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Das Hochzeitskleid

Dramione & Blainy
von

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Das Erwachen

Ein Monat war vergangen, seitdem Hermione Draco gebeten hatte bei ihr zu bleiben. Ein Monat, in dem sie sich in ihrer Wohnung verkroch und jeden abwies, der zu ihr wollte, der sie besuchen, ihr helfen wollte. Draco Malfoy war gegangen, er hatte sich aus ihrer Umarmung oder besser, Umklammerung gelöst und sie mit einem Blick angesehen, der sie hatte erstarren lassen. Zwiegespalten hatte er nach Luft gerungen, nur um dann einzig seinen Kopf zu schütteln und ohne ein Wort ihre Wohnung zu verlassen. Seitdem war sie allein und sie wollte es auch bleiben. Nicht einmal einkaufen ging sie noch, dass erledigte sich wie von selbst. Jedes Mal, wenn sie von Alpträumen geplagt aus den Schlaf schreckte und in ihre Küche ging, war alles aufgefüllt, was sie so brauchte. Dabei war das nicht viel, aß sie doch kaum noch und verkroch sich immer mehr in ihrem Kummer und ihrer Lethargie.
 

Keuchend erwachte sie erneut aus einem Traum, der sich ihr Leben nannte. Die Erinnerungen an die Vergangenheit überrollten sie in dieser Nacht, als wäre eine Herde Erumpent über sie hergerannt. Schmerzerfüllt griff sie sich an ihre Brust, während Tränen über ihre Wangen liefen und sie versuchte zu Atem zu kommen. Immer schwerer drückte es auf ihren Brustkorb. Bilder des Traumes - ihrer Vergangenheit - flammten vor ihr auf, als sie ihre Augen zusammenkniff und der Schmerz, der ihr die Luft abdrückte und sie immer weniger atmen ließ, stärker wurde. Sie fühlte sich, als würde eine unsichtbare Hand an ihrem Hals liegen und immer fester zudrücken.

„K-Krummbein“ keuchend schaffte sie es den Namen ihres Katers zu sagen, doch war sie viel zu leise. Die Kraft, die sie zum Sprechen, benötigte wurde immer geringer und sie wusste, sie hatte eine Panikattacke. Es war nicht ihre erste, doch ihre bisher schlimmste. Die Luft blieb ihr mittlerweile gänzlich weg. Vollkommen verkrampft saß sie in ihrem Bett und die erlösende Schwärze, die alles verschlingen würde, kam unaufhaltsam näher. Allein schaffte sie es nicht mehr aus ihr heraus und auch Krummbein kam nicht mehr zu ihr, bis alles vor ihr verschwamm und sie sich der erlösenden Betäubung ihres Körpers hingab, die sie in die Dunkelheit zog.
 

Ein Ruck durchfuhr sie und ihr Körper bewegte sich, denn sie spürte das Schwanken ihres Armes, der schlaff irgendwo herunter hing und wie ihr Körper leicht bebte bei jedem Schritt, den derjenige machte, der sie trug. Einzig die Kraft um sich selbst zu bewegen, oder gar die Augen wieder zu öffnen, hatte sie nicht mehr. Wenn sie ehrlich mit sich war, wollte sie auch gar nicht mehr. Allein die vergangenen Tage hatten sie so viel Kraft gekostet, dass sie nun an einem Punkt war, an dem sie nicht mehr konnte. Es dauerte nicht lang, da spürte sie nicht einmal mehr die Arme, die sie trugen und das Schwanken ihres Körpers.
 

Müde und ausgelaugt versuchte sie ihre Augen aufzuschlagen, waren ihre Lider doch sehr verklebt von dem schlaf ähnlichen Zustand, in den sie gefallen war. Nur langsam kamen die Erinnerungen wieder, was passiert war. Es wunderte sie, dass sie noch lebte, denn soweit sie sich erinnern konnte, war ihr die Luft ausgegangen gewesen. Leise stöhnte sie auf, als sie versuchte ihre Arme zu bewegen, um sich aufzustützen, doch schon ihre lichtempfindlichen Augen schmerzten, seit sie Sie geöffnet hatte und so auch ihre Arme, die viel zu schwach waren, sie in diesem Zustand zu halten. Es fühlte sich an, als zog etwas in ihrem inneren an ihren Muskeln und spannte sie somit zu sehr an. Erneut schloss sie ihre Augen, um sich zu beruhigen, denn die Panik ergriff erneut ihre Seele und wollte sie zurück in die Schwärze ziehen, doch dieses Mal war sie nicht bereit dafür, wollte sie doch wissen, wo sie war und wie es dazu kam, dass sie noch lebte. Ihre Hand zuckte leicht, als sie versuchte wenigstens eine Faust zu ballen, um zu sehen, ob sie noch Herrin ihres Körpers war. Und es funktionierte, wenn auch nur schwerfällig, besser als nichts. Dass sie bei ihren Versuchen sich zu bewegen jedoch beobachtet wurde, merkte sie erst, als sie eine ihr bekannte Stimme hörte, die aufgeregt aufschrie.

