfang nehmen zu können.

„Mach dich nicht lächerlich, natürlich haben wir uns verändert. Es gibt kaum jemanden, den der Krieg nicht verändert hat“, erwiderte Draco ihr und sah ihr dabei fest in die Augen.

„Denkst du, es war klug, so vor Krum auszurasten und ihm damit viel mehr über dich Preiszugeben als du solltest?“ Sie wusste, es war keine Frage, die er da stellte. Er klagte sie dafür an, dass sie sich nicht im Griff gehabt hatte.

„Bist du eifersüchtig, weil nun noch jemand über meine Probleme Bescheid weiß und du nicht mehr die einzige Vertrauensperson bist?“ Es war nicht ihr ernst, sie wollte ihn nur auf den Arm nehmen, doch als er daraufhin schwieg, wurde auch sie wieder ernster.

„Weißt du, es ist okay, dass Viktor das mitbekommen hat. Er ist verschwiegen, wenn es um Ding geht, die mich betreffen und dennoch werde ich ihm nicht noch mehr erzählen, als er nun weiß. Es reicht mir nämlich schon, dass ein gewissen Mr. Malfoy von meinen Problemen Kenntnis genommen hat.“ Provozierend hob sie ihre Augenbraue, während sie sich ein Stück Speck in den Mund schob.

„Findest du das witzig, Granger? Ich habe die vergangene Nacht neben dir verbracht. Deine Dämonen sind nichts, was du von Heute auf Morgen bekämpfen kannst und verdrängen hilft ja allen Anschein nach auch nicht. Deine einzige Möglichkeit ist, dass du dich Therapieren lässt, oder dich jemandem anvertraust und damit meine ich alles, was dich belastet.“ Er wusste, dass sie das nicht gerne hörte und bemerkte auch, wie sie zerknirscht und lustlos auf ihrem Stück Speck herumkaute, nachdem er ihr diese deutlichen Worte gesagt hatte.

„Du meinst, dass jemand erfährt, dass ich im Krieg getötet habe, dass ich Flüche angewandt habe, die tiefste dunkelste Magie waren? Oder das ich mit einem sehr guten Freund geschlafen habe, der verheiratet ist und dem ich dann die Erinnerung an diese eine Nacht aus dem Gedächtnis löschte, indem ich ihn obliviierte? Meinst du, das soll ich jemanden erzählen, mich öffnen und alles Preisgeben? Dann Glückwunsch, Malfoy, du weißt mittlerweile mehr über meine Abgründe als jeder andere!“ Und in dem Moment, wo sie ihm so patzig antwortete, bereute sie es schon wieder. Jedes Mal fühlte sie sich angegriffen, wenn man ihr nur helfen wollte und auch Draco schien sich nicht noch länger von ihr angreifen lassen zu wollen. Geräuschvoll legte er das Besteck zur Seite und stand auf. Fest schluckte Hermione, als ihr klar wurde, dass sie ihn damit endgültig vergrault hatte, obwohl er schon so viel für sie getan hatte.

„Ich“, begann sie, wusste aber nicht, wie sie ihren Satz überhaupt weiter führen wollte.

„Hör auf, Granger“, begann er und sah sie wütend an.

„Ordne verdammt nochmal deine Gedanken, bevor du sprichst, denn dann muss dir auch nicht leidtun, dass du deine Geheimnisse jemanden erzählst, der sie gar nicht hören soll!“ Seine Wut war greifbar, doch unbegründet, wie sie selber merkte. Er war keine falsche Person, er sollte es erfahren, er hatte ein Recht dazu, wie sie fand. Niemand hatte sich bisher um ihre Gedanken geschert und dann kam er und kümmerte sich um sie, hinterfragte ihr verhalten und half ihr, nicht wieder einen Fehler zu begehen. Sie sah zu, wie er sich erhob und ins Schlafzimmer ging. Sein Jackett über gezogen, trat er wieder zu ihr und sah sie fest an. Sie wollte so viel sagen, so viel tun, doch war es, als hätte sie jemand verflucht, sie an Ort und Stelle eingefroren. Kälte machte sich in ihr breit, als er sich von ihr abwandte und zur Haustür lief, um zu gehen. Es war wie ein Stromschlag, der sie bei diesem Anblick durchfuhr und ihren Körper in Bewegung setzte. Ihr Stuhl fiel schallend zu Boden, als sie sich schwungvoll von diesem erhob und ihm hinterherlief. Fest schlang sie ihre Arme um seinen Bauch und drückte sich gegen seinen Rücken. Sie verstand nicht, was vor sich ging, warum sie das tat, wollte sie ihm doch nie zu nah kommen, um nicht wieder einen Fehler zu begehen, den sie irgendwie korrigieren musste, doch in diesem Moment erschien es ihr nicht als ein Fehler. Draco Malfoy versuchte sie zu verstehen und ging behutsam mit ihr um. Schon in dieser einen Nacht im Hotel, bei ihrem ersten zarten Kuss. Flehend entkamen ihr die nächsten Worte, die sie nicht bereuen würde.

„Bitte, bleib.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich habe festgestellt, dass es wohl nicht mehr all zu viele Kapitel geben wird.
Daher hoffe ich, ihr seid auf das Ende vorbereitet :D Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  G-Saite
2019-02-06T20:58:56+00:00 06.02.2019 21:58
Auf das Ende vorbereitet? Wovon träumst Du nachts? xD
Scherz beiseite, ich freue mich an sich schon und verbleibe gespannt. Schade halt, dass Viktor abgereist ist. Aber ich bin ja auch für HerminexDraco zu begeistern.
Antwort von:  horo_koi
07.02.2019 21:27
Haha ich träume von seeeehr schönen dingen xD
Ich hoffe ich schaff es demnächst das nächste kapitel fertig zu schreiben. =)
Von:  MissVegeta
2019-01-25T10:23:57+00:00 25.01.2019 11:23
Hermine tut mir insgesamt echt Leid. Hoffe sehr, dass sie noch die Kurve kriegt und sich anständig öffnen wird, was total schwer ist, wie jeder selbst weiß.
Auch wenn es nur noch wenige Kapitel werden, ist die Story schön :) alles hat halt ein Ende. Und lieber ein nahes Ende als lange Wartezeiten.
Antwort von:  horo_koi
07.02.2019 21:29
Oh ja, das stimmt.
Man verschließt sich eher noch mehr, als dass man zugibt.
ich danke dir, für deine so lieben worte! <3
Ich gebe mein bestes, die nächsten kapitel fertig zu stellen. <3


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