„Ein Doktor, schnell! Sie hat sich bewegt!“, rief diese, nachdem sich eilige Schritte von ihr entfernt hatten. Genauso schnell, wie sie gegangen waren, kamen sie wieder zurück.

„Hermione, hörst du mich? Ich bin es, Ginny“, aufgeregt sprach ihre Freundin mit ihr, dessen Hand sie an ihrer eigenen spürte. Erneut öffnete Hermione ihre Augen um Ginny ansehen zu können und was sie sah, überraschte sie. Neben Ginny, die sich über sie gebeugt hatte, stand ein Mann mit dunklem Teint und er kam ihr schrecklich bekannt vor.

„Blaise“, mehr brachte sie nicht heraus, nur seinen Namen. Die Erinnerungen an die Hochzeit von Pansy kamen wieder und sofort wünschte sie sich die Schwärze zurück, die sie so gern umfing und in ihre untiefen zog, doch in diesem Moment kam sie nicht, obwohl sie so verzweifelt war. Nichts hatte sie geschafft. Sie hatte sich nicht mehr zurücknehmen können. Ihr ganzes Leben war nur noch ein Scherbenhaufen. Sie hatte es nicht mehr geflickt bekommen, konnte niemanden mehr täuschen und wenn Ginny hier bei ihr im Krankenhaus war, wie sie sich nun denken konnte, wer wusste es dann noch? Wusste die Presse davon? Ihre Freunde? Draco? Doch selbst wenn er es wusste, er würde nicht kommen. Dafür hatte sie ihn zu sehr verletzt.

„Hermione, wie geht es dir?“, hörte sie die besorgte Stimme ihrer Freundin, die noch immer ihre Hand hielt. Hermione wusste nicht, was sie antworten sollte. Sollte sie die Wahrheit sagen oder wieder anfangen zu leugnen? Sah man es ihr denn nicht an, wie es ihr ging?

„Ich, es geht schon“, entschloss sie schließlich zu sagen und damit wieder abzuwiegeln, wie es ihr wirklich ging. Es rappelte leicht und die Tür zu ihrem Zimmer wurde aufgeschoben gerade, als Ginny etwas erwidern wollte.

„Ahh, Miss Granger, wie schön, dass Sie wieder wach sind. Ich würde Ihren Besuch nun bitten vorübergehend das Zimmer zu verlassen, damit ich überprüfen kann, wie es Ihnen geht.“ Ein Mann gehobenen Alters war in ihr Zimmer getreten. Er war vollkommen in Weiß gekleidet mit einem Umhang ähnlich eines Muggle Arztkittels. Seine braunen schütteren Haare schienen durchgeschwitzt und seinen Augen sah man die Müdigkeit deutlich an auch, wenn sein Blick offen und wachsam blieb, zeugten die tiefen Augenringe doch von seiner kräftezehrenden Arbeit.

„Wir gehen solange in die Cafeteria, sollen wir dir etwas mitbringen? Du hast doch sicherlich Hunger, oder? Ach, weißt du was? Wir finden schon etwas“, plapperte Ginny aufgeregt los und verabschiedete sich fürs Erste von ihr, wohingegen Blaise ihr nur knapp zunickte und mit seiner Hand an Ginnys Rücken aus dem Zimmer trat.

„So, Miss Granger, dann wollen wir doch mal sehen“, begann der Arzt, dessen Name sie nicht wusste. Entweder hatte er ihn ihr noch nicht gesagt oder sie hatte es schlicht ignoriert. Genau so, wie sie ihn nun ignorierte und lieber darüber nachdachte, was das für ein Auftritt von Ginny und Blaise war. Sie verspürte keine Eifersucht, wahrlich nicht. Doch kam ihr diese gesamte Situation mehr als seltsam vor, wollte er doch das letzte Mal, als sie ihn sah, noch etwas von ihr und nun war er mit Ginny so vertraut, wie es liebende waren.

„Miss Granger, Sie sollten wahrlich milde mit einem alten Herrn walten lassen, wenn er mit Ihnen spricht“, riss sie der Arzt auf ihren Gedanken.

„Verzeihen Sie, Dr.“

„Dr. Hemsworth, Miss Granger“, half er ihr auf die Sprünge.

„Natürlich, verzeihen Sie mir, Dr. Hemsworth. Wie war Ihre Frage an mich noch gleich?“ Er sah Hermione an, dass sie nicht bereit war.

„Es mag unangenehm für Sie sein, Miss Granger, doch in Anbetracht Ihres gesundheitlichen Zustandes, ist es notwendig, einen Heiler hinzuzuziehen, der sich mit der Psyche auseinandersetzt. Sie haben eine posttraumatische Belastungsstörung, die Sie mit allen Mitteln zu vertuschen versuchen. Auf Dauer verholt Ihre Psyche das nicht von allein, wie Sie bei Ihrem jetzigen Zusammenbruch schmerzlich erkennen mussten. Miss Granger, wir dürfen Ihnen keine Behandlung aufzwingen, doch wir dürfen sie Ihnen ans Herz legen. Bitte denken Sie darüber nach, solange Sie hier sind.“ Während des gesamten Monologes des Heilers, hörte sie ihm aufmerksam zu.

„Dr. Hemsworth, dürfte ich Sie etwas fragen?“ Rau verließ ihre Stimme über Lippen.

„Sicher, Miss Granger, Sie können mich alles fragen.“ Gütig lächelte er sie an und steckte seinen Zauberstab in seine Tasche, den er für seine Untersuchungen gebraucht hatte.

„Wie bin ich hier hergekommen?“ Nachdenklich sah der Heiler sie an, was sie mehr beunruhigte, als sie sich eingestehen wollte.

„Was ist denn das letzte, an das Sie sich erinnern können?“, fragte er abwartend. Das Letzte an das sie sich erinnern konnte? Sie wusste noch, wie sie nach einem Alptraum aufgewacht war und dann diese Panik in ihr aufstieg.

„Um ehrlich zu sein, erinnere ich mich an kaum etwas. Ich hatte von vergangenes Geträumt und als ich erwachte, überkam mich die Panik.“ Hermione wusste, sie musste ihm gegenüber nicht ihre Panik verheimlichen, ihm etwas vormachen. Er wusste ganz genau, was mit ihr los war und was sie zu ihm ins St.Mungos gebracht hatte. Sicher wusste er dann auch, wer sie gebracht hat.

„Nun, das ist in der Tat nicht viel, Miss Granger, aber es verwundert mich nicht, wenn ich den Zustand bedenke, in dem Ihr hier eingeliefert wurdet. Keine Sorge, es erfolgte alles unter größter Diskretion und niemand wird verraten, dass Sie hier sind oder gar, warum Ihr hier seid.“ Das war alles sehr löblich, doch beantwortete er nicht ihre Frage.

„Ich danke Ihnen, Dr. Hemsworth, doch bitte sagen Sie mir, wie bin ich hier hergekommen?“ Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus und so langsam wurde sie wütend. Warum verschwieg er es ihr? Mit angehaltener Luft betrachtete sie den Heiler vor sich und wartete angespannt auf seine Antwort, zu der er endlich ansetzte.

„Dies, Miss Granger, werden Sie zu gegebener Zeit erfahren. Es liegt nicht in meiner Macht, es Ihnen zu sagen, da ich bei Ihrer Annahme nicht dabei war.“ Keuchend atmete sie wieder aus, war das sein Ernst? Schwer atmend sah sie auf ihre Bettdecke. Warum nur fühlte sich ihr Herz an, wie zerquetscht? Hatte sie so sehr gehofft, Draco wäre dort gewesen? Dass er sie gefunden hätte? Doch bestand diese Möglichkeit nicht immer noch?

„Die Schwester wird Ihnen Ihre Medikamente bringen, Miss Granger. Wenn Sie diese gut vertragen, können Sie in wenigen Tagen entlassen werden, bitte bedenken Sie bis dahin das Angebot der Heilerin Murphy, die Sie heute Nachmittag aufsuchen wird, um mit Ihnen zu besprechen, wie eine psychische Behandlung in Ihrem Fall aussehen würde.“ Knapp nickte sie nur, um ihm zu zeigen, dass sie ihn verstanden hatte. Heiler Dr. Hemsworth verstand, dass es zu viele Informationen für sie waren, die sie nicht verarbeiten konnte und ließ sie fürs Erste allein in ihrem Zimmer zurück. Als er auf den Flur trat und die Tür hinter sich schloss, bemerkte er eine Gestalt, die am Ende des Ganges auf ihn zu warten schien.

„Wie geht es ihr?“, fragte die Frau, die ihren Umhang tief ins Gesicht gezogen hielt.

„Sie wissen, dass ich Ihnen keine Auskunft geben darf, da sie keine Angehörige von Miss Granger sind“, tadelte er sie, seufzte dann jedoch auf und fuhr sich einmal durch sein schütteres Haar.

„Miss Granger wird eine Therapie benötigen und Menschen, die ihr helfen auch, in schweren Zeiten. Es war gut, dass Sie sie zu und gebracht haben. Mehr kann ich Ihnen wahrlich nicht sagen, bitte verstehen Sie das.“

„Aber natürlich, ärztliche Schweigepflicht, ich verstehe Dr. Hemsworth. Vielen Dank für ihre Auskunft. Alles Weitere wird doch hoffentlich schon in die Wege geleitet worden sein?“, fragte die Frau ihn erwartungsvoll.

„Natürlich, natürlich, sie sind bereits auf dem Weg zu Ihrem Ziel, dass Sie uns nannten“, bekräftigte er und erntete ein zufriedenes Lächeln der Frau ihm Gegenüber.

„Vielen Dank, damit erweisen Sie meiner Familie und Miss Granger einen großen Dienst, auf Wiedersehen, Dr. Hemsworth“, verabschiedete sie sich und ging unbemerkt den Gang entlang, bis sie verschwand, ungesehen, wie sie auch gekommen war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  EngelNyria
2019-12-06T11:35:07+00:00 06.12.2019 12:35
Sehr gut geschrieben Alles. Wann geht es weiter? Hoffentlich bald. Und die Frau am Ende kann doch nur Narzissa gewesen sein oder?
Antwort von:  horo_koi
04.01.2020 13:04
Hey, danke für deine Unterstützung. =)
Es wird sicherlich bald weiter gehen, da ich nun wieder mehr Zeit zum schreiben habe.
LG
Von:  G-Saite
2019-08-24T17:35:56+00:00 24.08.2019 19:35
Ich dachte mir beim Lesen, dass das ein weiter Bogen vom Hochzeitskleid nach St. Mungos war.
Ich bin immer noch gespannt.


Kann Viktor nicht doch wiederkommen? Kurz? Nein?

Na gut.
Antwort von:  horo_koi
09.09.2019 11:31
meine storys nehmen iwie immer ein eigenleben an, wenn ich sie schreibe, daher ist das was dann in den kapiteln passiert sowohl für euch eine überraschung, als auch für mich. ^^°
Von:  MissVegeta
2019-07-09T10:16:57+00:00 09.07.2019 12:16
Man möchte vermuten, dass Hermines intelligent genug ist um Hilfe in Anspruch zu nehmen. Aber Gefühle machen auch den klügsten Kopf wirr.
Wer auch immer die Frau war, ich denke, sie meint es gut mit Hermine...
So schmerzhaft, wie sie sich nach Draco sehnt. Warte auf seinen erneuten Auftritt hehe
Antwort von:  horo_koi
05.08.2019 22:03
ich stelle mir hermione gern so vor, dass sie zu stolz ist um sich einzugestehen, dass es etwas gibt, dass sie nicht allein schaffen kann, vorallem wenn es um ihre eigenen gefühle und handlungen geht
und dann gerät sie eben in eine teufelsspirale

ich denke, da könntest du recht haben =)
Von:  black-fire
2019-06-24T20:21:13+00:00 24.06.2019 22:21
Ih Gott warmes Astoria? Soll herminr in die geschlossene??? Ich liebe deine ff. Ich hoffe sie hat ein happy end.
Antwort von:  horo_koi
05.08.2019 22:01
ja, nein natürlich soll mione das nicht xD


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